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MARTINA STRICKER. Man trailing. Praxiswissen Hund SCHRITT FÜR SCHRITT VOM ERSTEN TRAIL BIS ZUM REALEN EINSATZ. Aktuelles Experten wissen

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Academic year: 2022

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Aktuelles Experten

wissen

K

Pr a x iswis s en Hu nd

S C H R I T T F Ü R S C H R I T T V O M E R S T E N T R A I L B I S Z U M R E A L E N E I N S A T Z M A R T I N A S T R I C K E R

Man trailing

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Inhalt

4 Zu diesem Buch

8 GRUNDLAGEN DES MAN­

TRAILINGS – PARTNERSCHAFT 9 Fähigkeiten unserer Hunde 9 Moses, mein Lehrmeister 10 Verantwortung

10 Verantwortung für den Hund 10 Verantwortung für das Opfer 11 Kritisch hinterfragen 12 Beobachtung

12 Individuelle Ausdrucksweise 12 Den Hund lesen lernen 14 KOMMUNIKATION –

MIT HUNDEN

15 So sag ich’s meinem Hund 15 Als Moses taub wurde

15 Geben und Nehmen 16 Klarheit

16 Die Sache mit der Inkonsequenz 17 Souveränität

18 Positives Umfeld 19 Ignorieren

20 Das Timing beim Belohnen 21 Bestätigung aus der Entfernung 22 SPEZIAL Vorabbestätigung

konditionieren 24 Menschliche Sprache 24 Fremdsprachentraining 26 Sprachverknüpfung 26 Generalisieren

28 Das Wiederholen von Signalen 28 Der Hund reagiert nicht auf das Signal

30 MANTRAILING IM RETTUNGSFALL

31 Arbeitsweise der Hunde 31 Geruchsspezialist Hund 32 Geruch, was ist das?

35 Motivieren oder aufputschen?

37 Das Umfeld beim Lernen 39 Eignung

42 Der Mantrail-Allrounder?

44 Der Individualgeruch 44 Partikelbewegung 49 Partikelveränderung

50 Risiken und Nebenwirkungen 50 Übungsaufbau hinterfragen 50 Unterscheidung Alt oder Neu 54 Unbeabsichtigte Begrenzung 54 Vertrauen in den Profi 56 PRAXIS – AUSRÜSTUNG,

GERUCH, ARBEITSWEISE 57 Gut vorbereitet

57 Ausrüstung

58 Der Geruchsgegenstand 60 SPEZIAL Leinenhandling 62 Führung überlassen

63 Der Start

66 Sinnvolle Unterstützung 67 Grenzen setzen

68 Das Tempo 70 Lob auf dem Trail 70 Am Ziel

72 Danach

72 Bekannte und unbekannte Trails

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74 AUSBILDUNG – SCHRITT FÜR SCHRITT 75 Verknüpfung Geruchs­

gegenstand und Opfer 78 Abbau von Hilfen 80 Verleitspur

81 Anzeige

81 Aufbau des Anzeigeverhaltens 83 Negativanzeige als Hinweis 84 Weiterführende

Übungsschritte 84 Gegenstand mitführen 85 Das breite Spektrum der

Schwierigkeiten

96 SPEZIAL Gut geplant

98 ECHTE EINSÄTZE – MIT MANTRAILERN

99 Erfahrungen aus Einsätzen 99 Der rüstige Rentner

99 Opfer in Bewegung 100 Die Sache mit der Wahrheit 101 Missbrauchte Helfer 103 Krankentransport 103 Unterstützende Teams 104 Zum Schluss –

Dem Hund vertrauen

104 Vom Präzisen bis zum Selbstsicheren 104 Unvorstellbar

106 SERVICE 107 Zum Weiterlesen 108 Nützliche Adressen 110 Register

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MANTRAILING IM PRIVATBEREICH

Mantrailing ist in Mode gekommen. Fast jede Hundeschule bietet inzwischen Kurse an.

Zu Recht, schafft doch diese exzellente Na- senarbeit eine artgerechte Beschäftigung für unsere oft gelangweilten Hunde. Dort kommt es aber nur sehr bedingt auf das Ergebnis an.

