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Fachzeitschrift der fenaco-LANDI Gruppe | www.ufarevue.ch

Gülleausbringung

auf Wiesen

Seite 22

Insektenschutz

im Kernobst

Seite 41

Milch aus viel

Grundfutter

Seite 58 Ausgabe 10 | 2017

Volle

Unkrautkontrolle im Herbst

Die Wirtschaftlichkeit verschiedener Betriebstypen wurde untersucht – es gibt lohnenswerte Perspektiven.

Seite 8

Wirtschaftlichkeit im Berggebiet

Son der them a

ab Seite 32

Smart F

arming

source: https://doi.org/10.24451/arbor.9141 | downloaded: 17.12.2019source: https://doi.org/10.24451/arbor.9141 | downloaded: 14.2.2022

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22 UFA-REVUE 10 | 2017 Landtechnik

Pierre Aeby

Céline Andrey

Giorgia Mattei

Thomas Kupper

Beat Reidy

In der Praxis werden Schleppschlauchverteiler eingesetzt, da sie Ammoniakverluste und Geruchsbelastungen

reduzieren. Teilweise tragen sie auch zu einer Senkung der Verschmutzung bei.

Auswirkungen auf

die Ammoniak-Verluste und den Ertrag von Wiesen

Gülleausbringung

Schleppschlauch- und Schleppschuh- verteilern um 50% reduziert werden können (siehe Grafik 1). Beim Einsatz eines Gülle injektors betrug die Re- duktion gar bis zu 75%. Die Verlust- minderung ist bei Hofdüngergaben während des Sommers ausgeprägter als in der kalten Jahreszeit, da die hohen Temperaturen die Verflüchti- gung von Ammoniak begünstigen.

Die Förderung der emissionsarmen Ausbringtechniken haben ein grosses Potential, um die Emissio- nen und die damit verbundenen ne- gativen Auswirkungen auf die Um- welt, bei denen die Landwirtschaft bis jetzt die Hauptverursacherin war, zu senken.

B

islang war kaum bekannt, inwiefern der Einsatz eines Schleppschlauchverteilers den Ertrag und die Entwicklung einer Wiese beeinflusst. Aus diesem Grund führten das LIG Grangeneuve und die HAFL einen Versuch durch und verglichen die Ergebnisse mit Resultaten aus anderen Untersu- chungen (Versuchsaufbau siehe Kas- ten Seite 24).

Ammoniakemissionen

Die Messung der Ammoniakemis- sionen (NH3), die in Grangeneuve durchgeführt wurde, bestätigt, dass im Vergleich zu den herkömmlichen Breitverteilern die Verluste mit

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4.0

3.0

2.0

14.08.12 Mitter-

nacht

14.08.12 Mittag 15.08.12

Mitter- nacht

15.08.12 Mittag 16.08.12

Mitter- nacht

16.08.12 Mittag 17.08.12 1.0

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70 140 130 120 110 100 90 80

70 80 90 100 110 120 130 140

UFA-REVUE 10 | 2017 23 Landtechnik

Ertrag von Wiesen

Zwischen den verschiedenen Gülle- applikationsverfahren (Grafik 3) konnten keine relevanten Auswir- kungen auf den TS-Ertrag der Flächen festgestellt werden. Dass die Unter- schiede ausblieben, kann mit der vergleichsweise geringen Menge an eingespartem Stickstoff erklärt wer- den. Pro Applikation beträgt die Einsparung maximal 2 bis 5 kg N/ha, das heisst zwischen 10% und 15%

der ausgebrachten Menge an verfüg- barem Stickstoff. Im Vergleich zu der enormen Stickstoffmenge, die der Wurzelhorizont einer Wiese enthält (5 bis 8 t/ha, davon werden 2% bis 3% pro Jahr mineralisiert), ist die

eingesparte Stickstoffmenge gering.

Daher ist es nicht erstaunlich, dass keine Auswirkungen auf den Ertrag festgestellt werden konnten.

In Grafik 2 werden die Ergebnisse mit jenen aus 15 internationalen Versuchen verglichen. Im Vergleich zu den Breitverteilern wurde mit dem einfachen Schleppschlauchver- fahren durchschnittlich ein um 1%

höherer Ertrag erzielt (grüne Rau- ten). Mit dem Schleppschuh wurde mit einem Plus von 3% ebenfalls ein leicht besseres Ergebnis erziehlt (blaue Quadrate). Die Versuchser- gebnisse von Grangeneuve bewegen sich in einem ähnlichen Bereich.

Mit der Injektionstechnik wurde ge- nerell keine Ertragsverbesserung er- zielt, die Abweichungen sind hinge- gen beträchtlich (rote Dreiecke).

