Aus Bund und Ländern
Amalgam: Vorsicht bei Schwangeren
KÖLN. Schwangere Frau- en sollten darauf achten, kei- ne Amalgamfüllungen bei der Zahnmedizinischen Be- handlung zu erhalten. Diese vorsorgliche Empfehlung spricht die Arzneimittelkom- mission der Zahnärzte aus.
Hintergrund ist eine Vermu- tung des schwedischen Pa- tientenschutzbundes, das im Amalgam enthaltene Queck- silber könne das Ungeborene schädigen. Diese Art Neben- wirkung ist bisher noch nicht untersucht worden. Das Bun- desgesundheitsamt will dazu ein Forschungsobjekt in Auf-
trag geben. sk
Sprays künftig ohne Treibgas
BONN. Die Verwendung von ozonschichtgefährden- den Treibgasen in Spraydo- sen soll bis 1989 auslaufen.
Eine entsprechende Zusage erhielt Bundesumweltmini- ster Klaus Töpfer von der ln- dustriegemeinschaft Aeroso- le e. V. Nach diesem Zeit- punkt sollen die gefährlichen Fluorkohlenwasserstoffe nur noch in Arzneimittelsprays verwandt werden, wo sie bis- her unverzichtbar sind. Mit dem Zugeständnis kamen die Treibgashersteller einem
Verbot zuvor. sk
EDV-Kurse für Mediziner
FRANKFURT. Die Zen- tralstelle für Arbeitsvermitt- lung (ZA V), eine Dependan- ce der Bundesanstalt für Ar- beit für Akademiker, wird ihr Kursangebot speziell für ar- beitslose Ärzte weiter aus- bauen. Dies erklärte Dr. Ha- raid Jasser, bei der ZAV zu- ständ_!g für die Vermittlung von Arzten.
Als nächstes ne!JeS Ange- bot an arbeitslose Arzte plant die ZA V einen Kurs, der für
einen , ,medizinischen Fach- journalisten'' vorbereiten soll. Dieser Kurs wird vom 1.
Januar 1988 bis zum 29. Sep- tember 1988 stattfinden.
Während dieser Zeit sollen Kenntnisse über den Aufbau des Gesundheitswesens sowie die journalistischen Darstel- lungsformen vermittelt wer- den.
Am 21. September wird in Wiesbaden der dritte Kurs
"Medizinische Datenverar- beitung" der ZA V beginnen.
Ausrichter ist das Computer- Bildungs-Institut (CBI) in Wiesbaden (Institutsleiter:
Kar! Bolle, Bahnstraße 8, 6200 Wiesbaden). Dabei ko- operiert CBI mit verschiede- nen Fachleuten der medizini- schen Informatik und der Computertechnik. Auch Do- zenten der Akademie für Krankenhaus- und Gesund- heitswesen in Mainz wirken aktiv mit. Durchschnittlich erhalten 80 Prozent aller Teilnehmer nach Angaben des Instituts bereits während der Fortbildungszeit ein oder mehrere , ,J obangebote' '.
.... Auskünfte über die Kurse erteilt die ZA V, Feu- erbachstraße 43-46, 6000
Frankfurt a. M. 1, Telefon:
0 69/7 11 11, oder das Insti-
tut CBI. EB
Straffung
der Klinikgruppe
SAARBRÜCKEN. Die AHG Allgemeine Hospital- Gesellschaft mbH wird künf- tig die zentrale Betriebsge- sellschaft in einer der größten privatrechtliehen Klinikgrup- pen der Bundesrepublik sein.
Die AHG und ihre Schwe- stergesellschaft, die GPT Ge- meinschaft Psychosomati- scher Therapie-Einrichtun- gen GmbH, führen in Neun- kirchen-Münchwies und in Überherrn-Berus zwei psy- chosomatische Fachkliniken mit rund 370 Therapieplätzen und beschäftigen im Saarland zur Zeit 250 Fachmitarbeiter.
Nach Ansiedlung der AHG in Saarbrücken besteht jetzt eine gute Chance, daß ein neues Modellprojekt der Gruppe mit weiteren 400 Ar- beitsplätzen im Dienstlei- stungsbereich ebenfalls im Saarland realisiert wird. Seit 1974 wurden von der AHG/
GPT-Gruppe im ganzen Bun-
Ituporanga ist ein kleiner Ort im Staat Santa Catarina in Südbrasi- lien. Im Ort fehlt die medizinische Versorgung fast vollständig.
Die Bewohner von Ituporanga und Bruder Alvicio Hank, ein Schü- ler des Klosters Knechtsieden von der Missionsgesellschaft vom Heiligen Geist, haben in Eigeninitiative den Bau eines Kranken- hauses begonnen. Dieses Haus steht fast vor der Vollendung (Fo- to). Betten und OP-Eimichtung sind bereits vorhanden. Jetzt fehlt noch eine größere Summe, um den Bau ganz beenden und das Krankenhaus in Betrieb nehmen zu können. Die Missionsgesell- schaft vom Heiligen Geist bittet um Spenden auf das Konto:
Dresdner Bank, Grevenbroich, BLZ 310 800 15; Kontonummer:
08 914 886 00; Stichwort: Krankenhaus Ituporanga Foto: Privat A-2366 (18) Dt. Ärztebl. 84, Heft 37, 10. September 1987
desgebiet 20 Fachkliniken und Therapiezentren mit 2400 Betten und 1300 Ar- beitsplätzen eingerichtet.
Der Schwerpunkt der Arbeit liegt im Bereich der Sucht- krankheiten und der verhal- tensmedizinischen Psychoso- matik. Für die Aufnahme be- stehen z. Z. Wartezeiten bis zu acht Monaten. EB
Aus der DDR
Kinder werden intensiv betreut
BERLIN. Die Säuglings- sterblichkeit in der DDR wird in neuen Veröffentli- chungen für das Jahr 1986 mit 9,2 auf tausend Lebendgebo- rene angegeben. Besonders herausgestellt wird die ge- sundheitliche Überwachung der Kleinkinder. Kinder im ersten Lebensjahr würden
"mindestens zehnmal" dem Arzt vorgestellt; dabei seien Impfungen mitgezählt. In den folgenden Lebensjahren spielt natürlich der hohe An- teil der Krippen- und Kinder- gartenkinder eine Rolle: 81 Prozent der bis zu Dreijähri- gen werden in Tages- oder Wochenkrippen versorgt;
von den über Dreijährigen besuchen sogar 89 Prozent bis zum Schuleintritt einen Kindergarten. gb
Ausland
Die Mehrzahl Fixer
ROM. In Italien waren am 31. März 1987 insgesamt 652 AIDS-Patienten regi- striert; 373 von ihnen sind ge- storben. Die Statistik weicht von den Zahlen in der Bun- desrepublik Deutschland je- doch erheblich ab: Mehr als die Hälfte, nämlich 55,7 Pro- zent der Patienten, gehören zur Risikogruppe der Fixer, in der Bundesrepublik Deutschland nur 7,4 Prozent.
Zur Gruppe der Homosexu- ellen zählen in Italien 25 Pro- zent, in der Bundesrepublik hingegen 76,9 Prozent. bt