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TrendGuide 2021 Digitale Gesundheit

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Academic year: 2022

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TrendGuide 2021 Digitale Gesundheit

EHEALTHCOM

(2)

im Gesundheitswesen

dedalusgroup.de

(3)

Editorial

Anne Wolf Projektleitung, Chefin vom Dienst bei E-HEALTH-COM

Impulse zur

Digitalisierung

Auch gut ein Jahr nach Ausbruch der Pandemie bestimmt COVID-19 sowohl die gesellschaftliche Diskussion als auch die Entwicklung digitaler Gesundheitslösun- gen, wie nicht zuletzt die Entscheidung zur zeitnahen Entwicklung und Einfüh- rung des elektronischen Impfnachweises auf EU-Ebene zeigt. Viele Digital-Health- Anwendungen wie die Videosprechstunde oder elektronische Terminservices ha- ben in der Corona-Krise einen regelrechten Boom erlebt und werden auch danach einen festen Platz in der Gesundheitsversorgung einnehmen. Neue Gesetze wie das Krankenhauszukunftsgesetz (KHZG) und das Digitale-Versorgung-und-Pflege- Modernisierungs-Gesetz (DVPMG) lösen Dynamiken im digitalen Gesundheits- markt aus, die lange fällig waren. Denn eines hat die Pandemie nicht nur, aber auch im Gesundheitswesen gezeigt: Die Digitalisierung hat in Deutschland gro- ßen Aufholbedarf und ist gerade in pandemischen Zeiten ein wichtiges Tool zum Schutz der Bevölkerung. Sie ist kein Allheilmittel im Kampf gegen COVID-19, aber leistet einen wichtigen Beitrag zur Aufrechterhaltung unseres Gesundheitssystems.

Wie es weitergehen kann, auch nach der Pandemie, skizziert u.a. das Gutachten des Sachverständigenrats Gesundheit (SVR) mit dem Titel „Digitalisierung für Ge- sundheit – Ziele und Rahmenbedingungen eines dynamisch lernenden Gesund- heitssystems“, dessen Lektüre ich ausdrücklich empfehlen kann. Wir dürfen ge- spannt sein, ob und wie diese Ratschläge von der Politik aufgegriffen werden, insbesondere da eine neue Legislatur vor der Tür steht.

In der inzwischen achten Auflage des TrendGuide bestimmt die Corona-Pandemie auch den Blick auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen: Dass „digital nichts normal“ ist und der Lockdown digitale Gewinner:innen und Verlierer:innen her- vorbringt, zeigt Dr. Schachinger auf. Er hat untersucht, wie die Pandemie die Nut- zung und Marktstrukturen von Gesundheits-Apps in Deutschland verändert hat.

Was sich aus den Erfahrungen mit der Corona-Warn-App für die Einführung der elektronischen Patientenakte (ePA) lernen lässt, haben Dr. Kostera und Dr. Etgeton zusammengetragen. Eine zentrale Erkenntnis ist, die Perspektive der Nutzer:innen – sowohl der Patient:innen als auch der Gesundheitsberufe – dabei einzubeziehen.

Und selbstverständlich geben wir – wie in den letzten Jahren auch – mit den Markttrends eine Übersicht über die aktuelle Studienlage zu den Entwicklungen im Gesundheits-IT-Bereich, die Bernhard Calmer, Viktoria Hasse und Andreas Kassner kommentieren.

Ich wünsche Ihnen eine anregende Lektüre und bleiben Sie gesund!

Anne Wolf

(4)

Inhalt

(5)

08 Gesundheits-Apps Digital ist nichts normal 14 ePA-Einführung

Lehren aus den Erfahrungen mit der Corona-Warn-App

20 Markttrends im Überblick 26 Trends der Verbände 34 Trends der Branche

Trends Unternehmen Service

40 Informationssysteme KIS, PDMS, KIS-Plattform 48 Archivierung, Dokumen-

ten- und Bildmanagement Archivierung, Patientenportal, Vendor Neutral Archive 58 Vernetzung

Telematikinfrastruktur, ePA 64 Krankenhausmanagement

Management, Datenmanagement

71 Firmenverzeichnis 74 Veranstaltungen

Standards

03 Editorial

76 Schlagwortverzeichnis | Firmenfindex / Impressum

(6)

Trends

(7)

08 Gesundheits-Apps Digital ist nichts normal 14 ePA-Einführung

Lehren aus den Erfahrungen mit der Corona-Warn-App 20 Markttrends im Überblick

Mit Kommentaren von Bernhard Calmer, Viktoria Hasse und Andreas Kassner

26 Verbände-Statements Mit Statements von

Verbändevertretern aus dem E-Health-Bereich

34 Branchen-Statements Mit Statements von

Unternehmensvertretern der Gesundheits-IT-Branche

(8)

Gesundheits-Apps

Digital ist

nichts normal

(9)

Der Lockdown produziert digitale Gewinner:innen und Verlierer:innen.

Ist eine Neuausrichtung Ihrer Digital-Health-Strategie auf vulnerable Zielgruppen und Patient:innen erforderlich?

Dr. Alexander Schachinger

C

orona verändert die Nutzung und die Marktstrukturen von Gesund- heits-Apps: Online-Sprechstunden gewinnen stark an Reichweite, wäh- rend andere Anwendungen erstma- lig stagnieren oder zurückgehen. Der EPatient Sur- vey, mit 5 100 Befragten die umfangreichste und repräsentative Studie zum E-Health-Markt zeigt aber auch, dass digitale Angebote nicht bei denen ankommen, die sie am meisten benötigen. Der di- gitale Nachzügler Deutschland kann jetzt von den Erfahrungen anderer Länder lernen: Um vulnerab- le Gruppen mit Digital Health zu erreichen, braucht es spezielle, oftmals hybride Begleitmaßnahmen.

Der repräsentative Aufbau des Datensatzes ermög- licht produkt- und zielgruppengenaue Trend - analysen.

Online-Sprechstunden exponentiell am Wachsen – aber nicht bei jedem

Seit Herbst 2020 hat sich die Zahl der Online- Sprechstunden mehr als verdoppelt. 4,6 Prozent der Bürger:innen haben Ende 2020 eine Arzt- oder Psy- chotherapeuten-Sprechstunde online in Anspruch genommen, sechs Monate später, hat sich diese Zahl auf 10,7 Prozent mehr als verdoppelt. Auch die chat- oder videobasierte Konsultation mit nichtärzt- lichen Fachberufen, wie beispielsweise Hebammen, Physiotherapeut:innen und ähnlichen nimmt zu (derzeit bei 5 %). Allerdings sind mehr als drei von vier Nutzer:innen eher urbane Akademiker:innen mit weniger chronischen Diagnosen.

Einmal digital, heißt immer wieder digital. Wer Kas- sen-Apps nutzt, das sind rund 18 Prozent der Bevölke- rung, nutzt auch die Online-Sprechstunde stärker.

(10)

Achtsamkeit und Prävention nimmt zu

Der virtuelle Ersatz des Fitnessstudios erfreut sich steigender Nachfrage: Digitale Sportkurse, aber auch Ernährungs- und Achtsamkeitsangebote stei- gen in der Nutzung: Die Verbreitung von digitalen Gesundheitskursen wuchs von 14 auf 18 Prozent.

Medikamenten- und Diagnostik-Apps verlieren

Der leichte Marktrückgang von Apps für Medika- mente und Diagnostik (bspw. Medikamenten-Apps von 11 % auf 9 % in den letzten sechs Monaten) kommt unerwartet. Denn die im Survey insgesamt über 19 abgefragten E-Health-Anwendungen wei- sen in der Regel stets ein Wachstum auf. Erste Er- klärung: Auch durch die Reduktion von Arztbesu- chen und somit verordneten Therapien kann der leichte Rückgang dieses App-Segments erklärt wer- den. Der Patient selbst, aber auch Ärzt:innen und Apotheker:innen spielen dabei eine Rolle als Empfehlungsgeber:innen für Apps.

