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Risiko für Schwangere

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134 DIE PTA IN DER APOTHEKE | Februar 2014 | www.pta-aktuell.de

PRAXIS TOXOPLASMOSE

Risiko für Schwangere

D

er Erreger der Toxo-

plasmose ist das Pro- tozoon Toxoplasma gondii. Als Haupt- wirt (Endwirt) dient dem einzelligen Parasiten die Katze, denn in ihrem Darm vermehrt er sich.

Hier zu Lande sind etwa zwei von drei Hauskatzen mit Toxoplasmen infiziert. Dies ist oft dann der Fall, wenn sie im Freien gehalten oder mit rohem Fleisch gefüttert werden.

Mit dem Kot können sie Oozysten ausscheiden. Nach wenigen Tagen verwandeln sich diese in langlebige Sporozysten, die sehr resistent ge- genüber Umwelteinflüssen sind und über viele Monate infektiös bleiben.

Von Wind oder Wasser weitergetra- gen, verunreinigen sie Boden, Ge- müse, Salat und Früchte.

Werden sie von einem Säugetier oder vom Menschen aufgenommen, können die Erreger unterschiedliche Gewebe befallen und dort Zellen zer- stören; durch Abwehrreaktionen des Wirtes entstehen Zysten, die einen Wirt mit intaktem Immunsystem nicht weiter schädigen.

Infektionswege Der Mensch in- fiziert sich meist durch Aufnahme solcher Zysten beim Verzehr von rohem Fleisch. Zysten können in den Muskeln verschiedener Tiere, hauptsächlich beim Schwein, Schaf, Ziege, Wildtieren und Geflügel vor- kommen. Im Gewebe abgekapselt befinden sich darin tausende inak- tive, aber lebensfähige Parasiten.

Im Magen des neuen Wirts werden die Erreger wieder aktiv. Ein zwei-

ter Infektionsweg ist die Aufnahme von Sporozoiten über kontaminierte Nahrung oder durch Übertragung mit ungewaschenen Händen.

Etwa jeder zweite Deutsche hat sich irgendwann einmal angesteckt; bei älteren Personen ist die Wahrschein- lichkeit höher. Zeichen einer durch- gemachten Infektion sind spezifische Antikörper, die in der Regel dauer- hafte Immunität verleihen.

Komplikationen – Risikoperso- nen Bei gesunden Menschen ver- läuft die Infektion in den allermeis- ten Fällen symptomlos. Selten ruft sie grippeähnliche Beschwerden mit Fieber und Lymphknotenschwel- lung hervor. Diese erfordern keine Behandlung. Äußerst selten entwi- ckelt sich eine Enzephalitis oder eine Entzündung der Netzhaut (okuläre Toxoplasmose), die sehr unter- schiedlich verlaufen kann und im schlimmsten Fall zur Erblindung führt.

Schwere Verläufe gibt es bei Men- schen mit Immunschwäche (z. B.

unter Therapie mit Immunsuppres- siva oder bei HIV-Patienten). Sie sind zum einen durch eine Erstin- fektion gefährdet, zum andern droht bei ihnen eine Reaktivierung der latenten Infektion. Dann ist ins- besondere eine zerebrale Toxo- plasmose mit verschiedensten neurologischen Folgen zu befürch- ten. Der Hirnbefall ist potenziell le- bensbedrohlich.

© photodeti / 123rf.com

Die Zoonose verläuft in der Mehrzahl mild bis symptomlos.

Gefährlich kann eine Toxoplasmainfektion jedoch bei Menschen

mit Immunschwäche oder für ungeborene Kinder werden.

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Schwangere Kritisch ist die Erstinfektion bei werdenden Müt- tern für das ungeborene Kind: Je nach Stadium der Schwanger- schaft, in dem die Übertragung stattfindet, muss mit verschieden schweren Schäden gerechnet wer- den; vor allem die Gehirnentwick- lung leidet oft. Außerdem kann es zu einer Fehlgeburt kommen. Bei zu- nächst unauffälligen Kindern kann sich auch noch nach Jahren eine okuläre Toxoplasmose entwickeln.

Deshalb gilt für werdende Mütter und Immunsupprimierte:

, auf rohe beziehungsweise un- zureichend gegarte Wurst- und Fleischwaren verzichten. Kochen und Braten tötet die Toxoplas- men ab – vorausgesetzt, es werden in allen Teilen des Stückes für mehrere Minuten über 67 °C erreicht. Kurz- zeitiges Erhitzen in der Mikro- welle reicht nicht aus. Da nicht ausreichend untersucht ist, ob Toxoplasmazysten Proze- duren wie Räuchern oder Pökeln etc. überleben, empfiehlt das Bundesinstitut für Risiko- bewertung vorsichtshalber, auch keine Rohwurst wie Landjäger oder Salami zu essen. Auf jeden

Fall vom Speiseplan zu streichen sind solche mit kurzer Reifezeit wie Mett- oder Teewurst.

, rohes Obst und Gemüse immer gründlich waschen, schälen beziehungsweise kochen

, gute Küchenhygiene, sorgfältiges Händewaschen vor dem Essen , kein Wasser aus Bächen trinken

, die Katzentoilette sollte täglich mit heißem Wasser gereinigt werden – und zwar nicht von Risikopersonen , bei Gartenarbeiten Handschuhe

tragen.

Hatte eine Frau bereits eine Toxo- plasmoseinfektion, bevor sie schwanger wurde, ist ihr Kind ge- schützt. Um dies herauszufinden, kann man auf eigene Kosten den Antikörperstatus vor einer geplanten Schwangerschaft testen lassen.

Therapie Behandlungsbedürftig sind die im Mutterleib erworbene Toxoplasmose beim Neugebore- nen und die aktive Infektion im- munsupprimierter Patienten. Je nach Schwere des individuell un- terschiedlichen Verlaufs kann auch die okuläre Toxoplasmose eine The- rapie erfordern. Meist wird Pyrimet-

hamin plus Sulfadiazin eingesetzt, sowie – als Schutz vor unerwünsch- ten Wirkungen – Folinsäure.

Das Regime wird oft nicht gut ver- tragen und erfordert engmaschige Blutbild- und Leberwertekontrollen.

Als Alternative verschreiben Ärzte Clindamycin – im ersten Trimenon wird statt der Kombination Spira- mycin gegeben. ■

Waltraud Paukstadt, Dipl. Biologin

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