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BEVÖLKERUNGSSTAND. Herausgegeben von STATISTIK AUSTRIA

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BEVÖLKERUNGSSTAND

H e r a u s g e g e b e n v o n S T A T I S T I K A U S T R I A

W i e n 2 0 1 0

(2)

Auskünfte

Für schriftliche oder telefonische Anfragen steht Ihnen in der Statistik Austria der Allgemeine Auskunftsdienst unter der Adresse

Guglgasse 13 1110 Wien

Tel.: +43 (1) 711 28-7070 e-mail: info@statistik.gv.at Fax: +43 (1) 715 68 28 zur Verfügung.

Herausgeber und Hersteller

STATISTIK AUSTRIA

Bundesanstalt Statistik Österreich 1110 Wien

Guglgasse 13

Für den Inhalt verantwortlich

Mag. Alexander Wisbauer Tel.: +43 (1) 711 28-7202

e-mail: alexander.wisbauer@statistik.gv.at

Umschlagfoto

Cäcilia Novak

Kommissionsverlag

Verlag Österreich GmbH 1010 Wien

Bäckerstraße 1 Tel.: +43 (1) 610 77-0

e-mail: order@verlagoesterreich.at ISBN 978-3-902703-61-3

Das Produkt und die darin enthaltenen Daten sind urheberrechtlich geschützt. Alle Rechte sind der Statistik Österreich vorbehalten. Die Vervielfältigung und Verbreitung der Daten sowie deren kommerzielle Nutzung ist ohne deren vorherige schriftliche Zustimmung nicht gestattet. Weiters ist untersagt, die Daten ohne vorherige schriftliche Zustimmung der Statistik Österreich ins Internet zu stellen, und zwar auch bei unentgeltlicher Verbreitung. Eine zulässige Weiterverwendung ist jedenfalls nur mit korrekter Quellenangabe „STATISTIK AUSTRIA“ gestattet.

Die Bundesanstalt Statistik Österreich sowie alle Mitwirkenden an der Publikation haben deren Inhalte sorgfältig recherchiert und erstellt.

Fehler können dennoch nicht gänzlich ausgeschlossen werden. Die Genannten übernehmen daher keine Haftung für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der Inhalte, insbesondere übernehmen sie keinerlei Haftung für eventuelle unmittelbare oder mittelbare Schäden, die durch die direkte oder indirekte Nutzung der angebotenen Inhalte entstehen.

Korrekturhinweise senden Sie bitte an die Redaktion.

© STATISTIK AUSTRIA Artikelnummer: 20-1150-10

Verkaufspreis: € 35,00 (inkl. CD-ROM) Wien 2010

(3)

Vorwort

Der demographische Wandel speist sich aus einer Vielzahl individueller Entschei- dungen in allen Lebensbereichen, die in Summe zu Veränderungen in der Bevölke- rungsstruktur führen. Die Bevölkerungsentwicklung in den Regionen Österreichs wird einerseits von den Kinderzahlen und der bestehenden Bevölkerungsstruktur sowie andererseits vom Umfang der Wanderungsbewegungen bestimmt. Mit der Bevölkerungsentwicklung verbundene Fragen lassen sich nicht unmittelbar mit ei- nem Patentrezept lösen, sondern bedürfen einer fundierten demographischen Problemanalyse.

Die vorliegende Publikation soll dazu einen Beitrag leisten, in dem sie die regionale Dimension der demographischen Veränderung verdeutlicht. Mit der Einführung ei- nes bevölkerungsstatistischen Datenbanksystems (POPREG) von STATISTIK AUSTRIA auf Basis des Zentralen Melderegisters (ZMR) ab dem Berichtsjahr 2002 können Bevölkerungsbestände für alle administrativen Gebietseinheiten erstellt werden, die neben der natürlichen Bevölkerungsentwicklung auch räumliche Bevöl- kerungsbewegungen beinhalten. Diese beruhen auf der Wanderungsstatistik, wel- che ebenfalls aus dem POPREG abgeleitet wird. Somit stehen harmonisierte jährli- che Bevölkerungsbestände für alle NUTS-Regionen, Politischen Bezirke und Ge- meinden in Österreich zur Verfügung, wie dies früher nur bei den Volkszählungen (zuletzt mit Stichtag 15. Mai 2001) der Fall war.

Die Publikation enthält die nach den demographischen Merkmalen Alter, Ge- schlecht, Staatsangehörigkeit und Geburtsland gegliederten Einwohnerzahlen Ös- terreichs, seiner Bundesländer, Bezirke und Gemeinden zu Jahresbeginn 2010 so- wie die Komponenten der Bevölkerungsveränderung aus dem Jahr 2009 und wird von einer Analyse der Trends der Bevölkerungsentwicklung für den Berichtszeit- raum begleitet. Außerdem bieten einige Zeitreihen-Tabellen einen Überblick über die Entwicklung der Einwohnerzahl und der Bevölkerungsstruktur seit dem 1. Jän- ner 2002.

Der Broschüre ist eine CD-ROM beigefügt, welche den gesamten Textteil im PDF- Format sowie die Tabellen im EXCEL-Format enthält, wobei noch zusätzliche, über die Publikation hinausgehende Daten auf Gemeindeebene (Komponenten der Be- völkerungsveränderung, Altersstruktur sowie Gliederungen nach Staatsangehörig- keit und Geburtsland) bereitgestellt werden.

Dr. Konrad Pesendorfer

Fachstatistischer Generaldirektor der STATISTIK AUSTRIA

Wien, im Oktober 2010

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Summary ... 10

Textteil ... 11

Zur bevölkerungsstatistischen Datenbank „POPREG“ ... 13

Notwendigkeit einer „statistischen Korrektur“ ... 13

Die Revision der Statistik des Bevölkerungsstandes ... 13

Bevölkerungsentwicklung in Österreich ... 15

Historischer Rückblick ... 15

Aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Österreich ... 16

Komponenten der Bevölkerungsveränderung in Österreich ... 19

Geburtenbilanz 2009 ... 19

Wanderungsbilanz 2009 ... 19

Detailbetrachtung nach Bundesländern ... 23

Die Bevölkerungsstruktur Österreichs am 1.1.2010 ... 27

Die Altersstruktur der Bevölkerung ... 27

Kinder und Jugendliche ... 29

Personen im erwerbsfähigen Alter ... 29

Personen im Pensionsalter ... 29

Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Geburtsland ... 30

Bevölkerung ausländischer Herkunft ... 33

Erläuterungen ... 39

Tabellenteil ... 43

Tabelle 1: Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Gebietseinheiten 2002-2010 ... 47

Tabelle 2: Bevölkerungsveränderung nach Komponenten und Gebietseinheiten 2002-2009 ... 160

Tabelle 3: Bevölkerung nach Geschlecht, Altersgruppen und Gebietseinheiten (1.1.2010) ...210

Tabelle 4: Bevölkerung ausländischer Herkunft nach Gebietseinheiten (1.1.2010) ...229

Tabelle 5: Bevölkerung nach Staatsangehörigkeitsgruppen und Gebietseinheiten (1.1.2010) ...234

Tabelle 6: Bevölkerung nach Geburtslandgruppen und Gebietseinheiten (1.1.2010) ...242

Tabelle 7: Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit 2002-2010 ...251

Tabelle 8: Bevölkerung nach Staatsangehörigkeit und Bundesländern (1.1.2010) ...257

Tabelle 9: Bevölkerung nach Geburtsland 2002-2010 ...263

Tabelle 10 Bevölkerung nach Geburtsland und Bundesländern (1.1.2010) ...269

Tabelle 11: Bevölkerung ausländischer Herkunft nach Staatsangehörigkeit bzw. Geburtsland (1.1.2010) ...275

Tabelle 12: Bevölkerung ausländischer Herkunft nach Staatsangehörigkeit bzw. Geburtsland und Bundesländern ...281

Tabelle 13: Bevölkerung ausländischer Herkunft nach Geschlecht, Alter und Bundesländern

(1.1.2010) ...287

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(6)

ZUSAMMENFASSUNG

SUMMARY

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(8)

Am 1.1.2010 lebten in Österreich 8.375.290 Men- schen, um rund 20.000 Personen bzw. 0,2% mehr als zu Beginn des Jahres 2009. Der Zuwachs war damit allerdings nur mehr halb so hoch wie im Jahr zuvor (2008: +36.668 Personen bzw. +0,4%). Ausschlagge- bend dafür war in erster Linie ein deutlicher Rückgang des Wanderungssaldos von 34.436 Personen 2008 auf 20.596 Personen im Jahr 2009. Dennoch blieb die Zuwanderung aus dem Ausland nach wie vor haupt- ausschlaggebend für das Bevölkerungswachstum Österreichs, da die Geburtenbilanz 2009 negativ aus- fi el (-1.037 Personen).

Die Bevölkerungsentwicklung Österreichs war auch im Jahr 2009 von regionalen Gegensätzen geprägt.

Die westlichen Bundesländer verzeichneten weiterhin Einwohnerzuwächse durch Geburtenüberschüsse und internationale Wanderungsgewinne. Im Osten Öster- reichs beruhte die Bevölkerungszunahme hingegen hauptsächlich auf einem positiven Wanderungssaldo, welcher die Geburtendefi zite überstieg. Das südlichste Bundesland, Kärnten, verzeichnete 2009 erstmals seit 2003 wieder einen Rückgang der Einwohnerzahl.

Noch stärker ausgeprägt waren die Unterschiede der Bevölkerungsentwicklung auf kleinräumiger Ebene:

Die größten Gewinner waren wie in den Jahren zuvor die Umland-Bezirke der größeren Städte. Aber auch die Kernstädte selbst verzeichneten größtenteils Bevölkerungszunahmen, da hohe Außenwanderungs- gewinne allfällige Geburtendefi zite sowie Abwande- rungen in das Stadt-Umland kompensierten. Die deut- lichsten Bevölkerungsrückgänge ergaben sich hinge- gen in den inneralpinen Regionen der Steiermark und Kärntens.

