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Archiv "Belastungsinkontinenz: Konservative Therapie ausschöpfen" (06.08.2007)

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Deutsches Ärzteblatt⏐⏐Jg. 104⏐⏐Heft 31–32⏐⏐6. August 2007 A2219

P H A R M A

D

ie periphere arterielle Ver- schlusskrankheit (PAVK) gilt als wichtige Marker-Erkrankung für eine generalisierte Atherosklerose und damit für ein hohes kardio- und zerobrovaskuläres Risiko. Trotzdem werde die PAVK immer noch unter- diagnostiziert, unterschätzt und un- terbehandelt, erläuterte Prof. Curt Diehm (Karlsbad) in Berlin.

Ab dem 65. Lebensjahr lässt sich häufig eine Venenerkrankung nachweisen, wie die getABI-Studie (German Epidemiological Trial on Ankle Brachial Index) gezeigt hat.

Von 6 880 gescreenten Hausarztpa- tienten wurde bei fast jedem fünften (18 Prozent) eine PAVK nachgewie- sen. Nur ein Drittel dieser Patienten hatte die typische Symptomatik einer Claudicatio intermittens. Dies unter- streiche die Bedeutung des Knöchel- Arm-Index (ABI) als wichtige Screen- inguntersuchung, betonte Diehm.

Auch in dieser Studie bestätigte sich die schlechte Prognose von Pa- tienten mit PAVK; nach dreijähriger Beobachtung waren 10,9 Prozent verstorben. Bei Patienten ohne peri- phere Durchblutungsstörungen lag die Rate bei 4,2 Prozent. Die häu- figsten Todesursachen waren athe- rosklerotische Komplikationen, wie Herzinfarkt und Schlaganfall.

Das globale Atheroskleroserisi- ko werde daher in den überarbeite- ten, internationalen Leitlinien zum PAVK-Management (TASC II) noch mehr in den Vordergrund gestellt, betonte Dr. Reinhardt Sternitzky (Dresden). Es werde eine Thrombo- zytenfunktionshemmung bei allen Patienten mit symptomatischer peri- pherer arterieller Verschlusskrank- heit zur Reduktion der Herzinfarkt- und Schlaganfallrate empfohlen.

Das gilt auch, wenn die Patienten keine zusätzlichen Gefäßerkrankun-

gen etwa von Herz oder Hirn haben.

Für Clopidogrel (Plavix®) konnte in verschiedenen Studien gezeigt wer- den, dass es kardio- und zerebro- vaskuläre Ereignisse bei Patienten mit symptomatischer PAVK wirk- sam reduziert.

Die neuen Leitlinien, das TASC- Dokument (TransAtlantic Inter-So- ciety consensus) zum Management bei PAVK, richtet sich im Gegensatz zur ersten Version (TASC-I) aus dem Jahr 2000 ausdrücklich auch an Allgemeinmediziner (Eur J Vasc Endovasc Surg 2007; 33: 1). Jetzt wurden neue Studiendaten be- rücksichtigt. Nach TASC II ist das Mittel der ersten Wahl zur Diagno- se einer PAVK der Knöchel-Arm-

Index. I

Maria Weiß

Pressgespräch: „PAVK-Management in der Praxis“

in Berlin, Veranstalter: Sanofi-Aventis

CLOPIDOGREL

Erweiterte Thrombose-Prophylaxe bei PAVK

O

bwohl die Inzidenz der Er- krankung aufgrund der Alters- struktur steige und die Belastungs- inkontinenz nicht mehr so wie früher mit Tabus behaftet sei, erführen laut Aussage von Dr. Gert Naumann (Mainz) nur rund ein Drittel der Pati- enten eine umfassende konservative Behandlung: „Derzeitige Möglich- keiten werden noch nicht voll aus- geschöpft“, erläuterte der Wissen- schaftler in Düsseldorf.

Dazu gehörten Verhaltensmodifi- kationen, die speziell auf das Rau- chen, das Körpergewicht und das Trinkverhalten abzielen müssten, aber auch die Physiotherapie mit Beckenbodentraining, Biofeedback, Elektrostimulation und Konusthera- pie sowie die Pharmakotherapie, die einen zentralen Stellenwert inne- habe. Behandelt werde mit dem Sero- tonin/Noradrenalin-Wiederaufnah-

mehemmer Duloxetin (Yentreve®), der nach Angabe von Naumann erstmals eine medikamentöse The- rapieoption der Belastungsinkonti- nenz eröffnet habe.

Die Inkontinenzepisoden werden durch den Serotonin/Noradrenalin- Wiederaufnahmehemmer um rund 60 Prozent gebessert, ein statistisch signifikantes Resultat. „Gebessert wird zugleich die Lebensqualität der betroffenen Patienten“, betonte der Wissenschaftler. Anders als die übrigen konservativen Maßnahmen führe Duloxetin in der Mehrzahl der Fälle dabei rasch zu einer Symp- tomlinderung. Generell sei im Mit- tel innerhalb von nur 14 Tagen mit einer Besserung zu rechnen, bei zwei Dritteln der Responder auf die Medikation werde ein erkennbarer Behandlungserfolg aber schon in den ersten drei Tagen vermittelt.

Er empfahl, initial mit zweimal 20 mg des Wirkstoffs zu beginnen und nach zwei Wochen auf zweimal 40 mg zu steigern. Der Serotonin/

Noradrenalin-Wiederaufnahmehem- mer werde gut vertragen. Allerdings sollten die Frauen auf anfängliche Nebenwirkungen wie Übelkeit und Schwindelgefühle hingewiesen wer- den, dann sei die Abbruchrate deut- lich geringer als ohne diese Auf- klärung.

Eine Operation komme nach Mei- nung von Naumann bei der Belas- tungsinkontinenz lediglich als Ultima Ratio in Betracht, da die Langzeiter- gebnisse beim chirurgischen Eingriff häufig nicht befriedigend seien. I Christine Vetter

Lunch-Symposium „Die belastungsinkontinente Patientin in der Frauenarztpraxis“ anlässlich des Fortbildungskongresses der FBA – Frauenärztliche Berufsakademie in Düsseldorf, Veranstalter: Lilly

BELASTUNGSINKONTINENZ

Konservative Therapie ausschöpfen

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