Temporärer Verlierer: Online-Terminbuchungen

Als vorübergehendes Phänomen kann auch der Rückgang bei Online-Arztterminen betrachtet wer- den. Die Ärzt:innen haben vielfach ihre Sprechzei- ten reduziert, manche haben die Online-Buchung gar ausgesetzt. Vor diesem Hintergrund betrachtet der E-Health-Marktbeobachter die entsprechende Entwicklung als Übergangsphänomen. Innerhalb von sechs Monaten ist die Nutzung von 33 Prozent auf 25 Prozent eingebrochen – jedoch nicht in allen Zielgruppen gleichermaßen.

Klinik-Apps

Digitale Patientenanwendungen rund um Klinik- oder Reha-Behandlungen entwickelten sich von 2016 zu 2021 von 1 Prozent auf 5 Prozent leicht, aber stabil steigend. Hier entstehen neue digitale Versor- gungsszenarien, welche auch durch unsere Markt- datenbank aller Anbieter:innen bestätigt wird.

Einmal digital, heißt immer wieder

digital. Wer Kassen-Apps nutzt, das sind

rund 18 Prozent der Bevölkerung, nutzt

auch die Online-Sprechstunde stärker.

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Lockdown ändert Markt- und Empfehlungsstrukturen

Der Lockdown hat die Wege verändert, auf denen die App zum Patienten kommt. Arztpraxen verlie- ren erstmals an Reichweite als E-Health-Empfeh- lungsgeber (von 14 % auf 10 % innerhalb der letzten sechs Monate), die Kanäle der Kassen zum Versi- cherten gewinnen deutlich (von 13 % auf 23 %). Und auch andere Vor-Ort-Kanäle gewinnen leicht (bei- spielsweise Apotheken).

Der Lockdown verschärft Unterversorgung und den Digital Health Gap

Der Rückgang von Arztbesuchen vor Ort durch den Lockdown trifft chronische Patient:innen und bil- dungsferne Schichten besonders. Denn vor allem bessergestellte Bevölkerungsgruppen mit meist nur akuten Beschwerden konsultieren während des Lockdowns den Arzt online. Die Schere zwischen chronischen und weniger digital affinen Patient:innen und den digital fitten Milieus mit

dem Arzt auf ihrem Smartphone wächst. Eine Lö- sung für dieses Dilemma: Hybridszenarien für Digital Health, also die Integration der Gesund- heits-App am Point-of-Care vor Ort.

Rein ins Netz heißt raus aus dem Netz

Damit digitale Anwendungen ihren Nutzen bei den relevanten unterversorgten Zielgruppen entfalten können, müssen sie raus aus dem Netz. Ein nach- haltiger Ansatz ist die Integration von digitalen Gesundheitshelfer:innen in der Versorgung vor Ort in Form von „Hybridlösungen“ (Kombination von digital und analog), beispielsweise in Arztpraxen, Apotheken, weiteren lokalen Leistungs erbrin ger:in- nen oder gar dem Einzelhandel (Drogerien u. ä.).

Der repräsentative Datensatz des EPatient Survey ist auf Anfrage für differenzierte Analysen App- spezifischer Kommunikations- und Versorgungs- pfade verfügbar.

Marktentwicklung ausgewählter E-Health-Anwendungen

Quelle: EPatient Survey Data Q1 (n=5.112), epatient-survey.de

40%

30%

20%

10%

0%

2016 2017 2018 2019 2020 2020 (Q4) 2021 (Q1)

5%

1% 1% 1% 1% 3% 5%

8%

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11%

17% 18%

25%

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15%

33% 33%

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17%

24%

14% 14%

28%

Online-Arzttermine Online-Kurse zu

Gesundheit/Prävention Online-Videosprech-

stunde (Ärzte, Psych.therap.) Medikamenten-Apps

(12)

Einzelne erfolgreiche Beispiele gibt es auch im deutschsprachigen Raum:

• Preventicus ist eine Screening-App für Herz- Kreislauf-Prävention, welche über die Kranken- kassen postalisch als Präventionsangebot an Risikogruppen gestreut wird.

• Die Coaching-App Caspar Health wird Reha- Patient:innen während und nach einer Behand- lung in Rehazentren vorgestellt.

• Und in der Schweiz erhalten die Patient:innen bei Abgabe eines Rezepts für Antibiotika den Antibiotika-Coach direkt am Apothekentresen.

Für eine umfassende Übersicht aller digitalen Ver- sorgungslösungen siehe: epatient-analtics.com/

ehealthmarkt.

Fazit für Sie als Player auf dem digitalen Gesundheitsmarkt

Als Leistungserbringer:in wird es Zeit, sich basie- rend auf einem unabhängigen Markt- und Zielgrup- penwissen strukturiert digitale Versorgungslösun- gen anzueignen. Gerade Leistungserbringer:innen haben einen deutlichen Vorteil, weil sie ihre Vor- Ort-Präsenz ideal mit digitalen Gesund heits hel- fer:innen erweitern können.

Als Hersteller ist es im Wettbewerb umso relevan- ter, aufgrund der für Nutzer:innen und Patient:innen schwierigeren Produkt- und Markensichtbarkeit ein Alleinstellungsmerkmal entweder patientenseitig oder aufseiten der Verordner:innen und Kosten- träger:innen zu etablieren. Kennen Sie Ihre digita- len Patient:innen.

Veränderung der Vertriebskanäle von E-Health-Anwendungen zum Patient und Nutzer (Auswahl)

Über meine

Krankenkasse (Online, App, Zeitschriften evt.)

Familie, Freunde Über meine Arztpraxis

Quelle: EPatient Survey Data Q1 (n=5.112), epatient-survey.de

2020, Q4 2021, Q1

23 %

13 %

18 % 22 %

10 % 14 %

25%

20%

15%

10%

10%

5%

0%

+10%

-4%

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Der Lockdown hat die Wege verändert, auf denen die App zum

Patienten kommt. (...) Die Schere zwischen chronischen und

weniger digital affinen Patient:innen und den digital fitten Milieus mit dem Arzt auf ihrem Smartphone wächst.

Zum EPatient Survey

Der Datensatz bietet repräsentative

Zielgruppendaten zum digitalen Patienten und E-Health-Konsumenten in Deutschland. Zwei Mal im Jahr werden 5 000 Bürger:innen und

Patient:innen zu ihrer Nutzung von digitalen Gesundheits- und Medizinanwendungen quotiert für die deutsche Bevölkerungsstruktur befragt.

Die Datenbasis erlaubt genaue Zielgruppen- und Bench-markanalysen sowie Markttrends auf Anfrage: Apps vom Arzt, Online-Konsultationen, Werbekanäle, Krankheiten, Kassenzugehörigkeit, Zahlungsbereitschaft, Verbreitungstrends, Regionalität, soziodemografische

Zusammensetzung und vieles mehr. Hersteller, Kostenträger und weitere

Unternehmenssegmente nutzen dieses Zielgruppenwissen für eine faktenbasierte E-Health-Strategie.

epatient-survey.de

Zu EPatient Analytics

Die EPatient Analytics GmbH analysiert seit 2010 Zielgruppen und Angebote auf dem digitalen Gesundheitsmarkt. Unsere Marktdaten ermöglichen eine faktenbasierte digitale Patienten- und Versorgungsstrategie. Wir reden nicht, wir zeigen. Wir vermessen die Wirklichkeit des digitalen Gesundheitsmarktes ohne Agenda oder Abhängigkeiten. Wir liefern keine „Berichte“ – wir liefern Zahlen und Entwicklungen aus der Wirklichkeit. Das ist unser Alleinstellungsmerkmal.

