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G r a n d (t) P R E S S !

E-Paper für Enthüllungsjournalismus und Hintergrundanalysen

Nr.2/Juni 2014

» D e r C R A S H «

Was mit Ihnen

und Ihrem Vermögen geschieht!

Von Guido Grandt

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Sie dürfen nicht wissen, was geschieht, wenn der Crash eintritt, die Euro-Währungszone zusammenbricht. Politiker verschweigen dies. Ganz bewusst.

Dabei sind die Pläne schon längst ausgearbeitet. Nur wissen Sie nichts davon.

Ich zeige Ihnen, woran Sie WIRKLICH sind, was auf Sie zukommt, wenn der Euro crasht, der deutsche Staat kollabiert, die EU bankrott ist. Was danach geplant ist und was das für Sie, Ihre Familie und Ihr Vermögen konkret bedeutet!

Basierend auf Guido Grandt's Buch 2018 - Deutschland nach dem Crash

- Was Politiker NICHT erzählen

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Diese PDF ist urheberrechtlich geschützt. Sie darf ohne Genehmigung des gugra-Media-Verlags nicht

verwertet werden. Insbesondere darf sie nicht ganz oder teilweise oder in Auszügen abgeschrieben oder in sonstiger Weise vervielfältigt werden.

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Szenario eines möglichen Euro- Crashs

(im Jahre 2018 oder früher oder später)

»Ein Zerreißen des Euro bedroht die Welt, wie wir sie in den vergangenen Jahrzehnten kennen und vor allem lieben gelernt haben.«

DER SPIEGELi

»Die Menschen in den reifen Volkswirtschaften vermelden keine Steigerung des Wohlergehens mehr. Ihr Pessimismus ist begründet. In Zukunft wird es ihnen schlechter gehen (...) In reifen Märkten wird es mehr Arme und mehr Ungerechtigkeit geben (...) Diese Minderheit (ein Fünftel der Weltbevölkerung) wird einen Sturz aus ehemaliger Herrlichkeit erleben aufgrund stagnierenden Produktivitätswachstums und steigender Spannung, die aus Ungerechtigkeit entsteht.«

Jorgen Randers (Professor an der BI Norwegian Business School)ii

»In jeder Krise des Geldes – in der Inflation der zwanziger Jahre in Deutschland, der großen Depression von 1929 oder der Finanz- und Bankenkrise, die 2007 begann und uns noch immer im Würgegriff hält – müssen Menschen auf ganz existentielle Weise den Preis für den Verlust der Glaubwürdigkeit des Geldes zahlen: mit Arbeitslosigkeit, Entzug ihrer Behausung und sozialer Ausgrenzung.«

Christina von Braun (Professorin für Kulturtheorie an der Berliner Humboldt-Universität)iii

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Crash-Szenario – Stufe 1: Kollaps

Faktoren für den Euro-Kollaps

Verschiedene Faktoren, deren Brisanz hinreichend bekannt ist, werden um das Jahr 2018 den endgültigen »Euro- Kollaps« besiegeln1 und damit nicht nur die marktwirtschaftliche Ordnung ausradieren, sondern die gesamte Gesellschaftsform der westlichen Demokratie gefährden2:

Keine Kapitalsicherung durch Anleihekäufer: Über Jahre hinweg liehen sich die Banken der EU-Länder billiges, fast zinsloses Geld von der EZB: über 1 Billion Euro. Sie kauften also hoch verzinste Staatsanleihen der maroden Mitgliedsländer und hinterlegten diese als Sicherheit für ihre eigenen Kredite. Ein fatales Prozedere, denn damit fehlte die Kapitalsicherung. Doch gerade jene ist das Kernproblem ungedeckter Währungsordnungen. Zudem, so Kritiker, verstoßen die umstrittenen Anleihekäufe der Zentralbank gegen das vertragliche Verbot der Staatsfinanzierung durch die EZB. Auch wenn beispielsweise »Eurokraten« wie Altkanzler Helmut Schmidt Zentralbank-Chef Mario Draghi und dessen Vorgänger Jean-

1In Kapitel 4.1.2. werden diese Faktoren noch näher erläutert.