Kein potenzielles Opfer ist von der Qualität der Arbeit des Suchteams abhängig. Hunde- schulen müssen in erster Linie den Hunde- führer zufriedenstellen. Er möchte seinen Hund beschäftigt wissen und freut sich über ein gut gelauntes, manchmal auch aufgedreh- tes Tier, glaubt er doch, darin Begeisterung und Motivation zu erkennen. Die gelegten Spuren sind relativ frisch, das Gelände mög- licherweise vom Trainingsleiter günstig ge- wählt, damit die Kunden mit ihren Hunden Erfolge verbuchen können und gerne wieder- kommen. Das ist durchaus legitim.

MANTRAILING IM RETTUNGSDIENST

Mantrailing für den Einsatz im Rettungsfall setzt jedoch andere Maßstäbe. Die Hunde müssen in möglichst vielen unterschiedlichen Bereichen trainiert und mit zahlreichen Schwierigkeiten konfrontiert werden.

Beispielsweise in einem Zimmer im 12. Stock eines Wohnblocks zu starten und durch ein

Treppenhaus mit unzähligen ablenkenden Gerüchen bis zum Ausgang zu gelangen, um dann weiter den Weg im Freien fortzusetzen, ist eine echte Herausforderung. Das verlangt unseren Hunden enorme Konzentration und Entscheidungswillen ab.

Das ganze Spektrum der möglichen Einsatz- gebiete muss erarbeitet werden. Frequentierte Bahnhöfe, mit unzähligen Verleitgerüchen, in denen nicht nur durchfahrende Züge die wenigen, verbliebenen Partikel mitreißen, sondern auch Über- und Unterführungen die Suche erschweren. Offenes Gelände, das den Partikeln kaum Halt bietet. Weinberge und Obstplantagen, bei denen jede Pflanzzeile eine Strömung verursacht.

Weihnachtsmärkte, weitgespannte Brücken, Großstadtverkehr, Hanglagen, fließende Ge- wässer – um nur einen Bruchteil zu nennen.

Bei Hitze, starkem Frost, Schnee, Regen, Sturm, bei Tag und Nacht muss der Hund Erfahrungen sammeln. Manchmal mit relativ frischen Spuren, aber auch wenn Tage zwi- schen Spurlegung und Trail vergangen sind.

Mit dem Start am Wohnort des Opfers, wo der Hund aus unzähligen Spuren ein und der- selben Person die absolut jüngste herausfiltern muss. Das alles und vieles mehr lässt wenig Vergleiche zwischen dem Mantrailing für den Rettungsdienst und dem im Privatbereich zu.

Nur wenn Sie zusammen mit Ihrem Tier die- se Anforderungen bewusst angehen und jede Übung vorher überdenken, haben Sie eine Chance, ein einsatzfähiges Team zu werden.

ZU DIESEM BUCH

Mit diesem Buch möchte ich Sie einladen, die Ausbildung Ihres Hundes mit Logik anzugehen. Akzeptieren Sie nicht einfach ungeprüft Ausbil­

dungsschritte, sondern übernehmen Sie selbst Verantwortung für sich und Ihren Hund.

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MANTRAILING ERNST GENOMMEN

Aber vielleicht möchten Sie auch als Freizeit- Mantrailer mehr. Mehr Einblick in die fan- tastische Geruchswelt unserer Hunde. Mehr gegenseitiges Verstehen. Mehr echte Zusam- menarbeit zwischen Ihnen und Ihrem Vier- beiner. Lassen Sie sich von Ihrem Partner Hund begeistern. Lassen Sie sich von ihm mitnehmen in eine uns verborgene Welt.

Je bewusster Sie an die Ausbildung Ihres Tieres herangehen, dabei lernen es zu un- terstützen, aber auch den Einsatz all seiner Fähigkeiten zuzulassen, desto faszinierter werden Sie sein.

NUR BLOODHOUNDS?