Keinesfalls zu unterschätzen ist die Wirkung der Scheiben auf Boden und Vegetation, wenn sie zu tief in den Boden eindringen. Einige Betriebs- leiter «schlitzen» weniger tief, wo- durch sich die Ergebnisse jenen mit der Schleppschuhtechnik annähern.

Mineralische und organische Dünger

Mit einer gleich hohen verfügbaren Stickstoffdosis wurden mit Mine- raldünger gleiche oder höhere Erträge erzielt als mit den Verfahren mit Hof- düngern (braune Punkte). Der Ver- such am IAG zeigt die gleiche Tendenz.

Mögliche Ursachen dafür sind:

• Höhere Ammoniakverluste bei der Gülleausbringung (10 bis 50%) als bei Mineraldünger (5%);

• Bodenverdichtungen aufgrund des Gewichtes der Maschinen;

• Die tatsächliche Verfügbarkeit an Stickstoff entspricht nicht der erwarteten Menge;

• Je nach C/N-Verhältnis kommt es zur Immobilisierung des Stickstoffs in organischem Bodenmaterial;

Der Vorteil des Schleppschuhverteilers besteht darin, dass die Gülle direkt auf den Boden ausgebracht wird und sich so die Ammoniakverluste reduzieren. Durch die geringen Abstände zwischen den Schläuchen wird das Risiko zur Bildung von Gülleansammlungen gesenkt.

Ertrag mit Prallteller in dt TS/ha

Jeder Punkt entspricht einem Vergleichsversuch zwischen der Gülleapplika- tion mit Prallteller und einem anderen Ausbringsystem. Beispiel: Ein gelber Punkt oberhalb der Diagonale bedeutet, dass in diesem spezifischen Versuch der Ertrag, der mit dem Schleppschuhverfahren erzielt wurde, über jenem mit dem Prallteller lag.

Ertrag mit Schleppschlauch Ertrag mit Schleppschuh Ertrag mit Gülleinjektor Ertrag mit Mineraldünger

Grafik 2: Vergleich der Erträge bei einer Gülle- düngung mit Prallteller und anderen Ausbringtechniken sowie bei einer Mineraldüngung. Überblick über 15 Vergleichsversuche.

Quelle = 15 publizierte Versuche

Prallteller

Schleppschlauch: – 40%

Schleppschuh: – 56%

Injektor: – 76%

Verluste – kg NH3

Grafik 1: Die Ammoniakverluste entstehen unabhängig von der angewendeten Ausbringtechnik unmittelbar nach dem Ausbringen; die Schleppschlauch- und Injektionssysteme senken die gasförmigen Ammoniakverluste.

• Veränderung des Boden-pH durch Gülle mit Auswirkungen auf die Verfügbarkeit von Phosphor;

• Störung der Wurzelentwicklung durch Sekundärstoffe der Gülle;

• Verätzungen der Pflanzen durch die Gülle.

Botanische Zusammensetzung Im Versuch am LIG (Grafik 3) führte eine PK-Anwendung rasch zu einem

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24 UFA-REVUE 10 | 2017 Landtechnik

erhöhten Auftreten von Wiesenklee, während bei der NPK- und NNPK- Düngung die Gräser dominierten.

Trotz der unterschiedlichen bota- nischen Zusammensetzung wurden vergleichbare Erträge erzielt. Dies ist ein deutlicher Hinweis auf die spe- zielle Rolle der Düngung von Wie- sen: Der Dünger wirkt nicht nur direkt auf den Ertrag, sondern auch indirekt über eine Veränderung der Gras- bzw. Leguminosenanteile. Die Gülle zeigte ähnliche Auswirkungen auf die Pflanzenzusammensetzung wie eine PK-Düngung. Trotz gleicher Zusammensetzung lag der TS-Ertrag bei einer Düngung mit Gülle um rund 4% tiefer. Daher müssen noch andere Faktoren eine Rolle spielen.

N-min des Bodens

Der N-min-Wert dient als Angabe des verfügbaren Stickstoffgehalts im Boden. Im aktuellen Versuch über eine Messdauer von drei Jahren zeigt sich ein signifikanter Einfluss der

Jahreszeit: Der Wert beträgt 5 bis 8 kg N-min/ha Ende Winter und 20 bis 42 kg bei Saisonende. Die unter- schiedlichen Ausbringtechniken hat- ten keine feststellbaren Auswirkun- gen auf die N-min-Werte.