Die aktuellen Trends der Bevölkerungsentwicklung beeinfl ussen auch die Bevölkerungsstruktur. Anhal- tend niedrige Geburtenraten sorgen für einen weiteren Rückgang der Bevölkerung in jungen Altersgruppen und ein kontinuierliches Ansteigen des Durchschnitts- alters der Bevölkerung, welches am Stichtag 1.1.2010 bei 41,5 Jahren lag. Allerdings wird die demogra- phische Alterung durch Zuwanderungsgewinne von Personen im erwerbsfähigen Alter abgeschwächt.

Durch den weiterhin positiven Außenwanderungssaldo

erhöhte sich der Anteil ausländischer Staatsangehöri-

ger zu Beginn des Jahres 2010 auf 10,7% der Gesamt-

bevölkerung. Insgesamt rund ein Sechstel der öster-

reichischen Bevölkerung ist ausländischer Herkunft,

also entweder im Ausland geboren und/oder besitzt

eine ausländische Staatsangehörigkeit.

(9)

The population of Austria stood at 8.375 million on January 1

st

, 2010, an increase of 20 000 people (0.2%) compared to the beginning 2009. The increase thus was only half the fi gure of the year before (2008:

+36 700 people or 0.4%). This was mainly a conse- quence of a signifi cant reduction of migration gains from 34 436 people in 2008 to only 20 596 in 2009.

In addition the balance of births and deaths was also negative at -1 037 people.

Overall, the evolution of the population in Austria in 2009 was – like in the past – characterized by regional con- trasts: The western federal states continued to register population increases by the superposition of birth sur- pluses and international migration gains. In the eastern and south-eastern part of Austria the population growth was based on signifi cant international migration gains compensating the surplus of deaths over births.

Different paths of the evolution of the population were even more marked on municipal level: Suburban dis-

tricts remained the big ‘winners’ through birth surpluses and high migration gains. Larger cities also managed to obtain population increases, though, since high international migration gains could compensate the surplus of deaths over births as well as out-migration to the suburbs. However, like in previous years, inner alpine regions of Styria and Carinthia continued to be affected by population declines.

Current trends of population change also leave their

marks on the population structure. Continuing low fer-

tility levels mean a further reduction of younger age-

groups resulting in a continuous increase of the aver-

age age of the population, which lay at 41.5 years on

January 1

st

, 2010. Demographic ageing is however

attenuated by gains of international migration, espe-

cially of persons in working age. Positive net-migration

also led to a further increase of the share of foreigners

to some 10.7% of the population. All in all about a sixth

of the Austrian population has been either born abroad

and/or holds foreign citizenship.

(10)

T E X T T E I L

(11)
(12)

Zur bevölkerungsstatistischen Datenbank „POPREG“

Mit dem Berichtsjahr 2002 wurde die Datenbasis des bevölkerungsstatistischen Systems der Statistik Aus- tria auf Meldedaten aus dem Zentralen Melderegister (ZMR) umgestellt. Dies ermöglicht es, den Bevölke- rungsstand für beliebige Stichzeitpunkte und nach einheitlichen Kriterien für alle Gebietseinheiten Öster- reichs auszuweisen und ersetzt damit die Notwendig- keit, die Einwohnerzahl zu schätzen bzw. jährlich fort- zuschreiben. Mehrstufi ge Plausibilitätskontrollen der quartalsweise aus dem ZMR übermittelten Daten von An- und Abmeldungen sowie aufrechten Hauptwohn- sitzmeldungen gewährleisten zudem eine Qualitäts- verbesserung der Datengrundlagen. Der Aufarbeitung der Datenbestände aus dem ZMR liegt ein einheit- liches Konzept zur Klassifi kation von Meldeereignis- sen für bevölkerungs- und wanderungsstatistische Auswertungen zugrunde, was die Harmonisierung der beiden Statistiken ermöglicht. Dabei berücksichtigt die Statistik des Bevölkerungsstandes auch die Aufent- haltsdauer von Personen, d.h. zur Wohnbevölkerung werden nur jene Einwohner gezählt, die mindestens 90 Tage ohne Unterbrechung in Österreich mit Haupt- wohnsitz gemeldet sind (diese Vorgehensweise lässt sich indirekt aus den Empfehlungen der United Nations (1998) zur Erfassung und Differenzierung von Migran- tinnen und Migranten nach ihrer Aufenthaltsdauer ableiten).

Notwendigkeit einer „statistischen Korrektur“

Da nicht alle An- und Abmeldungen demographisch erklärt werden können, sind Veränderungen der Bevöl- kerungsstände zwischen zwei Zeitpunkten statistisch zu korrigieren. Im Berichtsjahr 2009 betrug die demo- graphisch nicht erklärbare Veränderung der Einwoh- nerzahl +471 Personen und erreichte damit nach 2008 (-437 Personen) den zweitniedrigsten Wert seit dem Bestehen der bevölkerungsstatistischen Datenbank POPREG. Auf Ebene der Bundesländer fi el die sta- tistische Korrektur 2009 in der Steiermark (+104) am höchsten und in Niederösterreich (-2) am niedrigsten aus. Die Gründe für demographisch nicht erklärbare Veränderungen des Bevölkerungsstandes sind vielfäl- tig, so dass sich die statistische Korrektur als Summe folgender Faktoren ergibt:

• Vergehen zwischen einem Meldeereignis und dem Eintrag im ZMR mehr als drei Monate, so kann die betreffende Meldung nicht im Ereignis- quartal berücksichtigt werden. Im darauffolgenden Quartal ergibt sich dafür die Notwendigkeit einer statistischen Korrektur.

• Administrative Veränderungen in den Meldedaten (etwa beim Erkennen von Personen, die im ZMR

mehrfach aufscheinen und zu einer Meldung zusammengelegt werden) bewirken ebenfalls demographisch nicht erklärbare Korrekturen.

• Auch durch erweiterte Plausibilitätsprüfungen der An- und Abmeldungen ergibt sich die Notwendig- keit, den Bevölkerungsstand zu korrigieren. Bei- spielsweise wird jedes Quartal ein statistischer Abgleich der Bevölkerungsstände mit den Sterbe- fall-Daten des Hauptverbandes der Sozialversi- cherungsträger durchgeführt, um bereits verstor- bene, jedoch zum Stichzeitpunkt noch nicht abge- meldete Personen in der Datenbank zu eruieren und von der Zählung auszuschließen.

• Aufgrund dieser möglichen Qualitätsprobleme bei der korrekten Klassifi kation von Todesfällen durch die Meldebehörden wird bei der Darstel- lung der Geburtenbilanz als Komponente der Bevölkerungsveränderung auf die Daten der Standesamtsstatistik zurückgegriffen. Die sich dabei ergebenden Differenzen zum Meldewesen fl ießen ebenfalls in die statistische Korrektur mit ein.

• Schließlich führt auch die Neuanmeldung von obdachlosen Personen, die bislang nicht im Zen- tralen Melderegister enthalten waren, zu einer positiven statistischen Korrektur.

Revision der Statistik des Bevölkerungsstandes

Abweichungen zwischen den Registerzählungsergeb- nissen sowie der Statistik des Bevölkerungsstandes sind Anlass, die Daten der laufenden Bevölkerungs- statistik rückwirkend zu revidieren, um die Konsistenz mit den Zählungsergebnissen herzustellen. Eine sol- che Revision wurde nach Vorliegen der Ergebnisse der Probezählung vom 31.10.2006 rückwirkend für die Stichtagsbevölkerungen der Jahres- bzw. Quar- talsanfänge der Jahre 2002 bis 2008 vorgenommen und in der Vorjahrespublikation „Bevölkerungsstand 1.1.2009“ veröffentlicht.

Darüber hinaus wird durch das Finanzausgleichsge- setz (FAG 2008) bestimmt, dass die Bundesanstalt Statistik Österreich für den Stichtag 31. Oktober jeden Jahres eine für Zwecke des Finanzausgleichs ermittelte Einwohnerzahl für jede Gemeinde binnen 13 Monaten nach dem Stichtag zu veröffentlichen hat. Zu diesem Zweck werden in einem gegenüber der Probezählung 2006 vereinfachten Verfahren

„Karteileichen“ in den Daten des Zentralen Meldere-

gisters identifi ziert und aus der Zählung des Bevöl-

kerungsstandes ausgeschlossen (inaktiv gesetzt).

(13)

Diese Bereinigungen werden in Form von (fi ktiven) An- und Abmeldungen in die bevölkerungsstatistische Datenbank „POPREG“ übernommen und wirken sich sowohl auf die Wanderungsstatistik als auch auf die Statistik des Bevölkerungsstandes aus. Da die Korrek- turen erst rund ein Jahr nach dem Stichtag vorliegen, führen diese sinnvollerweise nicht zur neuerlichen (und pro futuro gedacht permanenten) Revision der Ergeb- nisse der Statistik des Bevölkerungsstandes, sondern werden erst in den Ergebnissen des darauffolgenden Jahres berücksichtigt. Das bedeutet, dass die für den Stichtag 31.10.2008 ermittelten Bereinigungen erst zeitverzögert im Lauf des Jahres 2009 in der Wan- derungsstatistik und der Statistik des Bevölkerungs- standes berücksichtigt werden:

• Die für den Stichtag 31.10.2008 als „Karteileichen“

identifi zierten Hauptwohnsitzmeldungen wurden im Lauf des Jahres 2009 im Bevölkerungsstand inaktiv gesetzt und tauchen in der Wanderungs- statistik des Jahres 2009 als Wegzüge auf. Ins- gesamt betraf dies 9.844 Personen, für die im Berichtsjahr 2009 ein fi ktiver Wegzug in das Aus- land angenommen wurde.

• Im Gegenzug dazu wurde auch eine Gruppe von Personen identifi ziert, die bereits zu einem früheren Stichtag (z.B. Probezählung am 31.10.2006) als „Karteileichen“ inaktiv gesetzt

wurden, bis zum 31.10.2008 jedoch aufgrund eines „Lebenszeichens“ (einer Veränderung des personenbezogenen Datenbestandes) wieder zu reaktivieren waren. Dies traf auf 2.353 Personen zu, für die im Berichtsjahr 2009 ein fi ktiver Zuzug aus dem Ausland angenommen wurde.

