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Archiv "Universität Göttingen: Kooperation mit Helios" (14.08.2009)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 106

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Heft 33

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14. August 2009 A 1591

RANDNOTIZ

Heike Korzilius

Die Arztpraxis ist ein geschützter Raum, aus dem nichts nach draußen dringt. Nur so kann ein vertrauens- volles Arzt-Patient-Verhältnis entste- hen, das es ermöglicht, Erkrankun- gen zu erkennen und wirksam zu therapieren. Das ist die Theorie.

Niemand wird ernsthaft bestreiten, dass es Einzelfälle gegeben hat, in denen ein Arzt ein solches Vertrau- ensverhältnis missbraucht hat oder Patienten einem Scharlatan aufge- sessen sind. Doch die journalistische Recherche solcher Fälle sollte zu-

mindest dem Gebot der Fairness ge- nügen und nicht in erster Linie dazu dienen, die eigene Arbeitshypothese zu belegen. Die lautete im vorliegen- den Fall offenbar, dass Ärzte viel zu sorglos Psychopharmaka verordnen, sprich dem Medikamentenmiss- brauch ihrer Patienten indirekt Vor- schub leisten.

Ausgezogen war eine Journalis- tin des Fernsehsenders RTL, die mit einer fingierten Geschichte ei- nen Düsseldorfer Allgemeinarzt dazu brachte, ihr ein Benzodiaze- pin zu verordnen. Sie – oder ihr ebenfalls anwesender angeblicher Partner – dokumentierte das Ge- spräch heimlich in Film und Ton.

Das mag in schwerwiegenden Fällen zulässig sein. Dass die Journalistin aber den Arzt weder im Nachhinein über ihre Aufnah- men informierte noch ihm die Möglichkeit einräumte, sich zum Geschehen zu äußern, ist unred- lich. Der Arzt erfuhr erst am Tag nach der Ausstrahlung von seiner Fernsehpräsenz. Ein Patient hatte ihn trotz Verfremdung erkannt.

Der Fall beschäftigt jetzt das Landgericht Düsseldorf. Gegen eine einstweilige Verfügung, die RTL un- tersagt, in der Praxis des Arztes nochmals heimlich zu filmen, hat der Sender Einspruch eingelegt: Das be- schneide die Pressefreiheit.

Vorsicht Falle!

Mit dem „Aktionsplan Rheuma 2009“ hat die Rheumaliga (www.

rheuma-liga.de) auf Defizite in der Versorgung von rheumakranken Menschen aufmerksam gemacht.

Nach wie vor erhielten viele Rheu- mapatienten zu spät und nicht aus- reichend Hilfe, kritisierte deren Präsidentin, Prof. Dr. Erika Grom- nica-Ihle. So konnten sich 2007 le- diglich fünf Prozent der Betroffe- nen einer stationären medizinischen Rehabilitation unterziehen. Im Jahr 1994 waren es dagegen noch knapp 16 Prozent.

Außerdem gehe oft wertvolle Zeit für eine Therapie verloren:

13 Monate dauert es der Rheuma - liga zufolge, bis ein Patient mit rheumatoider Arthritis Kontakt zu einem Rheumatologen aufnehmen kann. Mehr als fünf Jahre vergehen bei Patienten mit Morbus Bechte- rew. Dabei sei schnelle Hilfe wich- tig: „Bei der rheumatoiden Arthritis Neuerkrankter ist heute das Be- RHEUMALIGA

Aktionsplan vorgelegt

handlungsziel die Remission“, er- klärte Gromnica-Ihle. „Das kann je- doch nur erreicht werden, wenn die Patienten eine medikamentöse Be- handlung innerhalb von drei Mona- ten nach Beschwerdebeginn erhal- ten.“ Hausärzte müssten daher be- sonders geschult werden, um die Beschwerden ihrer Patienten un- mittelbar einordnen zu können und diese direkt zum Facharzt zu über- weisen.

Mit dem Projekt „Patient Part- ners“ will die Rheumaliga darüber hinaus die Ausbildung von Medi- zinstudierenden in der Rheumatolo- gie fördern. Dabei informieren spe- ziell geschulte Rheumapatienten Studierende über ihre Krankheit, helfen bei der Untersuchung der rheumatisch erkrankten Hände und führen beispielsweise im Rahmen von Rollenspielen Anamnesege- spräche. Zum ersten Mal findet das Programm an der Universität Düs-

seldorf statt. mt

Die Universitätsmedizin Göttingen und die Helios-Kliniken wollen künftig bei der klinischen Ausbil- dung von Medizinstudierenden zu- sammenarbeiten. Im Rahmen des

„Göttinger Modells“ sollen von Ok- tober 2009 an zunächst in einem Pi- lotprojekt 14 Göttinger Studierende an den Helios-Kliniken in Berlin und Bad Saarow klinisch ausgebil- det werden. Den Vertrag für die bis- lang bundesweit einzigartige Aus- UNIVERSITÄT GÖTTINGEN

Kooperation mit Helios

bildungskooperation unterzeichne- ten Prof. Dr. med. Cornelius Fröm- mel, Dekan der Medizinischen Fa- kultät der Universitätsmedizin Göt- tingen, und Helios-Geschäftsführer Dr. Francesco De Meo am 31. Juli in Berlin.

Das Pilotprojekt soll der Start für den Aufbau eines Modellstudi- engangs an der Universitätsmedi- zin Göttingen sein. Geplant ist, künftig weitere klinische Semester dezentral auszubilden. 2011 soll das komplette klinische Studium umgestellt sein.

„Wir wollen neben einer neuen Qualität auch erweiterte Kapazitä- ten für das klinische Studium in Niedersachsen erschließen“, erläu- terte Frömmel. Eine Besonderheit des Projekts ist der „Praxistag“:

Die Göttinger Studierenden werden jede Woche einen Tag in einer all- gemeinmedizinischen Praxis hos-

pitieren. ER

„Göttinger Modell“:

Medizinstudie- rende sollen künftig dezen-

tral klinisch ausgebildet werden.

Foto: Superbild

A K T U E L L

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