Wir verdichten den Markt für Entscheider.

epatient-analytics.com

Als Kostenträger hat man ebenfalls über die Kanäle zu seinen Versicherten ideale Voraussetzungen, stimmig digitale Anwendungen zu platzieren. Vor- aussetzung: Eignen Sie sich unabhängige Zielgrup- pen- wie auch Lösungsübersichten an, um fakten- basiert planen zu können (mehr hierzu: siehe Faktenbox).

AUTOR

Dr. Alexander Schachinger ist Gründer und Geschäftsführer der EPatient Analytics GmbH

(14)

ePA- Einführung

Lehren aus den

Erfahrungen mit der

Corona-Warn-App

(15)

2021 ist das Jahr, in dem die elektronische Patientenakte (ePA) schrittweise eingeführt wird. Der Lackmustest für eine erste bundesweit ausgerollte digitale Anwendung war die

Corona-Warn-App. Was lässt sich aus diesen Erfahrungen lernen, um die ePA, vor allem hinsichtlich ihrer Akzeptanz, zum Erfolg zu führen? Dazu haben wir eine repräsentative Befragung und ein Expertengespräch durchgeführt.

Dr. Stefan Etgeton Dr. Thomas Kostera

N

icht die erste, aber die beste sollte sie sein – inzwischen verzeichnet sie 26 Millionen Downloads: die Corona-Warn-App (CWA). Um her- auszufinden, unter welchen Voraus- setzungen die Einführung einer digitalen Gesund- heitslösung für die breite Bevölkerung gelingen kann und wie sich die Akzeptanz dafür steigern lässt, haben wir das Meinungsforschungsinstitut Kantar beauftragt, eine repräsentative Umfrage von Smartphone-Nutzer:innen durchzuführen – und anschließend aus den Ergebnissen die wich- tigsten Lehren für die Einführung der elektroni- schen Patientenakte (ePA) destilliert.

Seit Januar haben alle gesetzlich Versicherten in Deutschland Anspruch auf eine elektronische Pati- entenakte ihrer Krankenkasse. Doch bisher findet das Angebot kaum Beachtung. Eine Anfrage des Bayerischen Rundfunks bei den vier größten Kas- sen bestätigte: Jeweils weniger als ein Prozent der Versicherten nutzen sie. Trotz einiger Kontroversen vor dem Start steht es um die Nutzung der Corona- Warn-App besser: Mitte Juni wurde sie veröffent- licht. Nur eine Woche danach hatten bereits knapp zwölf Millionen Menschen sie auf ihrem Smartpho- ne installiert. Inzwischen sind es immerhin 26 Mil- lionen Downloads.

(16)

Wir haben uns gefragt: Kann man aus der Einfüh- rung einer digitalen Anwendung wie der Corona- Warn-App etwas für die Implementierung der elek- tronischen Patientenakte lernen? Um mehr über die Voraussetzungen für die Akzeptanz der Corona- Warn-App zu erfahren, hat das Meinungsfor- schungsinstitut Kantar im Auftrag der Bertels- mann Stiftung Anfang Dezember 2020 eine repräsentative Befragung von 1 017 Smartphone- Nutzer:innen durchgeführt. Die Ergebnisse dieser Umfrage haben wir in einem Experten-Workshop mit Vertreter:innen aus Wissenschaft, Verbänden, Krankenkassen, Ärzteschaft und Datenschutz dis- kutiert. Welche Schlussfolgerungen sich daraus ab- leiten lassen, haben wir hier zusammengefasst.

Die Kernergebnisse in Kürze:

• Der Schlüssel zur Akzeptanz von digitalen Ge- sundheitslösungen ist eine rasche individuelle Nutzenerfahrung: Am besten lassen sich Anwender:innen gewinnen, wenn diese einen konkreten Nutzen für sich erfahren.

• Die Bevölkerung hat prinzipiell eine hohe Bereit- schaft, Gesundheitsdaten zu teilen, sofern der Zweck als sinnvoll erachtet wird.

• Die Bereitschaft, Daten zu teilen, lässt sich durch kluge Grundeinstellungen mit einer Wider- spruchsoption fördern, also wenn Nutzer:innen die Datenhoheit behalten und das Teilen von Da- ten individuell deaktivieren können (Opt-out).

• Der stufenweise Ausbau der ePA-Funktionalitä- ten sollte transparent kommuniziert werden, um keine falschen Erwartungen zu wecken und Frustration zu vermeiden.

• Als Anbieterinnen der ePA sollten insbesondere Krankenkassen die Phasen der Einführung pro- aktiv kommunizieren.

Die Umfrage zeigt: Einerseits steigen Download- Zahlen der Corona-Warn-App mit zunehmender IT- Kompetenz der Nutzer:innen sowie deren Grad an Erfahrungen mit anderen digitalen Gesundheits- anwendungen. Andererseits orientieren sie sich ins- besondere an den nützlichen Funktionalitäten: Der wichtigste Grund, sich die App herunterzuladen, war, damit eigene Kontakte warnen zu können (91 %), aber auch einen Beitrag zur Pandemiebewäl- tigung zu leisten (90 %). Bei denen, die die App nicht heruntergeladen haben, war der fehlende in- dividuelle Nutzen der Hauptgrund (52 %).

Die ePA kann dann einen hohen individuellen Mehrwert für Anwendende haben, wenn sie Schnittstellen in bereits

genutzte spezielle digitale

Gesundheitsanwendungen bietet.

(17)

Auch bei der Einführung der ePA sollte die Alltags- tauglichkeit ihrer Funktionen im Zentrum stehen.

Dafür sollten Nutzer:innen sowohl auf der Patien- ten- als auch auf der Ärzteseite in die Entwicklung und Priorisierung aktiv einbezogen werden, denn nur so lassen sich die Funktionalitäten herauskris- tallisieren, die den Anwendenden einen echten Mehrwert bieten.

Unmittelbarer Alltagsnutzen entscheidet über Akzeptanz

Zwar zeigt die Umfrage ebenso, dass insbesondere Menschen mit höherem Einkommen und Bildungs- abschluss die Corona-Warn-App nutzen und diese Gruppe demnach vermutlich generell digital affi- ner ist. Aber anstatt erst nach möglichen Wegen zu suchen, diesen sozioökonomischen Effekt zu korri- gieren, erscheint es insbesondere zu Beginn der ePA-Einführung sinnvoller, auf diese Gruppe als

„Early Adopters“ zu setzen – also auf jene, die sol- chen digitalen Angeboten prinzipiell offen gegen- überstehen und als „Multiplikator:innen“ für eine Anwendung fungieren können.

Konkret bedeutet das für die ePA, in der Startphase sich vor allem auf jene Funktionalitäten zu fokus- sieren, die in dieser Gruppe einen besonderen Nut- zen und Alltagsvorteile versprechen. Beispielsweise die Integration des E-Rezepts in die ePA, was insbe- sondere Berufstätigen eine Erleichterung bieten dürfte. Nach und nach lassen sich dann auch jene Funktionen fokussiert weiterentwickeln, die für Gruppen mit einem hohen Versorgungsbedarf be- sonders relevant sind: Etwa der elektronische Me- dikationsplan für chronisch Kranke oder der damit verknüpfte Arzneimittelcheck, der auch für Ältere, die viele verschiedene Medikamente einnehmen müssen, einen hohen Nutzwert haben kann.

24%

20% 32%

31%

28%

33%

32%

35%

26%

41 % 36%

52%

45 % 39 %

49 % 52 %

56 % 49%

Motive der Nicht-Nutzer – Fremd- und Eigennutz geht vor Datenschutz Die Nutzung der CWA folgt eigennützigen wie altruistischen Motiven – bei Vorbehalten dominiert der persönliche Nutzen gegenüber Datenschutzbedenken

Ich nutze CWA nicht ...