In der Literatur treffen Sie immer wieder auf eine Art „Lichtgestalt“, den Bloodhound, eine Rasse, die – wenn auch wenig rühmlich – schon vor dem amerikanischen Bürgerkrieg

Das Einsatzteam mit Begleiter und Unterstützung der Feuerwehr beginnt in der Dämmerung.

zum Aufspüren und Verfolgen entflohener Sklaven gezüchtet und gehalten wurde.

Tiefe Bodenverletzungen in weiten, flachen, unbebauten, oft sumpfigen Gebieten erleich- terten damals den Hunden die Aufnahme einer Fährte.

Ob die Arbeit mit den Hunden damals wirk- lich noch mit der unseren vergleichbar ist, wage ich deshalb zu bezweifeln. Seit dieser Zeit hat sich vieles verändert. Unsere Opfer verbreiten selten den intensiven Schweiß- geruch, den ein Mensch in Todesangst ver- strömt. Wir suchen oft auf befestigten Unter- gründen und bewegen uns in verkehrsreichen Gebieten.

Die hohe Anzahl der Riechrezeptoren einer Rasse alleine macht, wie noch erläutert wird, nur einen Bruchteil der effektiven Leistung aus. So erleben wir neben den Bloodhounds die unterschiedlichsten Rassen und jede Men- ge Mischlinge, die mit großer Begeisterung und Bravour trailen.

(6)

Er weiß, wo es langgeht.

FÜR AUFGEWECKTE, KONZENTRIERTE HUNDE

Beim Mantrailing suchen die Hunde nach dem Individualgeruch einer Person, den mik- roskopisch kleinen, einzigartigen Partikeln, die vom Körper eines Menschen ausgehen;

Bodenverletzungen spielen, wenn überhaupt, nur eine untergeordnete Rolle, suchen wir doch oft auch auf befestigten Untergründen.

Unsere Hunde müssen mit Abgasen, geteerten Straßen, riesigen Wohnblocks, Tiefgaragen und vielem mehr klarkommen. Sie müssen differenzierte Erfahrungen sammeln und in einer Welt mit viel Straßenverkehr jederzeit gestoppt werden können.

Wir benötigen aufgeweckte Hunde, die die Zusammenarbeit mit uns schätzen, denn, wie noch ausführlich erklärt wird, gibt es beim Trailen reichlich Situationen, die nur im Zusammenspiel von Mensch und Hund gemeistert werden können.

Wie soll dieser Hund physisch beschaffen sein? – Völlig egal! Rasse, Aussehen, Körper- bau spielen dabei keine Rolle. Vielmehr sind

Fitness, große und zeitlich langanhaltende Konzentrationsfähigkeit sowie der Wille zur und Spaß an der Arbeit mit dem Hundefüh- rer die Voraussetzung für einen erfolgreichen Mantrailer.

Das ist sicherlich bei Arbeitshunden häufiger anzutreffen. Sie bringen meist eine gewisse Ausdauer mit. Eine Garantie zum Erreichen der Einsatzfähigkeit gibt die Wahl der Hunde- rasse jedoch nicht.

KLASSE, AUCH OHNE RASSE Mein jetziger Hund Aaron ist der Beweis dafür, dass die Rasse eine untergeordnete Rolle spielt. Ebenso wie mein erster Man- trailer Moses kam auch er aus dem Tier- schutz. Mit seinem Bruder zusammen im Karton auf einer Müllkippe in Griechenland entsorgt, übernahmen ihn Tierschützer.

Sein Aussehen lässt auf eine „multikulturelle“

Ahnentafel schließen. Mit ca. fünf Monaten kam er zu uns: ein Bündel Angst. Er urinier- te, wenn sich eine Tür öffnete, wenn man die Spül maschine schloss oder noch schlimmer:

wenn ein Mann den Raum betrat.

