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Kienast, F. (1990). Nachführung digitaler Landschaftsinventare mit einem Geographischen Informationssystem. Informationsblatt Landschaft, 6, 3-4.

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Aus Erfahrung wissen wir, dass Aufnahmen, die zur selben Vegetationseinheit gehören, normalerweise Aehnlichkeiten zwischen 0.5 un~ 1.0 erreichen. yor- sichtigerweise definieren wir einen Bereich von 0.:4 bis 0.6, zu de~ wir keine gesicherte Aussage machen.

Stellen wir nun die gefundenen Aehnlichkeiten für alle Flächen grafisch dar, so ergibt sich folgend.es Bild (Abbildung 4 ): Während die meisten der untersuchten 25 Dauerflachen des Reusstales keine gesicherte V erände- rung ergeben, sind deren 5 in ihrem Verhalten fraglich (Werte zwischen 0.4 und 0.6). Die drei letzten sind mit grosser Wahrscheinlichkeit einer irreversiblen· Veränderung unterworfen. Sie entstammen denn auch Regenerationsflächen, die früher intensiver bewirt- schaftet wurden.

Die Regression und die anschliessende Generienmg der geglätteten Daten könn·en mit dem durch den Forschungsbereich vertriebenen Programmpaket durchgeführt werden (Programm MUL V A-4, Wildi &

Orl6ci 1990), natürlich ebenso die gezeigten Ordinationen und Aehnlichkeitsbestimmungen (vgl.

Informationsblatt Nr. 2).

Literatur:

SBN, 1986: Dauerbeobachtungsflächen. Beiträge zum Naturschutz in der Schweiz. Heft 8. Basel.

Wildi, 0. 1988: Linear trend in multi-species time series. Vegetatio 77: 51-56.

Wildi, 0., Orl6ci, L., 1990: Numerical Exploration of Community Patterns. S.P.B. Academic Press, The Hague. 124 S.

Nachführung digitaler Landschaftsinventare mit einem Geographischen Informationssystem

Felix Kienast

Geographische Informationssysteme sind Softwarepa- kete mit denen digitale räumliche Daten wie Karten oder Landschaftsinventare rationell verwaltet und analysiert werden können. Jede flächenbezogene Datenbank, die den heutigen wissenschaftlichen oder verwaltungstech- nischen Anforderungen gerecht werden will, muss nachgeführt werden, d.h. sämtliche in Raum und Zeit auftretenden Veränderungen sollten erfasst sein und vom Benützer abgerufen werden können. Die Nachführung von räumlichen Datenbanken ist zeitlich sehr aufwendig, da sich nicht nur die Eigenschaften von Elementen verändern können, sondern auch ihre räum- liche Ausdehnung oder Lage. Für ein umfassendes Monitoring eines Landschaftselementes oder Biotoptyps muss folglich eine Datenstruktur vorliegen, in der jedes Element mit der räumlichen Lage, dem Zeitpunkt des Auftretens und Weggangs sowie seiner Eigenschaften dokumentiert ist (Kienast et al., in Vorb., Langran, 1989). Im Forschungsbereich Landschaft der WSL wurde im Rahmen eines Projektes eine Methodik ent- wickelt, die diesen Ansprüchen gerecht wird. Sämtliche Analysen beziehen sich auf die Software ARC/INFO © und wurden auf einer Tektronix-4336 Arbeitsstation durchgeführt.

Als Testdaten dienten 13 Zeitschnitte (Nachführungen) der Dufourkarte sowie des Siegfriedatlas und der Schweizerischen Landeskarte für die Region Inwil (KL LU). Sämtliche Landschaftsveränderungen die auf den Nachführungslcarten vermerkt waren, wurden Jagegetreu digitalisiert und auf verschiedenen Datenebenen gespeichert. Die Datenebenen wurden schliesslich so überlagert, dass die Entstehungsgeschichte beliebiger Landschaftselemente lückenlos bis zur Erstaufnahme zurückverfolgt werden kann. Damit sind z.B. EDV-ge- stützte Erfolgskontrollen von Schutzmas~nahmen mög- lich. Ferner können Landschaften nicht nur nach aktuellen landschaftsökologischen Kriterien sondern vielmehr nach Ihrer Entstehung bewertet werden. So kann z.B. für jede beliebige Fläche angegeben werden, wie häufig sich die Landnutzung in den letzten 100 Jahren geändert hat. Gerade für isoliert in der intensiv genutzten Kulturlandschaft liegende Biotope kann so die ursprüngliche Vernetzung hergeleitet werden.