App hat keinen persönlichen Nutzen

keine tägliche Konfrontation mit Corona

wenig anonyme Kontakte

App nützt nichts, um Ämter zu entlasten

fürchte Überwachung der Konzerne

fürchte Überwachung der Regierung

Gesamt Abitur Hauptschule

Basis: Repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, durch- geführt von KANTAR. Befragungszeitraum 04. – 10.12.2020. Anzahl der Befragten 1.017.

(18)

Außerdem kann die ePA dann einen hohen indivi- duellen Mehrwert für Anwendende haben, wenn sie Schnittstellen in bereits genutzte spezielle digi- tale Gesundheitsanwendungen bietet: So könnte beispielsweise ein Patient mit Diabetes sehr davon profitieren, wenn Daten aus seiner Diabetes-App automatisch mit seiner ePA synchronisiert würden.

Große Bereitschaft zum Datenteilen, wenn die Letztkontrolle gewahrt bleibt

Die Umfrage zur Nutzung der Corona-Warn-App legt zudem nahe, dass die Bereitschaft, Gesund- heitsdaten zu teilen, sehr hoch ist: 62 Prozent jener, die die App installiert haben, wären grundsätzlich bereit, ein positives Testergebnis automatisch wei- terzuleiten. Von denjenigen, die die App nicht in- stalliert haben, sagen das nur 22 Prozent – weitere 31 Prozent würden es tun unter der Voraussetzung, dass sie diese Funktion deaktivieren (Opt-out) kön- nen. Datensouveränität scheint hier eine wichtige Voraussetzung für die Bereitschaft zu sein, Daten zu teilen.

Dieser Befund lässt sich auch auf die ePA und ihre Möglichkeiten, Daten zu nutzen, übertragen: Versi- cherten sollte das Teilen von Daten leicht gemacht werden. Dabei müssen sie schnell erfassen können, zu welchem Zweck sie dies tun und welchen Nutzen sie selbst oder die Gesellschaft, also etwa die For- schung, davon haben. Zudem müssen sie die Kon- trolle darüber behalten, wer Zugriff auf ihre Daten haben darf, und auf einfache Weise nachvollziehen können, wer Nutzungsrechte an ihren Daten haben kann, wie etwa Forschungseinrichtungen oder Krankenkassen. Voraussetzung: transparente ge- setzliche Rahmenbedingungen, die im Einklang mit Datenschutz und -sicherheit stehen.

8 % 1

15%

17 % 10 %

23 % 30 % 26 %

31 % 40 %

62 % 22%

0 9%

5 %

Hohe Bereitschaft zur Übermittlung von positiven Corona-Testbefunden Die Bereitschaft zur automatischen Testübermittlung steigt mit der CWA-Nutzung – bei Nichtnutzern scheint das Bedürfnis nach Datensouveränität ausgeprägter zu sein als bei den Nutzern

Datenübermittlung nach App-Nutzung

Ja, auf jeden Fall

Ja, wenn deaktivierbar (Opt-out)

Ja, wenn eigens freischaltbar (Opt-in)

Nein, auf keinen Fall

k- A. /weiß nicht

Gesamt

CWA-Download Ja CWA-Download Nein

Basis: Repräsentative Bevölkerungsumfrage im Auftrag der Bertelsmann Stiftung, durch- geführt von KANTAR. Befragungszeitraum 04. – 10.12.2020. Anzahl der Befragten 1.017.

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Nutzenerwartung kommunikativ nicht zu hoch schrauben

Eine weitere wesentliche Erkenntnis aus den Erfah- rungen der Corona-Warn-App: Die Frustration über eine digitale Lösung kann groß sein, wenn die ge- weckten Erwartungen an sie hoch sind und sich nicht erfüllen oder erst viel später einlösen lassen.

Probleme bei der digitalen Übermittlung von Corona- Testergebnissen oder zurückhaltende Einschätzun- gen seitens der Gesundheitsämter über das Poten- zial der CWA bei der Kontaktverfolgung sorgten angesichts der besonders hohen Entwicklungskos- ten bei vielen für Enttäuschung.

Für die ePA bedeutet das: Nur wenn sie auch wirk- lich funktioniert und das leistet, was von ihr erwar- tet wird, wird sie auf eine breitere Akzeptanz sto- ßen. Dazu gehört auch, dass Krankenkassen als Anbieterinnen der Anwendung ihre Versicherten bei der Nutzung kommunikativ dauerhaft begleiten und dazu motivieren – idealerweise in Abstim- mung mit anderen relevanten Akteuren wie Ärzte-

schaft oder Verbraucher- und Patientenverbänden.

So sollten Kassen beispielsweise ePA-Nutzer:innen proaktiv über wesentliche Updates informieren und darüber, welche Verbesserungen oder neuen Funktionalitäten es mit sich bringt. Fest steht:

Digitale Lösungen sind stets „Work in Progress“ – man muss versuchen, die Nutzer:innen, soweit es irgend geht, auf diesem Weg mitzunehmen.

Der Beitrag wurde erstveröffentlicht im Blog

Der digitale Patient der Bertelsmann Stiftung blog.der-digitale-patient.de/erfahrung-epa-cwa/

AUTOREN

Dr. Stefan Etgeton

Senior Expert Gesundheitspolitik Bertelsmann Stiftung

Dr. Thomas Kostera

Senior Expert Gesundheitssysteme Bertelsmann Stiftun

Versicherten sollte das Teilen von Daten leicht gemacht werden. Dabei müssen sie schnell erfassen können, zu welchem Zweck sie dies tun und welchen Nutzen sie selbst oder die Gesellschaft, also etwa die

Forschung, davon haben.

(20)

Quelle: BMWI 2020

Markttrends

im Überblick

Es gibt weltweit zahlreiche Studien, die interessante Hintergründe und Trends im Bereich Health IT aufzeigen. Bernhard Calmer (CGM), Viktoria Hasse (bvitg)

und Andreas Kassner (3M Deutschland) scannen solche Studien innerhalb der PG Trendreport des bvitg und ordnen sie ein. Hier präsentieren wir Ihnen

einige Highlights daraus.

7,5

Mio.

Erwerbstätige

372

Mrd.

EUR Bruttowert- schöpfung

131

Mrd.

EUR Exporte

16,6 %

Anteil am Arbeitsmarkt der Gesamtwirtschaft

12 %

Anteil an der Brutto- wertschöpfung der Gesamtwirtschaft

8,3 %

Anteil an den gesamten Exporten der Gesamtwirtschaft

Wir wussten ja schon immer, dass das Gesundheits- wesen wirklich wichtig ist und großes Potenzial hat.

Aber lesen Sie etwas über die Digitalisierung im Gesundheitswesen?

Vielleicht ändert das KHZG das ja…

Gesundheitswirtschaft

Ergebnisse der gesundheitswirtschaftlichen Gesamtrechnung des BMWi

Jeder 6. Erwerbstätige in Deutschland arbeitet in der Gesundheitswirtschaft.

Die Gesundheitswirtschaft trägt rund 12 Prozent zum nationalen BIP bei.

(21)

Quelle: oben: BVMed 25/20; unten: Bitkom 2020

Ein deutlicher Einbruch in der gesamten ITK-Branche – Ganz Gallien? Nein! Ein von

unbeugsamen Galliern bevölkertes Dorf hört nicht auf, dem Eindringling Widerstand zu leisten!

Digitalbranche Zahlen zur digitalen Gesundheitswirtschaft

Die digitale Gesundheitswirtschaft hat mit einer Bruttowertschöpfung von 5,8 Milliarden Euro einen Anteil von 6,8 Prozent an der gesamten industriellen Gesundheitswirtschaft.

