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Archiv "Schmerztherapie mit Kapanol: Langwirksam infolge beschichteter Pellets" (18.09.1998)

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herigen Erfahrungen hält die Wirkung über 24 Stunden hinaus an, so daß es nur ein- mal täglich appliziert werden muß und kaum noch das Risi- ko einer Hypoglykämie be- steht.

Erreicht wurde die lange Wirkdauer durch eine Modi- fikation am Insulin-Molekül.

Die B-Kette wurde am Car- boxyl-Ende um zwei Arginin- Moleküle verlängert, und in der A-Kette haben die Wis- senschaftler von Hoechst Ma- rion Roussel das Asparagin- Molekül in Position A21 durch Glycin ersetzt.

Langsame Freisetzung

Diese Veränderungen ma- chen das Dipeptid im physio- logischen pH-Wert-Bereich schwer löslich. Zusätzliche Interaktionen benachbarter Insulin-Hexamere im Kri- stallverband verstärken die- sen Effekt. Das HOE 901 wird daher nach subkutaner Injektion nur langsam freige- setzt, die Wirkdauer dadurch verlängert.

Wie Prof. Rüdiger Land- graf (München) berichtete, verbesserte HOE 901 in den ersten Studien mit Typ-I-Dia- betikern die Stoffwechsellage dramatisch. In zwei ersten Parallelgruppen-Studien mit knapp 600 Patienten senkten sich die Nüchternblutzucker- Werte um 2 bis 3 mmol/l, bei- spielsweise von 12,7 auf 10,3 mmol/l.

An insulinbedürftigen Typ-II-Diabetikern wurde das neue Basisinsulin eben- falls in verschiedenen Studien geprüft. Es wurde in Mono- therapie, in Kombination mit oralen Antidiabetika sowie in der intensivierten Insulinthe- rapie zusammen mit Normal- insulin eingesetzt. In allen Studien war neben der guten Stoffwechselkontrolle die Tatsache aufgefallen, daß die Rate der nächtlichen Unter- zuckerungen unter HOE 901 deutlich niedriger lag als un- ter NPH-Insulin.

Das neue Humaninsulin- Analogon HOE 901 wird vor- aussichtlich im Jahr 2000 un-

ter der Substanzbezeichnung Glargin auf den Markt kom- men. Bis dahin werden sicher- lich auch noch Langzeitstudi- en mit dem Präparat durchge-

führt werden. Dann wird auch geklärt sein, welche Diabeti- ker von diesem langwirksa- men Basalinsulin besonders profitieren. Siegfried Hoc

A-2341 Deutsches Ärzteblatt 95,Heft 38, 18. September 1998 (61)

V A R I A AUS UNTERNEHMEN

75 Jahre Insulin Hoechst

Noch zu Beginn des 20. Jahrhunderts bedeutete die Dia- gnose Diabetes mellitus das Todesurteil. Heute bewahrt die Injektion von Insulin Millionen von Menschen vor den Fol- gen dieser Stoffwechselkrankheit. Dies ist nicht zuletzt das Verdienst der Insulin-Forschung bei Hoechst Marion Rous- sel. Vor 75 Jahren kam mit „Insulin Hoechst“ das erste In- sulin auf den Markt; bereits 1936 konnte das Unternehmen das Insulin in kristallisierter Form mit einem besonders ho- hen Reinheitsgrad anbieten.

Drei Jahre später folgte das erste Depotinsulin ohne den Zusatz von allergenem Fremdeiweiß, und seit 1983 produ- ziert man bei Hoechst aus Schweineinsulin durch enzymati- sche Umwandlung ein Humaninsulin. Nach 14 Jahren Wartezeit konnte nun Hoechst Marion Roussel die Pionier- anlage für die gentechnische Herstellung von Humaninsu- lin in Betrieb nehmen, das international als Insuman®

eingeführt wird. hoc

Bei 95 Prozent der chro- nisch Schmerzkranken ist ei- ne gute Behandlung möglich.