2 Ähnlich äußerte sich Bundesfinanzminister Schäuble im April 2013: »Würden wir noch einmal eine Krise bekommen wie 2008, dann stünde nicht nur die marktwirtschaftliche Ordnung auf dem Spiel, sondern unsere gesamte Gesellschaftsform der westlichen Demokratie«. Vgl. »Schäuble für deutsches Steuer-FBI« in:

handelsblatt.com v. 10.04.13 (http://www.handelsblatt.com/politik/deutschland/steuerhinterziehung- schaeuble-fuer-deutsches-steuer-fbi/8048496.html)/Zugriff: 11.04.13

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Claude Trichet für ihre Krisenpolitik noch hoch gelobt hatten – selbst als diese sich über manche Verträge »etwas hinweggesetzt« hatten.3 Doch die ungedeckten Anleihekäufe werden zukünftig zu einem der Hebel des wirtschaftlichen Untergangs.

Eine zu große Geldmenge ist durch zu wenig Güter abgesichert: Von 2000 bis 2010 stieg hierzulande die Wirtschaftsleistung um rund 10 Prozent, das von der EZB in die Wirtschaft gepumpte Geld jedoch um mehr als 80 Prozent. Auf EU-Ebene sieht es noch schlimmer aus:

Während die Geldmenge um 160 Prozent zunahm, stieg der Wert der produzierten Waren lediglich um 11 Prozent.4 So klafft die Lücke zwischen Gütermenge und Geldmenge astronomisch auseinander! Dieses ökonomische russische Roulette funktioniert jedoch nur so lange, wie frisches Geld nachgeschoben wird und das Vertrauen der Teilnehmer und Anleger gegeben ist. Wenn die Märkte dieses Vertrauen entziehen, kommt es zur Katastrophe.

Die Derivaten-Blase platzt: Derivate sind Finanzprodukte, Wetten und Versicherungen, die an sich keine Wertschöpfung besitzen, geschaffen im Zuge der Deregulierung der Märkte. Mit Derivaten werden beispielsweise Wechselkursschwankungen abgesichert oder Wetten auf Käufe von Immobilien und Hypotheken,

3 Vgl. »Altkanzler zu Euro-Krise: Schmidt empfiehlt ein bisschen Vertragsbruch« in: SpiegelOnline v. 08.11.12 (http://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/euro-altkanzler-helmut-schmidt-verteidigt-regelverstoesse-a- 866156.html)/Zugriff: 10.11.12

4 Vgl. »Wie wär’s mal mit der Wahrheit?« in: Focus Money 25/2012

(http://www.focus.de/finanzen/boerse/euro-wie-waers-mal-mit-der-wahrheit_aid_766365.html)Zugriff:

04.02.13

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Rohstoffen, Nahrungsmitteln, deren An- und Verkäufe noch gar nicht abgeschlossen sind. Sie werden gehandelt, in immer neuen Paketen gebündelt, können extrem profitabel aber auch immens riskant sein. Weltweit beläuft sich der Derivatehandel auf 700 Billionen Dollar. Alleine in Europa auf rund 290 Billionen Euro. Sie werden von Bankern und anderen Finanzmarktakteuren »over the counter«

gehandelt, sind also in keiner Bankbilanz ausgewiesen. Der frühere französische Präsident Jacques Chirac sprach im Zusammenhang mit Derivaten von »finanziellem Aids« und der US-amerikanische Großinvestor Warren Buffet von

»finanziellen Massenvernichtungswaffen«. Sie sind »im Grunde ein heimliches, gigantisches Kasino im Hinterzimmer des großen globalen Finanz-Kasino (Deutsche Wirtschaft-Nachrichten). Doch 2018 explodiert die Derivateblase geradezu und löst einen vollständigen Systemkollaps der Banken aus.5

Sparreformen verkehren sich ins Gegenteil: Die Strukturreformen und Sparprogramme in den Krisenländern genügen nicht, um die Euro-Krise zu überwinden. Sie verstärken die dort bestehende Instabilität sogar noch, lenken vorhandene Ressourcen ins Unproduktive und sind mitverantwortlich für schlechte Arbeitsmärkte.

