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Jahresbericht des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt - Rückblick 2013

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Jahresbericht des Landesamtes für Verbraucherschutz

Sachsen-Anhalt

-

Rückblick 2013

(4)

Impressum

Herausgeber: Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Freiimfelder Str. 68

06112 Halle (Saale)

www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de

Redaktion: Fachbereich Verwaltung - Dezernat Informationsmanagement Jana Richter-Grünewald M. A.

LAV 07/2014-222

Stand: Juli 2014

© Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt, alle Rechte vorbehalten

Dieser Bericht wurde mit Sorgfalt und nach vorhandenem Wissen erarbeitet. Eventuelle Fehler sowie inzwischen geänderter und erweiteter Kenntnisstand können jedoch nicht ausgeschlossen werden. Wenden Sie sich in diesem Fall direkt an die Redaktion.

Für weitere Informationen steht der Internetauftritt es Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt unter www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.de zur Verfügung.

Bei Fragen zu einzelnen Themen wenden Sie sich bitte an dez13@lav.ms.sachsen-anhalt.de.

(5)

Vorwort

Dr.- Ing. Bernhard Räbel Präsident des Landesamtes für Verbraucherschutz

Sachsen-Anhalt Sehr geehrte Leserinnen und Leser,

wenn in einigen Jahrzehnten auf das Jahr 2013 zurückgeblickt werden wird, wird dieses in der Erinnerung in Mitteldeutschland erscheinen als das Jahr des seit mehreren Jahrhunderten größ- ten Hochwassers. An den Deichbruch bei Fischbeck wird man sich erinnern, und vielleicht noch daran, mit welcher Entschlos- senheit und Genialität dieser wieder verschlossen wurde. Nicht im Gedächtnis wird geblieben sein, dass im Fachbereich Vete- rinärmedizin Untersuchungen zur Todesursache von durch das Hochwassergeschehen verendeter Tiere, insbesondere Rinder, notwendig wurden, dass im Fachbereich Lebensmittelsicher- heit Fragen zur Genusstauglichkeit von auf überschwemmten Flächen später im Jahr reifendem Obst und Gemüse beantwor- tet wurden, und dass der Fachbereich Hygiene gemeinsam mit vielen anderen Institutionen und Wissenschaftlern nach der Ur- sache eines Kryptosporidienausbruchs in Halle (Saale) suchte und diesen letztlich auf Picknick der später Erkrankten auf vor- her überschwemmten Flächen zurückführen konnte. Auch ver- gessen wird sein, dass der Fachbereich Arbeitsschutz einen bedauerlichen tödlichen Arbeitsunfall eines bei den Aufräumar- beiten tätigen Helfers zu untersuchen hatte. Alle die gerade ge- nannten Ereignisse sind in diesem Ihnen vorliegenden Bericht gar nicht erwähnt oder nur kurz angerissen.

Der Jahresrückblick 2013 des Landesamtes für Verbrau- cherschutz (LAV) Sachsen-Anhalt stellt die Aufgaben der Fach- bereiche und Dezernate des LAV in ihren Grundzügen vor und hebt einige Arbeitsergebnisse besonders heraus. Die Auswahl ist wieder so getroffen, dass den interessierten Nichtfachleuten ein grundlegender Eindruck von Jahresschwerpunkten der Ar- beit der Beschäftigten des LAV ermöglicht wird und den Fach- leuten ergänzende Detailinformationen zu ihnen im Wesentli- chen bereits bekannten Sachverhalten gegeben werden.

Das Arbeitsjahr 2013 begann für das LAV mit einem be- sonderen Ereignis: Der Festveranstaltung „10 Jahre LAV“ am 24.01.2013 im am selben Tage offiziell zur Nutzung übergebe- nen Gebäude Große Steinernetischstraße in Magdeburg. Im Herbst 2012 waren der Fachbereich Hygiene und das Dezernat Gewerbeaufsicht Mitte aus ihren alten, verschlissenen Objekten an den gemeinsamen neuen Standort gezogen.

Im Rahmen der Festveranstaltung würdigten der Minister für Arbeit und Soziales, Herr Norbert Bischoff und der Minister für Landwirtschaft und Umwelt, Herr Dr. Hermann Onko Aeikens die 10-jährige erfolgreiche Arbeit des LAV und seiner Beschäf- tigten. Grußworte und Fachvorträge des Präsidenten des Ro-

bert Koch-Institutes, Herrn Prof. Dr.

Reinhard Burger, und leitender Mit- arbeiter des Friedrich-Löffler-Institu- tes, des Bundesamtes für Risikobe- wertung und der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin ga- ben neben meinem eigenen Über- sichtsvortrag den über 100 Gästen aus Politik, Behörden und dem ei- genen Haus einen weitgespannten Überblick über die Tätigkeit des LAV und seiner wichtigsten Partnerein- richtungen.

Wenige Wochen später stand die Erstakkreditierung der meisten Laborbereiche des Landesamtes unter den Bedingun- gen der Deutschen Akkreditierungsstelle GmbH (DAkkS) an.

Die Vorbereitung auf die Begutachtung und die nachfolgende Korrektur der (überschaubar wenigen) festgestellten Defizite wurden von den durchweg sehr engagierten Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern erfolgreich bewältigt. Mit der Verleihung der Akkreditierungsurkunde vom 15.08.2013 verfügen die Laborbe- reiche des Landesamtes auch weiterhin über ein akkreditiertes Qualitätsmanagementsystem, die Messungen und Stellungnah- men werden auch formal im nationalen und im internationalen Rahmen anerkannt. Besondere Achtung hat sich im Verfahren die Qualitätsmanagementbeauftragte des LAV, Frau Labusch- ke, erworben.

Die Anerkennung ganz anderer Art erfolgt durch die „Kunden“

des LAV, durch Bürger, Betriebe und Verbände. Beim Arbeits- schutztag des Landes Sachsen-Anhalt in Bernburg, beim Kran- kenhaushygienetag in Halle (Saale), bei den Fachgesprächen

„Tierseuchenbekämpfung und Tiergesundheit“ in Bernburg/

Strenzfeld und in Stendal, der Fortbildungsveranstaltung Le- bensmittelsicherheit in Halle und vielen anderen vergleichbaren Veranstaltungen spricht der hohe Besucherzulauf eine deutliche Sprache: Die Arbeitsergebnisse des Landesamtes sind aner- kannt, sind praxisrelevant und sie bestätigen den „Rechtsunter- worfenen“ entweder die bereits erreichten guten Arbeitsergeb- nisse oder weisen den Weg zu deren Verbesserung.

Ich wollte mit diesen einleitenden Bemerkungen gerade nicht, wie sonst üblich, auf die nachfolgenden Aufsätze einge- hen. Ich hoffe, Ihre Augen bleiben beim Durchblättern unseres Jahresberichtes an der einen oder anderen Überschrift, einer Textzeile oder an einem Bild hängen, welches zum genaueren Beschäftigen mit den Inhalten des zugehörigen Aufsatzes an- regt. Ich wünsche Ihnen bei der Lektüre des nun vorliegenden Berichtes viele neue Erkenntnisse. Für genauere Auskünfte ste- hen Ihnen die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter meines Hauses und ich selbst gern zur Verfügung.

Festveranstaltung zum 10-jährigen Bestehen des LAV

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Organisationsplan des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt Ethikkommission des Landes Sachsen-Anhalt PräsidentStabstelle Fachbereich 1 Verwaltung (Halle (Saale))

Fachbereich 2 Hygiene (Magdeburg)

Fachbereich 3 Lebensmittelsicherheit (Halle (Saale))

Fachbereich 4 Veterinärmedizin (Stendal)

Fachbereich 5 Arbeitsschutz (Dessau-Roßlau) Dezernat 11 Personal, Recht, Organisation

Dezernat 21 Gesundheits- und Hygienemanagement Dezernat 31 Tierische Lebensmittel Dezernat 41 Morphologische und mikrobiologische Tierseuchendiagnostik

Dezernat 51 Technischer und sozialer Arbeitsschutz Dezernat 12 Wirtschafliche Angelegenheiten Dezernat 22 Umwelt- und WasserhygieneDezernat 32 Pflanzliche Lebensmittel Dezernat 42 Virologische Tierseuchendiagnostik

Dezernat 52 Stoffliche/physikalische Gefahren, Medizinischer Arbeitsschutz Dezernat 13 Informationsmanagement Dezernat 23 MedizinischeMikrobiologie

Dezernat 33 Bedarfsgegenstände, kosmetische Mittel, Rückstände, Kontaminanten Dezernat 43 Rückstandskontrollen und Tierarzneimittelüberwachung

Dezernat 53 Gewerbeaufsicht West (Halberstadt) Dezernat 24 ArzneimittelprüfstelleDezernat 44 Fleisch- und Milchhygiene

Dezernat 54 Gewerbeaufsicht Ost (Dessau-Roßlau) Dezernat 45 Tierseuchenbekämpfung, Epidemiologie, Tierschutz, technische Überwachung

Dezernat 55 Gewerbeaufsicht Mitte (Magdeburg) Dezernat 56 Gewerbeaufsicht Nord (Stendal) Dezernat 57 Gewerbeaufsicht Süd (Halle (Saale))

Struktur des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt

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Abkürzungsverzeichnis

AFB Amerikanische Faulbrut der Bienen AMG Arzneimittelgesetz

ARE akute respiratorische Erkrankungen BAC Benzalkoniumchlorid

BGBl. Bundesgesetzblatt BHV1 Bovines Herpesvirus 1 BVD Bovine Virusdiarrhoe

DAkkS Deutsche Akkreditierungsstelle DDAC Didecyldimethylammoniumchlorid DGE Deutsche Gesellschaft für Ernährung