• Im Saldo führten diese Bereinigungen daher zu einem Rückgang der Bevölkerungszahl um 7.491 Personen im Jahr 2009. Dies entspricht einem Anteil von 0,09% der Gesamtbevölkerung Öster- reichs.

Mit dieser Vorgehensweise kann ein kontinuierliches Anwachsen der Differenz zwischen der für Zwecke des Finanzausgleichs ermittelten Bevölkerungszahl und den Ergebnissen der Statistik des Bevölkerungs- standes vermieden werden. Eine neuerliche Revision der Ergebnisse der laufenden Bevölkerungsstatistik (ab dem Stichtag 1.1.2007) wird damit erst nach Vor- liegen der Ergebnisse der Registerzählung 2011 zu erwarten sein.

1

1) Für weiterführende Informationen siehe: MARIK-LEBECK S. / WISBAUER A. / KYTIR J. (2009): Revision der Statistik des Bevölke- rungsstandes und der Wanderungsstatistik 2002 – 2008. In: Statisti- sche Nachrichten 11/2009, S. 952-962.

(14)

Bevölkerungsentwicklung in Österreich

Die Bevölkerungsentwicklung in Österreich und dem Großteil Europas wird gegenwärtig durch folgende Phänomene nachhaltig beeinfl usst: Anhaltend niedrige Geburtenraten führen zu einer zunehmenden Alterung der Bevölkerung mit in Folge stagnierenden und abneh- menden Einwohnerzahlen. Internationale Zu- und Abwanderung vermag diesen Prozess zu verlangsa- men, da Migrantinnen und Migranten meist in jungem Alter wandern, führt aber zu zunehmender Heteroge- nität der Bevölkerungsstruktur. Die demographischen Auswirkungen dieser Trends werden vermutlich bis weit ins 21. Jahrhundert die Bevölkerungsentwicklung Österreichs und anderer europäischer Staaten prägen und stellen daher eine große gesellschaftspolitische Herausforderung dar. Die amtliche Statistik hat vor die- sem Hintergrund die Aufgabe, die Bevölkerungsent- wicklung und ihre Komponenten in Zahlen zu fassen, um mögliche Trends und Konsequenzen der regio- nalen Bevölkerungsentwicklung aufzuzeigen.

Historischer Rückblick

Im Jahr 1961 lebten in Österreich knapp über sieben Millionen Einwohner. Charakteristisch für die demogra- phische Situation der 1960er Jahre waren eine relativ junge Altersstruktur und ein beträchtliches Bevölke- rungswachstum aufgrund der hohen Geburtenraten („Baby-Boom“). Zwischen 1961 und 1970 nahm die Einwohnerzahl Österreichs um rund 415.000 Personen bzw. +6% zu. Rund fünf Sechstel dieses Anstiegs ent- fi elen auf die positive Geburtenbilanz (+347.000). Die Zuwanderung von ausländischen Arbeitskräften war hingegen für einen relativ kleinen Teil der Bevölke- rungszunahme (+67.000 Personen) in diesem Zeit- raum verantwortlich.

Dem starken Bevölkerungsanstieg der 1960er Jahre folgte ein Jahrzehnt der Stagnation. Die Bevölkerung Österreichs wuchs von 1971 bis 1980 nur um 1%

(+74.000 Personen). Grund dafür waren einerseits die stark sinkenden Geburtenzahlen. So verringerte sich die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau zwi- schen 1970 und 1978 von 2,29 auf 1,60. Dies hatte zur Folge, dass Österreich ab 1975 eine negative Geburtenbilanz von rund -5.000 Personen jährlich aufwies. Andererseits ergaben sich in den 1970er Jahren auch umfangreiche Veränderungen bei der internationalen Wanderung. War die Zuwanderung ausländischer Arbeitskräfte nach Österreich zu Anfang des Jahrzehnts noch hoch, führten die relativ ungünstige Wirtschaftsentwicklung nach dem ersten

„Ölpreisschock“ bei gleichzeitigem Nachrücken der Baby-Boom-Generation auf den Arbeitsmarkt ab 1973 zu einem starken Rückgang der Zuzüge aus dem Ausland. Einzig der verstärkte Familiennachzug sorgte weiterhin für Wanderungsüberschüsse, welche

in den 1970er Jahren etwas höher als in der Dekade davor ausfi elen.

Die 1980er Jahre bescherten Österreich wiederum einen leichten Anstieg des Bevölkerungswachstums.

Von 1981 bis 1990 veränderte sich die Einwohnerzahl um rund 216.000 Personen (3%) auf 7,7 Millionen. Die- ser Bevölkerungszuwachs resultierte sowohl aus Wan- derungsüberschüssen gegenüber dem Ausland als auch aus der positiven Geburtenbilanz. Während die Geburtenbilanz in der ersten Hälfte der 1980er Jahre noch weitgehend ausgeglichen war, erhöhte sie sich ab 1985 durch sinkende Sterbezahlen und steigende Geburtenhäufi gkeit. Der Geburtenanstieg der zwei- ten Hälfte der 1980er Jahre war jedoch ausschließ- lich auf einen Altersstruktureffekt zurückzuführen, da sich die Frauen der stark besetzten Geburtsjahrgänge der Baby-Boom-Generation nun im gebärfähigen Alter befanden. Die durchschnittliche Kinderzahl pro Frau reduzierte sich bis 1991 dennoch weiter auf 1,5 Kinder pro Frau.

Mit Ausnahme der Jahre 1982 (Wanderungsbilanz:

-23.000) und 1983 (-2.000) gab es in den 1980er Jah- ren durchwegs Wanderungsgewinne. Diese fi elen bis 1987 allerdings nur gering aus und machten in diesem Zeitraum bloß 24% des Bevölkerungswachstums aus.

Mit dem Eintritt geburtenschwächerer Jahrgänge auf den Arbeitsmarkt verstärkte sich ab 1988 die jährliche Zuwanderung nach Österreich beträchtlich und stieg in Folge der politischen Umwälzungen nach 1989 mas- siv an. Der Wanderungsüberschuss erhöhte sich von rund +2.000 (1987) auf +77.000 Personen im Jahr 1991, um in weiterer Folge bis 1993 wiederum auf etwa +34.000 Personen zu sinken. Insgesamt betrug der Wanderungssaldo zwischen 1988 und 1993 rund +300.000 Personen. Dies war im Wesentlichen auf die Aufnahme von nachziehenden Familienangehörigen, Kriegsvertriebenen und Flüchtlingen aus dem ehema- ligen Jugoslawien sowie auf eine verstärkte Zuwan- derung aus der Türkei und den ostmitteleuropäischen Nachbarstaaten zurückzuführen.

Ab 1994 schwächten sich die internationalen Wan- derungsgewinne durch restriktive gesetzliche Maß- nahmen sehr stark ab und stiegen erst am Ende des Jahrzehnts durch verstärkten Familiennachzug und Kriegsereignisse im ehemaligen Jugoslawien wieder an. In den fünf Jahren zwischen 1994 und 1998 ver- zeichnete Österreich einen Nettowanderungsgewinn von insgesamt nur +19.000 Personen, was dem Wert des darauffolgenden Jahres 1999 allein entsprach.

Zeitgleich sanken auch die Geburtenzahlen weiter,

so dass Ende der 1990er Jahre wiederum ein gering-

fügiges Geburtendefi zit verzeichnet wurde. Ab der

Jahrtausendwende erlebte Österreich neuerlich eine

starke Zunahme der Wanderungsgewinne, nunmehr

(15)

vor allem durch Familiennachzug und zunehmende Wanderungsverfl echtungen mit den übrigen EU- Staaten. Die Wanderungsgewinne wurden zur wich- tigsten Komponente des Bevölkerungswachstums, da die Geburtenbilanz im Durchschnitt der Jahre 2000 bis 2009 nur schwach positiv war. Daran änderte auch der durch verschärfte gesetzliche Bestimmungen bedingte starke Rückgang der Wanderungsgewinne bei Nicht- EU-Staatsangehörigen ab 2006 nur wenig.

Aktuelle Bevölkerungsentwicklung in Österreich

Zu Jahresbeginn 2010 lebten in Österreich 8.375.290 Menschen, um rund 20.000 Personen bzw. 0,2% mehr als ein Jahr zuvor (am 1.1.2009: 8.355.260 Einwoh- ner). Der Bevölkerungszuwachs des Jahres 2009 ist dabei ausschließlich auf den positiven Wanderungs- saldo von +20.596 Personen zurückzuführen, da die Geburtenbilanz negativ ausfi el (-1.037 Personen).

Außerdem führten statistische Korrekturen zu einem minimalen Anstieg des Bevölkerungsstandes im Aus- maß von +471 Personen.

Auf der Ebene der Bundesländer verzeichnete Wien in den letzten Jahren den relativ stärksten Einwoh- nerzuwachs. Dieser Trend setzte sich auch im Jahr 2009 weiter fort, denn in der Bundeshauptstadt stieg die Bevölkerungszahl im Laufe des Jahres um +0,7%

von 1.687.271 auf 1.698.822 an. Dabei sorgten sowohl der Wanderungsgewinn aus dem Ausland als auch die Zuwanderung aus anderen Bundesländern sowie eine leicht positive Geburtenbilanz für den insgesamt starken Bevölkerungsanstieg in Wien. Aber auch in Vorarlberg (+0,4%) und in Tirol (+0,3%) sowie im Bur- genland (ebenfalls +0,3%) konnten 2009 überdurch- schnittliche Bevölkerungszuwächse verzeichnet wer- den. In den beiden westlichen Bundesländern resul- tierten diese hauptsächlich aus den hohen Geburten- überschüssen, während im Burgenland ausschließlich die Zuwanderung (sowohl aus anderen Bundesländern als auch aus dem Ausland) für den Bevölkerungsan- stieg verantwortlich war.