Die Abbildung 5 illustriert ein solches Abfra- gebeispiel mit Hilfe der Landschaftselemente 'Wald' und 'Obstflächen'. Mit zwei einfachen Datenbankabfragen können die seit 1955 unveränderten bzw. mindestens einmal veränderten Flächen erfasst, kartographisch aus-

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gewertet und statistisch analysiert werden. So ist z.B.

ersichtlich, dass Flächenumwandlungen in der Um- gebung der stark landwirtschaftlich orientierten Ge- meinde Inwil wesentlich häufiger sind als in der Umgebung der eher industrieorientierten Gemeinde Root.

Literatur:

Kienast, F., Leu, R., Frank, C., in Vorbereitung:

Analyse raum-zeitlicher Daten mit einem Geographischen Informationssystem. Ber. Eidg.

Forschungsanst. Wald, Schnee, Landschaft Langran, G., 1989: A review of temporal database

research and its use in GIS applications. Int. J.

Geographical Information Systems 3 (3): 215 - 232.

Obstbaum- und Waldflächen 1955 bis 1982 (5 Zeltschnitte)

\

:

1111

.

-::

.

. 17

.

_..I\

-

unveränderte Flächen s-::: 1 mindestens einmal

seit 1955 '··- veränderte Flächen

D

wederObst-noch Waldflächen

1 km

Abbildung 5: Beispiel einer Datenbankabfrage zur raum-zeitlichen Entwicklung der Obstgärten und Waldflächen im Untersuchungsraum Inwil (Kt LU). Mit der an der WSL entwickelten Methodik kann die Entstehungsgeschichte jeder Fläche mit wenigen Befehlen abgefragt und ausgewertet werden. Im vorliegenden Beispiel wurden die seit 1955 unverändert gebliebenen, resp. mindestens einmal veränderten Flächen abgefragt und kartographisch dargestellt. Erfasst wurden 5 Zeitschnitte (Nachführungen) der schweizerischen Landeskarte 1:25'000 zwischen 1955 und 1982.

Figure 5: Exemple d'une recherche aupres d'une banque de donnees sur le developpement, dans le temps et dans l'espace, de surfaces recouvrant des vergers et des forets situes dans la zone d'experimcntation d'Inwil (Ct LU). Les methodes

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developpees au FNP permettent de rechercher et d'interpreter rapidement l'histoire de la fonnation de toure surface. Dans

Ü

l'exemple ci-dessus, nous avons recherche, et reporte sur une carte, les surfaces non modifiees ou celles qui le furent une fois au moins depuis 1955. Nous avons recense 5 periodes inscrites (mise ajour complete) entre 1955 et 1982

a

la carte nationale suisse,

a

l'echelle 1:25'000.

Kürzlich erschienen:

Schiess, H., 1989: Schilfbestände als Habitatinseln von Vögeln. Ber. Eidg. Anst forstl. Versuchswes. 321.

Wildi, 0., 1989: Analysis of the disintegrating group and gradient structure in Swiss riparian forests.

Vegetatio 83: 179 - 186.

Stellenangebote im Fachbereich Landschaft der WSL:

Vegetationskunde: Doktorand zur Durchführung einer Forschungsarbeit im Bereich Vegetationssimulation/

Vegetationskartierung. Befristete Anstellung auf 3 Jahre. Beginn: ab sofort. Arbeitsort: Birmensdorf.

Auskünfte: 0. Wildi (01(739'23'61) oder F. Kienast (01(739'23'66)

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Landschaftsentwicklung: Geograph / Historiker zur Durchführung selbständiger Forschungsarbeiten im Be- reich Landschaftsgeschichte und Landschaftsperzeption.

Unbefristete Anstellung.Beginn Arbeitsort:

Birmensdorf. Auskünfte: F. Kienast (01/739'23'66)

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