DGHM Deutsche Gesellschaft für Hygiene und Mikrobiologie DIN Deutsches Institut für Normung

EG Europäische Gemeinschaft

EU Europäische Union

HIT Herkunfts- und Identifikationssystem für Tiere IfSG Infektionsschutzgesetz

KW Kalenderwoche

LAIV live attenuated influenza vaccine LAV Landesamt für Verbraucherschutz LFGB Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuch LHO Landeshaushaltsordnung

LIMS Laborinformations- und Managementsystem NRKP Nationaler Rückstandskontrollplan

NRZ Nationales Referenzzentrum PCR Polymerasekettenreaktion PWS pharmakologisch wirksame Stoffe QAV quartäre Ammoniumverbindungen RKI Robert Koch-Institut

TIV trivalent inactivated influenza vaccines TRACES TRAde Control and Expert System

VO Verordnung

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Inhaltsverzeichnis

1 Fachbereich Verwaltung . . . .1

1.1 Dezernat 11 - Personal, Recht, Organisation . . . 2

1.2 Dezernat 12 - Wirtschaftliche Angelegenheiten . . . 3

1.3 Dezernat 13 - Informationsmanagement . . . 4

2 Fachbereich Hygiene . . . .5

2.1 Dezernat 21 - Gesundheits- und Hygienemanagement . . . 6

Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt 1991 bis 2013 . . . 7

2.2 Dezernat 22 - Umwelt- und Wasserhygiene . . . 11

Web-basierte Darstellung der Trinkwasserqualität in Sachsen-Anhalt . . . 12

2.3 Dezernat 23 - Medizinische Mikrobiologie . . . 14

Beobachtungsstudie zur Effektivität von saisonalen Influenzaimpfstoffen auf der Basis der Virologischen Surveillance akuter respiratorischer Erkrankungen (ARE) bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt in der Influenzasaison 2012/13 . . . 15

2.4 Dezernat 24 - Arzneimittelprüfstelle . . . 18

Analytische Untersuchung von Arzneimitteln - Plan- und Verdachtsproben . . . 19

3 Fachbereich Lebensmittelsicherheit . . . .21

3.1 Dezernat 31 - Tierische Lebensmittel . . . 22

Qualität von Fleisch aus der Lagerhaltung gastronomischer Einrichtungen . . . 23

Untersuchung und Beurteilung von Speiseeis . . . 24

3.2 Dezernat 32 - Pflanzliche Lebensmittel . . . 25

Zum Frühstück ein süßer Brotaufstrich … . . . 26

… oder ein leckerer Honig . . . 26

Mittags im Kindergarten oder in der Schule . . . 27

Zwischendurch ein Stück Schokolade … . . . 27

… und ein diätetischer Mehrfruchtsaft . . . 28

Abends ein Brot … . . . 28

… und zuletzt ein guter Wein . . . 29

3.3 Dezernat 33 - Bedarfsgegenstände, kosmetische Mittel, Rückstände und Kontaminanten . . . 30

Rückstände von Pflanzenschutzmitteln und persistenten Chlorkohlenwasserstoffen. . . 31

Untersuchung von Obst und Gemüse auf Rückstände von Didecyldimethylammoniumchlorid (DDAC) und Benzalkoniumchlorid (BAC) . . . 32

Gegenstände und Schadstoffe mit Hautkontakt . . . 33

(10)

4 Fachbereich Veterinärmedizin . . . .34

4.1 Dezernat 41 - Morphologische und mikrobiologische Tierseuchendiagnostik . . . 36

Amerikanische Faulbrut der Bienen (AFB) . . . 37

Malaria bei Humboldtpinguinen in Sachsen-Anhalt . . . 38

4.2 Dezernat 42 - Virologische Tierseuchendiagnostik . . . 39

Fortführung der BHV1-Tilgung im Vorfeld der Artikel-10-Beantragung . . . 40

4.3 Dezernat 43 - Rückstandskontrollen und Tierarzneimittelüberwachung . . . 42

Rückstandskontrollen und Tierarzneimittelüberwachung . . . 43

4.4 Dezernat 44 - Fleisch- und Milchhygiene . . . 45

Ausgewählte Ergebnisse der Untersuchungen zur Fleisch- und Milchhygiene . . . 46

4.5 Dezernat 45 - Tierseuchenbekämpfung, Epidemiologie, Tierschutz, technische Überwachung . . . 48

TRACES (TRAde Control and Expert System) . . . 49

5 Fachbereich Arbeitsschutz . . . .51

5.1 Dezernat 51 - Technischer und sozialer Arbeitsschutz . . . 52

Tödliche Arbeitsunfälle in Sachsen-Anhalt . . . 53

5.2 Dezernat 52 - Stoffliche/physikalische Gefahren, Medizinischer Arbeitsschutz . . . 57

Arbeitsmedizinische Vorsorge und Gefährdungsbeurteilung für eine „Reise ins Blaue“? . . . 58

5.3 Dezernat 53 - 57 - Gewerbeaufsicht West, Ost, Mitte, Nord, Süd . . . 59

Schwerpunktkontrolle zur Marktüberwachung bei Klammer-Leuchten . . . 60

Bericht zum Projekt „Aktive Marktüberwachung 2013 - Kontrolle bei der Bereitstellung von Schutzhandschuhen“ . . . 63

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1 Fachbereich Verwaltung

Fachbereich 1 - Verwaltung

Fachbereichsleiterin: Oktavia Ihlenfeldt

Kühnauer Str. 70

06846 Dessau-Roßlau

Tel.: (0340) 6501 - 150

E-Mail: oktavia.ihlenfeldt@lav.ms.sachsen-anhalt.de

Dezernat 11 Personal, Recht, Organisation Dezernat 12 Wirtschaftliche Angelegenheiten Dezernat 13 Informationsmanagement

Durch Erlass des Ministeriums für Gesundheit und Soziales vom 11.03.2004 (MBl. LSA Nr. 15/2004, S. 199) ist das Landes- amt für Verbraucherschutz (LAV) in einen Landesbetrieb gemäß

§ 26 Abs. 1 LHO im Geschäftsbereich des Ministeriums über- führt worden.

2004 wurde im LAV die doppische Buchführung unter Ein- satz von SAP/R3 eingeführt.

Im Fachbereich Verwaltung erfolgt die Wahrnehmung behör- deninterner Aufgaben zur Absicherung der Rahmenbedingungen für die 4 Fachbereiche insbesondere unter dem Aspekt betriebs- wirtschaftlicher Grundsätze. Der Fachbereich ist verantwort- lich für die Fortentwicklung der Organisations- und Aufgaben- struktur, für die Wirtschaftlichkeit des Einsatzes personeller und materieller Ressourcen und die Gewährleistung der ordnungsgemäßen Geschäftsführung mit der Zielsetzung, den Zuschussbedarf zu reduzieren.

Diese Verwaltungsaufgaben werden ergänzt durch nach außen gerichteten Leistungen wie zum Beispiel der Öffentlich- keitsarbeit (Publikationen, Internetportal, Ausstellungen, Veran- staltungen u. a.) mit dem Ziel der Verbraucheraufklärung.

Sowohl zur Darstellung des Leistungsspektrums des LAV als auch als Instrument zur globalen Steuerung durch die Minis- terien wurden - wie auch in den Vorjahren - Zielvereinbarungen unter Federführung des Fachbereiches Verwaltung erstellt und zwischen LAV und den Fachressorts des Ministeriums für Land- wirtschaft und Umwelt sowie des Ministeriums für Arbeit und So- ziales abgestimmt. Besonderer Schwerpunkt war die personelle Absicherung der gesetzlich vorgegebenen Aufgaben bei gleich- zeitiger Realisierung des Personalentwicklungskonzeptes (Kon- solidierung der Stellenhaushalte) der Landesregierung.

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1 .1 Dezernat 11 - Personal, Recht, Organisation

Dezernatsleiter: Klaus Lenze

Kühnauer Str. 70

06846 Dessau-Roßlau

Tel.: (0340) 6501 - 170

E-Mail: klaus.lenze@lav.ms.sachsen-anhalt.de

Aufgaben:

• Personalverwaltung

• Rechtsangelegenheiten

• Dienstposten und Arbeitsplatzbewertung

• Grundsatzfragen Organisation

• Innerer Dienst an insgesamt 7 Standorten, davon 3 Labor- standorten

• Auskünfte nach Informationsgesetzen

Das Land Sachsen-Anhalt war auch in 2013 weiterhin um einen drastischen Stellenabbau bemüht. Die Begriffe Aufgaben- verzicht, Privatisierung, Aufgabenverlagerung und rationellere Aufgabenwahrnehmung mit verringertem Stellenbestand durch Zusammenlegung und Zentralisierung von Aufgaben, durch die Zusammenführung von Standorten und die Nutzung länder- übergreifender Kooperationen markieren die Wege, auf denen dies erreicht werden soll.

Entsprechend des Personalentwicklungskonzeptes des Landes Sachsen-Anhalt (PEK 2009 - 2025) beträgt der Ziel- stellenbestand für das LAV 389 Bedarfsstellen. Die Überhang- stellen der Titelgruppe 96 wurden dabei von 63 auf 180 erhöht, wovon bislang 53 Stellen durch Altersabgänge zum 31.12.2013 abgebaut wurden.