In Niederösterreich (+0,2%) sowie in den Bundes- ländern Salzburg, Steiermark und Oberösterreich (je +0,1%) lag der Bevölkerungszuwachs des Jahres 2009 unter dem Bundesdurchschnitt. Kärnten war das einzige Bundesland mit einer rückläufi gen Bevölke- rungsentwicklung im Jahr 2009 (-0,2%). Diese ergab sich sowohl aus einer negativen Geburtenbilanz als auch aus einem Abwanderungsüberschuss in andere Bundesländer Österreichs. (Tabelle 1).

Von den insgesamt 98 Politischen Bezirken (außer Wien) verzeichneten 45 im Jahr 2009 eine positive Bevölkerungsentwicklung. Die stärksten Einwohnerzu- wächse wurden in den beiden Städten Graz (+1,3%) und Innsbruck (+1,0%) sowie im Bezirk Wien Umge-

Bevölkerungsentwicklung nach Komponenten 1960-2010

Population development by components 1960-2010

-40.000 -20.000 0 20.000 40.000 60.000 80.000

6.000.000 6.500.000 7.000.000 7.500.000 8.000.000 8.500.000 9.000.000

Bevölkerungam1.1.

1960 1965 1970 1975 1980 1985 1990 1995 2000 2005 2010

Bevölkerung am 1.1.

Wanderungsbilanz Geburtenbilanz

Q: STATISTIK AUSTRIA, Bevölkerungsfortschreibung 1960-2001; ab 2002: Statistik des Bevölkerungsstandes.

(16)

bung (ebenfalls +1,0%) registriert. Ebenfalls hohe Bevölkerungszuwächse zwischen 0,8% und 0,9%

verzeichneten Teile des Nordburgenlandes (Neusiedl am See und Eisenstadt) sowie der Bezirk Dornbirn.

Eine exakt ausgeglichene Bevölkerungsbilanz ergab sich 2009 in Güssing im Südburgenland, wo die leicht negative Geburtenbilanz durch einen Wanderungs- gewinn in gleicher Höhe ausgeglichen wurde. Eine negative Bevölkerungsbilanz ergab sich hingegen in 52 Bezirken Österreichs. Die größten Rückgänge kon- zentrierten sich vor allem auf die Obersteiermark (Leo- ben: -1,0%, Judenburg: -0,9% und Murau: -0,8%), den Bezirk Jennersdorf im Südburgenland (-1,0%) sowie das nördliche Waldviertel (Waidhofen an der Thaya:

-0,9% und Gmünd: -0,8%).

Innerhalb Wiens konnten 21 der 23 Gemeindebezirke einen Bevölkerungszuwachs im Jahr 2009 verzeich- nen, wobei dieser vor allem in den beiden östlichen Stadtrandbezirken Donaustadt (+1,6%) und Simme- ring (+1,8%) besonders stark ausfi el. In den beiden Bezirken Innere Stadt und Josefstadt nahm die Ein- wohnerzahl hingegen etwas ab.

Ein Blick auf die Gemeindeebene zeigt, dass im Jahr 2009 rund 32% aller österreichischen Gemeinden (759) einen Bevölkerungsanstieg von über +0,5%

verzeichnen konnten. In 53 Gemeinden betrug der Bevölkerungszuwachs sogar mehr als +3,0%, wobei die Gemeinde Tweng in Salzburg mit einem relativen Bevölkerungswachstum von +33,2% Spitzenreiter war.

Knapp ein Drittel aller Gemeinden (757) wiesen 2009 nur geringfügige Veränderungen der Bevölkerungszahl auf (±0,5%), während eine Mehrheit von 863 Gemein- den (36%) im letzten Jahr Bevölkerungsverluste ver- zeichnete. Davon kam es in 54 Gemeinden zu einem Rückgang der Einwohnerzahl von mehr als -3,0%, am stärksten in der Tiroler Gemeinde Gramais (-10,9%) (Tabelle 2, Karte 1).

Bei den Gemeinden mit sehr großen Bevölkerungsge- winnen und -verlusten ist jedoch zu beachten, dass die An- und Abmeldungen sowohl von Saisonarbeitskräften in der Tourismusbranche, als auch von Asylwerbern in Flüchtlingsunterkünften eine bedeutende Rolle spielen und meist ausschlaggebend für kurzfristige und beson- ders starke Schwankungen der Einwohnerzahl sind.

Tabelle 2

Bevölkerungsentwicklung 2009 in den Gemeinden (bzw. Wiener Gemeindebezirken) nach Bundesländern Population change 2009 in the municipalities (or Vienna’s districts) by Länder

NUTS 2 Bundesland

Gemeinden Bevölkerungszunahme um mehr als +0,5%

Bevölkerungsstagnation (von +0,5% bis -0,5%)

Bevölkerungsabnahme um mehr als -0,5%

abs. abs. in % abs. in % abs. in %

AT Österreich 2.379 759 31,9 757 31,8 863 36,3

AT11 Burgenland 171 59 34,5 57 33,3 55 32,2

AT21 Kärnten 132 22 16,7 44 33,3 66 50,0

AT12 Niederösterreich 573 198 34,6 182 31,8 193 33,7

AT31 Oberösterreich 444 143 32,2 157 35,4 144 32,4

AT32 Salzburg 119 38 31,9 48 40,3 33 27,7

AT22 Steiermark 542 149 27,5 139 25,6 254 46,9

AT33 Tirol 279 105 37,6 87 31,2 87 31,2

AT34 Vorarlberg 96 35 36,5 31 32,3 30 31,3

AT13 Wien 23 10 43,5 12 52,2 1 4,3

Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

Bevölkerungsentwicklung seit 2007 nach Bundesländern Population change since 2007 by Länder

NUTS 2 Bundesland

Bevölke- rung am 1.1.2007

Veränderung 2007 Bevölke- rung am 1.1.2008

Veränderung 2008 Bevölke- rung am 1.1.2009

Veränderung 2009 Bevölke- rung am 1.1.2010

abs. in % abs. in % abs. in %

AT Österreich 8.282.984 35.608 0,43 8.318.592 36.668 0,44 8.355.260 20.030 0,24 8.375.290

AT11 Burgenland 280.062 1.123 0,40 281.185 1.933 0,69 283.118 847 0,30 283.965

AT21 Kärnten 559.393 929 0,17 560.322 283 0,05 560.605 -1.290 -0,23 559.315

AT12 Niederösterreich 1.588.567 7.971 0,50 1.596.538 8.584 0,54 1.605.122 2.854 0,18 1.607.976 AT31 Oberösterreich 1.403.663 3.001 0,21 1.406.664 3.739 0,27 1.410.403 835 0,06 1.411.238

AT32 Salzburg 526.048 1.404 0,27 527.452 1.765 0,33 529.217 644 0,12 529.861

AT22 Steiermark 1.202.483 2.464 0,20 1.204.947 2.532 0,21 1.207.479 893 0,07 1.208.372

AT33 Tirol 697.253 3.454 0,50 700.707 3.765 0,54 704.472 2.401 0,34 706.873

AT34 Vorarlberg 364.269 1.599 0,44 365.868 1.705 0,47 367.573 1.295 0,35 368.868

AT13 Wien 1.661.246 13.663 0,82 1.674.909 12.362 0,74 1.687.271 11.551 0,68 1.698.822

Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

(17)

AND 1.1.2010 – Bevölkerungsentwicklung

Wien Wels

Graz Linz

Steyr

Krems

Lienz

Liezen

Zwettl

Leoben

Landeck

Tamsweg Braunau

Villach Bludenz

Bregenz

Oberwart Dornbirn

Salzburg

Wolfsberg Amstetten

Feldkirch Innsbruck

St.Pölten

Klagenfurt

Eisenstadt

Zell am See

Kapfenberg

Wr.Neustadt

0 30 60 km

Grenzen der Bundesländer Grenzen der Politischen Bezirke Grenzen der Gemeinden Wald, Almen und Ödland

Q: STATISTIK AUSTRIA,

Statistik des Bevölkerungsstandes.

Erstellt am: 18.05.2010.

Bevölkerungsveränderung (Geburtenbilanz und Wanderungsbilanz) je 1.000 der Bevölkerung

bis -10,0 -9,9 - -5,0 -4,9 - -0,1 0,0 - 4,9 5,0 - 9,9 10,0 und mehr

Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

18

(18)

Komponenten der Bevölkerungs- veränderung in Österreich

Geburtenbilanz 2009

Die Zahl der Lebendgeborenen lag 2009 bei 76.344.

Damit gab es österreichweit 1.408 Geburten weniger als im Vorjahr (2008: 77.752). Auf Ebene der Bun- desländer verzeichneten die Steiermark und Tirol (je -0,7%) den geringsten Geburtenrückgang, während in Salzburg die Veränderung mit -4,0% vergleichsweise stark ausfi el. Im Jahr 2009 verstarben in Österreich 77.381 Personen, um 2.298 mehr als im Vorjahr (2008:

75.083). Auf Ebene der Bundesländer waren jedoch auch gegenläufi ge Trends zu erkennen: So regis- trierte das Burgenland mit -3,4% sogar einen leichten Rückgang der Sterbezahlen, während in Salzburg der höchste Anstieg (+6,2%) zu verzeichnen war.

Da in Summe die Zahl der Sterbefälle höher ausfi el als jene der Lebendgeborenen, verzeichnete das Jahr 2009 mit -1.037 Personen erstmals seit fünf Jahren eine negative Geburtenbilanz (Geburten minus Sterbe- fälle). Die Geburtenbilanzrate (Geburtenbilanz je 1.000 Einwohner im Jahresdurchschnitt) lag österreichweit bei -0,12‰. Auf regionaler Ebene zeigte sich jedoch ein eindeutiges West-Ost-Gefälle: Vorarlberg verbuchte 2009 den höchsten Geburtenüberschuss (+3,2‰), gefolgt von Tirol (+1,8‰) und Salzburg (+1,3‰), wäh- rend das Burgenland mit -2,9‰ das größte Geburten- defi zit aufwies. Auch in Kärnten (-1,8‰) und der Steier- mark (-1,6‰) sowie in Niederösterreich (-1,4‰) konnte die Zahl der Sterbefälle durch die Neugeborenen nicht ausgeglichen werden. Das einzige Bundesland im Osten Österreichs mit einem Geburtenüberschuss war 2009 die Bundeshauptstadt Wien (+0,5‰).