Bitkom-ifo-Digitalindex Geschäftsklima, Geschäftslage und Geschäftserwartungen in der ITK-Branche

Digitale Gesundheitswirtschaft:

5,8 Mrd. Euro - Bruttowertschöpfung 6,8 % Anteil an der BWS der gesamten industriellen Gesundheitswirtschaft

65,3 Tsd. Erwerbstätige

6,5 % Anteil am gesamten Arbeitsmarkt der industriellen Gesundheitswirtschaft Gesamte industrielle

Gesundheitswirtschaft:

84,2 Mrd. Euro 1,0 Mio. Erwerbstätige

60 50 40 30 20 10 0 -10 -20 -30

Nov 14 Jan 15 Jan 16 Jan 17 Jan 18 Jan 19

Aug 20 Jan 20

19,6 5,4 12,4

Geschäftslage Bitkom-ifo-Digitalindex Geschäftserwartungen

(22)

Quelle: Strategy& 2020

Digitale Gesundheits-Start-ups & COVID-19 Wird die Corona-Pandemie zur Initialzündung für die digitale Gesundheitsrevolution?

COVID-19-bezogene Chancen für digitale Gesundheits-Start-ups 88 % 

ALLGEMEIN

Größeres öffentliches Bewusstsein und Offenheit gegenüber digitaler Gesundheitsversorgung 54 % 

ALLLGEMEIN

Nachgewiesener medizinischer und/oder wirtschaftlicher Wert

35 %  KOSTENTRÄGER

Bevorzugen kosteneffiziente digitale Gesundheitslösungen

23 %  INVESTOREN

Kapitalzufluss in den 'krisenfesten' digitalen Gesundheitsbereich

19 % 

REGULIERUNGSBEHÖRDEN Weniger strenge Anforderungen und administrative Prozesse

19 %  DIENSTLEISTER

Verbesserte technische Infrastruktur 19 % 

INTERN

Einführung neuer Arbeitsweisen 12 % 

INTERN

COVID-19-spezifische Geschäftsmöglichkeiten 8 % 

INTERN

Bessere Verfügbarkeit von Spitzenkräften 23 % 

SONSTIGES

COVID-19-bezogene Herausforderungen für digitale Gesundheits-Start-ups

58 %  INVESTOREN

Zugang zu Liquidität und Wachstumskapital 50 % 

KOSTENTRÄGER Erhöhte Kostensensibilität 46 % 

REGULIERUNGSBEHÖRDEN

Begrenzte Kapazität für administrative Prozesse 35 % 

DIENSTLEISTER Zugang zu Dienstleistern 23 % 

ALLLGEMEIN

Begrenzte Kapazität für COVID-19-fremde Themen 15 % 

PATIENTEN

Zugang zu Patient:innen 15 % 

PATIENTEN

Patientenbindung und Management ordnungsgemäßer Medikamenteneinnahme 15 % 

INTERN

Fortführung und Skalierung von Geschäftsaktivitäten 15 % 

INTERN

Bindung und Rekrutierung von Mitarbeiter:innen 15 % 

SONSTIGES

Es ist spannend zu sehen, dass Covid-19 als Chance für digitale Gesundheitslösungen als fester Bestandteil der täglichen Gesundheits- versorgung und des persönlichen Gesundheits- managements gesehen wird.

(23)

Quelle: oben: Strategy& 2020; unten: WN Deutschland

Der Aspekt der Hürden und Herausforderungen ist aufschlussreich. Wäre das ein guter Ansatzpunkt für eine Telemedizin-Kampagne?

COVID-19 & digitale Gesundheit Zu den Auswirkungen der Corona-Pandemie auf die Digitalisierung im Gesundheitswesen

Anteil virtueller Patiententermine im Zuge der COVID-19-Pandemie

Mit dem Beginn der COVID-19-Pandemie in Deutschland stieg nicht nur der Einsatz von Video konferenzen an. Die befragten Mediziner:innen nutzen seitdem auch vermehrt E-Mails (61%) neben der bereits vor der Pandemie weitverbreiteten Telefonberatung (91%).

Für die kommenden 12 bis 18 Monate gaben die Befragten an, die Patientenberatung auch künftig verstärkt per Video (35%), per E-Mail (59%) oder

per Telefon (94%) durchführen zu wollen.

Dagegen haben Patienten-Monitoring-Apps mit aktuell lediglich 7% bislang kaum Relevanz in der

Patientenkommunikation der Mediziner:innen und werden nach deren Ansicht auch zukünftig nicht sehr viel beliebter werden (8%).

8 %

Vor Beginn der Pandemie

25 %

Seit Beginn der Pandemie

15 %

In 12-18 Monaten

KI in der Pandemie Auswirkungen der Corona-Pandemie auf KI-Technologien

Zunehmender Einsatz von KI-Technologie im Gesundheitssektor Zunehmender Einsatz von KI-Technologie im beruflichen Kontext

Höherer Automatisierungsgrad in Industrie und Fertigung Verstärkte Forschung und Entwicklung von KI-Technologien

Entstehung neuer KI-basierter Geschäftsmodelle Zunehmender Einsatz von KI-Technologie im Privaten

Verstärkte Investitionen in Quantencomputing

33 52

11 47

11

15 43

13

17 39

13

17 33

14 4

5 27 27

4

9 14 29

13

Stimme überhaupt nicht zu Stimme eher nicht zu Stimme eher zu Stimme zu

2 2 2 2

3

Hürden bei der Ausweitung der virtuellen Interaktion mit Patient:innen sehen die Mediziner:innen vor allem im fehlenden menschlichen Kontakt bei der Diagnosestellung (84%).

Eine große Herausforderung sind für 82% zudem die mangelnden Fähigkeiten der Patient:innen im Umgang mit den neuen digitalen Tools.

(24)

Quelle: Stada 2020

Im europäischen Vergleich fällt die Akzeptanz der Deutschen gegenüber E-Health- Angeboten im Durchschnitt niedriger aus … Können wir von den Ländern mit hoher Akzeptanz (Serbien, Polen oder Finnland) etwas lernen?

Europa & E-Health Der STADA Health Report 2020 zeigt auf, wie Europäer:innen die Zukunft im Gesundheitswesen angehen.

App auf Rezept? Deutschland eher skeptisch. Europa kann sich mit dem Gedanken einer App auf Rezept anfreunden. Einige Länder sind noch etwas weniger offen:

UK (65 %), Belgien (68 %) und vor allem Deutschland.

Im Vergleich zu 2019 ist die Offenheit der Europäer:innen für die Behandlung via Webcam in diesem Jahr deutlich gestiegen.

Nur

60 %

der Deutschen sind für die App auf Rezept.

86%

SRB 84%

POL 84%

ITA 84%

ESP 84%

FIN 82%

RUS 70%

FRA 69%

AUT 69%

CH

Bereitschaft zur Webcam-Behandlung enorm gestiegen.

54 %

der Befragten waren 2019 für eine Webcam-Behandlung.

70 %

der Befragten sind 2020 für eine Webcam-Behandlung.

(25)

Quelle: Zavamed 2020

Die Herausforderungen sind da – das Potenzial von E-Health auch – worauf warten wir?

Herausforderung des deutschen Gesundheitssytems

Fachkräftemangel: 13 von 16 Bundes- länder haben einen hohen Mangel an Gesundheitspersonal. Nur in Sachsen- Anhalt, Bremen und Hamburg ist die Versorgung gesichert.

2 von 3 Patient:innen sind unzufrieden mit der ärztlichen Behandlung Hauptgründe: mangelnde Zeit des Arztes und Öffnungszeiten.

Wartezeiten: 2019 müssen laut KBV zweimal mehr Patient:innen länger als 3 Wochen auf einen Termin beim Arzt warten als noch vor 10 Jahren.

steigende Kosten im Gesundheitssystem: In den letzten 1O Jahren erhöhten sich die Gesamtausgaben der Krankenkassen für ärztliche Behandlungskosten um 50 Prozent.

Selbstzahlender Patient: In Deutschland nutzt jeder zweite eine App für Gesundheit, Fitness oder Ernährung.