Im Jahr 2013 (Stand: 31.12.2013) arbeiteten 389 Beschäf- tigte (Beamte/Tarifbeschäftigte, davon 278 weiblich) als Be- darfspersonal im LAV, davon 110 in der Laufbahngruppe 2 / 2.

Einstiegsamt (ehem. höherer Dienst), 117 in der Laufbahngrup- pe 2 / 1. Einstiegsamt (ehem. gehobener Dienst) und 162 in der Laufbahngruppe 1 (ehem. mittlerer Dienst). 81 Beschäftigte des abzubauenden Personals (Titelgruppe 96) trugen darüber hin- aus zur Aufgabenbewältigung bei.

Neben 4 Gewerbereferendaren/-innen und 2 Gewerbeober- inspektoranwärtern/-innen für den Dienst in der Arbeitsschutz- verwaltung sowie 8 Lebensmittelchemiker/innen zur Ausbildung und Vorbereitung auf die Staatsprüfung zum staatlich geprüf- ten Lebensmittelchemiker konnten 2013 wieder 6 Auszubilden- de (Biologie- und Chemielaboranten/-innen) eingestellt werden.

Im Jahr 2013 hat sich die Zahl der Anträge auf Zugang zu amtlichen Informationen auf der Grundlage der Informationsge- setze im Vergleich zu den Vorjahren nicht verändert. Obwohl Jedermann das Recht hat, Zugang zu amtlichen Informationen zu begehren, haben nur wenige Bürger von dieser Möglichkeit Gebrauch gemacht. Informationen nach dem Verbraucherin- formationsgesetz, die aus dem Bereich des Lebensmittel- und Futtermittelgesetzbuches sowie Produktsicherheitsgesetzes im Landesamt vorliegen, wurden nur mit einem Antrag begehrt. Hier wurden Daten aus der amtlichen Überwachung von Rückständen an Pflanzenschutz- und Schädlingsbekämpfungsmitteln des Landes Sachsen-Anhalt für das Jahr 2012 herausgegeben. An- träge nach dem Umweltinformationsgesetz sind nicht gestellt worden. Auf der Grundlage des Informationszugangsgesetzes Sachsen-Anhalt sind 6 Anträge ausschließlich für den Bereich des Arbeitsschutzes auf Erteilung von Informationen zu Unfall- gutachten der Gewerbeaufsichtsämter eingegangen und bear- beitet worden.

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1 .2 Dezernat 12 - Wirtschaftliche Angelegenheiten

Dezernatsleiterin: Beate Gebühr

Freiimfelder Str. 68

06112 Halle (Saale)

Tel.: (0345) 5643 - 334

E-Mail: beate.gebuehr@lav.ms.sachsen-anhalt.de

Aufgaben:

• Wirtschaftsplanung des LHO-Betriebes und Jahresab- schlussbericht nach Handelsgesetzbuch

• Haushaltsmanagement

• Finanzbuchhaltung mittels SAP/R3

• eigenständiger Zahlungsverkehr und Bankwesen, inkl.

Mahnwesen

• Beschaffungswesen, Anlagenbuchhaltung und Vermögens- verwaltung

• Kosten-Leistungs-Rechnung und Controlling

• Reisekostenmanagement

Das Dezernat Wirtschaftliche Angelegenheiten sichert den Dienstbetrieb des LAV durch Planung, Bereitstellung und Ab- rechnung der Haushaltsmittel, durch Beschaffungen, das Rech- nungswesen und den Zahlungsverkehr sowie eine permanente Liquiditätskontrolle.

Das LAV wird nach betriebswirtschaftlichen Gesichtspunkten geführt. Im Haushaltsjahr 2013 hat das LAV für laufenden Auf- wand (Ausgaben z. B. Personal, Material, bezogene Leistungen) 34,3 Mio. € verbraucht. Davon wurden ca. 4,1 Mio. € durch Ein- nahmen aus Gebühren und Entgelten für Leistungen des LAV eigenfinanziert. Dadurch wurden ca. 12 % der Gesamtkosten gedeckt.

Die für das LAV geführte Kosten-Leistungs-Rechnung dient neben internen Steuerungszwecken und Wirtschaftlichkeitsun- tersuchungen der regelmäßigen Überprüfung der Höhe von Ge- bühren und Entgelten, die für die Leistungen des LAV erhoben werden. Ziel der Gebühren- und Entgeltfestsetzung ist die Ge- währleistung der Erfüllung des Untersuchungsauftrages in einem angemessenen Erlös-Kosten-Verhältnis.

Das Dezernat Wirtschaftliche Angelegenheiten beschafft die für die Aufgabenerfüllung des LAV in Labor und Verwaltung not- wendigen Anlagen, Verbrauchsmittel und Dienstleistungen und führt die Vergabeverfahren durch.

Um die finanziellen Ressourcen möglichst effektiv einzuset- zen, arbeitet das LAV im „Beschaffungsverbund Mitteldeutsch- land“ mit den Bundesländern Sachsen und Thüringen u. a. für die Beschaffung von Laborverbrauchsmaterialien zusammen.

Im Berichtsjahr wurden ca. 1,2 Mio. € in die Erhaltung des Anlagenvermögens vor allem in die Laborausstattung investiert.

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1 .3 Dezernat 13 - Informationsmanagement

Dezernatsleiterin: Jana Richter-Grünewald

Kühnauer Str. 70

06846 Dessau-Roßlau

Tel.: (0340) 6501 - 172

E-Mail: jana.richter-gruenewald@lav.ms.sachsen-anhalt.de

Aufgaben:

• Gestaltung der Geschäftsprozesse

• Öffentlichkeitsarbeit, Internet, Publikationen

• Fachinformationssystem, Intranet, Bibliothek,

• IT-Infrastruktur und Systemverwaltung für 7 dezentrale Standorte in einer gemeinsamen IT-Domäne

• IT-Benutzerbetreuung

• Fachspezifische Datenverarbeitungsanwendungen, Infor- mationssystem Arbeitsschutz, Laborinformations- und Ma-

nagementsystem in den Fachbereichen Lebensmittelsicher- heit und Veterinärmedizin, Wasserdatenbank

• Mathematische Statistiken, z. B. für die Gesundheitsbericht- erstattung und Schulanfängerstudie des Fachbereichs Hy- giene

Die Aufgaben des Dezernates Informationsmanagement sind weit gespannt. Neben der Aufrechterhaltung der IT-Infra- struktur und Systemverwaltung für die 7 dezentralen Standorte in einer gemeinsamen IT-Domäne und der damit verbundenen Benutzerbetreuung wird die Arbeitsfähigkeit der Fachberei- che durch diverse IT-Fachverfahren garantiert. Besondere Be- deutung haben das Informationssystem für den Arbeitsschutz (IFAS), das Labormanagement- und Informationssystem (LIMS) im Lebensmittel- und Veterinärbereich sowie die zentrale Was- serdatenbank zur Sicherung der Trink- und Badewasserqualität des Landes Sachsen-Anhalt.

Ein Schwerpunkt der Tätigkeiten war 2013 die Vorbereitung und der Beginn der Umstellung der EDV auf Windows 7. In diesem Zusammenhang wurden verschiedene Fachanwendungen durch Windows-7-fähige Versionen ersetzt.

Ein weiterer Schwerpunkt der Tätigkeiten im Dezernat Infor- mationsmanagement ist die Informationsversorgung nach innen und außen. Es werden den Mitarbeitern des LAV verschiedene Bibliotheksdienstleistungen einschließlich Normenbeschaffung und -verwaltung sowie eine Vielzahl von Fachdatenbanken zur Verfügung gestellt. Das vom Dezernat gepflegte Intranet dient dem Austausch von fachlichen Materialien und zum Teil auch der organisatorischen Information in den Fachbereichen und zwischen ihnen.

Die Informationsversorgung nach außen umfasst die Be- reiche Internet, Publikationen und Veranstaltungen. Die Inhalte des Internetauftrittes werden kontinuierlich erweitert und bei Be- darf auch täglich aktualisiert, um so die Bevölkerung aktuell über bestimmte Gefährdungslagen zu informieren. Im 2. Halbjahr waren auch die Internetseiten des Landesamtes für Verbraucher- schutz von dem Zusammenbruch des Landesportals Sachsen- Anhalt in Folge eines Hackerangriffes betroffen. Gemeinsam mit dem gesamten Landesportal wurden die Internetseiten des Lan- desamtes technisch und wenn nötig inhaltlich überarbeitet und neu veröffentlicht.

Jährlich werden der Gesamtjahresbericht, der Bericht zu den Untersuchungen zur Lebensmittelsicherheit, der Jahresbe- richt der Arbeitsschutzverwaltung (gemeinsam mit dem Ministe- rium für Arbeit und Soziales), der Infektionskrankheitenbericht sowie der Bericht zur Impfsituation bei Kindern im Vorschul- und Schulalter herausgegeben. Darüber hinaus wurden 3 Berichte im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung des Landes Sachsen-Anhalt mit Fokussierung auf die Kinder- und Jugend- gesundheit veröffentlicht.

