ZITAT
Steuerreform a la Kaiser Hadrian
„Im Römischen Senat in der Zeit der Herrschaft Kaiser Hadrians um 284 n. Chr. wurde eine Steu- erreform mit den Parolen ,modern, gerecht, einfach und sozial ausgewogen' dem Wähler- und Steuer- zahlervolk schmackhaft gemacht. Modern, weil al- te Steuern neue Namen erhalten haben, gerecht,
weil dem Kaiser alles ge- geben und dem Bürger al- les genommen wurde, ein- fach, weil alles der Steuer unterworfen wurde, sozial ausgewogen, weil jedem nur das genommen wur- de, was er hatte."
Dipl.-Volksw. Walter Schlenkenbrock, Bankdirek- tor, Vorsitzender des Vorstan- des der Ärzte- und Apotheker- bank eG, vor der Vertreterver- sammlung dieser Bank in Düs- seldorf
PRAXIS
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deren Gemälde und (Original-) Grafiken rege ge- handelt werden, zählt sicherlich auch Marc Cha- gall. Hier die Ori- ginal-Lithogra- phie „Sarah Abi- melech" aus Cha- galls Bibelserie.
Das Blatt wurde in einem Auktions- katalog soeben mit 680 Mark ta- xiert (Henrys Auktionshaus;
Mutterstadt)
Angaben der Wirtschaftswis- senschaftler, selbst nach Ab- zug der Inflationsraten weit höher liegen als die Erträge bei den allermeisten sonsti- gen Geldanlagen. Aber selbst von diesen Künstlern hat es Gemälde gegeben, deren Verzinsung niedriger und teilweise sogar negativ aus- fiel.
Die Untersuchung zeigt, daß gewinnträchtige Trans- aktionen in Sachen Kunst eher die Ausnahme sind. Bei mehr als der Hälfte der un- tersuchten Investitionen lag die Realverzinsung unter dem Ertrag von Staatspapie- ren, und bei fast einem Drit- tel stellte der Kunstkauf so- gar einen Wertverlust dar.
Hinzu kommt, daß sich für die Besitzer von wertvollen Gemälden eine Reihe zusätz- licher Kosten ergeben, die bei der Geldanlage in Wert- papiere nicht anfallen: Zur
Werterhaltung von Gemäl- den müssen zum Beispiel hin und wieder fachkundige Rei- nigungen vorgenommen wer- den; möglicherweise ist auch der Einbau einer Klimaanla- ge nötig. Darüber hinaus müssen die Bilder gegen mögliche Zerstörungen und Diebstahl versichert werden.
• Insgesamt läßt die Un- tersuchung den Schluß zu, daß die Entwicklung der Ge- mäldepreise meist zufällig verläuft. Nach Meinung von Prof. Pommerehne läßt sich die Preisentwicklung und die Rendite eines Gemäldes nicht zuverlässig vorhersa- gen. Der FU-Wissenschaftler weiter: „Selbst Kunstexper- ten sind trotz ihres überlege- nen Wissens in der Regel nicht in der Lage, auf diesem Markt erfolgreich zu operie- ren."
Beispiele für unvorhersag- bare Preisänderungen sind
die Bilder von Vermeer oder El Greco, deren Werke lange Zeit nur sehr niedrigle Preise erzielten, heute aber zu den teuersten Gemälden der Welt gezählt werden. Daß solche Preissprünge aber auch ge- gensätzlich verlaufen kön- nen, zeigt John Singer Sar- gents Ölbild „San Virgilio".
Das Bild wurde 1925 für 7350
£ versteigert. 1952 erzielte es dagegen nur noch einen Preis von 105 £. Für den glücklosen Besitzer ergab sich damit ei- ne Realverzinsung von — 19 Prozent im Jahr. Auch der Preis von Rubens „Daniel in der Löwengrube" war im Laufe der Jahre erheblichen Schwankungen unterworfen.
1885 wechselte das Bild für 2520 £ seinen Besitzer; 1963, inzwischen dem Maler Jacob Jordaens zugeschrieben, war es schon zu einem Preis von 500 £ zu haben. Aber nur zwei Jahre später, nunmehr
wieder als ein „Meisterwerk von Rubens" eingestuft, wurde es von einem New Yorker Museum für 178 600
£ gekauft.
Was bleibt:
die Freude am Schönen
Die Ergebnisse der Studie stützen, so die Einschätzung von Frey und Pommerehne, die Skepsis vieler Anlagebe- rater gegenüber Investitionen in Kunstwerke. Die Wissen- schaftler bewerteten die Er- kenntnisse keineswegs als
„niederschmetternd". Pom- merehne meinte: „Ist es nicht tröstlich zu wissen, daß Kunstwerke zu einem Be- reich gehören, wo keine ho- hen finanziellen Erträge win- ken, sondern das persönliche ästhetische Empfinden den Ausschlag gibt?"
Jörn Ehlers/FU Berlin
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Dt. Arztebl. 85, Heft 40, 6. Oktober 1988 (95) A-2781