Regionale Unterschiede in der Ärzteversorgung: Es kommen z. B. in Coburg 80 Ärzt:innen auf 100 000 Einwohner:innen; in Heidelberg sind es 400 Ärzt:innen (alle Arztgruppen inkl.

Psychotherapeut:innen).

Potenziale von E-Health

30 Prozent weniger Klinikeinweisungen durch Telemedizin – z. B. bei

Herzinsuffizienz-Patient:innen. Räumlich getrennte Ärzt:innen und Spezialist:innen können durch den schnelleren Datenaus- tausch eine Zweitmeinung einholen.

2020: hohe Zufriedenheit der Deutschen mit Videosprechstunden – 4 von 5 würden sie gerne erneut nutzen. Flexiblere Sprechzeiten und ortsunabhängige Beratungen gehören zu den Vorteilen.

3 von 4 Vorsorgeterminen können durch Telemedizin wegfallen. Dadurch kommen Patient:innen schneller an einen Termin uncl Ärzt:innen haben mehr Zeit pro Patient:in. Jede:r dritte Patient:in wartet zwischen 30 und 60 Minuten beim Arzt. Die Zeit vor der Videosprechstunde lässt sich produktiver gestalter als im

Wartezimmer.

Erfahrungen aus der Schweiz zeigen, dass Krankenversicherungen mit Telemedizin bis zu 17 Prozent ambulanter Behandlungs- kosten einsparen. Zusätzlich ließen sich durch die eAkte 6,4 Mrd. Euro im Bundeshaushalt sparen.

Digitales Versorgungsgesetz: Ab 2020 gibt es Apps auf Rezept. Künftig darf ein Arzt auf Kosten der Krankenkasse Gesundheitsapps verschreiben.

Das Angebot an Online-Ärzt:innen gleicht deutliche regionale Unterschiede wieder aus.

Telemedizin in Deutschland Die Akzeptanz von E-Health- und

telemedizinischen Diensten in der Bevölkerung steigt.

(26)

Trends

der Verbände

Gerade in einem so interdisziplinären Feld wie dem E-Health-Sektor spielen Fachverbände eine wichtige Rolle, um die unterschiedlichen Berufsgruppen und die damit verbundenen Interessen zu vertreten und einzubringen. Denn die Digitalisierung des Gesundheitswesens in Deutschland braucht das Zusammenspiel vieler verschiedener Akteure und Perspektiven. Wir haben Spitzenvertreter der Verbände

darum gebeten, uns Aus kunft darüber zu geben, wo sie die wichtigsten Trends im E-Health-Feld sehen, und sehr interessante

und vielfältige Antworten bekommen.

(27)

Daten zeitgemäß nutzen und sichern

Daten teilen heißt besser heilen – so fasste Prof. Dr. Ferdinand Gerlach, Vorsitzender des Sachverständigenrats Gesundheit dessen neu- es Gutachten zusammen. Grundlage dafür ist es, dass alle relevanten Akteure ideal und gleichzeitig sicher miteinander vernetzt sind.

Gerade cloudbasierte Anwendungen sind da- für geeignet, vereinen sie doch die Vorteile ei- nes schnellen und flexiblen Datenzugriffs mit einem hohen Sicherheitsniveau und können zudem als Grundlage für neue, dezentrale Ver- sorgungsmodelle dienen. Hinzu kommt, dass sie durch ihre Skalierbarkeit meist sogar fi- nanziell von Vorteil sind. Insgesamt sind Cloud-Computing-Angebote deshalb unab- dingbar für eine zukunftsgerechte digitalisier- te Gesundheitsversorgung und sollten aktiv gefördert werden.

Sebastian Zilch

Geschäftsführer Bundesverband Gesundheits-IT bvitg e. V.

Es ist an der Zeit, Datensilos aufzu-

brechen und diese für die Entwicklung

patientenzentrierter Lösungen zu nutzen

Der Fortschritt digitaler innovativer Therapien und Gesundheitsanwendungen steht und fällt mit der Datenqualität, -nutzung und -verfüg- barkeit. Zu lange haben wir auf nationaler Ebene über den bundesweiten Datenaustausch diskutiert und durch verschiedene Daten- schutzregelungen Forschungsvorhaben ausge- bremst. Nun ist es an der Zeit, Datensilos auf- zubrechen und diese für die Entwicklung patientenzentrierter Lösungen zu nutzen. Mit- hilfe eines europäischen Datenökosystems, dem European Health Data Space und GAIA-X, soll der grenzüberschreitende Aus- tausch von Gesundheitsdaten bald Wirklich- keit werden und unsere Gesundheitssysteme in das digitale Zeitalter katapultieren.

Alina Nentwig

Referentin Health & Pharma Bitkom e. V.

(28)

Telemedizin und die Nutzung digitaler Ressourcen sind

zentrale Schlüssel zur erforderlichen

Modernisierung unserer Versorgungsstrukturen

Für eine zukunftsorientierte Gesundheitsver- sorgung ist ein kooperatives Miteinander aller Sektoren, Disziplinen und Professionen mit gemeinsamen Qualitätsansprüchen und einer fairen Vergütung unerlässlich: weg vom sekto- ralen Einzelkämpfer hin zum interprofessio- nellen Teamplayer. Unser Ziel muss daher sein, die Sektorentrennung aufzuheben, Syn- ergien zu nutzen, verfügbare Ressourcen ef- fektiver einzusetzen und den Zugang zu hoch- spezialisierter überregionaler Expertise zu erleichtern – zum Wohle der Patient:innen.

Telemedizin und die Nutzung digitaler Res- sourcen sind zentrale Schlüssel zur erforderli- chen Modernisierung unserer Versorgungs- strukturen. Alle Player des Gesundheits- wesens und die Politik müssen schnell und entschlossen die Weichen für Erneuerung stellen.

Günter van Aalst

Stv. Vorstandsvorsitzender der Deutschen Gesell- schaft für Telemedizin e. V. DGTelemed

Wir müssen in Deutschland den

„digitalen Schatz“

besser heben

In der Medizin können Daten Leben retten.

Diesen „digitalen Schatz“ müssen wir in Deutschland besser heben. Wir brauchen da- für eine übergeordnete Daten- und Innovati- onsstrategie. Die Bundesregierung hat den Entwurf einer Datenstrategie vorgelegt. Das Papier enthält gute Ansätze, weil es auch die Wirtschaft im Blick behält. Der Ansatz, dass medizinischer Fortschritt nur gemeinsam mit den forschenden Medizintechnik-Unterneh- men geht, muss aber konsequenter umgesetzt werden. So setzt sich der BVMed unter ande- rem dafür ein, den forschenden MedTech- Unternehmen ein Antragsrecht auf Zugang zu den Daten des Forschungsdatenzentrums zu geben. Denn: Mit Daten zur tatsächlichen Ver- sorgung in Deutschland kann die MedTech- Branche moderne Lösungen entwickeln und die Gesundheitsversorgung weiter verbessern.

Dr. Marc-Pierre Möll Geschäftsführer des

Bundesverbandes Medizintechnologie BVMed e. V.

(29)

Digital Health ist das zentrale

Instrument, um

Versorgung patienten- orientiert und vernetzt zu gestalten

Damit die Vorteile der Digitalisierung auch bei den Patient:innen ankommen, muss vor allem die Vernetzung der Leistungserbrin- ger:innen vorangebracht werden. Die eAU und der eArztbrief sind wichtige Meilensteine.

Doch es gilt weiterzudenken: Zusätzliche An- wendungen und Versorgungsbereiche müssen zügig eingebunden werden. Nur wenn alle Versorgungsakteure entlang des Behandlungs- pfades miteinander verbunden sind, wird inte- grierte Versorgung für Patient:innen erfahr- bar. Digitalisierung darf nicht an den klassischen Sektorengrenzen haltmachen.