(15)

2 Fachbereich Hygiene

Fachbereich 2 - Hygiene

Fachbereichsleiterin: Dr. Hanna Oppermann

Große Steinernetischstraße 4

39104 Magdeburg

Tel.: (0391) 2564 - 190

E-Mail: hanna.oppermann@lav.ms.sachsen-anhalt.de Dezernat 21 Gesundheits- und Hygienemanagement

Dezernat 22 Umwelt- und Wasserhygiene Dezernat 23 Medizinische Mikrobiologie Dezernat 24 Arzneimittelprüfstelle

Der Fachbereich Hygiene ist zuständig für die Verhütung und Bekämpfung von übertragbaren Krankheiten, zum Schutz und zur Verbesserung des umweltbezogenen Gesundheitszu- standes sowie zur Verringerung arzneimittelbedingter Gefähr- dungen der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt. Hierzu gehört u. a.

die Überwachung meldepflichtiger Infektionskrankheiten, die Umsetzung der Internationalen Gesundheitsvorschriften und des Seuchenalarmplans im Land Sachsen-Anhalt.1 Außerdem werden im Fachbereich Hygiene Informationen über die ge- sundheitliche Situation, die gesundheitliche Versorgung und das gesundheitsrelevante Verhalten der Bevölkerung im Rahmen der Gesundheitsberichterstattung gesammelt, aufgearbeitet und der Öffentlichkeit zur Verfügung gestellt.

Der Fachbereich hat eine Koordinierungsfunktion bei der Um- setzung der gesetzlichen Bestimmungen der Trink- und Bade- wasserhygiene. Es werden mikrobiologische und chemische Wasseruntersuchungen durchgeführt und die zentrale Trink- und Badewasserdatenbank in Sachsen-Anhalt geführt.

Im Fachbereich ist die Untersuchungskapazität zur Gefahren- abwehr bei Verdacht auf das Auftreten besonders gefährlicher Erreger sicherzustellen. Im Rahmen der laborgestützten Sach- verständigentätigkeit für Gesundheitsämter, Landesbehörden und -einrichtungen erfolgt die Identifizierung von Krankheitser- regern als Voraussetzung für antiepidemische Maßnahmen, bei bedrohlichen Erkrankungen, im Seuchen- und Havariefall und bei Verdacht auf bioterroristische Anschläge. Mit der Surveil- lance für Influenza und andere akute Atemwegserkrankungen wird fortlaufend die epidemiologische Situation und die aktuelle Viruszirkulation erfasst.

Eine weitere Schwerpunktaufgabe des Fachbereiches ist die Durchführung der amtlichen Untersuchungen für alle in Sachsen- Anhalt gezogenen Arzneimittelproben. Dazu gehört die regel- mäßige Beprobung der zugelassenen Fertigarzneimittel (Plan- proben). Sachsen-Anhalt verfügt über eine moderne, leistungs- fähige Pharmazeutische Industrie und die Zahl der Produkte, für die hiesige Betriebe eine Herstellungserlaubnis besitzen, ist seit Jahren im Anstieg begriffen. Auch Apothekenrezepturen werden regelmäßig untersucht. Besonders wichtig für den gesundheitli- chen Verbraucherschutz sind die Verdachts- und Abgrenzungs- proben, die von verschiedenen Behörden (u. a. Gesundheits- 1 Infektionsschutzgesetz (IfSG) vom 20.07.2000, BGBl. I S. 1045,

Gesetz zu den Internationalen Gesundheitsvorschriften (IGV) vom 23. 05. 2005, BGBl. 2007 II S. 930, in der jeweils gültigen Fas-

ämter, Zoll, Polizei und Staatsanwaltschaften) eingesandt wer- den.

Der Fachbereich ist zuständige Fachbehörde für den Öffent- lichen Gesundheitsdienst.

Im Folgenden wird von den einzelnen Dezernaten über fachliche Arbeitsschwerpunkte des Jahres 2013 berichtet.

Dazu gehört die ausgeprägte Influenzawelle mit hohen Er- krankungszahlen von Januar bis April. Durch Untersuchungen im Zusammenhang mit der Influenza-Surveillance durch den Fachbereich wurde gezeigt, dass der herkömmliche Influenza- impfstoff (trivalenter Totimpfstoff) im Vergleich zum trivalen- ten Lebendimpfstoff insbesondere bei Kindern bis zu 6 Jahren kaum wirksam ist und daher nicht mehr empfohlen werden kann.

Am 24.04.2014 wurde die web-basierte Darstellung der Trink- wasserqualität in Sachsen-Anhalt im Rahmen einer Presse- konferenz im LAV freigeschaltet. Darin werden Informationen zu Grenzwerten und Grenzwertüberschreitungen sowie Tipps für Verbraucher und Untersuchungsergebnisse dargestellt und zu- künftig jährlich aktualisiert. Die Schulanfängerstudie Sachsen- Anhalt wurde nach 23 Jahren beendet und die Ergebnisse wurden auf dem 64. Wissenschaftlichen Bundeskongresses „Der Öffent- liche Gesundheitsdienst - Professionell auf dem Weg“, der vom 15. bis 17. Mai 2014 in Magdeburg stattfand, der Fachöffent- lichkeit präsentiert. Auf der Pressekonferenz der Landesregie- rung am 27.05.2014 stellte der Minister für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt, Norbert Bischoff, die Ergebnisse vor.

Zu den Arbeitsschwerpunkten, die nicht in diesem Bericht dargestellt sind, gehört die Inanspruchnahme des Fachberei- ches während des Junihochwassers. Insbesondere mussten In- formationsmaterialien für Behörden und Bevölkerung erarbeitet und die Situation meldepflichtiger Infektionskrankheiten intensiv verfolgt werden.

In der 2. Jahreshälfte 2013 entwickelte sich ein Erkrankungs- ausbruch durch Kryptosporidien in der Stadt Halle (Saale) mit 172 gemeldeten Erkrankungen, darunter 108 Kinder bis 16 Jahre. In enger Zusammenarbeit des zuständigen Gesundheits- amts mit dem Robert Koch-Institut und dem Fachbereich konnte gezeigt werden, dass der Aufenthalt, insbesondere mit Picknick, auf den vom Juni-Hochwasser der Saale überschwemmten Flä- chen mit dem Erkrankungsausbruch im Zusammenhang steht.

Diese Erfahrungen werden künftig zu einem veränderten Vorge- hen der Gesundheitsbehörden beim Auftreten derartiger Natur- ereignisse führen.

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2 .1 Dezernat 21 - Gesundheits- und Hygienemanagement

Dezernatsleiterin: Dr. Claudia Kohlstock

Große Steinernetischstraße 4

39104 Magdeburg

Tel.: (0391) 2564 - 189

E-Mail: claudia.kohlstock@lav.ms.sachsen-anhalt.de

Aufgaben:

• Surveillance meldepflichtiger Infektionskrankheiten

• Surveillance für Influenza und andere akute Atemwegser- krankungen

• Gesundheitsberichterstattung

• Erkennung und Prävention umweltbedingter Gesundheits- risiken und Gesundheitsstörungen

• Koordinierung der Umsetzung hygienischer Standards in Gesundheits- und Gemeinschaftseinrichtungen

• Erfassung und Bewertung der gesundheitlichen Ressourcen und des Impfstatus von Kindern und Jugendlichen

• Fortbildungsmaßnahmen für den Öffentlichen Gesundheits- dienst

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Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt 1991 bis 2013

Von 1991 bis 2013 wurden in Sachsen-Anhalt jährlich Kinder hinsichtlich des Einflusses der Umwelt auf ihre Gesundheit un- tersucht. Diese Untersuchungen im Rahmen der „Schulanfän- gerstudie“ erfolgten auf freiwilliger Basis in Ergänzung zu den Schuleingangsuntersuchungen. Sie bestandenen aus einer jährlichen Fragebogenerhebung, die bis zum Jahr 2003 alle 3 Jahre durch zusätzliche körperliche Untersuchungen der Kinder ergänzt wurde. Nicht alle Untersuchungsergebnisse sind re- präsentativ für das gesamte Land, jedoch zeigen sie zeitliche Trends und Zusammenhänge bezüglich Einflussfaktoren und Gesundheitszustand von Kindern am Beispiel der Schulanfänger in ausgewählten Regionen Sachsen-Anhalts.

Schwerpunkt des Berichtes war die Beschreibung der Ent- wicklung von Atemwegserkrankungen und Allergien bei einzu- schulenden Kindern, die Verfolgung möglicher Begleit- und Ein- flussfaktoren sowie das Herausarbeiten von Expositions- und Dispositionsfaktoren. Dabei wurden sowohl die letzten 4 Unter- suchungsjahre der Studie betrachtet als auch die Trendentwick- lung über den Gesamtzeitraum von 23 Jahren beschrieben. Wie schon in den Ergebnisberichten der Studie 2006 und 2009 wur- de der Blick dabei auch auf einen weiteren wichtigen Einfluss- faktor der Kindergesundheit gerichtet - die sozialen Rahmen- bedingungen. Die gesundheitliche Entwicklung der Kinder wird in besonderem Maße von ihrer Familie, dem sozialen Umfeld und den Umwelt- und Lebensbedingungen, unter denen sie auf- wachsen, beeinflusst.

Die Ergebnisse der einzelnen Jahre konnten bis zum Ein- schulungsjahrgang 2005 in ihrer Gesamtheit verglichen werden.

Die Kinder der folgenden Einschulungsjahrgänge 2006 bis 2014 waren im Durchschnitt 10 Monate jünger, was den direkten Ver- gleich der Prävalenzen einzelner Erkrankungen und Symptome zum Teil erschwerte. Dies wurde jedoch bei der statistischen Auswertung weitgehend berücksichtigt.