5 Bereits 2013 wurde das Platzen der Derivateblase diskutiert, die einen vollständigen Systemkollaps der Banken mit sich bringen würde. Denn seit der Finanzkrise 2008 haben es die europäischen Banken geradezu versäumt die Derivate zu entschärfen. Noch immer sind sie viel zu hoch im Risiko. Vgl. dazu: »290 Billionen Euro Risiko: Sparer müssen Euro-Banken retten« in: deutsche-wirtschafts-nachrichten v. 09.04.13

(http://deutsche-wirtschafts-nachrichten.de/2013/04/09/290-billionen-euro-risiko-sparer-muessen-euro- banken-retten/)/Zugriff: 11.04.13

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Die Euro-Rettungspolitik hat versagt: Der slowakische Parlamentspräsident Richard Sulik bemängelte einst, dass durch die Transferunion den leistungsfähigen EU- Mitgliedern »genommen« und jenen, die nicht haushalten können, »gegeben« worden sei. Zudem reiche das Geld des EU-Schutzschirms nur für die Rettung kleinerer Länder, für große jedoch nicht.6 Die bisherige Euro-Politik ist somit mit Schuld an der Eskalation dieser systematischen Krise, deren Überwindung durch nationale Kraftanstrengungen und Spardiktate schließlich scheitern wird. Hinzukommt, dass durch die Sparerenteignung in Zypern das Vertrauen der Bürger in ihre Regierungen über die Jahre hinweg geschwunden ist.

Target-Schulden: Target7 ist der Name eines internen Zahlungsverkehrssystems der EZB, über das die internationalen Zahlungen zwischen Banken in der Euro- Zone abgewickelt werden. Dabei handelt es sich um überbordende Geldüberweisungen vom Süden in den Norden des Euro-Raums. Target-Salden entstehen, weil die EZB es den Banken und den Kunden in den südlichen Ländern ermöglicht, sich mit immer schlechter werdenden Sicherheiten immer mehr Geld von ihren Notenbanken zu leihen, um damit in den nördlichen Ländern Güter zu kaufen, Schulden zu tilgen oder Investitionen zu tätigen.

6 Vgl. »Richard Sulik über die perverse Eurorettung« in: tagesanzeiger.ch v. 27.09.11

(http://de.ibtimes.com/articles/24689/20110927/richard-sulik-ber-die-perverse-eurorettung.htm)/Zugriff:

02.10.12

7 Target bedeutet: Transeuropäisches automatisiertes Realzeit-Brutto-Zahlungs-Express-Transfersystem (Trans- European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System). Vgl. dazu: Hans-Werner Sinn: »Die Target-Falle – Gefahren für unser Geld und unsere Kinder«, München 2012, S. 189

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Bei der Deutschen Bundesbank haben sich Forderungen von über 700 Milliarden Euro gegenüber den Zentralbanken von Staaten wie Spanien, Griechenland oder Italien angehäuft.

Mit rund 70 Prozent Target-Forderungen ist die Bundesbank der weitaus größte Nettogläubiger des EZB-Systems8, obwohl sie nur 27 Prozent des EZB-Kapitals hält. Mit dem Zerbrechen des Euro muss die Bundesbank diese Forderungen abschreiben – sie übersteigen das Fünffache ihres Eigenkapitals.

Euro – aus und vorbei

2018 – die »Euro-Retter-Staaten« haben den Wettlauf gegen die Zeit verloren: Die Wirtschaft in den Krisenstaaten Südeuropas kommt trotz der Abermilliarden ESM-Hilfen, für die Deutschland mehrheitlich haftet, nicht in Schwung, Wachstum und Konjunktur liegen am Boden. Alle Sparmaßnahmen und Wirtschaftsreformen reichen nicht aus, eine tragbare Schuldensituation zu schaffen und für Wettbewerbsfähigkeit und Wachstums zu sorgen. Im Gegenteil: Die Sparzwänge führen in den EU-Krisenländern zu erheblichem Wohlstandsverlust und sozialen Unruhen.