Dafür muss die Politik in der nächsten Legis- laturperiode entsprechende Rahmenbedin- gungen schaffen.

Johanna Nüsken Geschäftsführerin BMC e.V.

Jetzt kommt es auf die optimale Vernetzung an

Die Digitalisierung des Gesundheitswesens bekommt derzeit starken Rückenwind. Dies liegt auch an den Fördermitteln, die das Kran- kenhauszukunftsgesetz bereitstellt. Diese Mit- tel müssen Kliniken und Praxen gleicherma- ßen klug einsetzen. Aus Sicht der

Teleradiologie kommt es dabei vor allem dar- auf an, die bestehenden teleradiologischen Strukturen bruchfrei noch enger mit anderen Bereichen zu vernetzen. Dies gilt für das Bild- archivierungssystem PACS, für das KIS und für digitale Patientenakten gleichermaßen.

Außerdem müssen die Daten zwischen Kran- kenhäusern und Praxen schnell und am bes- ten grenzüberschreitend austauschbar sein, damit diese optimal genutzt werden können.

Hier gilt es die technischen, aber auch rechtli- chen Rahmenbedingungen zu schaffen. Gera- de die noch immer nicht vollständig bewältig- te Corona-Pandemie zeigt, wie wichtig Schnelligkeit und Vernetzung im Gesund- heitswesen ist. Auf Grundlage optimaler Da- tenverbindungen und reibungslos verknüpfter Strukturen können dann erste praktische An- wendungen der Künstlichen Intelligenz aufge- setzt werden. Derzeit sind die Kosten hierfür allerdings noch zu hoch und die rechtlichen Rahmenbedingungen nicht klar genug.

Dr. Torsten Möller

Vorsitzender der Deutschen Gesellschaft für Teleradiologie (DGfTr)

reif & möller – Netzwerk für Teleradiologie

(30)

Die Corona-Krise ist auch eine Krise der Datenverfügbarkeit und Datennutzung

Die Nutzung medizinischer Daten für die Forschung steht mehr denn je auf der politi- schen Agenda. Die aktuelle Corona-Pandemie zeigt wie unter einem Brennglas die großen Defizite, die hinsichtlich der Verfügbarkeit und Verknüpfbarkeit medizinischer Daten in Deutschland bestehen – die Corona-Krise ist auch eine Krise der Datenverfügbarkeit und Datennutzung. Umso wichtiger ist es, dass neben der Bewältigung der akuten Pandemie nunmehr sehr konsequent und nachhaltig die technischen und organisatorischen Grundla- gen für eine nachhaltige Dateninfrastruktur in der deutschen Medizinlandschaft gelegt werden, unter obligater enger Verzahnung von Forschung und Versorgung. Bündelung von Akteur:innen wie z.B. in der Medizin- informatik-Initiative und stärkere Einbezie- hung von Patientenorganisationen werden essenzielle Bausteine sein.

Sebastian C. Semler

Geschäftsführer TMF – Technologie- und Methoden- plattform für die vernetzte medizinische Forschung e.V.

Digitalisierte Gesundheits-

versorgung strategisch aufbauen

Die Digitalisierung der deutschen Gesund- heitsversorgung macht Fortschritte. In Deutschland sind in den vergangenen Jahren zahlreiche neue digitale Dienste eingeführt worden. Aber immer noch sind es isolierte digitale Anwendungen. Der Durchbruch zu einer datenbasierten und individualisierten Gesundheitsversorgung, die strategisch auf- und ausgebaut wird, ist bisher ausgeblieben.

Die Europäische Union arbeitet jetzt daran, einen European Health Data Space zu schaf- fen. Dieser Datenraum kann zur Quelle für In- novation und Qualität in der Versorgung wer- den. Dafür braucht es klare Regeln und verläss- liche Rahmenbedingungen, wie Gesundheits- daten in Europa genutzt werden dürfen. Die- sen Rahmen muss Deutschland mitentwickeln und auch für sich, im eigenen nationalen Gesundheitssystem umsetzen.

Hans-Peter Bursig

ZVEI-Fachverbandsgeschäftsführer Elektromedizinische Technik

(31)

KHZG, Telematik, PDSG – die Krankenhaus- IT im Brennpunkt

Mit dem KHZG stehen nun endlich die seit Lan- gem geforderten Finanzmittel zur Verfügung, um nachhaltig Digitalisierungstechnologien zur Ver- besserung der klinischen Prozesse und somit der medizinischen Versorgung umzusetzen. Der föde- rale Flickenteppich führt dabei zu unterschiedli- chen Interpretationen der Antragsfristen, Antrags- bestandteile und Inhalte der Förderrichtlinien.

Gut beraten sind die Kliniken, die Möglichkeiten des KHZG für ihre jeweiligen Unternehmensziele zu bewerten und darauf basierend Förderanträge zu stellen. Die Umsetzung der Projekte fristge- recht bis 31.12.2024 wird eine weitere Herausfor- derung werden. Zusätzlich auf der Agenda stehen die Themen Telematikinfrastruktur-Implementie- rung sowie die mit dem Patientendaten-Schutz- Gesetz verabschiedete Erfordernis, für jedes Kran- kenhaus ab dem kommenden Jahr im Bereich IT-Sicherheit den Stand der Technik vergleichbar zu den kritischen Infrastrukturen zu erfüllen. All diese Themen bieten den Krankenhäusern einma- lige Chancen, sich durch Digitalisierung nachweis- lich in der Versorgung zu verbessern, was gleich- zeitig ein hohes Maß an Herausforderungen mit einem großen Anteil an Veränderungen in den Prozessorganisationen mit sich bringen wird. Aus der vorgesehenen Messung des Digitalisierungs- grads im Rahmen des KHZG ergibt sich zudem die Chance, ein praxisorientiertes Modell zur wei- teren Optimierung von Prozessen zu entwickeln.

Reimar Engelhardt

Stellvertretender Vorsitzender des Bundesverbandes der Krankenhaus-IT-Leiterinnen und -Leiter e. V.

Neue, schnellere Kommunikationswege und ein besserer

Datenaustausch sind nur der Anfang.

Der Tatsache, dass an Digitalisierung kein Weg vorbeigeht und das Thema im letzten Jahr nochmals an Dynamik gewonnen hat, wird niemand mehr widersprechen. Was bisher jedoch noch fehlt, ist eine von allen Akteuren akzeptierte Struktur. Wir haben eine Reihe von Fortschritten gemacht, aller- dings sind das häufig Insellösungen. Die Ini- tiative gesundheitswirtschaft rhein-main e. v.

mit ihren engagierten Mitgliedern bietet Foren und Formate, um die dazu notwendige Vernetzung voranzutreiben – über alle Sekto- ren und Entscheidungsebenen hinweg. Neue, schnellere Kommunikationswege und ein bes- serer Datenaustausch sind nur der Anfang.

Die Möglichkeiten, die uns „Machine Lear- ning“ und Künstliche Intelligenz bieten, soll- ten wir zum Wohl der Patient:innen weiter ausbauen. Gestalten wir gemeinsam die digi- tale Zukunft der Gesundheitswirtschaft!

Dr. Anna Eichhorn und Stefan Grüttner Vorstand der Initiative

gesundheitswirtschaft rhein-main e. v. (gwrm)

(32)

Telemedizin – Die COVID-Pandemie hat uns

nach vorne katapultiert!

Die folgenden drei Trends sind gekommen, um zu bleiben:

Telemedizinische Visiten

Durch die Pandemie sind digitale Lösungen aus der medizinischen Versorgung nicht mehr wegzudenken. Wie können Gesundheits- dienstleistungsanbieter Telekonsultationen rechtlich sicher und praktikabel durchführen und Risiken im Umgang mit Patientendaten erkennen?

e-Learning im Bereich der Medizin Die Telemed Austria bietet für Mitglieder spe- zielle e-Ausbildungen an, die viele dieser Fra- gen klären können!

