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Eidgenössische Anstalt für das forstliche Versuchswesen, Birmensdorf ZH

Leistungen und Betriebskosten zentraler Rundholz-Aufarbeitun anlagen

Von B. Abegg

Separatdruck aus

«Wald

+

Holz» Nr. 3, 1971 /72

1. Einleitung

Forstliche Zeitschriften berichten immer häufiger über Vorteile und tri li

Nummer 84

zentraler Aufarbeitungsanlagen (Holzhöfe). Mit geringem Personalaufwan

-w --.

in

derartigen Anlagen grosse Mengen Holz entrindet, eventuell abgelängt, vermessen und sortiert. Verschiedene Anlagen wurden bereits detailliert beschrieben. Leider fehlen aber bis heute weitgehend Leistungs- und Kostenangaben.

Im vorliegenden Artikel werden einige, anlässlich eines Besuches in österreichischen Betrieben ermittelte Angaben über Leistungen und Betriebskosten zusammengestellt.

Die Zahlen wurden nicht durch Zeitstudien erfasst, sondern den Buchführungen der einzelnen Betriebe entnommen, welche leider nicht nach einheitlichem Schema aufge- baut sind. Die Angaben können deshalb nur als grobe Richtwerte gelten.

Alle besuchten Anlagen sind im Besitz je eines privaten Grosswaldbesitzers und liegen direkt neben einer demselben Eigentümer gehörenden Grossägerei. Der Betrieb sägeunabhängiger, kooperativ betriebener Holzhöfe stellte verschiedene betriebliche Probleme und erforderte wesentliche Transport-Mehrkosten; die technischen Ein- richtungen könnten jedoch weitgehend übernommen werden.

2. Beschreibung der Anlagen

Im Rahmen dieses kurzen Vergleichs kann nicht auf Einzelheiten eingegangen werden.

Die Schemata 1-5 geben einen Überblick über die verschiedenen Anlagen. In allen Be- trieben wird mit Lochrotor-Entrindungsmaschinen von 66 oder 75 cm Durchlass ent- rindet. Hingegen ist die weitere Ausrüstung sehr verschieden. Zum Verständnis der unter- schiedlichen Leistungen sind besonders die Quertransporte, Kapp- und Ablängsägen*

zu beachten. Weiter muss die Zahl der Bedienungsleute berücksichtigt werden.

3. Leistungen

Die heute üblichen Lochrotor-Entrindungsmaschinen arbeiten mit einem Vorschub von 20 bis 47 Laufmeter pro Minute. Bei störungsfreier Beschickung der Anlage sind bei reiner Entrindung sehr hohe Leistungen möglich. Praktisch ergibt aber jede Vereinzelung (Abb. 3), jeder Quertransport und vor allem ein allfälliges Ablängen grosse Unterbrüche, so dass nicht mit dem theoretischen Vorschub gerechnet werden kann.

Die Leistung einer Anlage ist wesentlich vom mittleren Durchmesser des Holzes ab- hängig. Für den Vergleich wurde deshalb die Laufmeterleistung berechnet (Tab. 1 ).

Diese dürfte für eine bestimmte Anlage nur wenig vom Durchmesser des Holzes abhän- gig sein. Zur Illustration wurde weiter die theoretische Leistung jedes Betriebes bei einem mittleren Durchmesser von 25 cm berechnet.

Für schweizerische Verhältnisse scheint der mittlere Durchmesser von 25 cm gering. Bei 30 cm wäre bei entsprechender Dimensionierung der Anlagen bereits eine Mehrleistung von etwa 40% zu erwarten! Technische und organisatorische Anfangsschwierigkeiten

• Österreichische Bezeichnung:

Kappen: Entfernen des Zumasses beim Trämeln, um saubere Schnittflächen zu erhalten.

Ablängen: Auftrennen von Langholz oder Mehrfachträmeln in kürzere Sortimente.