Der Hund, virtuos zu Hause in einer vielschichtigen Geruchswelt

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Zu diesem Buch

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Selbst ich hatte meine Zweifel, dass aus ihm ein Rettungshund werden würde. Doch mit präziser Ausbildung und reichlich Lob bei je- dem kleinen Fortschritt, entwickelte er sich in Windeseile. Unsicher auf fast allen Gebie- ten, baute er gerade in der Ausbildung zum Suchhund enorm Selbstvertrauen auf. Damit bekam diese Arbeit für ihn einen sehr hohen Stellenwert, sodass er sich schon nach weni- gen Monaten außergewöhnlich lange beim Suchen konzentrieren konnte. Bis heute ist ihm nichts wichtiger.

HILFEN IN DIESEM BUCH

Um manche gängigen Irrtümer zu verdeut- lichen, bediene ich mich einiger Beispiele aus anderen Umfeldern. Übertragen wir unsere Kommunikation mit unseren Hunden in Bereiche unseres eigenen Alltags, merken wir schnell, wie unlogisch wir manches Mal vorgehen.

Dabei habe ich versucht, das Fachvokabular auf ein Minimum zu reduzieren. Hunde-

erziehung ist etwas Praktisches. Es geht nicht darum, mit Expertenwissen aufzutrumpfen.

Stattdessen setze ich auf genaue Beobachtung, physikalische Gesetze und auf gesunden Menschenverstand.

Die folgenden Kapitel sollen es Ihnen ermög- lichen, ein effektives Fundament an Hinter- grundwissen aufzubauen. Dabei handelt es sich keineswegs um unvermeidbare Hausauf- gaben, sondern um spannende Einblicke, die uns helfen, unsere Vierbeiner zu unterstützen.

Ich verspreche Ihnen dabei einen Aha-Effekt!

Wenn Ihnen bewusst ist, wie ein Hund im Mantrailing arbeitet, wie Sie eine Kommuni- kation aufbauen, die Sie und Ihren Hund zu echten Partnern werden lässt, wie Sie Ihren Vierbeiner unterstützen können, aber auch wie eigentlich wohlgemeinte Hilfen unbeab- sichtigt seine Arbeit behindern könnten, sind Sie gerüstet, um danach mit Ihrem Hund die praktische Arbeit anzugehen.

Viel Freude beim Eintauchen in eine fantas- tische Welt!

Aufgeweckte Hunde genießen die immer neuen Herausforderungen.

Er weiß, wo es langgeht.

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GRUNDLAGEN DES MANTRAILINGS

Partnerschaft

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MOSES, MEIN LEHRMEISTER

Moses, mein erster Hund, mit dem ich das Mantrailing begonnen habe, kam aus dem Tierschutz. Mit ungewisser Vorgeschichte und hochgradig schilddrüsenkrank war sein Verhalten von Angst und Hysterie geprägt.

Da blieb einem als Hundeführer nichts ande- res übrig, als durch genaue Beobachtung her- auszufinden, wie man so einem Tier helfen und ihm ein stabilisierendes Umfeld schaffen kann.

Heute weiß ich, dass ich durch ihn sehr viel Neues gelernt habe. War ich zu Beginn gera- dezu gezwungen, jede Regung, jedes Anzei- chen für eine mögliche Reaktion frühzeitig zu erkennen, um eventuelle Schwierigkeiten zu vermeiden, eröffnete mir diese Achtsam- keit zunehmend erstaunliche Einblicke in die Arbeitsweise der Hunde.

UNBEABSICHTIGTE BEGRENZUNG

Was mich aber bis heute verblüfft, ist die Tatsache, dass Hunde oft Zusammenhänge erkennen, ja sogar Lösungen für Probleme finden, die ihnen in der Fachwelt lange ab- gesprochen wurden – zum Teil auch noch werden –, und erst nach und nach erforscht werden. Ich kann immer wieder beobachten, wie Hunde Unglaubliches zu Wege bringen.

Verzichtet man darauf, die begrenzte mensch-

liche Geruchsvorstellung als Maßstab einzu- bringen und lässt die Hunde all ihre Fähig- keiten einsetzen, finden sie Möglichkeiten und Lösungen, die bisher unvorstellbar schienen. Inzwischen glaube ich behaupten zu können, dass bei der Ausbildung im Man- trailing meist ein entscheidender Denkfehler gemacht wird, der die Arbeitsweise der Hun- de unbeabsichtigt begrenzt und nicht zu un- terschätzende Folgen für den Erfolg im Ein- satzfall und somit für das Opfer haben kann.