Das beschriebene Muster der natürlichen Bevölke- rungsbewegung der Bundesländer setzte sich auch auf Ebene der Politischen Bezirke fort. Mit Ausnahme der Stadt Innsbruck verzeichneten 2009 alle Bezirke der drei westlichsten Bundesländer Vorarlberg, Tirol und Salzburg positive Geburtenbilanzen. Das natürliche Bevölkerungswachstum war dabei in den Bezirken Schwaz, Dornbirn und Feldkirch (je +3,6‰ bis +3,4‰) mit Abstand am größten. Im Gegensatz dazu wurden in allen Bezirken des Burgenlandes und Kärntens sowie in allen Bezirken Niederösterreichs mit Ausnahme von Amstetten und Scheibbs sowie in allen Bezirken der Steiermark außer in Graz und Weiz negative Gebur- tenbilanzen registriert. Die Rangliste der Bezirke mit der negativsten Geburtenbilanzrate wurde 2009 von der Kleinstadt Rust (-9,6‰) und Leoben (-7,0‰) ange- führt (Tabelle 3).

Unter den 2.357 österreichischen Gemeinden verzeich- neten 394 (17%) eine positive Geburtenbilanzrate von mehr als 5‰ und 364 Gemeinden (15%) ein Gebur- tendefi zit im Ausmaß von mehr als -5‰. In mehr als

Bevölkerungsbewegung im Jahr 2009 jedoch weitge- hend ausgeglichen (Karte 2). Nach der Höhenlage differenziert, zeigte sich, dass alpine und hochalpine Gemeinden (über 800m Seehöhe) eher von Geburten- überschüssen profi tierten als Gemeinden unter 800m Seehöhe, die größtenteils leicht negative bzw. aus- geglichene Geburtenbilanzen registrierten. Ein weni- ger einheitliches Bild zeigte sich bei Betrachtung der Gemeindegrößenklassen: die höchsten Geburtenüber- schüsse wiesen im Jahr 2009 Kommunen mit bis zu 1.000 Einwohnern auf, während Gemeinden zwischen 5.001 und 10.000 Einwohnern deutliche Sterbefall- überschüsse verzeichneten. In Städten mit mehr als 30.000 Einwohnern war die Geburtenbilanz hingegen annähernd ausgeglichen. (Grafi k 2).

Wanderungsbilanz 2009

Der Anstieg der Einwohnerzahl Österreichs beruhte 2009 – ebenso wie in den Jahren zuvor – nahezu ausschließlich auf einem positiven Wanderungssaldo.

Aus der Zahl von 107.785 Zuzügen aus dem Ausland und 87.189 Wegzügen in das Ausland ergab sich für das Jahr 2009 ein Wanderungsgewinn von 20.896 Personen. Bezogen auf die Bevölkerung Österreichs entsprach dies einer Wanderungsbilanzrate (Wande- rungsbilanz je 1.000 Einwohner im Jahresdurchschnitt) von 2,5‰. Im Vergleich dazu lag 2008 der Wande- rungsgewinn mit 34.436 Personen bzw. 4,1‰ deutlich über dem Wert des aktuellen Jahres.

Während sich die Wanderungsbilanz des gesamten Bundesgebiets ausschließlich aus der Differenz zwi- schen den Zuzügen aus dem Ausland und den Wegzü- gen in das Ausland (Außenwanderungsbilanz) ergibt, ist im Rahmen räumlich differenzierter Betrachtungen zusätzlich die Binnenwanderung zu berücksichtigen.

Im Jahr 2009 wurden 680.237 Binnenwanderungen innerhalb Österreichs registriert. In mehr als der Hälfte aller Fälle (369.979 bzw. 45,6%) wurden jedoch keine Gemeindegrenzen überschritten. Auch der verblei- bende Teil der Binnenwanderungen verlief größtenteils über kurze Distanzen: In 15,8% aller Fälle handelte es sich um Wanderungen zwischen Gemeinden dessel- ben Politischen Bezirks und in weiteren 106.230 Fällen (15,6%) wurde der Hauptwohnsitz in einen anderen Politischen Bezirk desselben Bundeslandes verlegt.

Lediglich 96.668 Binnenwanderungen (14,2%) verlie- fen über Bundesländergrenzen hinweg.

Während 2008 noch in allen Bundesländern positive Wanderungssalden registriert wurden, konnten 2009 nur mehr sechs Bundesländer Wanderungsgewinne verzeichnen. Spitzenreiter war die Bundeshauptstadt Wien (+6,3‰), gefolgt vom Burgenland (+5,8‰), von Niederösterreich (+3,2‰) und der Steiermark (+2,2‰).

Diese vier Bundesländer verzeichneten sowohl Wan-

derungsgewinne aus dem Ausland als auch aus

(19)

AND 1.1.2010 – Bevölkerungsentwicklung

Wien Wels

Graz Linz

Steyr

Krems

Lienz

Liezen

Zwettl

Leoben

Landeck

Tamsweg Braunau

Villach Bludenz

Bregenz

Oberwart Dornbirn

Salzburg

Wolfsberg Amstetten

Feldkirch Innsbruck

St.Pölten

Klagenfurt

Eisenstadt

Zell am See

Kapfenberg

Wr.Neustadt

0 30 60 km

Grenzen der Bundesländer Grenzen der Politischen Bezirke Grenzen der Gemeinden Wald, Almen und Ödland

Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung.

Erstellt am: 18.05.2010.

Geburtensaldo (Geburten minus Sterbefälle) je 1.000 der Bevölkerung

bis -10,0 -9,9 - -5,0 -4,9 - -0,1 0,0 - 4,9 5,0 - 9,9 10,0 und mehr

Q: STATISTIK AUSTRIA,

Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung.

20

(20)

Unter den politischen Bezirken profi tierten im Jahr 2009 neben den Städten Graz (+12,4‰) und Inns- bruck (+11,2‰) vor allem die Bezirke im näheren und weiteren Umland von Wien von größeren Wande- rungsgewinnen: So verzeichneten die Bezirke Wien Umgebung (+12,5‰), Eisenstadt (Stadt) (+10,9‰) und Neusiedl am See (+10,2‰) die höchsten Zuwachsra- ten. Aber auch die Kleinstadt Rust sowie die Bezirke Bruck an der Leitha, Wiener Neustadt (Land), Eisen- stadt Umgebung und Baden registrierten überdurch- schnittliche Wanderungsbilanzraten (Tabelle 3). Mit Ausnahme von Baden, wo 2009 ein leicht negativer Binnenwanderungssaldo verzeichnet wurde, war in all anderen Bundesländern Österreichs. In allen anderen

Bundesländern gab es ausschließlich Wanderungsge- winne aus dem Ausland, während hinsichtlich der Bin- nenwanderung Bevölkerungsverluste zu verzeichnen waren. Dennoch positive Wanderungssalden ergaben sich in Tirol (+1,5‰) und in Vorarlberg (+0,2‰), da die Binnenabwanderung durch die Außenzuwanderung mehr als ausgeglichen werden konnte. Geringfügig negative Wanderungsbilanzen gab es 2009 jedoch in Kärnten (-0,6‰) sowie in Oberösterreich und Salz- burg (je -0,2‰). In diesen drei Bundesländern fi el die Abwanderung in andere Bundesländer höher aus als die Zuwanderung aus dem Ausland.

Bevölkerungsveränderung 2009 nach Politischen Bezirken (ohne Wiener Gemeindebezirke) – Top 10 Population change 2009 by administrative districts (without Vienna’s districts) – top 10

Bevölkerungsveränderung insgesamt

Politischer Bezirk (stärkste Zunahme)

Veränderung

Politischer Bezirk (stärkste Abnahme)

Veränderung

abs. in ‰ abs. in ‰

601 Graz (Stadt) 3.334 13,0 611 Leoben -669 -10,5

701 Innsbruck-Stadt 1.214 10,2 105 Jennersdorf -169 -9,6

324 Wien Umgebung 1.122 10,0 322 Waidhofen an der Thaya -258 -9,5

101 Eisenstadt (Stadt) 112 8,8 608 Judenburg -411 -9,0

803 Dornbirn 667 8,2 614 Murau -240 -8,1

107 Neusiedl am See 434 8,0 309 Gmünd -305 -7,9

410 Linz-Land 872 6,3 203 Hermagor -141 -7,4

321 Tulln 415 6,0 602 Bruck an der Mur -454 -7,2

307 Bruck an der Leitha 248 5,8 314 Lilienfeld -174 -6,5

705 Kufstein 534 5,4 209 Wolfsberg -356 -6,5

Bevölkerungsveränderung durch Geburtenbilanz

Politischer Bezirk (stärkste Zunahme)

Geburtenbilanz

Politischer Bezirk (stärkste Abnahme)

Geburtenbilanz

abs. in ‰ abs. in ‰

709 Schwaz 281 3,6 102 Rust (Stadt) -18 -9,6

803 Dornbirn 287 3,5 611 Leoben -445 -7,0

804 Feldkirch 342 3,4 322 Waidhofen an der Thaya -151 -5,5

705 Kufstein 304 3,1 613 Mürzzuschlag -220 -5,4

702 Imst 172 3,0 309 Gmünd -182 -4,7

802 Bregenz 368 2,9 104 Güssing -121 -4,5

801 Bludenz 177 2,9 105 Jennersdorf -77 -4,4

703 Innsbruck-Land 454 2,8 316 Mistelbach -314 -4,2

502 Hallein 134 2,4 314 Lilienfeld -112 -4,2

504 Sankt Johann im Pongau 175 2,2 203 Hermagor -74 -3,9

Bevölkerungsveränderung durch Wanderungsbilanz Politischer Bezirk

(stärkste Zunahme)

Wanderungsbilanz

Politischer Bezirk (stärkste Abnahme)

Wanderungsbilanz

abs. in ‰ abs. in ‰

324 Wien Umgebung 1.408 12,5 413 Rohrbach -354 -6,2

601 Graz (Stadt) 3.176 12,4 209 Wolfsberg -322 -5,9

701 Innsbruck-Stadt 1.328 11,2 614 Murau -174 -5,8

101 Eisenstadt (Stadt) 139 10,9 608 Judenburg -263 -5,8

107 Neusiedl am See 554 10,2 706 Landeck -244 -5,5

102 Rust (Stadt) 17 9,1 105 Jennersdorf -89 -5,1

307 Bruck an der Leitha 319 7,5 205 Sankt Veit an der Glan -277 -4,9

323 Wiener Neustadt (Land) 522 7,0 707 Lienz -239 -4,8

103 Eisenstadt-Umgebung 282 7,0 801 Bludenz -295 -4,8

306 Baden 933 6,8 320 Scheibbs -190 -4,6

Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung, Wanderungsstatistik.