Zertifizierung der Telemedizinprozesse für EPUs und KMUs, mit uns als professionel- lem Partner, um Fehler und Risiken für An- bieter zu minimieren und Patienten Sicherheit zu geben.

Ein Wettbewerbsvorteil? Auf jeden Fall!

Priv.-Doz. Dr. Christof Pabinger Präsident Telemed Austria

(33)

Mehr

Geschwindigkeit und Wachstum in der

digitalen Gesundheits- branche

Nach vier Jahren der ehrgeizigen Digitalpoli- tik im Gesundheitswesen werden die Stim- men lauter, die nun wieder mehr Entschleuni- gung verlangen. Doch in Anbetracht der globalen Entwicklungen wäre dies eine Rich- tungsentscheidung mit fatalen Konsequenzen.

Mit dem Digitale-Versorgung-Gesetz wurde mit einem neuen Zugangsweg für digitale Ge- schäftsmodelle innerhalb der Regelversor- gung eine Zeitenwende eingeläutet. Die neu geschaffenen Möglichkeiten sollten großzügig genutzt werden, um mehr Geschwindigkeit und Wachstum in die lokale digitale Gesund- heitsbranche zu bringen. Das heißt: Weniger Spezifikationen – mehr kreative und lösungs- offene Ansätze; weniger Eingriffe – mehr of- fene Innovationsräume; weniger Festhalten an bekannten Strukturen – mehr Bereitschaft, neue Wege zu gehen bzw. gehen zu lassen.

Manuel Grahammer

Mitglied der Arbeitsgruppe Innovation im Verband digitale Gesundheit (VdigG) e. V.

(34)

34

Trends

der Branche

Gesundheits-IT-Unternehmen stehen meist im engen Austausch mit ihren Kund:innen und wissen daher,

welche IT-Lösungen im Klinik- und Praxisalltag gefragt sind, welche Herausforderungen noch bewältigt werden

müssen und wo die Entwicklung hinsteuert. Deshalb haben wir bei Führungskräften der Health-IT-Branche nach gefragt,

wo sie die wichtigsten Trends sehen, und haben spannende

Antworten und eine Vielfalt an Themen erhalten.

(35)

Entwicklung

neuer Lösungen nah an den Bedürfnissen der Anwender:innen

Wir konzentrieren uns ausschließlich auf Health IT, also Software, IT-Lösungen und Hightech für das Gesundheitswesen. Diese Position hilft uns bei der Entwicklung neuer Lösungen, weil wir sie ganz nah an den Bedürfnissen der Anwender:innen ausrichten können.

Michael Strüter

Vertriebsleiter und Geschäftsführer

Dedalus HealthCare DACH

Der Austausch von

Medizinischen Bildern

Das Krankenhauszukunftsgesetz bringt frischen Wind in den Ausbau der Kommuni- kation zwischen Leistungserbringenden und fördert das Patient Empowerment. Es unter- stützt auch den Austausch von medizinischen Bildern. Lag der Schwerpunkt in der Bild- kommunikation bisher auf der Teleradiologie, rücken nun auch der intersektorale und der in- terdisziplinäre Austausch in den Fokus.

Erfreulich sind die starke Verankerung in den Primärsystemen und die Forderung nach der Nutzung internationaler Standards.

Dr. Uwe Engelmann

Geschäftsführender Gesellschafter der NEXUS / CHILI GmbH

(36)

Jede Klinik braucht eine KI-Strategie

Die meisten Kliniken wissen nicht, wie sie medizinische Daten optimal nutzen und so Gesundheitsversorgung auf höchstem Niveau auch in Zukunft anbieten können. Dabei hilft Künstliche Intelligenz. Aber nur wenn sie effizient und datenschutzkonform eingesetzt wird. Deshalb unterstützen wir Kliniken dabei, ihre eigene KI-Strategie zu entwickeln und diese erfolgreich umzusetzen.

Thomas Pettinger

Head of Business Development Telepaxx Medical Data GmbH

Krankenhaus- strukturen im Wandel

Die Zukunft des Gesundheitswesens liegt in der Bildung von Versorgungsregionen. Das heißt, nicht jeder macht alles ein bisschen, son- dern viele machen weniger, das aber konzen- triert und professionell. Daher ist ein Paradig- menwechsel erforderlich. Sektorengrenzen werden überwunden, Kooperationen geschaf- fen und mehr ambulante Leistungen erbracht – das Ende monolithischer Software-Systeme.

IT-Lösungen unterschiedlichster Hersteller müssen vernetzt werden, um alle an der Pati- entenversorgung Beteiligten miteinander zu verbinden.

Dr. Wolrad Rube

Vorsitzender Geschäftsführer i-SOLUTIONS Health GmbH

(37)

Das KIS als Plattform

Klinische Informationssysteme dürfen heute keine Silos mehr sein, in denen Dokumente zum Patienten einfach nur verwaltet werden.

Wichtig ist die Integration von Fachanwen- dungen im Sinne einer modernen Plattform- strategie. Dafür braucht es einerseits eine zen trale Datenhaltungsebene, über die ver- schiedene Anwendungen mit den erforderli- chen Informationen versorgt werden, und an- dererseits eine einheitliche und intuitiv benutzbare Oberfläche. Auf dieser Basis lässt sich auch aktive Patienteneinbindung und smarte Befundung optimal umsetzen.

Daniel Heine

Vertriebsleitung NEXUS Deutschland

Wir machen die GKV stark. Für Menschen und ihre Gesundheit.

Die Pandemie hat gezeigt, wie wichtig die GKV für das Gesundheitswesen ist. Wir unterstützen sie mit unserer vollintegrierten, gesetzlich aktuellen und standardisierten GKV-Branchenlösung. Kassen profitieren au- ßerdem von starken Gemeinschaftslösungen und individuellen Anwendungen für Online- Prozesse zur Verwirklichung ihrer Digitali- sierungsstrategien. Mit uns kann die GKV auf einen sicheren digitalen Hafen bei der Vernetzung im Gesundheitsmarkt bauen.

Holger Witzemann

Geschäftsführer AOK Systems GmbH

(38)

Digitalisierung erfordert Change- Kultur im Klinikalltag

Der Digitalisierungsschub, den die Corona- Pandemie, das Krankenhauszukunftsgesetz und die Pflicht zur Anbindung an die Tele- matikinfrastruktur mit sich bringen, wird den Arbeitsalltag in Krankenhäusern massiv ver- ändern. Digitalisierung hinterfragt bestehende Prozesse und stellt Hierarchien auf den Prüf- stand. Diese Change-Projekte müssen aktiv begleitet und von der Klinikleitung eingefor- dert werden, um alle Anwender:innen mit- zunehmen, damit das Digitalisierungsprojekt zum Erfolg wird. In Sachen Prozessverände- rung haben wir als KIS-Anbieter eine ganze Reihe an Best-Practice-Beispielen aus Häusern aufbereitet, die wir in den vergangenen Jahren umgestellt haben. Praxiserprobte Prozesse in Kombination mit einem nutzerfreundlichen, zukunftsfähigen KIS sind wesentliche Faktoren für eine erfolgreiche Digitalisierung.

Matthias Meierhofer

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1 Informations-

systeme

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Zu den Informationssystemen eines Krankenhauses zählen zum Beispiel das Krankenhausinformationssystem (KIS) als gesamtbetriebswirtschaftliches Informationssystem und die medizinischen Informationssysteme. Diese unterstützen das ärztliche und pflegerische Personal bei allen Tätigkeiten, von der Planung über die Durchführung bis zur Dokumentation. Gerade die lückenlose Leistungserfassung ist wichtig für die spätere Abrechnung.

42 Meierhofer

Krankenhausinformationssystem (KIS) 44 Meierhofer

Patientendatenmanagementsystem (PDMS) 46 NEXUS

KIS-Plattform

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