(2)

Anlageschemata

®

~

C,A C, B Bedienung (1

B

Duorfllrdorer

Reine t.ntrlndung (E)

E

Entrlndung (E)

Teich

/ /

Messung Im Querdurchgang (M) Sortierung (5)

c=:J c=:Ji==li==li==li==lc=:Jc=:Jc=J

5 i==i i==ii==i i==ic==i c==i c==i c==i

Entrlndung (E)

Kappung Im Querdurchgang (2 Krelssdgen) (K) Messung Im Querdurchgang (M)

Sortierung (5)

, _ _ . . , _ Lllngsfllrdorer

SarllorfOrdoror

Fllrdorbllndor für Rinde Kappschelben, Sögemehl

(3)

'

E

1

®

t

" ""' "'

OA C, B Bedienung

1

t

1

Querf6rderar C,

A

Entrlndung (E)

Kappung und Ablöngung Im Löngsdurchgang (Krel110ge)(K+Ab) Messung Im Querdurchgang (M)

J

Sortierung (S)

c::::J c::::J C=::J c::::J c::::J C=::J c::::J

~

c::::J

9

c::::J c::::J c:::=::J c::::J

KtAb

-!:□:

C, _;

&.

~b 1 1 (S) !

A EM

E ntr lndung ( E)

Messung Im Löngsdurchgang (M)

Ablöngung Im LOngsdurchgang (KettansOge) (Ab) Grobsortierung (S)

( Feinsortierung durch Söge)

- - = c z LOngsf6rderer

Sor tlerf6rderar

F6rderbllnder fOr R lnde, Kappscha lben, Sllgemehl

3

(4)

Tab, 1. Leistungen verschiedener Rundho/z-Aufarbeitungsanlagen

Anlage Art der mittlerer 0 Laufmeter- Leistung Jahres-

gemäss Leistung (cm) leistung in m• pro kapazität

Schemata pro Einsatzstd. bei 1600

Einsatzmin. ( 0 25 cm) Einsatzstd.

1 Dauerleistung 26 10,5 31 50000

2 1. Jahr 21,5 13,2 39 62 000

geplant 21,5 18,4 54 86 000

3 1. Jahr 25,5 8,5 25 40000

4 1. Jahr 26,2 4,3 13 21 000

2. Jahr 26,2 5,6 17 27 000

5 erste Monate 21,7 5,2 15 24000

geplant 26,0 6,4 19 30000

dürften die Leistungen neuer Anlagen während mindestens einem Jahr beeinflussen.

Deshalb ist der Unterschied zwischen Anfangsleistungen, Dauerleistungen und geplan- ten Leistungen zu beachten.

Für die mögliche Jahresleistung wurden 1600 Einsatzstunden angenommen. Bei Ein- schicht-Betrieb dürfte dies das Maximum sein, wenn nicht Reparaturen und Wartung ausserhalb der normalen Arbeitszeit ausgeführt werden.

Tabelle 1 zeigt deutlich den Leistungsabfall durch Quertransporte und Ablängung. Die sehr einfache reine Entrindungsanlage 1 erreicht die doppelte Leistung des hochmecha- nisierten Betriebes 41 Die mögliche Jahresleistung einer vollständigen Anlage mit Ab- längsäge dürfte bei 25 000 bis 30 000 m• liegen, während reine Entrindungs- und Sortieranlagen 50 000 bis 100 000 m• bewältigen können. Dazu muss aber bemerkt werden, dass bereits Anlagen mit wesentlich grösserer Leistung geplant sind!

4. Kostenka/kulations-Unterlagen

Bei derart kapitalintensiven Anlagen bilden Amortisation und Verzinsung den wichtig- sten Kostenfaktor. Da die Anlagekosten in jedem Einzelfall durch Kostenvoranschlag er- mittelt werden müssen, können in vorliegendem Artikel nur die wichtigsten Betriebs- kosten verglichen werden.

4.1 Reparaturen und Unterhalt

Reparaturen und Unterhalt wurden meist nicht unterschieden. Auch können die Repa- raturen nicht von den in den ersten Betriebsjahren neuartiger Anlagen notwendigen Abänderungen getrennt werden. Für den Vergleich wurden die Reparaturkosten auf 1600 Einsatzstunden umgerechnet. Da die Reparaturen in Beziehung zu den Anlage- kosten betrachtet werden müssen, enthält Tabelle 2 auch die Kosten der maschinellen Ausrüstung.

4

(5)

Tab. 2. Reparaturen in Abhängigkeit der Anlagekosten

Anlage

Reparaturen pro Jahr 7 500 Fr.