Sie werden überrascht sein, was Ihr Vierbei- ner alles kann und wie er es Ihnen mitteilt – ich bin es heute noch!

FÄHIGKEITEN UNSERER HUNDE

Wir unterschätzen die Fähigkeiten der Hunde oft gewaltig. Lassen Sie es zu, dass Ihr Tier all sein Können einsetzt. Nehmen Sie die spannende Herausforderung an, Ihren Hund dabei zu unterstützen.

Als Rudeltiere sind Hunde an der Zusammenarbeit mit ihren Menschen interessiert und genießen die gemeinsamen Stunden.

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VERANTWORTUNG FÜR DEN HUND

Wenn ein Hund bei uns einzieht, ist er uns anvertraut, aber auch ausgeliefert. Von diesem Zeitpunkt an bis zu seinem Tod treffen wir für ihn Entscheidungen, die er selbst nicht be- einflussen kann. Dieser Verantwortung war ich mir nur zu bewusst, als vor vielen Jahren Kandy, unser erster Hund, ein kleiner Hova- wart, zu uns kam.

Mit der Grundausbildung zum Familienhund zu Hause setzt man das Fundament für die vertrauensvolle Zusammenarbeit mit dem ei- genen Tier. Und genau hier werden, wie noch

beschrieben wird, die meisten Fehler gemacht, sei es aus Unwissenheit oder manchmal auch aus Bequemlichkeit. Wir erwarten von unse- rem Hund eine zuverlässige Arbeit. Dies setzt aber auch eine sinnvolle Ausbildung durch uns voraus.

VERANTWORTUNG FÜR DIE OPFER

Mit der Entscheidung zur Rettungshunde- arbeit übernimmt man eine weitere Verant- wortung; die den Opfern gegenüber. Einsatz- kräfte verlassen sich darauf, dass man diesen

VERANTWORTUNG

Mantrailing ist nicht nur sinnvolle Beschäftigung für den eigenen Hund. Im Rettungshundewesen stellt man sich bewusst mit viel Zeit und Mühe in den Dienst hilfsbedürftiger Menschen.

Er ist uns anvertraut, aber auch ausgeliefert. Seine Welt liegt in unseren Händen.

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Anforderungen gewachsen ist, sodass andere Teams und Suchkräfte möglicherweise nicht mehr gerufen werden. Nur intensives Training in den unterschiedlichsten Umfeldern und Situationen kann gewährleisten, für den Ernst- fall genügend vorbereitet zu sein.

Das hierzu Nötige beginnt jedoch schon mit den Grundlagen zum gegenseitigen Verstehen von Hund und Mensch. Wenn wir möchten, dass unser Hund seine uns weit überlegenen Fähigkeiten bei der Suche einsetzt, müssen wir ihm auch beigebracht haben, was wir wann, wo und wie von ihm erwarten.

Wir müssen dafür Sorge tragen, dass dies für den Hund in einer für ihn verständlichen Weise geschieht.

Neue Arbeitsstelle

Wenn Sie heute eine neue Arbeitsstelle anneh­

men, können Sie Ihre Fähigkeiten nur dann einsetzen, wenn man Sie in die bestehenden Arbeitsabläufe der neuen Firma eingearbeitet hat. Niemand kann Ihnen vorwerfen, etwas unterlassen zu haben, von dem Sie bis dahin nicht einmal wussten, dass es erwünscht ist.

KRITISCH HINTER­

FRAGEN

Seit Jahren verfolge ich die Neuveröffent- lichungen in der Hunde-Literatur, in der Hoff- nung, von den Erfahrungen anderer zu profi- tieren. Jedoch ist es unumgänglich, die dort vorgeschlagenen Übungen zuerst mit dem ge- sunden Menschenverstand zu hinterfragen.

