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Archiv "Endothelfunktionsmessungen: Vom Labor in die Praxis" (16.06.2006)

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Die Therapiesituation bei ga- strointestinalen Malignomen hat sich deutlich verbessert.

Viele Patienten haben heute eine günstigere Prognose, als dies noch vor einigen Jahren der Fall gewesen wäre. Beim kolorektalen Karzinom been- dete der Topoisomerase-I-In- hibitor Irinotecan (Campto®) die Ära der alleinigen The- rapie mit 5-Fluoracil (5-FU) beziehungsweise 5-FU/Folin- säure. Irinotecan ist für Pati- enten mit metastasiertem ko- lorektalen Karzinom zugelas- sen und in der First-line-The- rapie des fortgeschrittenen Dickdarmkrebses etabliert.

Etwa die Hälfte der Patien- ten mit kolorektalem Karzi- nom entwickelt Lebermeta- stasen, davon sind höchstens 25 Prozent operabel. Nach Re- sektion überlebt nur ein Drit- tel der Patienten das Fünfjah- resintervall, berichtete Prof.

Camelo Pozzo (Rom). Eine verbesserte neoadjuvante The- rapie ermöglicht es nun, viele der früher nicht operablen Lebermetastasen zu exstir- pieren. Danach werden 5-Jah- res-Überlebensraten von 38 bis 58 Prozent erreicht.

Fortgeschrittene Karzinome sind chemosensitiv

Besonders erfolgreich ist das Downstaging mit neoadjuvan- ter Chemotherapie, wie es das FOLFIRI-Schema ermöglicht.

Dieses Regime besteht aus Iri- notecan, 5-FU und Folinsäure.

In einer prospektiven Phase- II-Studie betrug die Resekti- onsrate mit kurativer Absicht 32,5 Prozent bei einer An- sprechrate von 47,5 Prozent.

Noch ist nicht klar defi- niert, welche Lebermetasta- sen unresektabel sind, welche Patienten von einer Resek- tion profitieren und wie am Ende die Leber suffizient er- halten werden kann, da bisher

alle Daten zur Chemotherapie kolorektaler Lebermetastasen retrospektiv gewonnen wur- den, erläuterte Pozzo.

Metastasierte Magenkarzi- nome sprechen auf Oxalipla- tin, Capecitabin, Taxane und Irinotecan gut an, betonte Prof.

Claus-Henning Köhne (Ol- denburg). Er berichtete über die Ergebnisse von vier rando- misierten Studien, in denen die Therapieregime FAMTX und ELF einen Überlebensvorteil von vier bis acht Monaten für die Patienten erbrachten, ge- genüber Patienten, die nach dem Prinzip „Best Supportive Care“ (BSC) behandelt wur- den. Selbst die 1-Jahres-Über- lebensraten erreichten mit Cis- platin-basierten Regimen noch 30 bis 40 Prozent der Patienten gegenüber zehn Prozent bei BSC – und das bei deutlich höherer Lebensqualität. Von den Cisplatin-basierten Kom- binationen (wie ECF und DCF) profitieren vor allem Patienten mit fortgeschritte- nem Magenkarzinom, die älter als 70 Jahre sind. Bei ihnen werden Remissionsraten von 37 bis 45 Prozent induziert mit medianen Überlebensraten von mehr als neun Monaten.

Eine besser verträgliche Alternative zu den Cisplatin- haltigen Therapieregimen bie- ten solche mit Irinotecan plus 5-FU. Das zeigte eine Phase- III-Studie, in der 337 Patien- ten entweder einmal wöchent- lich sechs Wochen lang 80 mg/m² Irinotecan + 500 mg/m² Leucovorin + 2 000 mg/m² 5- FU oder aber 100 mg/m² Cis- platin (am ersten Tag) + fünf Tage lang täglich 1 000 mg/m² 5-FU verabreicht bekamen.

Die Irinotecan-basierte Kom- binationstherapie bewirkte eine mittlere Überlebenszeit von neun Monaten. Gegen- über den CF-Regimen erleiden die Patienten unter IF deutlich weniger Stomatitiden, Nausea

und Neutropenien. Nur die Fälle von Diarrhö sind etwa dreimal höher.