(21)

AND 1.1.2010 – Bevölkerungsentwicklung

Wien Wels

Graz Linz

Steyr

Krems

Lienz

Liezen

Zwettl

Leoben

Landeck

Tamsweg Braunau

Villach Bludenz

Bregenz

Oberwart Dornbirn

Salzburg

Wolfsberg Amstetten

Feldkirch Innsbruck

St.Pölten

Klagenfurt

Eisenstadt

Zell am See

Kapfenberg

Wr.Neustadt

0 30 60 km

Grenzen der Bundesländer Grenzen der Politischen Bezirke Grenzen der Gemeinden Wald, Almen und Ödland

Q: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik.

Erstellt am: 18.05.2010.

Wanderungssaldo (Zuzüge minus Wegzüge) je 1.000 der Bevölkerung

bis -10,0 -9,9 - -5,0 -4,9 - -0,1 0,0 - 4,9 5,0 - 9,9 10,0 und mehr

Q: STATISTIK AUSTRIA, Wanderungsstatistik.

22

(22)

diesen Bezirken sowohl die Binnenwanderungs- als auch die Außenwanderungsbilanz positiv. Den stärks- ten Wanderungsverlust verzeichnete 2009 der Poli- tische Bezirk Rohrbach (-6,4‰), gefolgt von Wolfsberg (-5,9‰), Murau und Judenburg (jeweils -5,8‰) sowie Landeck (-5,5‰). In allen fünf Fällen ergab sich der negative Saldo durch die starke Binnenabwanderung, welche die Außenwanderungsgewinne überstieg.

Unter den 2.357 Gemeinden Österreichs registrierten im vergangenen Jahr 710 Gemeinden (30%) einen deutlichen Wanderungsgewinn von mehr als 5‰, wäh- rend 844 Gemeinden (36%) einen markanten Wande- rungsverlust von mehr als -5‰ hinnehmen mussten.

Die übrigen 803 Gemeinden verzeichneten annähernd ausgeglichene Wanderungssalden im Ausmaß von

±5‰ (Karte 3). Differenziert man zwischen den bei- den Teilkomponenten der Außen- und Binnenwande- rung, so zeigt sich, dass die Binnenwanderung in vier Fünftel aller Gemeinden (1.874) den größeren Beitrag zum Gesamtwanderungssaldo leistet. In 102 Gemein- den (4%) tragen Binnen- und Außenwanderung zu gleichen Teilen zum gesamten Wanderungssaldo bei, während in den verbleibenden 381 Gemeinden (16%) das Ausmaß der Außenwanderung gegenüber jenem der Binnenwanderung überwiegt.

Klassifi ziert man die Gemeinden nach ihrer Höhenlage, so ergaben sich markante Unterschiede: Mit zuneh- mender Höhe fi el der Wanderungssaldo deutlich gerin- ger bzw. negativer aus als in tiefen Lagen. Gemein- den unter 200m Seehöhe verzeichneten 2009 den stärksten Wanderungsgewinn (+7,4‰). Gemeinden oberhalb der Grenze von 600m registrierten im Durch- schnitt einen negativen Wanderungssaldo, wobei die Gemeinden oberhalb von 1.000m Seehöhe mit -4,5‰

den stärksten Wanderungsverlust aufwiesen. Unter den Gemeindegrößenklassen sind vor allem kleine Gemeinden mit weniger als 2.000 Einwohnern von Abwanderung betroffen, während die Großstädte mit mehr als 100.000 Einwohnern die höchsten Zuwande- rungsraten (+6,5‰) verbuchen konnten (Grafi k 2).

Detailbetrachtung nach Bundesländern

Rund ein Viertel aller österreichischen Gemeinden (594) registrierte im Jahr 2009 sowohl eine positive Geburten- als auch eine positive Wanderungsbilanz.

In etwas mehr als drei Viertel dieser Kommunen trug die Wanderungsbilanz den größeren Anteil zum Bevöl- kerungswachstum bei. Dabei konnten jeweils mehr als ein Drittel der Gemeinden in den beiden westlichen

Bev

ölkeru ngsz

unahm e

Bev ölkeru

ngsa bnahm

e Vbg

Tirol

Ös terr.

Ktn

Stm. NÖ.

Bgl.

Wien 1.001m u. höher

801m bis 1.000m

601m bis 800m 401m

bis600 m

bis 200m bis 1.000 Einw.

30.001 bis

100.000Einw .

2.001bis5.0 00Einw.

5.001 bis 10.000 Einw.

100.001bis500.000Einw .

Geburtenbilanzrate(inPromille)

Wanderungsbilanzrate (in Promille) 0

Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes, Statistik der natürlichen Bevölkerungsbewegung, Wanderungsstatistik.

10.001 bis 30.000 Einw.

1.001bis 2.000

Einw. OÖ.

-4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4

-5 -4 -3 -2 -1 0 1 2 3 4 5 6 7 8 9 10

Bundesländer Höhenstufen Gemeindegrößen- klassen

ÖSTERREICH

Sbg

201m bis

400 m

Bevölkerungsveränderung 2009 nach demographischen Komponenten und ausgewählten regionalen Einheiten Population change 2009 by components and regional units

(23)

fende Einwohnerzahl auf. Der Bevölkerungsrückgang resultierte dabei sowohl aus einem negativen Binnen- wanderungssaldo als auch aus der negativen Gebur- tenbilanz. Lediglich der Außenwanderungssaldo fi el geringfügig positiv aus. Allerdings bestanden erheb- liche regionale Unterschiede: In den beiden Städten Klagenfurt und Villach sowie einigen benachbarten Umlandgemeinden konnten die Sterbefallüberschüsse durch die Außen- und Binnenwanderungsgewinne ausgeglichen werden und somit leichte Bevölkerungs- zuwächse verzeichnet werden. Hingegen bewirkten sowohl negative Geburten- als auch Wanderungsbi- lanzen in den meisten anderen Regionen Kärntens eine rückläufi ge Entwicklung der Einwohnerzahl.

Mit einem Plus von 0,2% (+2.854 Personen) stieg in Niederösterreich im Jahr 2009 die Einwohnerzahl auf 1.607.976 Personen am 1.1.2010 an. Ausschlagge- bend für die Bevölkerungszunahme waren sowohl Wanderungsgewinne aus anderen Bundesländern als auch aus dem Ausland, während die Geburtenbilanz negativ ausfi el. Bei regionaler Betrachtung zeigten sich allerdings deutliche Unterschiede der Bevölkerungsdy- namik: im Waldviertel und dem nördlichen Weinviertel sowie in der Buckligen Welt und dem niederösterreich- ischen Bergland verzeichneten zahlreiche Gemeinden Bevölkerungsverluste aufgrund negativer Geburten- bilanzen, welche zum Teil von Abwanderungsüber- schüssen zusätzlich überlagert wurden. Hingegen setzte sich insbesondere im Wiener Umland sowie entlang der großen Hauptverkehrsachsen der langjäh- rige Trend der Suburbanisierung weiter fort und sorgte für deutliches Bevölkerungswachstum durch Zuwan- derung. Aufgrund der Altersstruktur der Binnenwan- derer ergaben sich in einigen Gemeinden der Subur- bia auch Geburtenüberschüsse, die den Anstieg der Einwohnerzahl weiter verstärkten.

In Oberösterreich stieg die Einwohnerzahl im Jahr 2009 um 835 Personen (+0,1%) an und erreichte am 1.1.2010 insgesamt 1.411.238 Personen. Die Bevölkerungsentwicklung resultierte dabei aus einer Kombination von Geburtenüberschuss und Außen- wanderungsgewinn, während die Binnenwanderungs- bilanz negativ war. Auf regionaler Ebene konnte der oberösterreichische Zentralraum um Linz und Wels den deutlichsten Bevölkerungsanstieg verbuchen.

Hingegen waren in allen anderen Regionen Oberös- terreichs sowohl Gemeinden mit wachsender als auch mit rückläufi ger Einwohnerzahl vertreten. Insgesamt verzeichnete fast die Hälfte aller oberösterreichischen Gemeinden einen Bevölkerungsanstieg, während die andere Hälfte – größtenteils aufgrund der Abwan- derungsüberschüsse – einen Bevölkerungsrückgang hinnehmen musste.

Im Bundesland Salzburg erhöhte sich die Einwohner- zahl um 0,1% (+644 Personen) auf 529.861 zum Stich- tag 1.1.2010. Auf regionaler Ebene profi tierte vor allem der Großraum um die Landeshauptstadt Salzburg von überschüssen und Wanderungsgewinnen profi tieren,

während dies in Kärnten nur in jeder zehnten Kom- mune der Fall war.

In 734 Gemeinden (31%) ergab sich die Bevölke- rungsveränderung des Jahres 2009 aus einer posi- tiven Geburtenbilanz und einem negativen Wande- rungssaldo. In einem Viertel dieser Fälle bewirkten die höheren Geburtenüberschüsse ein leichtes Bevölke- rungswachstum, während in den übrigen Kommunen die Wanderungsverluste überwogen und zu einer ins- gesamt rückläufi gen Bevölkerungsentwicklung führten.

