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Archiv "Gute Behandlungsergebnisse bei Magenkrebs" (10.12.1993)

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kung bisher noch unzureichend dia- gnostiziert wird, wirken sich unter- schiedliche diagnostische Interessen und Anstrengungen einzelner Kolle- gen oder Einrichtungen natürlich stark aus.

In der Zukunft werden Untersu- chungen zur Epidemiologie der Creutzfeldt-Jakob-Krankheit im Rahmen einer Studie der Europäi- schen Gemeinschaft, mit Förderung durch das Bundesministerium für

MED 1

KURZBERICHT / FÜR SIE REFERIERT

Gesundheit, an der Universität Göt- tingen durchgeführt werden. Wir wenden uns daher besonders an die Kollegen aus der Neurologie und der Neuropathologie mit der Bitte, ihre bisher sehr hilfreiche Unterstützung auch den Kollegen in Göttingen zu- kommen zu lassen und weitere Fall- meldungen zu richten an: Prof. Dr.

med. K. Felgenhauer, Neurologische Universitätsklinik, Robert-Koch- Straße 40, 37070 Göttingen.

Deutsches Arzteblatt

90 (1993) A 1-3317-3320 [Heft 49]

Anschrift für die Verfasser:

Prof. Dr. rer. nat. Heino Diringer Robert-Koch-Institut des Bundesge- sundheitsamtes

Nordufer 20 13353 Berlin

Gute Behandlungsergebnisse bei Magenkrebs

Magenkrebs ist in Großbritan- nien die vierthäufigste Krebsart und jährlich für etwa 10 000 Todesfälle verantwortlich. Die Behandlungser- gebnisse waren bei dieser Krebsform bislang schlecht und zeigten in den letzten Jahrzehnten wenig Verbesse- rungen, Eine große bevölkerungsbe- zogene Studie ergab zum Beispiel in den Jahren von 1957 bis 1981 eine Fünf-Jahres-Überlebensrate von fünf Prozent bei allen Patienten mit Ma- genkrebs und nur 20 Prozent nach kurativen Operationen. Auch zeigte diese Studie, daß die meisten Patien- ten sich zur Zeit der Diagnose bereits in einem so fortgeschrittenen Krank- heitsstadium befanden, daß nur bei 20 bis 25 Prozent eine kurativ ange- legte Operation möglich war. Die perioperative Sterblichkeit lag in die- ser Zeit bei 16 Prozent nach kurati- ven und 25 Prozent bei palliativen Eingriffen.

In den 80er Jahren haben sich die Behandlungsmethoden von Ma- genkrebs in Großbritannien verän- dert. Es wurden endoskopische Un- tersuchungen vermehrt durchgeführt und weitere Fortschritte in den Be- reichen der Anästhesie und Intensiv- medizin verzeichnet. Daher weichen die Ergebnisse aus der gastroentero- logischen Abteilung des Allgemeinen Krankenhauses in Leeds stark von den Ergebnisssen früherer Untersu- chungen ab.

In einer prospektiven Studie wurden dort in den Jahren von 1970 bis 1989 die Verläufe von 493 Patien- ten mit Adenokarzinomen des Ma- gens beobachtet und ausgewertet.

207 Patienten, also 42 Prozent, konn- ten mit kurativen Operationen wie totalen oder subtotalen Gastrekto- mien, bei denen die Resektionsrän- der auch mikroskopisch tumorfrei waren, behandelt werden. Seit Ende der 70er Jahre wurden großzügige Magenresektionen mit radikaler Ent- fernung der ersten beiden perigastri- schen Lymphknotenstationen durch- geführt. Der Anteil der Patienten, die kurativ operiert werden konnten, stieg von 31 Prozent während der er- sten fünf Jahre der Untersuchung auf 53 Prozent innerhalb der letzten fünf Jahre an.

38 Prozent der Patienten befan- den sich im Stadium I, 20 Prozent im Stadium II und 42 im Stadium III der Krankheit Die Patienten wurden bei der Nachsorge engmaschig über- wacht, so daß 152 davon für einen Zeitraum von mindestens fünf Jah- ren oder bis zu ihrem Tod nachver- folgt werden konnten. Auch die An- zahl der Patienten, deren Magen- krebs bereits im Stadium I diagnosti- ziert werden konnte, erhöhte sich von vier auf 26 Prozent. Frühkarzino- me, die noch auf die Magenschleim- haut beschränkt waren, wurden an- fangs nur bei einem, gegen Ende der Erfassung bei 15 Prozent festgestellt.

Die Fünf-Jahres-Überlebensrate aller Patienten lag bei 60 Prozent, Patienten mit Frühkarzinomen und im Stadium I überlebten sogar zu 98 und 93 Prozent. In der gleichen Zeit sank die perioperative Sterblichkeit von neun auf fünf Prozent und die Rate der schwerwiegenden Kompli- kationen wie Wundinfektionen oder

Anastomoseninsuffizienz von 33 auf 17 Prozent.

Alle Patienten wurden bereits mit Symptomen von ihren Hausärz- ten zur weiteren Untersuchung in die Klinik überwiesen, daher können nach Ansicht der Autoren diese gu- ten Überlebensraten nicht daher kommen, daß die Krebspatienten früher als üblich diagnostiziert wur- den und daher nur scheinbar länger überlebten. Die Zehn-Jahres-Über- lebensrate von 55 Prozent nach kura- tiver Therapie zeigte, daß die mei- sten Sterbefälle an Magenkrebs durch Rezidive im Zeitraum von drei bis vier Jahren nach der Operation erfolgen — hatten die Patienten die kritischen ersten Jahre überstanden, lebten die meisten davon wesentlich länger.

. Daher ziehen die Autoren die Schlußfolgerung, daß die traditionel- le Sicht von Magenkrebs als einer zwangsläufig tödlichen Erkrankung nicht mehr zeitgemäß sei. Auch könnten die Überlebenszeiten noch verbessert werden, wenn ältere Pa- tienten mit dyspeptischen Beschwer- den schnell endoskopisch untersucht werden würden. silk

Sue-Ling, H. M.; D. Johnston et al.: Gas- tric Cancer: a curable disease in Britain.

British Medical Journal 307 (1993) 591-596.

H. M. Sue-Ling, Academic Units of Surg- ery and Pathology and Department of Gastroenterology, Centre for Digestive Diseases, The General Infirmary, Leeds LS1 3 EX, UK.

A1-3320 (60) Deutsches Ärzteblatt 90, Heft 49, 10. Dezember 1993

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