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Verschwörungsmythen

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Academic year: 2022

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KOLUMNE

DIE PTA IN DER APOTHEKE | Oktober 2020 | www.diepta.de

M

it diesen Gedanken vermuten Sie einen Plan hinter dem, was für Sie wie eine gewisse Ordnung aus­

sieht. Und wenn Sie diese Gedan­

ken noch etwas weiterspinnen, können Sie auch bei Verschwörungen landen. Zum Beispiel, dass Bill Gates das Coronavirus in die Welt gesetzt hat oder gar die Chinesen es mit Absicht im Labor ge­

züchtet haben. Oder dass Lady Di gar nicht tot ist.

Oder wie wäre es mit der Vorstellung, dass unsere wirtschaftliche und politische Elite von einer au­

ßerirdischen Rasse von Reptilienwesen unter­

wandert ist, die menschliche Gestalt annehmen können?

Verschwörungstheorien vermitteln ein nützliches Angebot, wenn der Mensch in einer Krise ist und nicht weiß, warum das geschieht, was gerade ge­

schieht: Aus der Möglichkeit, etwas erklären zu können, entsteht das Gefühl, die Dinge auch unter Kontrolle zu haben. Anstatt es aushalten zu müs­

sen, dass etwas ohne Grund geschieht, wird ein nachvollziehbarer Rahmen von Plänen und Kau­

salitäten geliefert, Sinn und Bedeutung gestiftet.

Zudem ist man selbst ja derjenige, der das Ganze durchschaut und den Überblick hat. Und das macht einen den anderen gegenüber überlegen.

Es gibt harmlose Verschwörungsideen, aber auch sehr gefährliche, die dann zum Beispiel antisemi­

tisch oder rassistisch sind. Natürlich müssen diese Verschwörungs­

theorien zur Grundüberzeugung passen. Zu gerne ignorieren oder verdrängen Menschen dann die Fakten und Wahrnehmungen, die nicht zur Theorie passen.

Die Forschung hat gezeigt, dass Menschen, die eher misstrauisch sind, ein besonders starkes Bedürfnis nach Kontrolle haben und von ihrer Einzigartigkeit überzeugt sind, stärker zu Verschwö­

rungsideen neigen. In gewisser Weise kommt die Bereitschaft daran zu glauben, aus der gleichen Quelle wie die Bereitschaft, an Götter zu glauben. Die Welt wird dadurch überschaubarer, be­

kommt Struktur und Ordnung. Statt anonymer Kräfte hat man es mit Wesen zu tun, denen man Motive und Absichten zuschreiben kann, deren Handeln man also ein Stück weit vorhersagen kann.

Die man vielleicht sogar ein Stück weit steuern oder zumindest mit ihnen verhandeln kann, indem man Dinge tut, die ihnen gefallen und die sie womöglich belohnen. Es gibt den Begriff der Selbstwirk­

samkeit, also das Gefühl oder Erleben, dass man Kontrolle über sein Leben hat. In gewisser Weise ist es paradox, dass der Glaube an etwas Übermächtiges – in diesem Fall keine unfassbare Wesen­

heit, sondern ein anderer Mensch oder eine Organisation der Seele ein besseres Gefühl, eine größere Selbstwirksamkeit, geben kann, als der „Glaube“ an ein lediglich desinteressiertes Universum.

Bei allem Verständnis für den berechtigten Wunsch, bedrohliche und für viele schwer nachvollziehbare Situationen wie die Co rona­

Krise zu verstehen, Ver­

schwörungsmythen haben rational betrachtet mit der Realität nichts zu tun und helfen einer Gesellschaft auch nicht weiter. Wie wäre es mit dieser ganz simplen Erklärung für un­

sere momentane Situation:

Es ist einfach eine Pande­

mie. So wie es das in der Menschheitsgeschichte im­

mer wieder gegeben hat.  n

Hatten Sie auch schon einmal das Gefühl, dass die

Ampel immer bei Ihnen rot ist, Sie im Restaurant immer als letzter bedient werden oder dass es an der Supermarktkasse immer in Ihrer Schlange Komplikationen gibt?

ZUR PERSON

Professor Dr. Aglaja Stirn ist Direktorin des Instituts für Sexualmedizin und forensische Psychiatrie und Psychotherapie, Fachärztin für Psychosomatische Medizin, Gruppentherapie, Psycho- analyse und Sexualtherapie an der Universität Kiel, Zentrum für Integrative Psychiatrie ZIP.

www.zip-kiel.de

Verschwörungs- mythen

AGLAJA STIRN

© Stirn

»Miss trauische Menschen neigen

zu Verschwö-

rungs mythen.«

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