Nov86 Die Planungs-
und Baudirektion der Stadt Bern
informiert
DAS GROSSE MATTESCHULHAUS UND
DAS KLEINE MATTESCHULHAUS
- Eine wichtige Etappe bei der Sanierung städtischer Schulhäuser ist abgeschlossen:
Die Primarschulhäuser, in welchen Ferdinand Hodler zur Schule ging
2 DAS WICHTIGSTE IN KUERZE
Nach rund dreijähriger Bauzeit konnten im Frühjahr 1986 die Instandstellungs- arbeiten an den Fassaden und Dächern der beiden markanten Schulbauten am Mühleplatz abgeschlossen werden.
Für dieses Sanierungsprogramm, in welchem auch das Zeichenklassen-Schulhaus Grabenpromenade/Brunngasse sowie die Filiale Seftigenstrasse 14 der Gewerblich- Industriellen Berufsschule Bern enthalten waren, bewilligte der Stimmbürger im Juni 1983 einen Ausführungskredit in der Höhe von Fr. 4180000.--.
ZUR GESCHICHTE
Im Jahre 1327 wird die Matte in den Urkunden erstmals genannt. Im Laufe der Zeit entwickelt sich das Quartier zu einer "kleinen Stadtanlage", deren Reiz sich bis heute bewahrt hat.
Schifflaube (früher Schiffländte), Mühleplatz und westliche Gerberngasse geben dem Quartier das Gesicht, welches es von anderen Stadtvierteln unter- scheidet.
Hier ist auch heute noch die ungedeckte Aarekanal-Abzweigung erhalten ge- blieben.
Das Grosse Matteschulhaus wurdewestlich der Stadtmühle (1818) in den Jahren 1834-1837 erbaut und in den Jahren 1908-1909 um ein Geschoss aufgestockt.
Das Kleine Matteschulhaus entstand um das Jahr 1868.
Die Waschhäuser um 1890, mit Gerbergasse und Müllerlaube. Im Hintergrund die beiden Schulhäuser.
FERDINAND HODLER
In den Matteschulhäusern ging 1862-65 der Kunstmaler Ferinand Hodler (geboren in Bern, 14. März 1853; gestorben in Genf, 20. Mai 1918)
im Alter von 9 bis 12 Jahren zur Schule. Sein Stiefvater, Gottlieb Schüpbach, war damals Dekorations- und Flachmaler am Stalden und
übersiedelte dann mit seiner kinderreichen Familie nach Steffisburg.
Eine Hodler-Gedenktafel
am Matte-Schulhaus
nf. Der Verschönerungsverein der Stadt Bern und Umgebung hat zum Andenken an den großen Berner Maler Ferdinand Hodler am Primarschul- haus an der Matte eine Gedenktafel anbringen lassen. Sie ist aus Kunststein angefertigt und trägt als Inschrift: «Hier ging der Maler Ferdinand Hodler 1S62 bis 1S65 zur Schule.» Die Uebergabe dieser Tafel an die Schuljugend der Matte fand bel leise rieselndem Regen statt. Oberlehrer Engel verdankte dem Verschönerungsverein das sinnvolle Geschenk. Vor der Uenergabe fand in der Turn- halle nebenan eine kleine Feier statt, zu der der Präsident des Verschönerungsvereins, A. V. S t e g e r, eine stattliche Schar von Gästen begrüßen konnte, darunter vor allem die betagte, heute in Genf wohnende Witwe Ferdinand Rodlers. Nach dem sauber vorgetragenen tBundeslied» von Mo- zart durch die Matte-Schulkinder (Leitung W.
Keller) erzählte Stadtplaner Emil E. Straßer etwas aus dem Leben des großen Künstlers, und Stadt- präsident Bärtschi gab der Hoffnung Ausdruck, es möge auch fernerhin begabten Menschen in kleinem Milieu möglich sein, trotz materieller Schwierigkeiten ihren künstlerischen Weg zu fin- den, und er appellierte an die Anwesenden, sich solcher Menschen anzunehmen. In französischer Sprache wandte er sich auch an die Witwe des Gefeierten. Gotthelf Kurth (Bariton) und Werner Minnig (Klavier) verschönerten die Feier n- it drei Liedervortriigen von Schoeck und Schubert. Den erfrischenden Abschluß bildete der Gesang des bekannten Chors aus «Judas Macca- bäus.> von Händel durch den Chor der Mattbuben und -mädchen .und ein Streichquartett. -
Berner Tagblatt vom 4. Dez. 1949
3
I 4-,
CU CU re C CD
4-, 5- •I- CU CL)
CT, 5- -a -c)
-vz s-.- 4--CC N C CD 4- • 1-
-I-) = CD 0 o E > rts 4-) _c c tr,
cr) E •,-
-a c 4-) •r- (1.)
