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Archiv "Zungenschlag der F.A.Z." (25.09.1980)

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Zungenschlag der F.A.Z.

Keineswegs versteckt, vielmehr auf der Titelseite mit Schlagzeilen angekündigt, zusätzlich auf Seite I hervorgehoben, hat das DEUT- SCHE ÄRZTEBLATT an erster Stelle des Aufsatzteiles in seinem Heft 36 vom 4. September 1980 einen Artikel aus dem Zentralinsti- tut für die kassenärztliche Versor- gung in der Bundesrepublik Deutschland mit dem Titel „Allge- meinarzt/praktischer Arzt — wie steht es um die Weiterbildung?"

veröffentlicht. Er war fast eine Wo- che später Anlaß zu einer F.A.Z.-

„Leitglosse". Unter der Über- schrift „Mehr praktische Ärzte oh- ne Erfahrung" in der Rubrik „Na- tur und Wissenschaft" der Ausga- be Nr. 210 vom 10. September 1980 bemäkelte die „Frankfurter Allgemeine Zeitung" im Zusam- menhang mit den veröffentlichten Untersuchungsergebnissen die Bundesärztekammer und den Deutschen Ärztetag, was deren Hauptgeschäftsführer zu dem nachstehend dokumentierten Le- serbrief an die „Frankfurter Allge- meine Zeitung" veranlaßte:

Die kommentierende Bemerkung in Ihrem Artikel, „vielleicht alar- mieren die jetzt veröffentlichten Zahlen endlich die Bundesärzte- kammer und den Deutschen Ärzte- tag", ist völlig unverständlich. Wer die Ärztetage der letzten Jahre und die Verlautbarungen der Bun- desärztekammer auch nur ober- flächlich verfolgt hat, weiß, daß sich Ärztetag und Bundesärzte- kammer mit dieser Problematik als mit einem Zentralproblem seit Jahren beschäftigen und seit Jah- ren damit wiederholt an die Öf- fentlichkeit getreten sind.

Berichte darüber sind in der

„Frankfurter Allgemeinen Zei- tung" in den letzten Jahren in Fül- le erschienen, so daß sich der Ver- fasser im eigenen Archiv hätte un- terrichten können. Bundesärzte- kammer und Deutscher Ärztetag haben im Zusammenhang mit der

DOKUMENTATION

Problematik der steigenden Me- dizinstudenten- und Arztzahlen und im Zusammenhang mit der Diskussion um die Novellierung der Ausbildung zum Arzt und bei den Verhandlungen der Konzer- tierten Aktion für das Gesund- heitswesen im Zusammenhang mit dem Problem der Vorberei- tungszeit auf die Kassenarztpraxis auf diese Problematik ständig hin- gewiesen und auch die Verant- wortlichen für die Gestaltung der Approbationsordnung sowie für die Zulassungsordnung auf die hier bestehenden Gefahren stän- dig aufmerksam gemacht. Der Ärz- tetag des vergangenen Jahres hat sich als Zentralthema mit dieser Problematik beschäftigt. Es ist ebenfalls bekannt, daß die Proble- matik mit dem Thema „Allgemein- medizin" wiederum als zentrales Thema auf dem nächsten Deut- schen Ärztetag zur Diskussion steht.

Der Verfasser des zitierten Artikels gibt allerdings leider zu erkennen, daß nicht nur Unwissenheit, son- dern wohl auch Vorurteil seine Fe- der geführt hat: Was soll die Be- hauptung, „das DEUTSCHE ÄRZ- TEBLATT veröffentliche Zahlen

‚versteckt"? Die Lektüre des Im- pressums hätte den Schreiber des Artikels darüber unterrichten kön- nen, daß das DEUTSCHE ÄRZTE- BLATT von der Bundesärztekam- mer und der Kassenärztlichen Bundesvereinigung herausgege- ben wird und daß es sich damit um eine Veröffentlichung im offiziel- len Organ der Bundesärztekam- mer handelt. Man könnte der Re- daktion der „Frankfurter Allgemei- nen Zeitung" mit dem gleichen perfiden Zungenschlag vorwerfen, sie veröffentliche einen gesund- heitspolitischen Kommentar „ver- steckt in ihrer Beilage ,Natur und Wissenschaft"'. Ein solcher Vor- wurf wäre um so berechtigter, als Sachlichkeit und Zuverlässigkeit der Information gerade für diese Beilage charakteristisch ist, in der der genannte Kommentar wie ein Fremdkörper wirkt.

