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Wegweiser zur Selbsthilfe – Garant für Qualität Verein Selbsthilfekontaktstellen in Bayern

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Academic year: 2022

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542 Bayerisches Ärzteblatt 9/2004

BLÄK informiert

Herr F. ist Arzt in Waldkraiburg. Er ahnt, wie es seinen Patienten nach der Diagnose ei- ner schweren Erkrankung zumute ist, und verweist sie deshalb an die Kontaktstelle in Mühldorf, von der sie nach einem einfühlsa- men Gespräch die Adresse einer passenden Selbsthilfegruppe erhalten. Von der Gruppe bekommen die Neubetroffenen persönliche Unterstützungen, erfahren, wie es anderen er- ging und welche Schritte jetzt für sie wichtig sind, um aktiv an der Gesundung zu arbeiten.

Für Herrn F. steht fest: Selbsthilfegruppen arbeiten präventiv hinsichtlich Vorsorge und Nachsorge und sie ergänzen wesentlich die medizinische Behandlung. Selbsthilfegruppen helfen dem Gesundheitssystem Kosten zu sparen, indem sie die ambulante Versorgung unterstützen und durch Informationen zu Er- krankung und Therapiemöglichkeiten ermög- lichen, dass professionelle Angebote gezielter und sinnvoller genutzt werden.

Herr F. schätzt deshalb die Dienstleistungen der Kontaktstelle, die Selbsthilfe befördert.

Selbsthilfeunterstützung

Die Qualität der Arbeit in Selbsthilfegruppen hat sich kontinuierlich verbessert. Hierfür sorgen die Selbsthilfekontaktstellen: Sie bera- ten zur Gruppengründung, zu Konzept, Fi- nanzierung, Öffentlichkeitsarbeit, stellen Räume für die Treffen und Veranstaltungen zur Verfügung und bieten Fortbildungen an.

Als Beispiel: Im Selbsthilfezentrum Mün- chen (SHZ) treffen sich regelmäßig 136 Gruppen – 870 Gruppen aus dem Gesund- heitsbereich haben Kontakt zum SHZ und dessen Angebote. Im Jahr 2003 gab es über 6000 Anfragen zu Selbsthilfe per Telefon oder E-Mail.

Eine weitere Aufgabe der Kontaktstellen ist es, die Selbsthilfe im Sozial- und Gesund- heitssystem zu verankern. Anlässlich der Herausgabe des Wegweisers „Selbsthilfeun- terstützung in Bayern“ sagt Alois Glück, Landtagspräsident (CSU): „Die Zukunft der Selbsthilfe sind all diejenigen, die sich enga- gieren, mitgestalten und mit aufopferndem Elan ihren Alltag meistern.“ Die Broschüre ist ein Projekt von vielen, die der Verein Selbsthilfekontaktstellen Bayern (SHK Bay- ern) in Zusammenarbeit mit der Selbsthilfe- koordination Bayern (SeKo) durchgeführt hat.

Der Verein SHK Bayern

Der Verein SHK Bayern ist ein Zusammen- schluss von Selbsthilfekontaktstellen und Selbsthilfeunterstützungsangeboten in Bay- ern, dessen Mitglieder sich seit 1987 regel- mäßig zum Informations- und Erfahrungs- austausch treffen.

Aufgaben des Vereins sind:

• die Kontaktstellenarbeit durch Erfah- rungs- und Informationsaustausch sowie durch gemeinsame Fortbildung weiterzu- entwickeln;

• ihre Erfahrungen der interessierten Öf- fentlichkeit und Fachleuten zur Verfügung zu stellen;

• sich landesweit für eine gesteigerte Akzep- tanz und finanzielle Förderung der Selbst- hilfe einzusetzen.

So werden zum Beispiel gemeinsam mit der SeKo Bayern im zweiten Halbjahr 2004 fol- gende Vorhaben und Projekte realisiert:

• Fachforum für Selbsthilfeunterstützer in der Politischen Akademie Tutzing „Selbst- hilfe als vierte Säule des Gesundheitswe- sens? Der gesellschaftspolitische Wert der Selbsthilfe.“

• Fortbildung für Selbsthilfeunterstützer

„Krisenintervention in Selbsthilfegrup- pen“.

• Veranstaltung für Selbsthilfegruppenleiter, Selbsthilfeunterstützer und Kooperations- partner wie Politiker, Ärzte, Krankenkas- sen usw. in Kooperation mit Professor Dr.

Heiner Keupp vom Department Psycholo- gie der Universität München „Partner der Selbsthilfe – Welche Hilfe braucht die Selbsthilfe wirklich?”

• Maßgeblich beteiligt an der Tagung des Bayerischen Landtags „Bürgerschaftliches Engagement und Familie“.

Ferner gibt es Arbeitsgruppen zum Beispiel zur Umsetzung des § 20 Absatz 4 SGB V (Förderung der Selbsthilfe durch die Gesetz- liche Krankenversicherung – GKV), die sich

regelmäßig mit den bayerischen Krankenkas- senverbänden austauschen. SHK Bayern ver- anstaltet und dokumentiert jährlich den „Bay- erischen Selbsthilfekongress“ – 2003 zum Thema „Selbsthilfe in Europa“ – und reali- siert Projekte wie in 2005 die Erstellung eines Informationsvideo zur Selbsthilfeunterstüt- zung in Bayern.

Ein wesentliches Ziel des Vereins ist es, die Qualität der Unterstützungsleistungen konti- nuierlich zu verbessern und in Bayern ein flä- chendeckendes Netz aufzubauen. So wurden in Anlehnung an die Deutsche Arbeitsge- meinschaft Selbsthilfegruppen (DAG) Qua- litätsstandards für die professionelle Selbst- hilfeunterstützung erstellt. SHK Bayern achtet entsprechend auf eine fachgerechte Selbsthilfeberatung bei seinen Mitgliedern und unterstützt hier durch Fortbildung und Beratung.

Im Januar 2005 wird die SeKo Bayern (www.seko-bayern.de), mit der der Verein schon immer eng zusammenarbeitet, in die Trägerschaft des SHK Bayern übergehen und zukünftig auch Aufgaben als Geschäftsfüh- rung übernehmen.

Kontakt:

Eva Kreling, Vorstand SHK Bayern, c/o Selbsthilfezentrum München, Bayerstraße 77 a, 80335 München,

Telefon 089 532956-20, Fax 089 532956-60, E-Mail: eva.kreling@shz-muenchen.de Internet: www.shz-muenchen.de

Wegweiser zur Selbsthilfe – Garant für Qualität Verein Selbsthilfekontaktstellen in Bayern

Vorstand der SHK Bayern: Margot Murr, Eva Kreling und Jochen Peters (v. li.).

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