„Das heißt nicht, daß die Be- treffenden schmerzfrei wer- den, doch können die Schmerzen auf ein erträgli- ches Maß zurückgeschraubt werden“, sagte Dr. Dietrich Jungck (Hamburg) beim Deutschen Schmerztag 1998 in Frankfurt. Voraussetzung einer effektiven Schmerzbe- handlung ist nach seinen Worten aber, daß Arzt und Patient vor dem Einsatz auch starker Opioide nicht zurück- schrecken.

Denn ohne diese Wirk- stoffe lassen sich sowohl beim Tumorschmerz als auch bei Schmerzen nichtmaligner Genese oft keine befriedigen- den Ergebnisse erwirken.

„Gegen den Einsatz von Opioiden werden auch nach der Novellierung der Betäu-

bungsmittel-Verschreibungs- verordnung (BtMVV) immer wieder Pseudogründe ins Feld geführt“, beklagte der Schmerztherapeut bei der Veranstaltung von Glaxo Wellcome.

Sind bei der Behand- lung schwerer chronischer Schmerzzustände Opioide in- diziert, so muß nach Prof.

David A. Cherry (Ade- laide/Australien) unbedingt ein langwirksames Präparat gewählt werden. Als Beispiel führte er das retardierte Morphinpräparat Kapanol® an, das ursprünglich in Süd- australien entwickelt wurde.

Es handelt sich um ein langwirksames Präparat mit kontrollierter Freisetzung des Wirkstoffs, der in Form po- lymerbeschichteter Retard- Pellets vorliegt. Die neue Zu- bereitung zeichnet sich durch eine konstante Wirkstoffab-

Schmerztherapie mit Kapanol

Langwirksam infolge beschichteter Pellets

gabe bei nur ein- oder zwei- mal täglicher Einnahme aus, wodurch sich auch bei schwe- ren und schwersten Schmerz- zuständen eine gute Analge- sie bei gleichzeitig geringer Wirkstoff-Gesamtmenge er- zielen läßt.

Dies belegen unter ande- rem zwei kontrollierte Studi- en, deren Ergebnisse Cherry in Frankfurt präsentierte. So konnte in einer offenen ran- domisierten Cross-over-Stu- die bei 50 Patienten mit schweren Tumorschmerzen entsprechend der Stufe III des WHO-Schemas gezeigt werden, daß Kapanol® den üblicherweise eingesetzten retardierten Morphinpräpa- rationen sowie einer Mor- phinlösung zumindest eben- bürtig ist. Es zeigten sich kei- ne signifikanten Unterschie- de in den pharmakodynami- schen Parametern, wohl aber bei der Pharmakokinetik, wo- bei unter der Prüfmedikation die geringsten Fluktuationen der Wirkstoffspiegel im Plas- ma gemessen wurden.

In einer zweiten Studie wurde dieses Resultat dop- pelblind und plazebokontrol- liert bei 24 Patienten mit schweren Tumorschmerzen unter Steady-state-Bedingun- gen bestätigt. Sie erhielten einmal täglich Kapanol®oder zweimal täglich ein handels- übliches retardiertes Ver- gleichspräparat. Auch in die- ser Studie ergaben sich auffal- lend geringe Schwankungen der Plasma-Morphin-Kon- zentration, die nach Cherry auf ein überlegenes Retard- profil des Prüfpräparates hin- deuten. Christine Vetter

Neu für Ein- und Umstei- ger – Das Migränetherapeuti- kum Naramig®(Naratriptan) wird von Glaxo Wellcome in einer Starterpackung mit zwei Filmtabletten angeboten. Da- mit können Ein- und Umstei- ger das Präparat ausprobie- ren. Der Serotonin-Agonist mindert auch die Begleitsym- ptome der Migräne wie Übel- keit und Erbrechen. pe K U R Z I N F O R M I E R T

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