Großteils waren es Gemeinden in Vorarlberg, Tirol, Salzburg und Oberösterreich, deren Bevölkerungsver- änderung sich durch Geburtenüberschüsse und Wan- derungsverluste ergab.

In gut einem Fünftel aller Gemeinden (499) wurde 2009 eine positive Wanderungsbilanz bei gleichzeitig nega- tivem Geburtensaldo registriert. Großteils überwogen dabei die Wanderungsgewinne und bewirkten einen Einwohneranstieg. Hingegen konnten in 146 Gemein- den die Sterbeüberschüsse durch den positiven Wan- derungssaldo nicht ausgeglichen werden und führten zu einer rückläufi gen Bevölkerungsentwicklung. Re- gional konzentrierten sich Gemeinden mit positiver Wanderungsbilanz und negativer Geburtenbilanz vor allem im Osten Österreichs: Im Burgenland traf dies auf rund 43% und in Niederösterreich auf knapp 30%

der Kommunen zu.

Einen Bevölkerungsrückgang durch gleichzeitiges Geburtendefi zit und Abwanderungsüberschüsse ver- zeichneten 2009 insgesamt 523 Gemeinden (22%), wobei in mehr als drei Viertel dieser Fälle der negative Wanderungssaldo den größeren Beitrag zur Bevölke- rungsabnahme leistete. Besonders viele Kommunen mit negativer Geburten- und Wanderungsbilanz kon- zentrierten sich dabei in den beiden südlichen Bundes- ländern Kärnten und Steiermark (Karte 4).

Im Burgenland erhöhte sich die Einwohnerzahl im Jahr 2009 um 847 Personen (0,3%) auf 283.965 am 1.1.2010. Dabei war der Bevölkerungszuwachs aus- schließlich eine Folge des positiven Wanderungssal- dos, da die Geburtenbilanz negativ ausfi el. Regional differenziert zeigte sich, dass vor allem das Nordbur- genland deutlich höhere Wanderungsgewinne bei tendenziell niedrigerem Geburtendefi zit als das Mittel- und Südburgenland verzeichnete. Insgesamt konn- ten etwas mehr als die Hälfte der burgenländischen Gemeinden im Jahr 2009 einen Bevölkerungszuwachs verbuchen. Einzig im südlichsten Bezirk Jennersdorf verzeichneten alle Gemeinden mit Ausnahme des Bezirkshauptortes rückläufi ge Einwohnerzahlen.

Kärnten wies mit einem Rückgang von -1.290 Per-

sonen (-0,2%) im Jahr 2009 auf 559.315 Einwohner

am 1.1.2010 als einziges Bundesland eine schrump-

(24)

BEVÖLKERUNGSSTAND 1.1.2010 – Bevölkerungsentwicklung Wien

Wels

Graz Linz

Steyr

Krems

Lienz

Liezen

Zwettl

Leoben

Landeck

Tamsweg

Villach Bludenz

Bregenz

Oberwart Dornbirn

Salzburg

Wolfsberg Amstetten

Feldkirch Innsbruck

St. Pölten

Klagenfurt

Eisenstadt

Zell am See Braunau am Inn

Kapfenberg

Wr. Neustadt

Q: STATISTIK AUSTRIA.

Erstellt am: 28.07.2010.

0 30 60 km

Grenzen der Bundesländer Grenzen der Politischen Bezirke Grenzen der Gemeinden Wald, Almen und Ödland

neg. Geburtenbilanz > pos. Wanderungsbilanz neg. Wanderungsbilanz > pos. Geburtenbilanz neg. Geburtenbilanz > neg. Wanderungsbilanz neg. Wanderungsbilanz > neg. Geburtenbilanz pos. Wanderungsbilanz > pos. Geburtenbilanz pos. Geburtenbilanz > pos. Wanderungsbilanz pos. Wanderungsbilanz > neg. Geburtenbilanz pos. Geburtenbilanz > neg. Wanderungsbilanz Bevölkerungszunahme

Bevölkerungsabnahme

Geburtenbilanz = 0 und Wanderungsbilanz = 0

Q: STATISTIK AUSTRIA,

Statistik der natürlichen Bevölkerungs- bewegung, Wanderungsstatistik.

25

(25)

einem Bevölkerungszuwachs, während in der Landes- hauptstadt selbst sowie im Lungau, Pongau und Pinzgau die Einwohnerzahl weitgehend stagnierte oder sogar abnahm. Im Flachgau und Tennengau führten sowohl die Geburtenüberschüsse als auch die Binnen- und Außenwanderungsgewinne zu einem Anstieg der Einwohnerzahl. Mit Ausnahme einzelner touristischer Zentren überlagerten in den anderen Landesteilen großteils negative Binnenwanderungssalden die meist geringeren Zuwächse aus der Geburten- und Außen- wanderungsbilanz und bewirkten daher eine vielfach rückläufi ge Bevölkerungsentwicklung.

Die Steiermark zählte am 1.1.2010 insgesamt 1.208.372 Einwohner – dies entspricht einem Be- völkerungszuwachs von 0,1% (+893 Personen) gegenüber dem Bevölkerungsstand des Vorjahres.

Landesweit ergab sich dieser Anstieg aus Zuwan- derungsgewinnen aus dem Ausland bei gleichzeitig negativer Geburtenbilanz und einem weitgehend ausgeglichenen Binnenwanderungssaldo. Allerdings zeigten sich regional markante Unterschiede: Aufgrund deutlicher Zuwanderungsgewinne sowohl aus dem Ausland als auch aus anderen Gemeinden Österreichs sowie einer leicht positiven Geburtenbilanz verzeich- nete die Landeshauptstadt Graz das stärkste Be- völkerungswachstum der Steiermark. Auch zahlreiche Grazer Umlandgemeinden konnten – vor allem durch Wanderungsgewinne – einen Anstieg ihrer Einwoh- nerzahl verbuchen. Hingegen dominierten in der Ober- steiermark sowie in den abseits des Einzugsbereichs der Landeshauptstadt gelegenen Teilen des ost- und weststeirischen Hügellandes Bevölkerungsrückgänge.

Ursache dafür waren in den meisten Fällen negative Wanderungssalden, die vielfach von Sterbefallüber- schüssen zusätzlich verstärkt wurden.

Tirol verzeichnete im Jahr 2009 einen Bevölkerungs- anstieg um 2.401 Personen (+0,3%) und zählte zu Jahresbeginn 2010 insgesamt 706.873 Einwohner.

Dieses Wachstum resultierte aus einer positiven Gebur- ten- und Außenwanderungsbilanz bei gleichzeitig

leicht negativem Binnenwanderungssaldo. Während der Anstieg der Einwohnerzahl zwar weite Landesteile betraf, wurden in Osttirol sowie den westlichen Be- zirken Landeck und Reutte Bevölkerungsrückgänge registriert. Diese sind hauptsächlich auf die hohen Abwanderungsüberschüsse, die von den leicht posi- tiven Geburtensalden nicht ausgeglichen werden kon- nten, zurückzuführen.

Mit einem Plus von 0,4% (+1.295 Personen) regis- trierte Vorarlberg im Jahr 2009 nach Wien den zweit- stärksten relativen Bevölkerungsanstieg aller Bun- desländer. Somit lebten in Vorarlberg am 1.1.2010 insgesamt 368.868 Menschen. Für das Bevölkerungs- wachstum war vor allem der sehr hohe Geburtenüber- schuss ausschlaggebend. Dieser wurde von einer po- sitiven Außenwanderungsbilanz und einer leicht nega- tiven Binnenwanderungsbilanz überlagert. Auf regio- naler Ebene zeigte sich, dass vor allem Gemeinden im Rheintal und Walgau ihr starkes Bevölkerungs- wachstum sowohl positiven Geburten- als auch posi- tiven Wanderungssalden zu verdanken haben. Hinge- gen überstiegen in einigen inneralpinen Gemeinden die Wanderungsverluste die Geburtenüberschüsse und führten somit zu rückläufi gen Bevölkerungs- zahlen.

Die Bundeshauptstadt Wien verzeichnete 2009 aber-

mals die höchsten Bevölkerungszuwächse Öster-

reichs (+11.551 Personen bzw. +0,7%) und zählte

zu Jahresbeginn 2010 insgesamt 1.698.822 Ein-

wohner. Der Anstieg resultierte dabei hauptsächlich

aus Wanderungsgewinnen aus dem Ausland, aber

auch aus Zuwanderungsüberschüssen aus anderen

Bundesländern sowie einer leicht positiven Gebur-

tenbilanz. Innerhalb Wiens zeigten sich jedoch auch

gegensätzliche Trends: So verzeichneten die beiden

Gemeindebezirke Innere Stadt und Josefstadt leichte

Bevölkerungsrückgänge. In beiden Fällen lag dies an

der Binnenabwanderung, wobei diese in der Inneren

Stadt auch noch von Sterbefallüberschüssen über-

lagert wurde.

(26)

Die Bevölkerungsstruktur Österreichs am 1.1.2010

Die Altersstruktur der Bevölkerung

Veränderungen in der Altersstruktur der Bevölkerung lassen sich auf das Zusammenspiel von drei Kompo- nenten zurückführen: Fertilität, Mortalität und Migra- tion. Zwar variiert die Bedeutung dieser drei Größen, doch hat die Geburtenzahl den größten Einfl uss auf die zukünftige Bevölkerungsentwicklung, da sie sowohl unmittelbar als auch langfristig auf die Alters- struktur einer Bevölkerung wirkt. Der Anteil der älteren Menschen nimmt in Österreich nicht zuletzt deshalb zu, weil in den letzten Jahrzehnten immer weniger Kinder geboren wurden. Zugleich verändert sich die Bevölkerungsstruktur auch durch den Rückgang der Sterblichkeit, vor allem in höheren Altersgruppen, da die Mortalität bei Säuglingen, Kindern und Jugend- lichen bereits auf einem sehr niedrigen Niveau liegt.

Dementsprechend ist die durchschnittliche Lebenser- wartung in den letzten Jahrzehnten in Österreich konti- nuierlich angestiegen.