Dabei wurde beobachtet, dass die Dihydropyrimidinde- hydrogenase (DHD) die Toxi- zität von 5-FU beeinflusst.

Mindestens 20 Mutationen können die Aktivität und den Spiegel des Enzyms verän- dern. Es hat sich gezeigt, dass ein hoher DHD-Spiegel die Ansprechrate auf 5-FU redu- ziert. Offenbar gibt es viele solcher dekodierenden Poly- morphismen. Etwa zehn Pro- zent der Patienten weisen einen Carboxylesterase- oder einen UGT-1A1-28-Polymor-

phismus auf. Wahrscheinlich ist Letzterer für mindestens die Hälfte der schweren Toxizi- täten von Irinotecan verant- wortlich, da dann die Glucuro- nidierung eingeschränkt ist, er- klärte Prof. Hansjochen Wilke (Kliniken Essen-Mitte). Die Folge seien hohe Raten an Diarrhöen und Leukopenien.

Vergleichbares gelte für den Abbauweg von Platinen.

Der Forschungsbereich Phar- macogenomics fand heraus, dass Patienten mit dem Geno- typ GSTP1/105Vc/C das Oxa- liplatin besser metabolisieren können als andere genetische Varianten und daher auch we- niger unerwünschte Nebenef- fekte entwickeln. Siegfried Hoc

Symposium „Future Perspectives in the treatment of Gastrointestinal Cancer:

Where do we stand – where are we going“

im Rahmen des European Multidiscipli- nary Colorectal Cancer Congress in Berlin, Veranstalter: Pfizer

V A R I A

Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 103⏐⏐Heft 24⏐⏐16. Juni 2006 AA1699

Gastrointestinale Karzinome

Neue Substanzen verbessern die Prognose der Patienten

Unternehmen

„Endothelfunktionsmessun- gen bei Risikopatienten sind wichtig, um die Schädigung im Gefäß quantifizieren und die Notwendigkeit einer medika- mentösen Therapie entschei- den zu können“, erläuterte Prof. Dr. med. Thomas Frie- drich Münzel (Mainz). Denn nicht jeder Patient mit einem hohen kardiovaskulären Ri- siko nach PROCAM-Score müsse auch ein geschädigtes Endothel aufweisen. Für die Zukunft hofft man, die nicht invasive Erfassung des Endo- thelinneren mittels Ultraschall in der niedergelassenen Praxis einsetzen zu können, erläuter- te Münzel. Allerdings erfor- dert die große Variabilität der Ergebnisse einiges an Erfah- rung. Um sich diese anzueig- nen, müssen diejenigen, die die Methode einsetzen, eine inten- sive Trainingsphase über sechs Monate durchmachen.

Prof. Dr. med. Stefan Blan- kenberg (Mainz) sieht die En- dothelfunktionsmessung auch

als wichtige Motivationshilfe.

„Damit können wir dem Pati- enten bildlich aufzeigen, in welchem Zustand sich seine Arterie befindet oder wie sie sich durch Sport oder einen geänderten Lebensstil ver- bessert hat“, versicherte der Kardiologe.

Die Endothelfunktions- messung ist Bestandteil der PREVENT-it-Studie (PRote- omics, GEnomics and Vascu- lar ENdoThelial Dysfunction), die 15 000 gesunde Probanden einschließen und drei Jahre lang laufen wird. Blankenberg erhofft sich als Studienleiter Antworten auf die Frage, wel- che Aussagekraft Parameter, wie Endothelfunktion, Intima- Media-Dicke oder Ankle- brachial-Index für die Vorher- sage kardiovaskulärer Ereig- nisse haben. Martin Bischoff

Expertengespräch „Prävention, die große Herausforderung: Endothelfunktionsmes- sungen vom Labor in die Praxis“ in Mann- heim, Veranstalter: Boehringer Ingelheim

Endothelfunktionsmessungen

Vom Labor in die Praxis

Referenzen

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