(Mittel 67 /69) Anlagekosten, (Maschinen,

elektrische Ausrüstung, 116 000 Fr.

Elektronik; ohne Funda- mente und Bauten) Reparaturen pro Jahr

in% der Anlagekosten 6,5%

2

50 000 Fr.

(1970) 834 000 Fr.

6,0%

Bemerkungen inkl. Unterhalt ohne Unter-

4.2 Stromverbrauch

halt mit Verbesse-

rungen

3 4

30 000 Fr. 69 000 Fr (1970) (Mittel 69/70) 500 000 Fr. 550 000 Fr.

6,0% 12,5%

inkl. Unter- inkl. Unter- halt, ohne halt und Garantielei- Verbesse- stungen der rungen. Erste

Lieferanten vollständige Anlage Mittel-

europasl

Kostenmässig spielt der Stromverbrauch eine untergeordnete Rolle. Da er einfach zu er- mitteln ist, kann er aber leicht verglichen werden. Der Verbrauch weiterer Betriebs- und Schmierstoffe ist kostenmässig derart unwesentlich, dass er nicht erfasst werden konnte.

Tab. 3. Installierte Leistung und Stromverbrauch

Anlage 1 2 3 4

Installierte Leistung 60kW 118 kW 208kW 135 kW

Stromverbrauch:

kWh pro Einsatzstunde 15 69 51 28

Auslastu ngsfaktor 25% 58%* 25% 21 %

Stromverbrauch kWh pro m• 0,45 2,4 1,95 1,5

* Dieser Auslastungsfaktor ist unwahrscheinlich hoch. Wahrscheinlich ist die Angabe der installierten Leistung oder des Stromverbrauchs falsch.

5

(6)

4.3 Arbeitsaufwand

Tab. 4. Arbeitsaufwand für die reine Bedienung (ohne Reparaturen und Unterhalt) basierend auf den in Tabelle 1 angeführten Leistungen

Anlage 1 2 3 4 5

Ausgeführte Arbeiten Entrinden Entrinden Entrinden Entrinden Entrinden Messen Kappen Kappen u. Messen Sortieren Messen Ablängen Ablängen

Sortieren Messen Sortieren

Personal: Total 4 3 2-3 3

(davon zur Manipula- 0-1 1

tion des Schichtholzes (Schichtholz im Wald abgetrennt) (bis 30%

Schichtholz) Arbeitsaufwand

Arbeiterstunden pro m• 0,03 0,10 0,12 0,15 0,20

Vergleichsweise liegt der Arbeitsaufwand für die Handentrindung bei einem Durch- messer von 25 cm bei etwa 0,7 Arbeiterstunden, für die Einmessung bei etwa 0,2 Stunden (Trämel), für die Aufarbeitung eines m• Schichtholzes bei 0,3 bis 0,8 Stunden, während das Ablängen von Stammholz im Bestand wenig Zeit beansprucht.

5. Schlussbemerkung

Durch den Einsatz zentraler Aufarbeitungsanlagen kann die Arbeitsproduktivität stark gesteigert werden. Ob dadurch auch eine Kostensenkung resultiert, kann nur eine Kal- kulation im Einzelfall zeigen. Würden derartige Anlagen durch Waldbesitzer ohne eigene Säge selber betrieben, so wäre auch mit wesentlichen Holzpreisänderungen durch das zentralisierte Angebot sortierten Holzes zu rechnen.

Der Einsatz derart kapitalintensiver Einrichtungen dürfte sich nur lohnen, wenn eine gute Auslastung gesichert ist. Wegen ihrer grossen Kapazität könnten deshalb bei der heutigen Struktur der Wald- und Holzwirtschaft zentrale Aufarbeitungsanlagen in der Schweiz nur durch überbetriebliche Zusammenarbeit oder Unternehmereinsatz betrieben werden.

(7)

Abb. 1. Direktes Abkippen der LKW-Ladung auf den Vorratsquerförderer

Abb. 2. Beschickung des Vorratsquerförderers mit Hubstapler

7

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Abb. 3. Automatische Vereinzelung

Abb. 4. Entrindung durch Lochrotormaschine

(9)

Abb. 5. Ablängen mit handbedienter Kettensäge

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(10)

Abb. 6. Ablängen mit hydraulischer Kreissäge

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Abb. 7. Automatische Sortierung

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