Grafi k 3

Altersaufbau der österreichischen Bevölkerung am 1.1.2010 nach Staatsangehörigkeit Age structure at 2010-01-01 by citizenship

80.000 60.000 40.000 20.000 0 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 55 60 65 70 75 80 85 90 95 100+

NIcht-Österreich Österreich

0 20.000 40.000 60.000 80.000

Personen Personen

Männer

Lebensjahre

Frauen

b

c

e

g a

d

f

h

a Gefallene des 2. Weltkrieges b Geburtenausfall

im 1. Weltkrieg c Geburtenausfall in

der Wirtschaftskrise der 30er Jahre d Baby-Boom nach

dem Anschluss e Geburtenausfall zum Ende des 2. Weltkrieges f Baby-Boom der

1960er Jahre g Geburtenrückgang

der 1970er Jahre h Geburtenrückgang

der 1990er Jahre

Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

Geburtsjahrgang

2009 2004 1999 1994 1989 1984 1979 1974 1969 1964 1959 1954 1949 1944 1939 1934 1929 1924 1919 1914 1909

Ein dritter Aspekt betrifft das Verhältnis von Zuzügen und Wegzügen (Wanderungssaldo). Da der Umfang der Wanderungsbewegungen zumeist altersspezifi sch variiert, beeinfl usst auch die Migration die Altersver- teilung der Bevölkerung. Zumeist sind jüngere Bevöl- kerungsgruppen bei Wanderungen deutlich überre- präsentiert, wodurch sich in Gebieten mit selektiver Abwanderung junger Menschen – selbst bei relativ hohem Geburtenniveau – eine Beschleunigung der demographischen Alterung der verbliebenen Bevölke- rung ergeben kann. Hingegen tragen positive Wande- rungssalden zumindest kurzfristig zu einer Verjüngung der Altersstruktur der Bevölkerung bei. Da auch die zugezogenen Personen altern, wäre für eine nachhal- tige Veränderung der Altersstruktur eine andauernde Zuwanderung junger Menschen notwendig.

Ein sekundärer Effekt ergibt sich aus den zum Teil

höheren Geburtenraten von Migrantinnen, dessen

Ausmaß jedoch wesentlich von der Geschlechterpro-

(27)

AND 1.1.2010 – Bevölkerungsstruktur

Wien Wels

Graz Linz

Steyr

Krems

Lienz

Liezen

Zwettl

Leoben

Landeck

Tamsweg

Villach Bludenz

Bregenz

Oberwart Dornbirn

Salzburg

Wolfsberg Amstetten

Feldkirch Innsbruck

St. Pölten

Klagenfurt

Eisenstadt

Zell am See Braunau am Inn

Kapfenberg

Wr. Neustadt

Q: STATISTIK AUSTRIA,

Statistik des Bevölkerungsstandes.

Erstellt am: 20.05.2010.

0 30 60 km

Durchschnittsalter der Bevölkerung in Jahren

34,4 - 39,9 40,0 - 42,4 42,5 - 44,9 45,0 - 47,4 47,5 - 53,3

Grenzen der Bundesländer Grenzen der Politischen Bezirke Grenzen der Gemeinden Wald, Almen und Ödland

Q: STATISTIK AUSTRIA, Statistik des Bevölkerungsstandes.

28

(28)

portion unter den zugezogenen Personen abhängt. In Summe kann Migration daher den demographischen Alterungsprozess nicht aufhalten, sondern durch die genannten Selektionsprozesse lediglich räumlich diffe- renzieren: während der Alterungsprozess in den Ziel- ländern bzw. Zielregionen der Migration abgeschwächt wird, kommt es gleichzeitig in den Herkunftsgebieten der Migrantinnen und Migranten zu einer beschleu- nigten demographischen Alterung.

Die Bevölkerungsstruktur Österreichs zeigt in den letz- ten Jahren deutliche Anzeichen der demographischen Alterung. In vielen Regionen ist die Zahl bzw. der Anteil der Kinder und Jugendlichen gesunken, während die Bevölkerung im Pensionsalter zahlen- und anteilsmä- ßig stark zugenommen hat. Dies zeigt sich anhand des Durchschnittsalters der österreichischen Bevölkerung besonders deutlich: Lag dieser Wert am Beginn der 1970er Jahre noch bei 36,1 Jahren, stieg er bis zum Stichtag 1.1.2010 auf 41,5 Jahre an. Im Vergleich zum Vorjahr erhöhte sich das Durchschnittsalter der Bevöl- kerung um +0,3 Jahre.

Das höchste Durchschnittsalter verzeichnete zu Beginn des Jahres 2010 das Burgenland (43,5 Jahre);

aber auch das nördliche Wald- und Weinviertel sowie weite Teile der Obersteiermark und des niederöster- reichischen Berglandes zählten zu den demographisch ältesten Regionen Österreichs (Karte 5). Grund dafür sind vor allem anhaltend niedrige Geburtenzahlen, deren Effekt auf die Veränderung der Altersstruk- tur durch die selektive Abwanderung meist jüngerer Bevölkerungsgruppen aus diesen Gebieten zusätz- lich verstärkt wird. Im Gegensatz dazu zählt West- österreich zu den demographisch jüngsten Regionen.

Bedingt durch die relativ hohen Geburtenzahlen liegt das Durchschnittsalter in Vorarlberg (39,5 Jahre) und Tirol (40,4 Jahre) deutlich unter dem österreichischen Durchschnitt. Der Anstieg des Durchschnittsalters im Jahr 2009 fi el jedoch auch in diesen beiden Bundes- ländern mit +0,3 Jahren nicht geringer aus als in der gesamtösterreichischen Bevölkerung.

Kinder und Jugendliche

Am 1.1.2010 lebten in Österreich 1.746.114 Kinder und Jugendliche im Alter von unter 20 Jahren, das ent- sprach etwa einem Fünftel (20,8%) der Gesamtbevöl- kerung. Den höchsten Anteilswert verzeichnete Vorarl- berg (23,7%), gefolgt von Oberösterreich (22,1%), Tirol (21,9%) und Salzburg (21,8%). Dies ist in erster Linie das Ergebnis höherer Geburtenzahlen im Vergleich zu den östlichen Bundesländern Österreichs. Die höchs- ten Anteile an Kindern und Jugendlichen registrierten die Bezirke Freistadt in Oberösterreich, Feldkirch in Vorarlberg sowie Imst in Tirol. In diesen drei Bezirken war zu Jahresbeginn 2010 knapp ein Viertel der Bevöl- kerung unter 20 Jahre alt. Die niedrigsten Anteile an Kindern und Jugendlichen verzeichneten der steirische

Bezirk Leoben (16,8%), die drei burgenländischen Bezirke Rust, Güssing und Jennersdorf sowie die Tiro- ler Landeshauptstadt Innsbruck (Tabelle 4). Auch auf Ebene der Gemeinden bestanden starke regionale Unterschiede: Während die Kinder- und Jugendlichen- anteile in einigen kleinen Gemeinden Westösterreichs über 30% lagen (in Rohrberg (T): 31,2%, in Blons (V):

31,0% und in Innervillgraten (T): 30,7%), waren in anderen Gemeinden nur rund ein Zehntel der Einwoh- ner unter 20 Jahre alt (in Unterperfuss (T): 11,1%, in Schandorf (B): 12,3% und in Heugraben (B): 12,4%).

Personen im erwerbsfähigen Alter

5.153.255 Personen waren am 1.1.2010 in Österreich im Haupterwerbsalter zwischen 20 und 64 Jahren, was einem Anteil von 61,5% der Gesamtbevölkerung entsprach. Unter den Bundesländern verzeichnete Wien mit 63,7% den mit Abstand höchsten Anteil an Erwerbsfähigen. Aber auch in anderen Landeshaupt- städten lag der Anteil an Personen im erwerbsfähigen Alter auf ähnlichem Niveau oder sogar noch höher (Graz: 64,6% und Innsbruck: 64,3%). Wanderungsge- winne aus dem In- und Ausland sorgten für eine ver- stärkte Konzentration hoher Anteile an Personen im Erwerbsalter in städtischen Agglomerationen (Tabelle 4). Dagegen war der Anteil der erwerbsfähigen Bevöl- kerung in agglomerationsfernen Bezirken zu Jahres- beginn 2010 vergleichsweise niedrig; am geringsten in der Statutarstadt Waidhofen an der Ybbs (56,6%), in Hermagor (57,7%) sowie in Gmünd, Lilienfeld und Waidhofen an der Thaya. Noch ausgeprägtere Unter- schiede gab es auf lokaler Ebene: In Pfaffl ar (T) waren zu Beginn des Jahres 2010 weniger als die Hälfte der Einwohner im erwerbsfähigen Alter und auch in 36 weiteren Gemeinden Österreichs waren nur zwischen 50% und 55% der Bevölkerung 20 bis 64 Jahre alt.

Hingegen waren in 15 Gemeinden sowie sechs Wie- ner Gemeindebezirken sogar mehr als zwei Drittel der Bevölkerung im Erwerbsalter. Spitzenreiter war Tweng (Sbg) mit einem Anteil von 78%.

Personen im Pensionsalter

Am 1.1.2010 waren 1.475.921 Menschen bzw. 17,6%

der Bevölkerung Österreichs 65 Jahre oder älter. Das

Burgenland verzeichnete dabei mit 19,7% den höchs-

ten Anteil aller Bundesländer, aber auch in Kärnten, in

der Steiermark und in Niederösterreich lag der Anteil

älterer Personen über dem österreichischen Durch-

schnitt. In Wien sowie in den westösterreichischen

Bundesländern blieb der Anteil der 65- und Mehrjäh-

rigen hingegen unter dem Bundesdurchschnitt; am

geringsten war er in Vorarlberg (15,2%). Teile der

Obersteiermark (Bezirke Leoben, Mürzzuschlag und

Bruck an der Mur) und des Waldviertels (Gmünd)

verzeichneten mit rund 22% bis 24% den höchsten

Anteil von Personen im Pensionsalter. Die niedrigsten

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