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Qualitätskontrolle im Internet

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312 Bayerisches Ärzteblatt 6/2002

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Das Internet wächst und mit ihm auch der Bedarf an Gesundheitsinformationen. Nach einer aktuellen Umfrage aus den USA http://www.harrisinteractive.com/ suchen rund 110 Millionen Amerikaner verschie- denste Gesundheitsinformationen im Internet.

Auch in Europa steigt die Zahl derer, die dort gezielt medizinische Themen nachschlagen.

Doch wie steht es um die Qualität der Infor- mationen, die dort angeboten werden? Ähn- lich einem Zeitungskiosk finden sich hoch- wertige Informationen genauso wie angebliche Sensationsmeldungen und sogar Falschmeldungen nebeneinander. Die Ein- ordnung nach seriösen, aktuellen und eher weniger zuverlässigen Quellen fällt nicht im- mer leicht. Eine neue Untersuchung aus Hei- delberg (BMJ 2002; 324:573-7) zeigt, dass Laien kaum jemals nach dem Informations- anbieter fahnden, um eine Qualitätseinschät- zung zu treffen. Das ist umso bedeutsamer als bei jeder der getesteten Suchvorgänge bis da- hin unbekannte WWW-Seiten gefunden und benutzt wurden. Diese und andere Publika- tionen zum Themenbereich Informationsqua- lität im WWW finden sich unter:

http://www.medcertain.org/english/about_us/

publications.asp

Als Reaktion auf die Unübersichtlichkeit und den steigenden Informationsbedarf haben sich eine Reihe von Initiativen gebildet, die medizinische Web-Seiten nach deren Qua- lität überprüfen und zum Teil zertifizieren.

Eine der bekanntesten Initiativen ist HON- Health on the Net Foundation, deren Siegel allerdings hauptsächlich auf Selbstverpflich- tung beruht, was früh zu Kritik führte. Rück-

meldungsmöglichkeiten von Nutzern wurden erst später eingerichtet.

Wesentlich solider ist der Ansatz von Med- CERTAIN. Dabei handelt es sich um ein EU gefördertes Projekt an der Universität Heidelberg, das ein Verfahren zur Evaluie- rung und Zertifizierung basierend auf dem

„Washington Code of e-Health Ethics“ ent- wickelt.

Das Aktionsforum Gesundheitsinformations- system AFGIS wurde auf Initiative des Bundesministeriums für Gesundheit gegrün- det, um ein offenes Forum zur Qualitätssi- cherung der neuen Medien zu etablieren.

Eine umfassende Zusammenstellung von re- levanten Kriterien wurde von der e-Health Ethics Initiative erarbeitet. Dieser Washing- ton Code of e-Health Ethics wurde inzwi- schen in verschiedene Sprachen übersetzt.

Die deutsche Fassung findet sich unter:

http://www.ihealthcoalition.org/ethics/

code0524de.pdf

HITI – Health Information Technology Ins- titute bietet „Criteria for Assessing the Quali- ty of Health Information on the Internet“

sowie ein IQ Tool an, mit dem man selbst Webangebote evaluieren kann.

Bei diesem umsichtigen Ansatz wird ein Fra- gebogen parallel zur fraglichen Seite einge- blendet. Allerdings bleibt fraglich, ob die 21 Fragen dann tatsächlich auch von den Nut- zern beantwortet werden, um eine Auswer- tung und Bewertung zu ermöglichen.

Den umgekehrten Weg, nämlich Mythen und Falschaussagen zu sammeln und zu entkräf- ten, versucht die Initiative QuackWatch zu gehen. http://www.quackwatch.com/

Die deutsche Version findet sich unter:

http://neuropsychiater.org/quackw.htm Zur Vertiefung oder um einen umfassenden Überblick zu erhalten, sei auf die Übersicht und Linksammlung zu nationalen und inter- nationalen medizinischen Online-Qualitäts- initiativen des Frauengesundheitszentrums in Graz verwiesen.

http://www.fgz.co.at/links9a.htm

Qualitätskontrolle im Internet

Eines der bekanntesten Qualitätssiegel, wenn auch nicht unumstritten HON-Health on the Net Foundation: http://www.hon.ch/

Das Frauengesundheitszentrum in Graz hat die vollständigste Linkliste zu Qualität im Internet http://www.fgz.co.at/links9a.htm

Das Aktionsforum erstellt eine Datenbank mit An- bieterinformationen:

http://www.afgis.de/aktuelles.php

Besonders für Informationsanbieter interessant:

http://jama.ama-assn.org/issues/v283n12/ffull/

jsc00054.html

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Bayerisches Ärzteblatt 6/2002 313

Surftipps

Zu den aktuellen relevanten Publikationen zählen:

„The WWW of the World Wide Web: Who, What, and Why?“

http://www.jmir.org/2002/1/e2/

und

„Reliability of Health Information on the Internet: An Examination of Experts’ Ratings“

http://jama.ama-assn.org/issues/v285n20/

ffull/joc02274.html

Insgesamt entsteht der Eindruck, dass zwar eine Vielzahl von Qualitätsinitiativen begon- nen haben das Problemfeld zu bearbeiten, konkrete Ergebnisse jedoch nur vereinzelt vorhanden sind.

Allgemein sind Anbieter immer dann auffäl- lig, wenn sie Informationsquellen und Auto- ren nicht offenlegen und der Verkauf von me- dizinischen Produkten im Vordergrund steht.

Auch sollte ein Anbieter seine medizinische Kompetenz nachvollziehbar machen, wenn er nicht aus anderen Tätigkeitsfeldern bereits

bekannt ist. Es bleibt also vorerst hauptsäch- lich die Orientierung an grundlegenden Richtlinien und der gesunde Menschenver- stand bei der Bewertung von medizinischen Online-Informationen.

Anschrift des Verfassers:

Dr. Marc M. Batschkus, bat@ibe.med.uni-muenchen.de, Multimedia-Lerncenter-Medizin IBE-Klinikum der Universität München-Großhadern

www.med.uni-muenchen.de/ibe/mmlc/mmlc.html HITI bietet einen interaktiven Fragebogen zur

Evaluierung an:

http://hitiweb.mitretek.org/info/projects.asp

MedCertain – Beteiligung an der Kriterienerstellung gewünscht:

http://www.medcertain.org

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