Prof. J. F. Volrad Deneke

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

NORDRHEIN-WESTFALEN

Nachsorgepaß für Krebspatienten

Nachdem der Onkologische Ar- beitskreis Essen, ein Zusam- menschluß meist niedergelasse- ner Frauenärzte, im Sommer 1979 versuchsweise damit begonnen hatte, die Krebsnachsorge vor al- lem für Patientinnen unter ande- rem mit Hilfe eines Nachsorgepas- ses zu verbessern, wird nunmehr ein solcher Nachsorgepaß für ganz Nordrhein-Westfalen einge- führt. Die Absicht ist dabei, in der Krebsnachsorge die Zusammenar- beit zwischen Klinik und niederge- lassenen Ärzten zu fördern, bei al- len Beteiligten eine bessere Infor- mation über den jeweiligen Krank- heitsstand zu erreichen und die wichtige Kontinuität der Nachsor- ge sicherzustellen. Die Initiatoren glauben, daß dem Nachsorgepa- tienten auch in seiner psychischen Situation geholfen werden kann und daß es möglich sein wird, die noch vorhandene Unwissenheit über die sozialen und rechtlichen Absicherungen nach einer Tu- morerkrankung abzubauen.

Die ersten Erfahrungen des Esse- ner Versuches wurden vom Onko- logischen Arbeitskreis der Kassen- ärztlichen Vereinigung Nordrhein aufgegriffen und weiterentwickelt.

Am Entwurf der endgültigen Fas- sung des Nachsorgepasses war auch die Aktionsgemeinschaft der nordrhein-westfälischen Tumor- zentren und Onkologischen Ar- beitskreise beteiligt, ferner das Kölner Zentralinstitut für die kas- senärztliche Versorgung in der Bundesrepublik Deutschland. Fi- nanziert wird der Nachsorgepaß ab 1. Oktober 1981 von den Kassen- ärztlichen Vereinigungen Nord- rhein und Westfalen-Lippe.

Der Nachsorgepaß im Format DIN A5, der grundsätzlich beim Patienten verbleibt, enthält Form- blätter für die Befunde zu Beginn der Nachsorge und bei den folgen- den Nachsorge-Untersuchungen mit jeweils zwei Durchschlägen.

DEUTSCHES ÄRZTEBLATT Heft 39 vom 25. September 1980 2275

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Bericht und Meinung

AUS DEN BUNDESLÄNDERN

Davon ist einer für die Kartei des ausfüllenden Arztes, der andere für die mitbehandelnde Klinik oder das Tumorzentrum bestimmt (be- ziehungsweise umgekehrt). Auf den Formblättern können die Dia- gnose (offen oder umschrieben), Laborbefunde, die Ergebnisse von radiologischer oder sonstiger Dia- gnostik, Blutbild und weitere An- gaben eingetragen werden. In eine spezielle Tasche kann jeweils ein Nachsorge-Schema eingefügt werden.

Der Nachsorgepaß soll sicherstel- len, daß jeder Arzt, den der Patient Einsicht nehmen läßt, über alle mitbehandelnden Ärzte und über alle Befunde im Verlauf der Er- krankung informiert ist. Für den Patienten verspricht man sich ei- nen wichtigen psychologischen Effekt aus der Tatsache, daß je- weils das Datum der nächsten Nachsorge-Untersuchung einge- tragen wird, so daß der Patient weiß, wie und bei wem „es weiter- geht". gb

RHEINLAND-PFALZ

CDU-Politikerin: Forderung nach mehr Krankenhaus- ärzten ist „verwunderlich"

Dr. Renate Hellwig, Staatssekretä- rin im rheinland-pfälzischen So- zialministerium und Mitglied der Wahlkampfmannschaft der CDU/

CSU, hat die jüngsten Forderun- gen _einiger Fachverbände" nach mehr Personal im Krankenhausbe- reich kritisiert. Es sei verwunder- lich, erklärte sie, daß in der Hektik des Wahlkampfes und „unter dem Vorwand", die Rechte der Patien- ten einzuklagen, zusätzlich 48 000 Ärzte und Schwestern für die Kli- niken gefordert werden unter gleichzeitiger Androhung gewerk- schaftlicher Maßnahmen (Streik).