Viel zu oft finden sich Übungsschritte, die kontraproduktiv für den Ernstfall sind. Da sie aber ungeprüft angewendet und fleißig weiterverbreitet werden, entsteht das Bild unumstößlicher Gesetze. Doch die häufige Anwendung allein sagt noch nichts über deren Sinnhaftigkeit aus. Es reicht nicht aus, nur „Rezepte nachzukochen“. Unser Tier hat es verdient, ernst genommen zu werden.

Dieser Verantwortung kann und darf man

sich nicht entziehen. Jede vorgeschlagene Übung muss von uns selbst geprüft werden.

Kein sogenannter Fachmann, kein Lehrbuch entbindet uns von der eigenen Verantwortung für die Ausbildung unseres Hundes, damit er sich optimal entwickeln und im Ernstfall sein Potenzial voll ausschöpfen kann.

GENETISCHE ÜBEREINSTIMMUNG Hund und Mensch haben mehr als 85 Pro- zent genetische Übereinstimmung. Unser ge- sunder Menschenverstand ist durchaus auch auf den Hund zu übertragen. So muss ich mir bei jeder einzelnen Übung zuerst überlegen, wie sie von meinem Tier verstanden und ob ihm hierdurch das von mir Gewünschte klar werden kann. Scheint mir selbst der Aufbau logisch, kann ich versuchen, das Ganze mit meinem Hund anzugehen. Vorher nicht!

Aaron zeigt stolz das Opfer, ohne es zu bedrängen.

Seine Welt liegt in unseren Händen.

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INDIVIDUELLE AUSDRUCKSWEISE

Wie sieht mein Hund aus, wenn er sich der zu suchenden Person nähert, das Opfer je- doch nicht zu sehen ist, weil es sich auf einem Hochsitz versteckt oder hinter der nächsten Kreuzung im Abzweig steht?

Wie verändert sich sein Gang, wenn wir in den Morgenstunden bei der Suche an eine Stelle oberhalb eines Hanges kommen, die sich direkt 20 Meter über dem Aufenthalts - ort des Opfers befindet?

Wie reagiert mein Hund auf die erhöhte Dichte der Geruchspartikel, wenn wir an

einen Platz kommen, an dem das Opfer vor- her 10 Minuten eine Pause eingelegt hatte?

Wie sieht mein Vierbeiner aus, wenn er die ersten ganz frischen menschlichen Partikel in die Nase bekommt?

Was hat er nun gerade in der Nase? Das Reh, das gerade verschwunden ist, oder den zu su- chenden Menschen?

DEN HUND LESEN LERNEN

Jeder Hund hat seine ganz persönliche Aus- drucksweise. Diese muss man lesen lernen.

Deshalb übt man sowohl Trails, bei denen der Hundeführer über den Verlauf der Spur und den Aufenthaltsort des Opfers keinerlei Kenntnis hat, als auch solche, bei denen der Hundeführer beides kennt.

Das „Lesen“ unseres Hundes lernen wir be- sonders gut bei den uns bekannten Trails.

Hierbei können wir uns auf die Ausdrucks- weise des Hundes konzentrieren und unser Wissen damit abgleichen.

Vielleicht zeigt mir mein Vierbeiner durch seinen staksigen Gang, dass die Partikel sehr frisch sind. Oder er weist mich durch Hecheln auf eine besondere Partikeldichte, also einen Pool, hin. Womöglich zeigt ein leichtes Fie- pen, dass kaum noch Partikel vorhanden sind.

Es ist unsere Aufgabe, uns diese vom Hund gezeigten Anzeichen oder Laute zu merken und der jeweiligen Situation zuzuordnen.

BEOBACHTUNG

Unsere größte Quelle, um die Arbeitsweise unseres Tieres zu verstehen, ist die Beobachtung. Jeder Hund hat seine ganz persönliche Ausdrucks­

weise, die es zu entziffern gilt. Gang, Blick, Ruten­ und Ohrhaltung sind genauso einzigartig wie die Laute unseres Vierbeiners.

Sarah beobachtet ihre Ayleen genau.

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