C4- • S- CO 2
CL/ C
5._ my r-4 4-3 a)
..- cr)-0 4-1 I -a 4-- S- E 'Ts C
CL) cl) 4-, (C5 CC -0 -0 -a cr) cr)
rosses Matteschulhaus, Ein sang Westfassasz
rb4e Kee • Ita
ere l - M. - 1
.is, Westfassa.--0 its rcs cu
- 4-) CU
-(71 0 ra
• r- -o
Q) s.- •
-ci
c its 0 4-, O NJ
CL)
_c Q) S- • a- CU -1,G :re C CV -C r-- CL)
-C1 -C E v.) a)
cli c:
4-, • 1-
▪ CU
• C
• r- S- GJ -0
C (r) g--
▪ - GJ
: -0 _C CV re 4- Z :ci -0 _0 (1) (.5 CV
(I.) •
n 4-,
näimikulaiMaM iln
I
szeMilifflmeal
Dabei galt der Grundsatz der geringst möglichen Eingriffe und der Respek- tierung der Alterungsspuren des Bauwerkes. Möglichst viel der ursprüng- lichen Substanz blieb mit der "sanften" Sanierung erhalten (keine Total- überarbeitung).
Natursteinwerkstücke wurden, wo sinnvoll möglich, mit Blech gegen Witterungs- einflüsse geschützt, neben Natursteinersatz zerstörter Steinteile wurden
kleinere Fehlstellen am Sandstein mit mineralischem Mörtel nachgeformt. Als Zielsetzung lag der kostenbewusste Einsatz des richtigen Materials bzw. Ver- fahrens am richtigen Ort zugrunde.
Ausblühungen und Krusten, Horizontale und schicht- Abbröckelnde Ecken und herrührend von einem un- parallele Risse an einem Kanten, Schadenbildung dichten Abfallrohr Fensterbank an einer Ecklisene
Die Dachsanierung umfasste grössere Reparaturen am Holzdachstuhl. Beim
Kleinen Matteschulhaus drängte sich das vollständige Umdecken und der Einbau eines wasserdichten Unterdaches auf. Am Grossen Matteschulhaus war die Repara- tur des vorhandenen Ziegeldaches noch möglich.
Neue Fenster erfüllen einerseits die Auflagen der Denkmalpflege, anderseits die Erfordernisse des Lärmschutzes und des Energiesparens.
Weitere Schwerpunkte der Aussenhautsanierung bildeten Spenglerarbeiten sowie Verputzausflick- und Malerarbeiten. Die äusseren Abschlüsse, insbesondere Holzjalousieläden und Stoff-Sonnenstoren,wurden revidiert, repariert und teilweise ersetzt oder ergänzt.
Gleichzeitig konnten die beiden Treppenhäuser im Grossen Matteschulhaus renoviert werden; sie präsentieren sich heute wieder hell und stilgerecht.
6
Als Schmuck der nordseitig zugemauerten Fensternischen am Kleinen Matte- schulhaus erwarb die Gemeinde im Rahmen des Sanierungskredites die 8- teilige "Harlekinade" des Künstlers Reini Rühlin.
Kleines Matteschulhaus, Ansicht von Nordwesten
Dank der ausgezeichneten Zusammenarbeit der beteiligten Baufachleute während der Planung und auf der Baustelle, aber auch dank der Kooperationsbereitschaft und des Verständnisses der Schule, wurden die Arbeiten - wie vorgesehen - termingerecht und unfallfrei abgeschlossen. Während der ganzen Bauzeit konnte der Schulbetrieb durch Sanierungsetappen und entsprechende schulinterne
Raumumdislokationen aufrecht erhalten werden.
1
II, /MN Mil
I i
r
f In r
I IM
ä ;
emu ;fflegibr
erlie
7 DIE KOSTEN
Die im Juni 1983 bewilligten Kredite für das Grosse und das Kleine Matte-
schulhaus von 2,85 Mio Franken werden in der Schlussabrechnung unterschritten.
Grosses Matteschulhaus, Kleines Matteschulhaus, Ansicht von Nordwesten Ansicht von Südwesten
DAS PROJEKTTEAM
Bauherrschaft
Projekt und Ausführung:
Beratung
Einwohnergemeinde der Stadt Bern, vertreten durch das Hochbauamt Saurer Martin, Architekt HTL Wildermettweg 34, 3006 Bern Denkmalpflege der Stadt Bern Institut für Denkmalpflege der ETH-Z
HOCHBAUAMT DER STADT BERN
*eve.'
woo,. 00etieterTett..xtehet;
bbete:Afeette •17
AVM. At ****** geleleei
-"'• /hi zee.% .1"gekerffliteafewst#0.ef
,„tti Ate% red4
e $1 1 eme.„2L,'""C 107a 1 .,Ater
e et.-jer.w.ertiatr•e • • "' 4 41
atleirertg,Zo.finTAArinert.A.lateZIA. 111A
—3IJE E ili! 1; I o A I .7---
p-
— 34
GO — r
1 'TT 1---1
, r0 [.;
irjr 3 ü
rri-ii
°0 "1:1-1' 1g11 0 :elf
0
E 3
»8 e
i
Lr-4-3 G .— 4171
10
tt IA ad eh
n E 1 I me i --eli1
• j.e.,-...—
mmar.remb 13 g
U—
-___.— 0 rl
r
,IMW",viiiMr 2., 11.--U _ —Is
b — .
— i
o Das Grosse Matteschulhaus aus Kinderhand
8