Grundlage der Studie war die Fragebogenerhebung. Darin wurden Angaben zum Gesundheitszustand der Kinder, zu früh- kindlichen Einflussfaktoren auf ihre Gesundheit, zu Lebensstil- faktoren, zu Einflussfaktoren aus dem Innenraum und aus der Außenluft sowie zu Bildung und Erwerbstätigkeit der Eltern er- hoben. Im Zeitraum des letzten Studienabschnittes von 2010 bis 2013 (Einschulungsjahrgänge 2011 bis 2014) nahmen 5.084 Kin- der bzw. deren Eltern aus den Städten Magdeburg, Halle (Saale), Merseburg sowie Salzwedel, Osterburg und Gardelegen (zu- sammengefasst als Region „Altmark“) an der Schulanfängerstu- die teil. Ergänzend zur Fragebogenerhebung wurden im 1. und 2. Quartal 2013 bei 55 der einzuschulenden Kinder aus Magde- burg und Halle (Saale) Innenraumuntersuchungen in den Kin- derzimmern (Feinstaubmessung zur Bestimmung der PM1,0-, PM2,5- und PM10-Feinstaubfraktionen und Messung von chemi- schen Schadstoffen in der Kinderzimmerluft) durchgeführt.

Gesundheitszustand einzuschulender Kinder

Der Anteil übergewichtiger Kinder, der Kinder mit Adipositas bzw. extremer Adipositas hat über den Untersuchungszeitraum 1991 bis 2005 deutlich zugenommen. Ab 2006 sind die unter- suchten Kinder ca. 10 Monate jünger, da die Einschulungsun- tersuchung nicht mehr im Jahr der Einschulung, sondern bereits ein Jahr davor stattfindet. Bei den nun entsprechend jüngeren Kindern ist dieser zunehmende Trend noch nicht zu beobach- ten, trotzdem gibt es auch in dieser Altersgruppe bereits einen erhöhten Anteil übergewichtiger Kinder (Abb. 1).

Aus den seit 2 Jahren zur Verfügung stehenden Daten der Gesundheitsberichterstattung der Schulreihenuntersuchun- gen für gleiche Einschulungsjahrgänge in den 3. Klassen (er- hoben durch den Kinder- und Jugendärztlichen Dienst der Ge- sundheitsämter) ist jedoch ersichtlich, dass sich auch bei diesen jüngeren Kindern in der weiteren Entwicklung im Grundschul- alter ein Aufwärtstrend bei der Ausprägung von Übergewicht einschließlich Adipositas und extremer Adipositas beobachten lässt. Dabei kommt der höchste Anteil übergewichtiger und adi- pöser Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus. Sichtbar ist diese Entwicklung auch beim Body-Mass-Index (BMI), der gegenüber Kindern aus Familien mit hohem Sozialstatus deut- lich erhöht war. Weiterhin waren Kinder, die bereits mit einem höheren Geburtsgewicht auf die Welt gekommen waren, die keine Geschwister hatten, die in einer Raucherwohnung lebten bzw. deren Eltern über eine nur geringe Bildung verfügten, häu- figer von Übergewicht betroffen. Mädchen waren häufiger über- gewichtig als Jungen.

Am häufigsten litten die Kinder an Reizungen und Infekten der oberen Atemwege, dabei an erster Stelle an Bronchitis, ge- folgt von Pseudokrupp und Lungenentzündung. Die Erkrankun- gen an Bronchitis nahmen im Untersuchungszeitraum von 1991 bis 2005 kontinuierlich in allen Untersuchungsorten ab. Seit 2006 liegen die Bronchitisprävalenzen auf einem annähernd gleichbleibenden Niveau von ca. 34 %. In den Städten fanden sich dabei die höchsten Prävalenzen. Es konnte ein Zusammen- hang zwischen der Erkrankung des Kindes und dem Rauchen der Mutter während der Schwangerschaft sowie dem Leben in einer Wohnung mit Feuchtigkeitsproblemen nachgewiesen werden. Jungen erkrankten häufiger an Bronchitis. Von Eltern, die über einen hohen Bildungsstatus verfügten, wurden ver- mehrt Bronchitis-Erkrankungen ihrer Kinder angegeben. Kinder von Eltern mit niedrigem Bildungsstatus mussten häufiger wegen einer Bronchitis im Krankenhaus behandelt werden.

Bei den Erkrankungen an Pseudokrupp konnte im Gesamtun- tersuchungszeitraum eine deutliche Zunahme in allen Unter- suchungsregionen beobachtet werden, bei der Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung dieser Erkrankung wurde eben- falls eine Zunahme ermittelt. Jungen waren häufiger von der Er- krankung betroffen als Mädchen. Die Prävalenz von Pseudo- krupp für alle Einschulungsjahrgänge lag bei insgesamt 12,2 % (Abb. 2).

Abb. 1 Übergewicht, Adipositas und extreme Adipositas am Untersu- chungstag, Einschulungsjahrgänge 1991 bis 2014

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Bei etwa 16 % aller einzuschulenden Kinder gaben die Eltern eine erhöhte Anfälligkeit gegenüber Erkältungskrankheiten an.

Dieser Wert ist über den Untersuchungszeitraum von 23 Jahren relativ konstant. Das Leben in einer Wohnung mit Feuchtigkeits- problemen sowie die mehr als einstündige Exposition der Kinder gegenüber Kfz-Abgasen waren deutlich mit einer erhöhten Nei- gung zu Erkältungskrankheiten assoziiert.

Bei den allergischen Erkrankungen standen das Ekzem/ die Neurodermitis an erster Stelle, gefolgt von Nahrungsmittelun- verträglichkeit, Bronchialasthma und Heuschnupfen. Die Präva- lenz von Ekzem/Neurodermitis hatte im Jahr 1999 ihren Höhe- punkt erreicht und nahm seitdem wieder ab (Abb. 3). Die Kinder in Magdeburg und Halle (Saale) litten am häufigsten an der Er- krankung. Häufiger wurde die Erkrankung bei Kindern angege- ben, deren Eltern über einen hohen Bildungsstatus verfügten.

Die Diagnose Ekzem/Neurodermitis wurde bei Mädchen häu- figer gestellt als bei Jungen und auch häufiger bei Kindern mit Adipositas.

In Merseburg und Halle (Saale) waren die Prävalenzen am höchsten. Jungen litten häufiger an Bronchialasthma als Mäd- chen. Kinder, die als Frühgeborene auf die Welt gekommen waren und Kinder mit extremer Adipositas waren häufiger von Bronchialasthma betroffen. Kinder, die in einer Wohnung weiter entfernt von einer verkehrsreichen Straße lebten, litten seltener an Bronchialasthma.

Frühkindliche Einflussfaktoren

Für den Gesamtuntersuchungszeitraum ist sowohl eine deut- liche Zunahme von Frühgeburten (vor oder in der 37. Schwan- gerschaftswoche, Geburtsgewicht unter 2.500 Gramm) als auch ein wachsender Anteil von Kindern mit einem Geburtsgewicht von über 4.000 Gramm zu beobachten. Mütter, die während der Schwangerschaft geraucht hatten, brachten signifikant häufiger Kinder mit geringerem Geburtsgewicht zur Welt.

Die mittlere Stilldauer betrug 15 Wochen, die mittlere Dauer des Vollstillens (ausschließliche Ernährung mit Muttermilch) be- trug 9 Wochen. Über den Gesamtzeitraum von 1991 bis 2014 wurden 34,1 % der Kinder mindestens 12 Wochen voll gestillt, wobei in der Zeit ab 2003 der Anteil wesentlich über den Wer- ten der ersten 12 Jahre der Studie lag. Der Anteil rauchender Schwangerer ist bis 2008 deutlich gestiegen und ab 2008 auf relativ konstant hohem Niveau von 16 bis 18,5 % (Abb. 5).

Abb. 2 Zeitreihen zur Gesamtprävalenz von Pseudokrupp sowie der Notwendigkeit einer Krankenhausbehandlung, Einschulungsjahr- gänge 1991 bis 2014

Abb. 3 Prävalenzen und Trendentwicklung des Ekzems, Neurodermitis und Kontaktdermatitis bei einzuschulenden Jungen und Mäd- chen, Einschulungsjahrgänge 1991 bis 2014

Eine Nahrungsmittelunverträglichkeit gegen eine große An- zahl von Nahrungsmitteln wird seit 2003 im Fragebogen erfasst.

Dominierende Nahrungsmittel sind hier Orangen, Erdbeeren, Kiwi, rohe Tomaten und Erdnüsse. Das Vorhandensein einer Hühnerei- bzw. Kuhmilchallergie wird seit Beginn der Studie im Jahr 1991 erfragt. Hier ist über die Jahre eine deutliche Zunahme des Anteils der Kinder mit einer Allergie gegen diese Lebensmittel zu verzeichnen.

Für das Bronchialasthma konnte bis zum Jahr 2005 eine stetige Zunahme gleichermaßen in allen Untersuchungsorten beobachtet werden. Ab 2006 ist der Anstieg insgesamt abge- flacht und einzelnen Regionen teilweise nicht mehr nachweis- bar (Abb. 4).

