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Wo landen eigentlich virtuelle Ausstellungen, wenn die Ausstellung vorbei ist? Randnotiz zur Ausstellungsdokumentation im Netz

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Academic year: 2022

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Wo landen eigentlich virtuelle Ausstellungen, wenn die Ausstellung vorbei ist?

Randnotiz zur Ausstellungsdokumentation im Web

Laura Held (Bibliothek der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundesrepublik Deutschland. Bonn)

Auf dem Berliner Herbsttreffen zur Museumsdo­

kumentation (30.I0.-I.11.2000) stellte ein Historiker nach der Vorstellung des sehr umfangreichen Portals für deutsche Museen (www.hco.hagen.delgermany/html) durch Ralf Blank die Frage: „ W o finde ich eigentlich eine virtuelle Ausstellung, wenn die Ausstellung vor­

bei ist?" Das ist eine Frage, die schon viele W e b f o r ­ schende zur Verzweiflung getrieben hat. Ähnlich wie bei anderen Webadressen taucht bei dem sorgfältig gehüteten Link entweder die bekannte Fehlermel­

dung: .Seite nicht verfügbar' auf oder der Inhalt der Seite hat sich verändert und zeigt eine neue virtuelle Ausstellung. Die wenigsten Anbieter bieten ein Archiv für .abgelegte' Ausstellungen an.

Es liegt in der Natur von Ausstellungen, dass sie ephemere, also vorübergehende Erscheinungen sind.

Mit Mühe, Lust und Liebe werden Exponate zusammen­

getragen, ein Ausstellungsdesign entworfen, W e g e der Vermittlung überlegt und Begleitveranstaltungen konzi­

piert Ein bestimmtes Thema wird mit realen Objekten, Bildern, erklärenden Tafeln und oft auch multimedialen Produkten so aufbereitet, dass der Besucher beim Gang durch die Ausstellung lernen, staunen, wiederfin­

den und neu entdecken kann. Dann wird die Ausstel­

lung beendet, die Exponate werden an die Leihgeber zurückgeschickt oder im Depot gelagert, die Ausstel­

lungsarchitektur abgebaut und die Begleitprodukte - hoffentlich - archiviert D e m Besucher bleibt zum Nachblättern und Erinnern der Ausstellungskatalog.

Zunehmend werden Ausstellungen auch aufwändig im Netz dokumentiert. Virtuelle Rundgänge, T o n und Musik inklusive, Textdokumente zum Herunterladen, Linklisten zum Thema, Webkameras, die Live-Bilder aus der Ausstellung übertragen, digitale Abbildungen, Spiele und vieles andere mehr werden zeitgleich zu den Ausstellungen angeboten. Dabei unterscheiden

sich diese virtuellen Ausstellungen nicht nur in Form, Inhalt und Umfang erheblich voneinander, sondern auch sehr von konventionellen ausstellungsbegleiten- den Dokumentationen wie Ausstellungskatalogen. Ist die Ausstellung beendet, werden die Seiten ... - ja wohin kommen sie denn? Einige Einrichtungen bieten sie weiterhin an, aber der allergrößte Teil verschwin­

d e t W i r d er irgendwo archiviert? Gehört zu den Auf­

gaben der Museums- und Ausstellungsdokumentation nicht auch die Archivierung von .abgelaufenen' virtu­

ellen Ausstellungen?

W e n n diese Frage mit ja beantwortet wird, fangen die Schwierigkeiten erst an. W o sollen sie archiviert werden? W e r d e n sie weiterhin gepflegt (Stichwort Linklisten) oder als Zeitdokument gespeichert? Sollen sie bei der anbietenden Einrichtung auf dem Server liegen, oder bei einem Museumsportal in einer Daten­

bank suchbar sein? Letzteres wäre optimal, aber w e r richtet die Datenbank ein und pflegt sie? Könnte das nicht ein EU-, D F G - oder anderweitig gefördertes Projekt werden? W a s ist mit den von V G Bild u.a. mit Argusaugen kontrollierten Bildrechten, die oft nur für die Ausstellungsdauer erworben wurden?

Die Autorin hält diese Fragen für lösbar und möch­

te mit dieser Notiz das Thema zur Diskussion stellen.

Fragen, Anregungen, Kommentare und Kritik können gerne an die Autorin gerichtet oder aber - für alle mit- zuverfolgen - in den entsprechenden Newslisten, z.B.

der AKMB-Liste: akmb@biblhertz.it diskutiert werden.

(Um sich bei der AKMB-Liste anzumelden, schickt man eine Mail an folgende Adresse: listserv@biblhertz.it. In­

halt der Mail: subscribe akmb Vorname Name.

Laura Held

(Bibliothek der Kunst- und Ausstellungshalle der Bundes­

republik Deutschland, Bonn)

44 j AKMB-news 6 (2000) i

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