Ausgehend davon, daß die Proble- me der stationären Versorgung in der Bundesrepublik ebenso viel- schichtig seien wie die Ursachen von „Fehlentwicklungen" nahm

sie zu der Problematik unter ande- ren wie folgt Stellung:

Bei der Forderung nach zusätzli- chen Stellen für Ärzte und Pflege- personal in den Kliniken werde nicht berücksichtigt, daß es vor al- lem im ländlichen Bereich vielfach nicht möglich sei, die vorhande- nen Stellen auch tatsächlich zu besetzen. Wer zusätzliche Stellen fordere, müsse sich auch zu den Folgekosten und deren Finanzie- rung äußern und könne dies nicht mit einem bestehenden oder ver- meintlichen Recht auf noch besse- re stationäre Versorgung begrün- den, wenn es ihm de facto um die Arbeitsbelastung des Klinikperso- nals gehe.

Bei allem Recht des Arztes und der Krankenschwester auf einen humanen Arbeitsplatz gelte es auch zu überlegen, ob es zu recht- fertigen sei, daß sich die Zahl der Ärzte von 1960 bis 1980 in den 3400 Kliniken der Bundesrepublik von etwa 30 900 auf 60 000, die des Pflegepersonals im gleichen Zeitraum sogar von 110 000 auf 245 000 erhöht hatten.

Schließlich erklärt Frau Dr. Hell- wig: „Ich biete den Fachverbän- den an, in ausführlicheren Gesprä- chen diesen Sachverhalt noch ein- mal zu klären, damit auf beiden Seiten keine Mißverständnisse entstehen und die berechtigten Anliegen der Gesundheitspolitik in praktische politische Maßnahmen umgesetzt werden können." PM BERLIN

Krankenhausbauprogramm 1980 bis 1985

Der Berliner Senator für Gesund- heit und Umweltschutz, Erich Pät- zold, hat dem Senat ein „mehrjäh- riges Krankenhausbau- und Finan- zierungsprogramm für die Jahre 1981 bis 1985 einschließlich Jah-

reskrankenhausbauprogramm 1981" zur Beschlußfassung vorge- legt. Das Bauprogramm veran- schlagt für Neu-, Um- und Erweite-

rungsbauten von 150 Kranken- hausprojekten (ohne Universitäts- kliniken) im Jahr 1981 insgesamt 281,4 Millionen DM. Einschließlich des Bauvolumens für 1981 ergibt sich eine Investitionsförderungs- summe für die öffentlich finanzier- ten Berliner Krankenhäuser in Hö- he von 1,68 Milliarden DM für 1981 bis 1985. EB

20. Klinische Fortbildung der Kaiserin-

Friedrich-Stiftung

In den Jahren seit ihrer Wiederbe- gründung hat die Kaiserin-Fried- rich-Stiftung für das ärztliche Fort- bildungswesen inzwischen 19 Se- minare für niedergelassene Ärz- te durchgeführt, die der Auffri- schung des Wissens in der Medi- zin und der Vermittlung neuer Er- fahrungen und Kenntnisse aus der

Klinik dienen. Darunter waren fünf Kurse für solche Ärztinnen und Ärzte, die längere Zeit aus ihrer Tätigkeit ausgeschieden waren und die ärztliche Berufsausübung wiederaufnehmen wollen. Bei den Seminaren für niedergelassene Ärzte ist das Ziel, daß die Teilneh- mer für eine gewisse Zeit ohne die alltäglichen Belastungen durch die Praxis wieder einmal in ein Krankenhaus gehen, wo sie neue Erfahrungen machen beziehungs- weise alte Erfahrungen auffri- schen können. Als ein unterstüt- zendes Moment betrachtet die Stiftung dabei die gemeinsame Unterbringung der Teilnehmer im Berliner Seminargebäude der Kas- senärztlichen Bundesvereinigung, die Gespräche und den Erfah- rungsaustausch zwischen den Teilnehmern fördert.

Die 20. Klinische Fortbildung fin- det vom 26. November bis zum 12.

Dezember 1980 statt. Auskünfte erteilt die Geschäftsstelle der Kai- serin-Friedrich-Stiftung für das ärztliche Fortbildungswesen, Städtisches Rudolf-Virchow-Kran- kenhaus, Augustenburger Platz 1, 1000 Berlin 65, Telefon 0 30/45 05- 6 40/5 61. WZ

2276 Heft 39 vom 25. September 1980 DEUTSCHES ÄRZTEBLATT

Referenzen

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