Abb. 4 Zeitlicher Verlauf und Trend der Bronchialasthmaprävalenzen einzuschulender Kinder, Einschulungsjahrgänge 1991 bis 2014

Abb. 5 Rauchen während der Schwangerschaft in Abhängigkeit vom Bildungsabschluss der Mutter, Einschulungsjahrgänge 1991 bis 2014

Lebensstilfaktoren

Im Jahr 2006 wurde erstmals das Freizeitverhalten der ein- zuschulenden Kinder erfragt. Ein Drittel der Kinder treibt regel- mäßig Sport in einem Sportverein, 22 % besuchen eine Mu- sikschule und 14 % lernen schon früh eine Fremdsprache. Es wurde ermittelt, dass Kinder aus Familien mit niedrigem Sozial-

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status seltener einen Sportverein, eine Musikschule oder einen Sprachkurs besuchten als Kinder aus Familien mit hohem So- zialstatus. Dafür saßen diese Kinder länger vor dem Fernseher (Abb. 6).

toren zu erfassen, die im Zusammenhang mit anderen maßgeb- lich die gesunde Entwicklung der Kinder beeinflussen. Es wurden dazu der Bildungs- und der Beschäftigungsstatus der Eltern im Fragebogen erfasst. Die Verteilung der einzelnen Gruppen (niedrig - mittel - hoch) des Sozialstatus zeigt im aktuellen Un- tersuchungszeitraum 2010 bis 2013 keinen Unterschied zum Gesamtuntersuchungszeitraum: ca. 18,6 % der Teilnehmer ge- hören zur Gruppe mit niedrigen Sozialstatus, 44,2 % zur Gruppe mit mittlerem Sozialstatus und 37,2 % gehören zur Gruppe mit hohem Sozialstatus. Wie bereits im vorherigen Ergebnisbericht festgestellt, ist der Anteil von Familien mit hohem Sozialstatus in den Großstädten Halle (Saale) und Magdeburg höher als in der Altmark, in Halberstadt und in Merseburg (Abb. 7).

Über den Gesamtuntersuchungszeitraum von 1991 bis 2014 waren mehr als ein Drittel der Kinder dem Passivrauchen in der elterlichen Wohnung ausgesetzt, wobei im Laufe der Jahre eine deutliche Abnahme in allen Untersuchungsregionen zu ver- zeichnen ist. Jüngere Mütter rauchten signifikant häufiger in der Wohnung als ältere Mütter und Kinder aus Familien mit niedri- gem Sozialstatus lebten signifikant häufiger in Raucherwohnun- gen als Kinder aus Familien mit hohem Sozialstatus. Insgesamt ist aber, trotz erfreulicher Abnahme des Rauchens in der Woh- nung, der Anteil rauchender Mütter über die Jahre kontinuierlich angestiegen und heute deutlich höher als der Anteil rauchender Väter.

Die Kinder lebten überwiegend in sanierten Wohnungen, die vor 1990 erbaut worden waren. Über den Gesamtuntersu- chungszeitraum wurden eine Zunahme der zur Verfügung ste- henden Wohnfläche und eine Verlagerung des Wohnens von der Stadt hin zum Stadtrand bzw. zum Wohnen auf dem Land verzeichnet. Die Brennstoffe Kohle und Gas zum Heizen und Kochen haben im Vergleich zu den 1990er Jahren deutlich an Bedeutung verloren.

Einflussfaktoren aus dem Innenraum

Die Innenraumsituation hat sich bezüglich der chemischen Schadstoffe von 1997 bis 2013 deutlich verbessert. Die Ergeb- nisse der Untersuchungen der chemischen Innenraumfakto- ren spiegeln die normale Situation der Haushalte in Sachsen- Anhalt wider. In der Studie konnte ein direkter Zusammenhang zwischen dem Auftreten von Bronchitis und der Limonen- und Feinstaubbelastung in der Kinderzimmerluft nachgewiesen wer- den. Wohnungen auf dem Lande waren geringer durch Fein- staub belastet als Stadtwohnungen. Tendenziell konnte gezeigt werden, dass Wohnungen in unmittelbarer Nähe zu einer ver- kehrsreichen Straße höher belastet sind. In Haushalten mit hö- herem Sozialstatus und in Nichtraucherwohnungen war eine ge- ringere Feinstaubbelastung nachweisbar.

Soziale Rahmenbedingungen

Wie schon in den Ergebnisberichten 2006 und 2009 wurde auch in diesem Bericht ein besonderes Augenmerk auf die so- zialen Rahmenbedingungen gerichtet, unter denen die einzu- schulenden Kinder aufwachsen und leben. Es wurde versucht, anhand des Sozialstatus (Brandenburger Sozialindex) jene Fak- Abb. 6 Freizeitverhalten einzuschulender Kinder der Einschulungsjahr-

gänge 2007 bis 2014

Es konnte eine sozialräumliche Ungleichverteilung von Um- weltbelastungen ermittelt werden. So lebten Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus häufiger in Stadtwohnungen, die we- niger als 10 Meter von einer verkehrsreichen Straße entfernt waren, als Kinder aus Familien mit hohem Sozialstatus. Ebenso waren diese Kinder häufiger dem Passivrauchen in der elterlichen Wohnung ausgesetzt, was gleichzeitig mit einer höheren Fein- staubbelastung verbunden war (Abb. 8).

Abb. 7 Regionaler Vergleich der Anteile der Familien mit den verschie- denen Sozialstatusgruppen, bewertet nach Brandenburger Sozi- alindex, Einschulungsjahrgänge 1996 bis 2014

Die meisten rauchenden Schwangeren und rauchenden Mütter haben einen niedrigen Sozialstatus, deren Kinder er- krankten häufiger an Bronchitis und mussten wegen einer Bron- chitis auch häufiger im Krankenhaus behandelt werden. Kinder aus Familien mit niedrigem Sozialstatus nahmen seltener an Abb. 8 Entwicklung der Wohnsituation in Abhängigkeit vom Sozialstatus,

Einschulungsjahrgänge 1996 bis 2014

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Freizeitaktivitäten wie Sporttreiben im Sportverein, Besuch ei- ner Musikschule oder eines Kurses zu Erlernen einer Fremd- sprache teil.

Es konnte ermittelt werden, dass Kinder aus Familien mit ho- hem Sozialstatus häufiger an allergischen Erkrankungen litten, besonders an Ekzem bzw. Neurodermitis. Dagegen waren Kin- der aus Familien mit niedrigem Sozialstatus eher anfällig gegen Erkältungskrankheiten.

Nach 23 Jahren werden die Fragebogenerhebung und die Innenraumuntersuchungen der Schulanfängerstudie Sachsen- Anhalt nun abgeschlossen. Ursprüngliches Anliegen der Studie war es, die Atemwegsgesundheit von Schulanfängern in ost- und westdeutschen mit Luftschadstoffen unterschiedlich hoch belasteten Untersuchungsgebieten zu vergleichen, den Einfluss der Luftverschmutzung auf Atemwegserkrankungen und Aller- gien zu beschreiben und die Auswirkungen sich verändernder Luftbelastungen auf die Atemwegsgesundheit zu verfolgen. Im Zuge des gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Umbruchs im Osten Deutschlands hatten sich die Lebens- und Umweltbedin- gungen bis zum Jahr 2000 so weit angeglichen, dass keine ge- sundheitlichen Unterschiede hinsichtlich der Atemwegsgesund- heit bei den Kindern in Ost und West mehr zu ermitteln waren.

Die Untersuchungen der darauffolgenden Jahre bis 2013 kon- zentrierten sich deshalb allein auf die Kinder in Sachsen-Anhalt, wobei die Unterscheidung der Regionen bezüglich der Luftbe- lastung mit Schadstoffen zwar beibehalten wurde, jedoch keine Rolle mehr spielte, da sich die Belastungssituation in den ehe- maligen ostdeutschen industriellen Ballungsgebieten durch das Wegbrechen der Industriebetriebe bzw. durch den Neubau und die Sanierung von Betrieben mit modernen Abluftreinigungsan- lagen völlig entspannt hatte und der Situation in den ländlichen Gebieten weitgehend entsprach. Jetzt rückte eher der zuneh- mende Kfz-Verkehr in den Fokus. Im Bericht 2009 konnte mit Hilfe einer kleinräumigen Verkehrsanalyse für eine Teilstich- probe (394 Magdeburger Kinder des Einschulungsjahrgangs 2010) ein signifikanter Zusammenhang zwischen der Verkehrs- belastung (im Fragebogen erhoben durch Abstände der Woh- nung bzw. der Kindertagesstätte zu verkehrsreichen Straßen und der Belastung mit Kfz-Abgasen beim Aufenthalt im Freien) und Erkrankungen bzw. Krankheitssymptomen der Kinder er- mittelt werden. Einen ebenso signifikanten Zusammenhang gab

es zwischen der Stärke der Verkehrsimmissionsbelastung der Wohnung der Kinder und dem Sozialstatus der Familien. Kinder aus Familien mit hohem Sozialstatus lebten signifikant häufiger in Wohnungen mit geringerer Exposition gegenüber Verkehrs- immissionen als Kinder aus Familien mit niedrigem Sozial- status.

Der Fragebogen wurde entsprechend neuer Fragestellun- gen mehrfach überarbeitet, was jedoch zur Folge hatte, dass es immer wieder Brüche in den Zeitreihen gab bzw. die statistische Auswertung darunter litt. Nicht zuletzt ging besonders in den letzten Jahren die Bereitschaft von Eltern zur Teilnahme an der Studie, insbesondere auch an den Innenraumuntersuchungen deutlich zurück. Zudem kam es zu einer nicht beabsichtigten Se- lektion, denn überwiegend erklärten sich Eltern aus der Gruppe des mittleren bis hohen Sozialstatus zur Teilnahme bereit, so- dass auch hier keine Repräsentativität mehr gewährleistet war.

