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Archiv "Erster deutscher Männergesundheitsbericht: Männer sind kränker als Frauen" (29.10.2010)

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Deutsches Ärzteblatt

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Jg. 107

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Heft 43

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29. Oktober 2010 [95]

ERSTER DEUTSCHER MÄNNERGESUNDHEITSBERICHT

Männer sind kränker als Frauen

Ein Pilotprojekt der DKV Deutsche Krankenversicherung AG zur Verbesserung der gesundheitlichen Vorsorge für Männer

M

änner leiden in unserer Ge- sellschaft unter vielen Krank- heiten deutlich häufiger und in deutlich jüngerem Lebensalter als Frauen. Dies ist das Ergebnis einer anonymisierten Untersuchung der DKV-Deutsche Krankenversicherung AG, Köln.

Um einen statistischen Vergleich des geschlechterspezifischen Ge- sundheitszustands zu gewinnen, hat der größte private Krankenversi- cherer die Abrechnungsdaten seiner weiblichen und männlichen Voll- versicherten interpretiert. Für ein repräsentatives Ergebnis wurden unterschiedliche Diagnosegruppen ausgewählt, mit deren Krankenver- sicherungsdaten die tatsächliche In- anspruchnahme festgestellt werden konnte, da diese auf validierte Dia - gnosen zurückgreifen. Bestandteil dieser Diagnosegruppen waren er- nährungsbedingte Erkrankungen, Herz-Kreislauf-Erkrankungen, psy- chische Erkrankungen, bösartige Neubildungen und muskuloskeleta- le Erkrankungen.

Im Vergleich der gesundheit - lichen Lage männlicher und weib - licher Versicherter unterscheiden sich Männer und Frauen in nahezu allen Parametern. Männer haben im Vergleich zu den Frauen eine geringere Lebenserwartung, höhe- re Gesundheitsrisiken und im Le- benslauf früher auftretende schwe- re und tödlich verlaufende Erkran- kungen.

Den DKV-Daten zufolge liegt das Risiko für Männer, an Fettlei- bigkeit (Adipositas) zu erkranken um 33 Prozent höher als für Frau- en. „Besonders ab dem 45. Lebens- jahr steigt die Fettleibigkeit unter Männern deutlich an“, erklärt Dr.

Andreas Kottmeier, bei der DKV verantwortlich für das Strategische Gesundheits- und Versorgungsma- nagement. Bei psychischen und

Verhaltensstörungen durch Alko- hol zeigen die Prävalenzraten ei- nen starken Anstieg bei Männern ab dem 40. Lebensjahr (siehe Gra- fik). Bedenklich sind hier auch die hohen Erkrankungszahlen im Alter von 15 bis 24 Jahren. Das relative Risiko einer Erkrankung ist für Männer um 55 Prozent größer als für Frauen, der Jahresvergleich zeigt hierbei einen stetigen Anstieg der Erkrankungszahlen. Von Herz- infarkten sind die Männer eben- falls deutlich häufiger betroffen. In den Altersgruppen unter 70 Jahren erleiden mehr als dreimal so viele Männer einen Herzinfarkt wie Frauen, erst im höheren Lebensal- ter nähern sich die Erkrankungsra- ten wieder an.

„Es spricht viel dafür, dass das höhere Erkrankungsrisiko der Män- ner nicht nur mit genetischen Un- terschieden zu tun hat, sondern auch mit ihrem Gesundheitsverhal- ten“, sagte der DKV-Vorstandsvor-

sitzende, Günter Dibbern. Um die- sem Risiko vorzubeugen, rät die DKV zu regelmäßigen und zeitna- hen Arztbesuchen in Krankheitsfäl- len und der Teilnahme an Vorsorge- untersuchungen. Die gewonnenen Daten des „Ersten Deutschen Män- nergesundheitsberichts“ repräsen- tierten Gesundheitstrends der privat Krankenversicherten, seien jedoch nicht repräsentativ für die Gesamt- bevölkerung, betont die DKV.

Der DKV-Report „Wie gesund lebt Deutschland?“, für den die DKV 2 500 Menschen bundesweit zu ihrem Gesundheitsverhalten be- fragte, hatte bereits im Sommer die- ses Jahres gezeigt, dass Frauen deutlich gesünder leben als Männer.

Männer essen mehr Fleisch und we- niger Obst und Gemüse, sie emp- finden mehr Stress in ihrem Leben, sind häufiger Raucher und trinken in relativ größerer Zahl Alkohol in schädlichen Mengen. ■

Jennifer Seidel

B E R U F

GRAFIK

Das relative Risi- ko, wegen Alkohol- missbrauchs unter psychischen und Verhaltensstörun- gen zu leiden, ist für Männer 55 Pro- zent höher als für Frauen.

Psychische und Verhaltensstörungen durch Alkohol

Rate je 100 000 Versicherte

Altersgruppen

– Männliche Versicherte je 100 000 männliche Versicherte

– Weibliche Versicherte je 100 000 weibliche Versicherte

Altersspezifische Prävalenzraten der Versicherten mit psychischen und Verhaltensstörungen durch Alkohol (ICD-10: F10), KKV (incl.

Beihilfe) der DKV, je 100 000 Versicherte nach Geschlecht und nach 5-Jahres-Altersgruppen für das Jahr 2008

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