Objekt: FLW - Ausgabennummer: 001 - Seite: X031/ 31 - Datum: 06.01.09 - Uhrzeit: 10:43’25’’ - Belichter: FSD- Farbigkeit: CMYK Weitere Auszüge: Diese Farbe: CyanMagentaYellowBlack
ner größeren Anzahl Proben.
Die Trockenfleischproben wur- den zudem mit spektroskopi- schen Methoden zusätzlich un- tersucht, zumal sich auch diese in der ersten Phase als erfolg- versprechend erwiesen hatten.
Brasilianisches, französisches und deutsches Geflügel erkennbar
Beim Geflügelfleisch (Brust- filets) ließen sich über das Iso- topenverhältnis des Sauerstoffs drei Herkunftsgruppen bilden:
쮿Brasilien und Frankreich 쮿Deutschland
쮿Ungarn und Schweiz Anhand der Elementanaly- sen konnte brasilianisches und französisches Geflügelfleisch voneinander und von deut- schem, ungarischem und schweizerischem Fleisch ge- trennt werden; die drei letztge- nannten Fleischherkünfte lie- ßen sich über die Bestimmung der Elemente nicht voneinan- der differenzieren.
Keine Unterschiede
bei Schweizer Trockenfleisch Was das Schweizer Rindstro- ckenfleisch betrifft, so konnten die kanadischen und österrei- chischen Proben mit Hilfe der ersten Ergebnisse von den an- deren getrennt werden. Das teilweise aus brasilianischem Fleisch hergestellte Bündner- fleisch war ebenfalls klar zu un- garn, Schweiz)
und 74 Rind- strocken- fleischproben aus Austra- lien, Kanada, den Vereinig- ten Staaten, Österreich und der Schweiz un- tersucht. Pou- letfleisch wur- de deshalb ge- wählt, weil es diejenige Fleischart dar-
stellt, die mengenmäßig am meisten in die Schweiz impor- tiert wird; mit Rindstrocken- fleisch wurde hingegen ein ty- pisches Fleischerzeugnis aus dem Hochpreissegment in die Untersuchungen einbezogen, welches einerseits verarbeitet ist und andererseits von einer weiteren Tierart stammt.
Physikalische
und chemische Analysen
In einer ersten Phase wurde mit wenigen Proben eine Viel- zahl von chemischen und phy- sikalischen Analysemethoden zum direkten Nachweis der geographischen Herkunft der beiden Fleischarten getestet.
Die daraus resultierenden, er- folgversprechenden Methoden (verschiedene Elemente, Antei- le einzelner Isotopen des Sauer- stoffs) überprüfte man in einer zweiten Phase nochmals mit ei-
Fleischwirtschaft 1/2009 31
Schwerpunkt Gewinnung und Verarbeitung von Geflügelfleisch
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Von Bettina Ballestrem-Franke, Ruedi Hadorn, Gérard Gremaud
und Michael Kreuzer
N
ach den Lebensmittel- skandalen der letzten Jahre gewinnt die Her- kunftsbezeichnung sowohl für Konsumenten als auch für die Schweizer Fleischbranche im- mer mehr an Bedeutung. Beim Betrachten der Etiketten, wel- che die Herkunft eines Lebens- mittels bezeichnen, fragen sich Konsumenten vermehrt, ob das verkaufte Geflügel- bzw. Tro- ckenfleisch tatsächlich aus den deklarierten Ländern stammt.Das einzige, für die Herkunfts- bezeichnung momentan ver- wendete Mittel sind zollamtli- che Begleitpapiere, welche die Rückverfolgbarkeit auf dem Pa- pier erlauben. In Ergänzung da- zu dürften sich neue Methoden für die Authentizitätssicherung als hilfreich erweisen.
Fleisch schweizerischer und ausländischer Herkunft
In einer gemeinsamen Studie der Eidgenössischen Techni- schen Hochschule Zürich (ETHZ), dem Bundesamt für Gesundheit BAG, der For- schungsanstalt Agroscope Lie- befeld-Posieux ALP sowie wei- terer Partner wurden 78 Poulet- brustproben aus fünf verschie- denen Ländern (Brasilien, Frankreich, Deutschland, Un-
terscheiden. Die Trocken- fleischproben aus dem Wallis und aus Graubünden, die aus Schweizer Fleisch produziert wurden, ließen sich jedoch nicht differenzieren. Hingegen unterschied sich das Walliser Trockenfleisch von Bündner- fleisch mit brasilianischem Rindfleisch als Ausgangsbasis.
Mit den zusätzlichen, auf spek- troskopischen Methoden basie- renden Analysen konnten die untersuchten Trockenfleisch- proben in der zweiten Phase je- doch nicht mehr ausreichend klar voneinander getrennt wer- den.
Steht die Wahrheit auf dem Etikett?
Basierend auf diesen Daten ist es momentan nur bei eini- gen, nicht aber bei allen Her- künften von Poulet- und Rinds- trockenfleisch möglich, zu überprüfen, ob die länderspezi- fischen Angaben auf der Etiket- te mit der tatsächlichen Her- kunft übereinstimmen. Die vorliegenden Ergebnisse stellen dennoch ein zusätzliches In- strument dar, um nebst der Pa- pierherkunft weitere Hinweise auf die länderspezifische Her- kunft der beiden Fleischarten zu erhalten. Dank dieser neuen Art von Analysen, die direkt am Produkt erfolgen, können so- wohl Konsumenten als auch die Hersteller besser vor falschen Deklarationen geschützt wer- den.
Anschriften der Verfasser
Dr. Bettina Ballestrem-Franke, Dr. Ruedi Ha- dorn, Eidgenössisches Volkswirtschaftsde- partement EVD, Forschungsanstalt Agrosco- pe Liebefeld-Posieux ALP, Schwarzenburg- straße 161, 3003 Bern; Dr. Gérard Gremaud, Bundesamt für Gesundheit BAG, Schwar- zenburgstr. 165, 3003 Bern; Prof. Dr. Micha- el Kreuzer, Departement für Agrar- und Le- bensmittelwissenschaften, ETH Zentrum, 8092 Zürich, Schweiz
Neue Methoden zur Prüfung der Herkunft von Geflügelfleisch und Rindstrockenfleisch
Analyse weist auf das Land hin
Studie
Eine in Zusammenarbeit mit mehreren schweizerischen For- schungsinstitutionen durchge- führte Studie hat verschiedenste analytische Methoden zur direk- ten Bestimmung der geographi- schen Herkunft von Pouletbrust- fleisch und Rindstrockenfleisch identifiziert und überprüft. Eine direkte Bestimmung der Her- kunft der beiden Fleischarten ist mit einigen Einschränkungen über analytische Methoden
machbar. Bei Geflügelfleisch lassen sich über das Isotopenverhältnis des Sauerstoffs Herkunftsgruppen bilden.
Hadorn