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DEGAM fordert von kommender Regierung mehr Unterstützung fürAllgemeinmedizin

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DEGAM fordert von kommender Regierung mehr Unterstützung für Allgemeinmedizin

Jede Regierung müsse sich mit der Frage der Sicherstellung der medizinischen Grundversorgung beschäftigen – dies forderte Prof. Ferdinand Gerlach, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Allgemeinmedizin und Familienmedizin (DEGAM). Besonderen Fokus sollte die Politik dabei auch auf die Förderung der Allgemeinmedizin legen, sagte er am Donnerstag auf dem 47. Kongress für Allgemeinmedizin und Familienmedizin in München.

Die bevorstehende Bundestagswahl und die Landtagswahl in Bayern warfen auch bei der Eröffnung des DEGAM-Kongresses am gestrigen Donnerstag in München ihre Schatten voraus. DEGAM-Präsident Prof. Gerlach trttt mit einer klaren Erwartungshaltung an die, wie auch immer geartete, künftige Regierung heran: „Wir würden in der nächsten Koalitionsvereinbarung gerne folgenden Satz lesen: Zur Sicherstellung der hausärztlichen Versorgung werden die Ausbildung von Medizinstudierenden und die Instrumente zur Förderung der Weiterbildung in der Allgemeinmedizin gezielt weiterentwickelt.“

Im speziellen stellt die DEGAM drei Forderungen auf:

1. Eine weitere Aufwertung der Allgemeinmedizin im Studium: Die DEGAM hält hier die Einführung eines PJ-Pflichtquartals Allgemeinmedizin in der Approbationsordnung für sinnvoll.

2. Eine Änderung der momentan nicht funktionierenden Finanzierung der Weiterbildung: Hier wünscht sich die Gesellschaft, dass jeder junge Mediziner, der sich für den Facharzt für Allgemeinmedizin entscheidet, ein persönliches, verlässliches Weiterbildungsbudget erhält. „Damit er nicht am Ende in einer Sackgasse steht. Das beobachten wir nämlich leider an verschiedenen Stellen im Land“, meinte Gerlach.

3. Eine strukturierte regionale Weiterbildung in Verbünden: Hierzu zählt die DEGAM kontinuierliche und verlässliche Rotationen und ein begleitendes Seminarprogramm. Die inhaltlich fachliche

Verbesserung könnten laut Vorstellungen der DEGAM universitär angebotene Kompetenzzentren übernehmen, die Begleitseminare, Mentoring, Train-the-Trainer-Angebote, kontinuierliche Evaluation und Qualitätssicherung gewährleisten.

„Wenn wir das in der nächsten Legislaturperiode schaffen würden, hätten wir viel getan, nicht nur für unser Fach, sondern auch für die gesundheitliche Versorgung der Bevölkerung“, kommentiert Gerlach.

Die Unterstützung der CSU hätte die DEGAM bei diesem Unterfangen. Der bayerische Staatsminister für Umwelt und Gesundheit, Marcel Huber, betonte in seiner Ansprache bei der Eröffnungsveranstaltung, dass die Fortentwicklung der Weiterbildungsverbünde sehr im Sinne der CSU sei. Gleichzeitig versprach er: „Wir werden die Weiterbildungsverbünde vor Ort auch finanziell unterstützen.“

Um für Hausärzte stabile Rahmenbedingungen zu schaffen, sieht der bayerische Gesundheitsminister nach wie vor die Hausarztverträge als das Instrument der Wahl. Denn hier würde „gutes Geld für gute Arbeit“ gezahlt. Erst eine faire, leistungsgerechte Vergütung für Hausärzte schaffe Anreize, dass junge Ärzte sich dafür entscheiden, im ländlichen Raum als Allgemeinmediziner tätig zu werden. Deshalb wolle die CSU die gesetzliche Honorarobergrenze im Paragraf 73b wieder abschaffen. Gleichzeitig hält die Partei an ihrer Forderung fest, die Hausarztverträge auch qualitativ weiterzuentwickeln, z. B. durch eine Verbesserung des Präventionsangebotes. „Das ist auch für die Koalitionsverhandlungen ein ganz wichtiges Thema“, so Huber.

Angesichts der staatlichen Förderprogramme gegen den drohenden Hausärztemangel (Stichwort

Niederlassungsprämie für unterversorgte ländliche Bereiche) formulierte Huber deutlich: „Der Staat allein wird’s nicht reißen!“ Wenn Kammern, Hausärzteverband und Universitäten auch ihren Beitrag leisten, könne man sich der enormen Herausforderung im Gesundheitssystem – nämlich dass es zum einen immer weniger Hausärzte gibt und diese wenigen zum anderen immer seltener in den ländlichen Raum gehen – erfolgreich stellen.

facharzt.de [ Berufspolitik -> Aktuelle Meldungen -> DEGA... http://www.facharzt.de/content/druckversion.html?catid=187...

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Rubrik: Berufspolitik 13.09.2013 11:42 / Aus München für den änd: Katja Ewers Hintergrund

Der 47. Kongress der DEGAM unter dem Thema „Komplexität in der Allgemeinmedizin – Herausforderungen und Chancen“ sprengt alle bisherigen Dimensionen vorangegangener

Veranstaltungen: Wie Kongresspräsident Prof. Antonius Schneider mitteilte, wurden 232 der insgesamt 264 vorgelegten Abstracts (Vorjahr 180) für gut befunden. Für das Kongressprogramm resultieren daraus 120 Vorträge, 22 Workshops, 9 Pre-Conference-Workshops und 81 Posterpräsentationen.

Alle Kalkulationen sprengte aber die Zahl der Anmeldungen mit über 640 Teilnehmern (Vorjahr 450), so viele, dass schon im Vorfeld die Online-Registrierung geschlossen werden musste. Deshalb findet die Veranstaltung an zwei Orten statt. Zusätzlich zu den Hörsälen der Technischen Universität München am Klinikum rechts der Isar stellt die Katholische Stiftungsfachhochschule München als Kooperationspartner Räumlichkeiten zur Verfügung.

URL dieses Beitrags: http://www.facharzt.de/a/a/137609/

© änd Ärztenachrichtendienst Verlags-AG

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