Das Szenario aus der Weimarer Republik scheint sich zu wiederholen: Auf die Weltwirtschaftskrise 1923 reagierte die damalige Regierung ebenfalls mit einem eisernen Sparkurs, der (zusammen mit der einsetzenden Kapitalflucht) die Nation in eine Katastrophe aus

8 Die gesamten Target-Salden der EZB belaufen sich auf über 1000 Milliarden Euro.

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Hyperinflation, Depression, Massenarbeitslosigkeit und poltischen Radikalismus durch die Nationalsozialisten führte.9

Die von den Regierungen verordneten Reformen in den EU- Krisenländern stellen sogar die Notverordnungen der Weimarer Regierung Brüning weit in den Schatten. In diesen Tagen sprechen linke Europäer wieder von einem

»sozialen Angriff« auf das Volk und zaubern Karl Marx’

»Geschichte von den Klassenkämpfen« aus dem verstaubten Hut der Zeitgeschichte: »Nicht Vernunft und hehre Ideale bestimmen die Politik der herrschenden Klasse, sondern handfeste soziale Interessen (...) Der Finanzsektor hat sich, insbesondere während des Börsenbooms der 90er Jahre, von der realen Produktion abgehoben und ein unkontrollierbares Eigenleben entwickelt«, schrieb Peter Schwarz auf der World Socialist Web Site, die vom Internationalen Komitee der Vierten Internationale (IKVI) herausgegeben wird. »Es ist eine unersättliche Finanzaristokratie entstanden, die im Namen der ‚Rettung des Euro’ einen hemmungslosen Raubzug gegen alle sozialen Errungenschaften führt, die sich die Arbeiterbewegung in den vergangenen 65 Jahren erkämpft hat. Politik und Medien liegen ihr dabei zu Füßen.«10

Außerdem sind die Löhne und Preise in einem deflationären Prozess nicht gesenkt, sondern lediglich die Löhne gekürzt

9 Auf dieses »deutsche Trauma« wird in den folgenden Kapiteln noch näher eingegangen.

10 Vgl. »Die Eurokrise und die Lehren aus Weimar« in: World Socialist Web Site v. 03.10.12 (http://www.wsws.org/de/2012/okt2012/pers-o03.shtml)/Zugriff: 04.10.12

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und die Preise angehoben worden. Dies hat die Wettbewerbsfähigkeit noch mehr gemindert statt wieder hergestellt oder gar gesteigert.

Weiterhin wurde mit der Ratifizierung des ESM im Jahr 2012 der Weg in die Inflation geradezu vorgezeichnet: In einem fast schon »historischen Experiment« hat die EZB die Zentralbank-Geldmenge immens vermehrt und damit faktisch eine »Kreditschöpfung aus dem Nichts« geschaffen.

Eine solche spricht gegen jede Geldwertstabilität, zu deren Erhaltung sich die EZB eigentlich verpflichtet hat. Durch den Aufkauf kurzfristiger Anleihen von maroden Staaten und deren schlechten Banken in unbegrenzter Höhe explodieren die Zinsen und die durch keinerlei Sachwerte gedeckte Geldmenge geradezu. Hinzukommt, dass die einzelnen Geldinstitute die verzinslichen Termineinlagen von der Zentralbank nicht in dem Maße aufkaufen, wie das Geld in das Währungssystem hineinkommt.

Banken versuchen, durch die Vergabe von Krediten (mit Zinsen praktisch zum Nulltarif) die Konjunktur wieder anzukurbeln. Doch einige Güter werden knapp, während die Nachfrage danach unvermindert steigt und damit auch die Preise (siehe dazu Kapitel 4.2.).