Sauberkeit des Futters

Die im Versuch von Grangeneuve ver wendete Gülle war relativ dünn- flüssig, während des Versuchs wur- den keine Verschmutzungen des Fut- ters festgestellt. Insbesondere Gülle mit einem hohen Strohanteil kann zu Verschmutzungen beim Futter und dadurch zu Problemen bei der Konservierung führen. Damit das Futter sauber bleibt, müssen fol- gende Punkte berücksichtigt werden:

• Güllegaben von über 30 m3/ha erhöhen das Verschmutzungsrisiko.

• Richtig eingestellte Schlepp- schläuche, die die Gülle bodennah ausbringen, bergen weniger Risi- ken, als Verteiler bei denen die Schläuche über der Vegetation baumeln.

• Die Abstände zwischen einzelnen Schläuchen variiert sehr stark nach Anbieter. Bei Schleppschuhen ist der Abstand häufig geringer als bei den Schleppschläuchen. Eine Gabe von 25 m3 pro Hektare kann so bis zu 100 m3 pro Reihe entsprechen.

• Bei einer dickflüssigen Gülle mit einem TS-Gehalt von über 5%

fliesst die Gülle schlecht ab und bleibt an den Pflanzen haften.

• Das Ausbringen unmittelbar vor oder während leichtem Regen ist die wirksamste Methode, um Gülle zu verdünnen und von den Pflanzen abzuwaschen und gleich- zeitig die NH3-Verluste zu senken.

• Die Höhe des nachwachsenden Grasbestandes ist auch wichtig:

Eine Gülledüngung nach der Ernte auf die Stoppeln, bevor die Blätter am Wachsen sind, führt zur ge- ringsten Verschmutzung.

Fazit

Die Resultate bestätigen, dass durch den Einsatz emissionsarmer Gülle- ausbringtechniken die Ammoniak- verluste deutlich gesenkt werden können. Aus pflanzenbaulicher Pers- pektive konnten keine ertragsrele- vanten Effekte des eingesparten Stick-stoffs beobachtet werden. Im Vergleich zum grossen Stickstoffpool in einem Graslandboden fällt die eingesparte N-Menge wohl zu gering aus. Die Technik allein genügt aber nicht: Auch der Einsatz des besten Schlepp-schlauchverteilers führt bei Hitze und ausgetrockneten Böden zu Verlusten und Verschmutzung. Um eine maximale Ausnutzung des Stick- stoffs zu erreichen, sind die meteoro- logischen Bedingungen während des Ausbringens auch bei emissions- armen Ausbringtechniken zu beach- ten. Mit der Gülledüngung werden in der Regel geringere Erträge erzielt als mit Mineraldünger. Auch wenn diese Differenzen durch die Ammoniakver- luste zu erklären sind, gibt es wohl weitere wesentliche Faktoren, die noch nicht vollständig kontrolliert

werden können. n

Autoren

Pierre Aeby, Céline Andrey,

Grangeneuve, Landwirtschaftliches Insti- tut des Kantons Freiburg, 1725 Posieux;

Giorgia Mattei, Thomas Kupper, Beat Reidy, Hochschule für Agrar-, Forst- und Lebensmittelwissenschaften, 3052 Zollikofen.

Das Schlitzdrillverfahren ist die beste Variante zur Senkung von Ammoniakverlusten.

Da die Scheiben aber mehrere Zentimeter in den Boden eindringen müssen, ist hierzu auch die höchste Zugkraft erforderlich. Um dies zu vermeiden heben die Betriebsleiter die Scheiben in die höchst- mögliche Position, was jedoch ähnlich hohe Ammoniakverluste zur Folge hat wie die Schleppschuhmethode.

Bild: Pierre Aeby

Grafik 3: Ertrag und botanische Zusammen- setzung in Abhängigkeit von Mineral- dünger und Ausbringtechnik

(Grangeneuve 2012 – 14)

70%

0 PK dt TS/ha und % Pflanzen 20

40 60 80 100 120 140 160

NPK NNPK Prallteller

Gräser Klee Kräuter

Schlepp- schlauch

Schlepp- schuh 29%

80%

19%

95%

5%

70%

29%

72%

27%

62%

37%

Versuch Grangeneuve 2012 – 2014

Versuch auf Kunstwiese. Drei Ausbring- techniken für Rindergülle mit TS-Gehalt von 2.3% (Prallverteiler, Schlepp- schlauch- und Schleppschuhverteiler) und drei Mineraldüngerverfahren (normgemässe PK-Düngung, NPK zu 30 kg N/ha/Schnitt und NNPK zu 60 kg N/ha/Schnitt). Applikation Ende Winter und nach den drei ersten Schnitten.

Referenzen

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