Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 43|
29. Oktober 2010 A 2117NAMEN UND NACHRICHTEN
Prof. Dr. med. Dr. rer. nat. Dr. h.c.
mult. Dieter Adam, langjähriger Leiter der Abteilung für Antimikrobielle Therapie und Infektionsepidemiologie an der Uni- versitätskinderklinik München, Mitglied der Arzneimittelkommission der deut- schen Ärzteschaft, wurde am 25. Okto- ber 75 Jahre alt. Adam hat sich in vor- bildlicher Art und Weise in der ärztlichen Selbstverwaltung engagiert, unter ande- rem als Mitglied des Vorstandes der Bayerischen Landesärztekammer.
Prof. Dr. med. Hermann Bünte, von 1973 bis 1996 Ordinarius für Chirurgie an der Universität Münster, ist am 8. Ok- tober 80 Jahre alt geworden. EB
AUFGABEN UND ÄMTER
Prof. Dr. med. Thomas Kohl ( 48), zuvor Frauenklinik der Universität Bonn, wechselt an den Standort Gießen des Universitätskli- nikums Gießen und Marburg. Er wird dort das Deutsche Zentrum für Fetalchirurgie und minimalinvasive Therapie etablieren.
Dr. med. Christoph Löser (42), Leiten- der Oberarzt der Hautklinik Ludwigsha- fen, ist neuer Präsident der Deutschen Gesellschaft für Dermatochirurgie.
Dr. med. Hubertus Nietsch (44), Chef- arzt der Medizinischen Klinik 1 am Kran- kenhaus St. Elisabeth und St. Barbara in Halle/Saale, wurde zum Professor für In- nere Medizin und Gastroenterologie ans Albany Medical College, New York, USA berufen. Er wird dort im nächsten Jahr die Sektion der Pankreatobiliären Endo- skopie leiten und ein Endosonographie- referenzzentrum aufbauen.
Prof. Dr. med. Iver Petersen (47), Insti- tut für Pathologie am Universitätsklinikum Jena, ist in das Pathologie-Kommi ttee der International Agency for the Study on Lung Cancer aufgenommen worden. Er ist dort derzeit der einzige Vertreter aus einem deutschsprachigen Land.
Priv.-Doz. Dr. med. Hans Seifert (56), Direktor der Klinik für Gastroenterologie, Diabetologie und Infektionskrankheiten am Klinikum Oldenburg, ist zum außer- planmäßigen Professor der Universität Göttingen ernannt worden. EB Sein Gesangsstudium an der Dres d -
ner Musikhochschule kommt Prof.
Dr. med. Dirk Mürbe auch bei sei- ner ärztlichen Tätigkeit täglich zu- gute: Denn dadurch kennt er die Sorgen, Nöte und Bedürfnisse sei- ner Patienten, zu denen viele pro- fessionelle Sänger sowie andere Künstler, die Stimme und Sprache beruflich einsetzen, gehören.
Jetzt erhielt der Facharzt für Hals- Nasen-Ohrenheilkunde sowie für Phoniatrie und Pädaudiologie Sach- sens einzige ordentliche Professur für Phoniatrie und Pädau diologie am Universitätsklinikum Carl-Gus- tav-Carus Dresden. Ein Schwerpunkt seiner Arbeit ist die Diagnostik, Operation und Nachsorge von Pa- tienten mit Cochlearimplantaten.
Gleichzeitig leitet der Experte für die menschliche Stimme das Studio für Stimmforschung an der Hochschule für Musik Carl Maria von Weber Dresden. „Das Studio ist ein einma- liger Schatz der Musikhochschule“, DIRK MÜRBE
Medizin, Forschung und Gesang
erklärt der Arzt, der die hier gesam- melten Daten und Tondokumente wissenschaftlich aufarbeiten möch- te. „Mit diesem Erkenntnisschatz kann professionellen Stimmen künf- tig noch besser geholfen
werden“, hofft er.
Als Sänger ist Mürbe nur selten noch auf ei- ner Bühne zu erleben.
Dennoch engagiert er sich privat sehr für die - se Kunstform und den Nachwuchs: Als Mit- glied des Vereins „Das Lied in Dresden“ hilft er bei der Organisation von Konzerten für junge Sänger. Im November
erklärt er zudem im Rahmen der Kinderuniversität, wie eine mensch- liche Stimme es schaffen kann, gro- ße Konzertsäle zu füllen. Dafür steht er auf der Traumbühne ei - nes jeden Sängers – die der Sem- peroper. Eva Richter-Kuhlmann Dirk Mürbe
Foto: privat
Er habe immer schon gerne mitge- mischt, antwortete Dr. med. Jörg Hermann auf die Frage, warum er gerade jetzt, in durchaus schwieri- gen Zeiten, für den Vorstand der
Kassenärztlichen Verei- nigung (KV) Bremen kandidiert habe. Das En- gagement für die Belan- ge der Kollegen klingt keineswegs aufgesetzt.
Im Gegenteil, der 55-jäh- rige Dermatologe hat kla- re Vorstellungen von dem, was er als neuer Vor- standsvorsitzender der KV in der zunächst auf drei Jahre befristeten Amtszeit erreichen will.
Hermann will die Vorteile und Stär- ken der Kassenärztlichen Vereini- gungen im Vergleich zu den Selek- tivverträgen der ärztlichen Berufs- verbände herausarbeiten. Und er möchte die teils heftigen innerärzt- JÖRG HERMANN
Mitmischen und zusammenführen
lichen Auseinandersetzungen be- frieden. Wenn am Ende der Kon- flikt zwischen Haus- und Fachärz- ten der Vergangenheit angehöre, dann habe er seine Arbeit gut ge- macht, meint der frühere Leiter des Luftwaffensanitätszentrums Delmen- horst und Landesvorsitzende des Hartmannbundes.
Hermann ist seit 1992 in Bremen niedergelassen und hat bereits als stellvertretender Vorsitzender der Vertreterversammlung der KV Bre- men spezifische Erfahrungen sam- meln können. Er folgt jetzt als KV- Chef dem Radiologen Dr. med. Till Spiro, der Anfang des Jahres aus persönlichen Gründen zurückgetre- ten war. Wie ambitioniert Hermann seine neue Aufgabe tatsächlich an- geht, offenbart sein persönliches
„Traumziel“: „Ich möchte, dass die Ärztinnen und Ärzte ihre KV mö- gen“, sagt er. Nicht mehr und nicht
weniger. Josef Maus
Jörg Hermann
Foto: KV Bremen