So schafft es die EZB mit den ihr zur Verfügung stehenden Instrumenten nicht, die in den Wirtschaftskreislauf gepumpte Geldmenge schnell wieder aus dem Markt herauszunehmen. Auch die einzelnen Staatsschuldner

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können ihren Verpflichtungen nicht mehr nachkommen.

Damit die Gläubiger keine Verluste erleiden, wird immer mehr Geld gedruckt und in Umlauf gebracht. Für einen Schuldenschnitt der einzelnen Krisenländer ist es bereits zu spät. Hinzukommen die höheren Inflationserwartungen der Menschen. Die Vergangenheit hat gezeigt, dass gerade sie Einfluss darauf haben, wie hoch die Inflation am Ende tatsächlich ausfällt.

Schon in der Vergangenheit warnte Bundesbank-Präsident Jens Weidmann vor dieser Politik, wie sie die EZB betreibt.

Er sah einen »potentiell gefährlichen Zusammenhang von Papiergeldschöpfung, Staatsfinanzierung und Inflation«, weil die die Stabilität des Euro gefährde.11 Max Otte, Publizist und ordentlicher Professor für allgemeine Betriebswirtschaftslehre an der Fachhochschule Worms, schloss sich dem an: »Jetzt ist es wieder möglich, durch politischen Entscheid Geld zu schaffen – eine Technik, die in den USA und England unter dem Namen ‚Quantitative Easing’ schon seit Ausbruch der Finanzkrise praktiziert wird.

Ist der Selbstbedienungsladen der Notenbank aber einmal für die Politik eröffnet, führt der Weg mit großer Wahrscheinlichkeit in den Abgrund.«12 Thorsten Polleit, Chefvolkswirt der Degussa Goldhandel GmbH, sagte zu dieser »Kicking the can down the road«-Strategie (der

11 Vgl. »Die Angst vor der Inflation« in: faz.net v. 23.09.12 (http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/europas- schuldenkrise/schuldenkrise-die-angst-vor-der-inflation-11899733.html)/Zugriff: 24.09.12/»Das

Inflationsgespenst geht um in Europa« in: Financial Times Deutschland v. 04.10.12

12 Vgl. Adam Fergusson: »Das Ende des Geldes – Hyperinflation und ihre Folgen für die Menschen am Beispiel der Weimarer Republik«, München 2012 (Vorwort: »Das Ende des Geldes, 1921 bis 23 und heute« von Max Otte), S. 9

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»Ein-Problem-vor-sich-herschieben«-Strategie) der EZB, die die Wirtschaft immer wieder mit neuen Kreditspritzen in Bewegung hält: »Der Papiergeld-Boom wird in der Rezession-Depression enden. Mehren sich die Anzeichen der Krise, wird in der Öffentlichkeit (...) nach immer mehr Geld gerufen, um das Unausweichliche abzuwenden. Das ebnet den Weg zu einer hohen, mitunter sehr hohen Geldentwertung.«13 Und auch die fünf Wirtschaftsweisen (Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung) warnten davor, dass die »Mitgliedsstaaten des Euro-Raums in eine Solvenzkrise abgleiten«.14 Das sahen auch 57 Prozent der deutschen Profi-Investoren so: Sie glaubten, »dass das Anwerfen der Notenpresse zur Finanzierung maroder Staats- und Bankfinanzen früher oder später den Geldwert ruinieren wird« (Financial Times Deutschland).15 Schon der französische Dichter und Philosoph der Aufklärung, Voltaire, erkannte: »Papiergeld kehrt früher oder später zu seinem inneren Wert zurück – null.«

Die Maßnahmen der Eurorettungs-Politik führen lediglich zu einer Risikoumverteilung: Durch die umfassenden Ankäufe fauler Staatsanleihen oder, anders ausgedrückt, die fortschreitende Verstaatlichung von nationalen Insolvenzrisiken übernimmt die EZB erhebliche

13 Vgl. »Gefahr einer Geldentwertung« in: Focus Money v. 13.06.12

(http://www.focus.de/finanzen/boerse/interview-gefahr-einer-geldentwertung_aid_766366.html)/Zugriff:

02.10.12

14 Vgl. »Das 3,3 Billionen-Risiko« in: Handelsblatt v. 09.07.12

15 Vgl. »Profis fürchten höhere Inflation« in: Financial Times Deutschland v. 02.10.12

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Kreditrisiken, die alle EU-Mitgliedsländer gemeinsam tragen. Diese Kosten der verschleppten Staatsinsolvenzen bescheren der EZB nicht nur eine toxische Bilanz, sondern fordern sie, genauso wie den ESM, geradezu auf, immer wieder einzugreifen, bis »nichts mehr geht«. Die Kaufkraft des Euro, also sein Wert, sinkt, die Teuerungsrate steigt.

Auch die Märkte verlieren ihr Vertrauen in den trudelnden Euro, verstärken den Abwärtstrend damit noch mehr. Hinzu kommen die hohen Liquiditätshilfen für die angeschlagenen Banken und die enorm ansteigende Kapitalflucht aus den maroden Regionen.

Die Staatsanleihenblase platzt endgültig - genauso wie die Derivatenblase -, erstere hervorgerufen durch politisch gewollte, stetige und ungehemmte EZB-Kreditvergabe von völlig ungedecktem Geld, das so in den Wirtschaftskreislauf hinein-, aber nicht mehr herausgelangt. Diese öffentliche

»Falschmünzerei« führt zum endgültigen Zusammenbruch der Papierwährung. Die zunächst »schleichende Inflation«16 wird zu einer »galoppierenden Inflation«, einer

»Hyperinflation« (siehe Exkurs 5). Zusammen mit den massiven Verlusten aus Kreditrisiken der Kernstaaten stürzt die Tragfähigkeit ihrer Schuldenlast schließlich ein. Die EU- Währungsunion bricht auseinander. Vor allem Deutschland hat sich in der Vergangenheit »über-bürgt«: Die Handlungsfähigkeit des Staats ist durch den riesigen

16 Der geringe und lang anhaltende Anstieg des Preisniveaus (jährlich unter 5 Prozent) der Güter verbunden mit einem Rückgang des Geldes/der Kaufkraft

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Schuldenberg dermaßen eingeschränkt, dass mit sämtlichen Konjunkturprogrammen nicht mehr ausreichend gegengesteuert werden kann. Der Bettelstab des deutschen Staates zerbricht: Die Bundesrepublik ist bankrott.

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Crash-Szenario – Stufe 2: Überleben

»Alle hielten eine stabile, prosperierende17 Wirtschaft für eine selbstverständliche Hintergrundrealität, für einen Zustand der himmlischen wirtschaftlichen Glückseligkeit, der ewig bestehen bleiben würde«, schrieb John Casti in Der plötzliche Kollaps von allem – Wie extreme Ereignisse unsere Zukunft zerstören können. Doch die »wichtigste Hinterlassenschaft der Krise ist ein Verlust der wirtschaftlichen Kontrolle«.18

Ökonomische Not zerstört Demokratie, Hunger frisst gesellschaftliche Stabilität und soziale Balance. Diese Worte treffen im Jahr 2018, 73 Jahre nach dem Ende des Zweiten Weltkriegs, erneut die deutsche Bevölkerung. Härter und schlimmer als während der Wohlstandszeiten je angenommen worden ist. Der Crash führt zu einer fast flächendeckenden »Bevölkerungsenteignung«, zu einer weitgehenden sozialen Tragödie aus finanziellem, sozialem und politischem Chaos. Beim täglichen Kampf ums Überleben weichen menschliche Werte amimalischen Instinkten. Der Crash zerrüttet sämtliche gewohnten materiellen Grundlagen sowie die zivile Ordnung.

17 Sich günstig entwickelnde, gedeihende Wirtschaft

18Vgl. John Casti: »Der plötzliche Kollaps von allem – Wie extreme Ereignisse unsere Zukunft zerstören können«, München 2012, S. 322, 323

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