Seit 2007 werden in Sachsen-Anhalt die Untersuchungs- und Anamnesedaten der für jedes Kind verpflichtend durchge- führten Schuleingangsuntersuchung (SEU) von den Kinder- und Jugendärztlichen Diensten der 14 Gesundheitsämter elektro- nisch (in Form von anonymisierten Einzeldatensätzen) an die Arbeitsgruppe Gesundheitsberichterstattung (GBE) des Lan- desamtes für Verbraucherschutz übermittelt und hier systema- tisch analysiert (Erlass des Ministerium für Arbeit und Soziales Sachsen-Anhalt vom 12.04.2013). Anders als bei der Schulan- fängerstudie, bei der nur ausgewählte Regionen des Landes einbezogen waren, handelt es sich bei den neuen, elektro- nisch übermittelten Daten um eine jährliche Totalerhebung aller einzuschulenden Kinder in Sachsen-Anhalt. Die unter vielen ver- schiedenen Gesichtspunkten aufgearbeiteten „neuen SEU-Da- ten“ können einerseits im Internet abgerufen werden, anderer- seits werden sie in gedruckten Fokusberichten zusammenge- fasst und in bestimmten Zeitabständen veröffentlicht. Bei der kürzlichen Überarbeitung der Erhebungs- und Auswertungsin- strumente der Schuleingangsuntersuchung in Sachsen-Anhalt sind die Erfahrungen aus der Schulanfängerstudie Sachsen-An- halt zu einem nicht unerheblichen Teil eingeflossen. Somit ist die Schulanfängerstudie Sachsen-Anhalt hier nicht einfach be- endet, sondern sie geht hinein in eine neue moderne Form der repräsentativen Erfassung von Gesundheits- und Sozialdaten einzuschulender Kinder.

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2 .2 Dezernat 22 - Umwelt- und Wasserhygiene

Dezernatsleiterin: Uta Rädel

Große Steinernetischstraße 4

39104 Magdeburg

Tel.: (0391) 2564 - 180

E-Mail: uta.raedel@lav.ms.sachsen-anhalt.de

Aufgaben:

• Prävention wasserbedingter Gesundheitsgefährdungen und Koordinierung gesetzlicher Anforderungen

• Bewertung des Gefahrenpotenzials, Lenkung risikominimie- render Maßnahmen

• Mikrobiologische und chemische Wasseruntersuchungen

• Führen der Trink- und Badewasserdatenbank

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Web-basierte Darstellung der Trinkwasserqualität in Sachsen-Anhalt

Am 24.04.2014 wurde die web-basierte Darstellung der Trinkwasserqualität im Land Sachsen-Anhalt auf der Home- page des Landesamtes für Verbraucherschutz Sachsen-Anhalt frei geschaltet (http://www.verbraucherschutz.sachsen-anhalt.

de). Die Darstellung ist unter dem Button Hygiene - Trinkwas- serqualität zu finden.

Bevor auf das sprichwörtliche Knöpfchen gedrückt werden konnte, musste im Jahr 2013 viel Arbeit zum Aufbau dieser In- ternetseite geleistet werden.

Was war der Anlass für die Erstellung dieser Internetdar- stellung?

Alle europäischen Mitgliedsstaaten müssen nach Art. 13 Abs. 1 der EG-Trinkwasserrichtlinie den Verbraucherinnen und Verbrauchern geeignetes und aktuelles Informationsmaterial über die Trinkwasserqualität zur Verfügung stellen. Im jährlichen Bericht an die EU-Kommission und den Bund ist zu dokumentie- ren, in welcher Form diese Informationen der Öffentlichkeit ver- fügbar gemacht werden und wo die EU-Kommission diese Infor- mationen abrufen kann.

Im Landesamt für Verbraucherschutz im Dezernat Umwelt- und Wasserhygiene wird die Zentrale Trinkwasserdatenbank des Landes Sachsen-Anhalt geführt. Diese Datenbank enthält die Untersuchungsergebnisse der amtlichen Untersuchungen der Gesundheitsämter und der Eigenkontrollen der im Land an- sässigen Wasserversorger. Diese Daten sind Grundlage für die jährliche Berichterstattung des Landes an Bund und EU. Mit Hilfe dieser Datenbank und mit dem angepassten Kartenmaterial des Landesamtes für Geologie und Vermessung konnte eine gra- fische Darstellung der Trinkwasserqualität geschaffen werden, die nun über das Internet den Verbraucherinnen und Verbrau- chern zugänglich gemacht wurde.

Welche Vorarbeiten waren erforderlich?

Die Darstellung der Trinkwasserqualität erfolgt anhand so- genannter Wasserversorgungsgebiete. Diese haben keine poli- tischen Grenzen bzw. befinden sich nicht innerhalb bestehender Flurgrenzen. Ausschlaggebendes Kriterium für die Wasserver- sorgungsgebiete ist die nahezu einheitliche Wasserqualität.

Die territoriale Aufteilung der Versorgungsbereiche eines Wasserversorgungsunternehmens entspricht z. T. den zur dama- ligen Zeit bestehenden Ortsgebietsstrukturen. Inzwischen gab es in Sachsen-Anhalt mehrere Gebietsreformen, in deren Folge neue Verbands- und Einheitsgemeinden gebildet wurden. So sind Verwaltungsgemeinschaften aus zahlreichen ehemaligen eigenständigen Gemeinden oder Ortsteilen entstanden, die un- terschiedlichen Versorgungsbereichen angehören. Eine Ortslage kann somit zu mehreren Wasserversorgungsgebieten gehören, d. h., die Bevölkerung erhält ihr Trinkwasser aus verschiede- nen Wasserwerken. Andererseits existieren große Wasser- versorgungsgebiete, die zahlreiche Gemeinden gemeinsam versorgen, z. T. sogar Landkreis oder Bundesland übergreifend.

Allerdings sind keine Karten mehr verfügbar, die die ehema- ligen Ortsgebietsstrukturen noch korrekt abbilden. Aus diesem Grund mussten die aktuellen Karten des Landesamtes für Geo- logie und Vermessung entsprechend angepasst werden. Mit ei- nem erheblichen manuellen Aufwand wurden die konkreten ter- ritorialen Grenzen der Wasserversorgungsgebiete eingepflegt, in einigen Fällen mussten die Grenzen einiger Wasserversor-

gungsgebiete nachgebildet werden. Bei der Teilung von Verwal- tungsgemeinschaften war es schwierig, die Grenzen exakt dar- zustellen, daher weicht die Karte in einigen Gemeinden von den exakten geografischen Abgrenzungen geringfügig ab.

Darüber hinaus wurden die Kriterien zur Darstellung der Un- tersuchungsergebnisse festgelegt (siehe Erläuterungen im fol- genden Punkt). Die entsprechend ausgewerteten Daten wurden in Excel-Tabellen eingepflegt, aus denen die web-basierte Dar- stellung der Trinkwasserqualität generiert wird. Ergänzend wur- den zahlreiche Erläuterungen und Parametersteckbriefe er- arbeitet, die der Öffentlichkeit weiterführende Informationen liefern.

Was kann diese Darstellung leisten?

• Sie gibt einen Überblick über die Qualität des Trinkwassers aus der öffentlichen Trinkwasserversorgung des Landes Sachsen-Anhalt. Die Versorgungen durch Eigenversor- gungsanlagen (Hausbrunnen) werden in dieser Darstellung nicht berücksichtigt. Mögliche Einflüsse, die durch die Trink- wasser-Installation in einzelnen Gebäuden gegeben sein können, bleiben ebenfalls unberücksichtigt, da sie nicht auf das ganze Wasserversorgungsgebiet übertragbar sind.

• Es werden alle mikrobiologischen und chemischen Para- meter, die nach Trinkwasserverordnung zu überwachen sind, abgebildet. Ausnahme bilden hier die Pflanzenschutz- mittel, auf deren Angabe auf Grund des breiten und wech- selnden Parameterspektrums verzichtet worden ist.

• Für jeden Parameter ist ein Steckbrief hinterlegt, der Infor- mationen zu den Grenzwerten, Aussagen zu möglichen Ur- sachen einer Beanstandung und zur gesundheitlichen Be- wertung enthält.

• Die Daten können auf das gesamte Bundesland, auf ein- zelne Landkreise, auf Wasserversorgungsgebiete und auf Gemeinden gefiltert werden. Damit kann der Verbraucher erkennen, zu welchem Wasserversorgungsgebiet seine Ge- meinde gehört und woher das Trinkwasser geliefert wird.

• Die Untersuchungsergebnisse der chemischen Parameter werden als Jahresmittelwerte und Jahresmedianwerte tabel- larisch und grafisch dargestellt. Es wurden Konzentrations- klassen gebildet. Diese sind in den Karten und Säulendia- grammen farblich unterschiedlich unterlegt und geben einen Überblick über mögliche Bereiche mit Grenzwertüberschrei- tungen.

• Für jedes Wasserversorgungsgebiet gibt es eine Gesamt- übersicht über alle chemischen Untersuchungsparameter mit einem Link zu dem jeweiligen Wasserversorger.

• Die mikrobiologischen Parameter werden nur in Tabellen- form dargestellt. Sofern Beanstandungen bei diesen Para- metern auftreten, sind kurzfristig die Ursachen zu klären und erforderliche Abhilfemaßnahmen umzusetzen. Daher treten einzelne Überschreitungen immer nur zeitlich und örtlich be- grenzt auf, sodass diese Beanstandungen nicht auf das ge- samte Wasserversorgungsgebiet übertragbar sind und eine grafische Darstellung nicht sinnvoll ist.

• Die jeweilig ausgewählte Karte kann beliebig vergrößert und navigiert werden. Alle Daten in der Tabelle können nach ihrer Größe sortiert werden. Vom Nutzer ausgewählte Daten kön- nen sowohl in der Tabelle als auch in der Karte markiert wer- den.

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• Es wird eine Hilfe zum Umgang mit der Darstellung ange- boten. Außerdem sind für eventuelle Nachfragen die Kon- taktdaten der Gesundheitsämter und der Verantwortlichen im Landesamt für Verbraucherschutz des Landes Sachsen- Anhalt hinterlegt.

Was kann die Darstellung nicht leisten?

• Es werden keine aktuellen Untersuchungsergebnisse dar- gestellt.

• Für die Wasserversorgungsgebiete, die durch Wasserver- sorger anderer Bundesländer versorgt werden (z. B. Bran- denburg und Thüringen), erfolgt die Überwachung durch die dort zuständigen Gesundheitsämter. An den jeweiligen Parametern und Gemeinden sind entsprechende Vermerke hinterlegt.

In der Abbildung 1 sind die Jahresmittelwerte für den Pa- rameter Sulfat dargestellt. In der Karte ist gut zu erkennen, wo sich im Land Wasserversorgungsgebiete befinden, deren Jah- resmittelwerte 2012 über dem Grenzwert von 250 mg/l lagen (alle dunkel-organgen Bereiche). Durch die Einteilung in Kon- zentrationsklassen und deren unterschiedliche farbliche Ge- staltung erhält man sofort einen sehr guten Überblick über die gesamte Sulfatsituation im Land. Wenn in der Zukunft mehrere Jahre in der web-basierten Darstellung abgebildet sind, kann mit der Kartendarstellung auch gut der Verlauf über die Jahre sichtbar gemacht werden.

Die Abbildung 2 veranschaulicht den Parameter Uran. Wie man deutlich erkennen kann, ist bei Uran fast alles im „grünen“

Bereich. Im überwiegenden Teil des Landes liegen die Werte deutlich unter dem Grenzwert von 0,010 mg/l. Mit Einführung des Urangrenzwertes in der Trinkwasserverordnung im No- vember 2011 war die Uransituation im Land nicht ganz so ent- spannt. Mittlerweile sind Wasserwerke, deren Urangrenzwert überschritten war, abgelöst bzw. durch den Einbau einer Auf- bereitungsanlage ertüchtigt worden, sodass der Grenzwert jetzt sicher eingehalten wird. Die Karte zeigt noch 2 Problemberei- che - die Wasserwerke Allstedt im Landkreis Mansfeld-Südharz und Bucha im Burgenlandkreis. Das Wasserwerk Allstedt ist al-

lerdings schon im Dezember 2013 abgelöst worden. Die Ver- braucherinnen und Verbraucher erhalten jetzt Fernwasser aus der Rappbodetalsperre. Da die Datengrundlage der derzeitigen Darstellung die Daten aus dem Jahr 2012 bilden, wird der Nutzer durch einen entsprechenden Vermerk am Wasserwerk Allstedt über die aktuelle Situation informiert. Das Wasserwerk Bucha soll zum Ende des Jahres 2014 abgelöst werden. Der Ort erhält dann Trinkwasser aus dem Wasserwerk Thalwinkel.

Abb. 1 Jahresmittelwert des Parameters Sulfat 2012 aus der web-ba- sierten Darstellung der Trinkwasserqualität in Sachsen-Anhalt

Abb. 2 Uran-Mittelwerte 2012 aus der web-basierten Darstellung der Trinkwasserqualität in Sachsen-Anhalt

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2 .3 Dezernat 23 - Medizinische Mikrobiologie

Dezernatsleiter: Dr. Hanns-Martin Irmscher

Große Steinernetischstraße 4

39104 Magdeburg

Tel.: (0391) 2564 - 104

E-Mail: hanns-m.irmscher@lav.ms.sachsen-anhalt.de

Aufgaben:

• Virologische Surveillance für Influenza und andere akute Atemwegserkrankungen

• Mikrobiologisch-epidemiologische Untersuchungen, Bewer- tungen und Beratungen für Gesundheitsämter, Landesbe- hörden und -einrichtungen

• Sicherstellung der Untersuchungskapazität zur Gefahrenab- wehr bei Verdacht auf das Auftreten besonders gefährlicher Erreger

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Beobachtungsstudie zur Effektivität von saisonalen Influenzaimpfstoffen auf der Basis der Virologischen Surveillance akuter respiratorischer Erkrankungen bei Kindern und Jugendlichen in Sachsen-Anhalt in der Influenzasaison 2012/13

1 . Hintergrund

Gemäß den Empfehlungen zur Umsetzung des Nationalen Influenzapandemieplans in Sachsen-Anhalt (Pandemierahmen- plan) obliegt es dem Landesamt für Verbraucherschutz Sachsen- Anhalt (LAV), die epidemiologische Situation der Bevölkerung in Sachsen-Anhalt hinsichtlich akuter respiratorischer Erkrankun- gen (ARE) einzuschätzen und die Erregerzirkulation zu über- wachen. Neben der ARE-Surveillance in Kindertagesstätten und den Influenza-Meldungen nach § 7 Infektionsschutzgesetz (IfSG) bildet die Virologische Surveillance einen der 3 Baustei- ne der im Fachbereich Hygiene am Standort Magdeburg des LAV etablierten Influenza-Überwachung in Sachsen-Anhalt. Die Informationen aus den 3 Bausteinen werden in einem wöchent- lichen Bericht auf der Homepage des LAV der (Fach)-Öffent- lichkeit zur Verfügung gestellt. Die Ergebnisse der Virologischen Surveillance tragen außerdem auf nationaler Ebene zur Integ- rierten Bundesland-Surveillance (IBS) des Robert Koch-Instituts (RKI) bei und auf europäischer Ebene zu I-Move.1

Seit der Influenzasaison 2012/13 steht in Deutschland neben den Totimpfstoffen (trivalent inactivated influenza vaccines - TIV) erstmals ein trivalenter attenuierter Lebendimpfstoff (live attenuated influenza vaccine - LAIV; Handelsname Fluenz®) zur Verfügung. Er ist für Kinder von 2 bis 17 Jahren zugelassen und wird nasal appliziert.

Auf der Basis der Virologischen Surveillance bestimmten wir die Impfeffektivität des LAIV und der nicht-adjuvantierten TIV gegen eine laborbestätigte Influenzaerkrankung bei Kindern und Jugendlichen in der Saison 2012/13 in Sachsen-Anhalt.2 2 . Methoden

Die Virologische Surveillance des Fachbereiches ist ein Sentinelsystem und stützt sich auf die Ergebnisse der Vi- rusdiagnostik von Rachenabstrichproben bzw. Nasen-Ra- chenabstrichproben, die von Kindern und Jugendlichen mit akuten Atemwegserkrankungen gewonnen werden. Das Unter- suchungsspektrum des Fachbereiches im Rahmen der Virologi- schen Surveillance umfasst neben den Influenzavirus-Subtypen ganzjährig den Nachweis von Adenoviren, Enteroviren, Rhinovi- ren, humanen Metapneumoviren (hMPV) und Respiratorischen Syncytial-Viren (RSV) mittels real-time Polymerasekettenreakti- on (PCR). Zusätzlich wird bei allen ARE-Proben eine Virusan- zucht angestrebt. Um die Abdeckung der zirkulierenden Viren mit den im aktuellen Influenza-Impfstoff enthaltenen Komponen- ten zu überprüfen, werden ausgewählte Isolate an das Nationa- le Referenzzentrum (NRZ) für Influenza in Berlin geschickt und dort weiter charakterisiert.

In der vorliegenden Studie wurde eine Test-negative Fall- Kontroll-Studie durchgeführt, bei der laborbestätigte Influenza- Fälle mit Influenza-negativen Kontrollen verglichen wurden.3 1 RKI: Arbeitsgemeinschaft Influenza: Bericht zur Epidemiologie der

Influenza in Deutschland Saison 2012/13. http://influenza.rki.de/

Saisonberichte/2012.pdf; RKI: Wirksamkeit der Influenza-Impfung gegen saisonale Influenza A(H3N2) in der Saison 2011/2012. Epid Bull (2012) 41; Valenciano M, Ciancio B, I-MOVE study team.

I-MOVE: a European network to measure the effectiveness of influenza vaccines. Euro Surveill. 17 (2012) 39, pii: 20281 2 Helmeke C, Gräfe L, Gottschalk C, Irmscher HM, Oppermann H.

Effektivität der Influenza-Impfung bei Kindern und Jugendlichen in der Saison 2012/13 in Sachsen-Anhalt - trivalenter Lebendimpfstoff und trivalente Totimpfstoffe im Vergleich. Ärzteblatt Sachsen-Anhalt (2014) 01/02

3 RKI: Wirksamkeit der Influenza-Impfung gegen saisonale Influenza

Die Daten stammen von ARE-Patienten aus dem Sentinel- system des Fachbereiches im Zeitraum von der 40. Kalender- woche (KW) 2012 bis zur 19. KW 2013. Als Fall wurde ein ARE- Patient mit durch vom Fachbereich laborbestätigter Influenza angesehen. Es wurde weiterhin unterschieden nach Influenza A(H1N1)pdm09, Influenza A(H3/N2) und Influenza B. Kontrollen waren ARE-Patienten bei denen der Fachbereich keine Influen- za nachgewiesen hat. Bei der analytischen Auswertung wurden Daten von folgenden Patienten ausgeschlossen:

• ohne Angabe zum Impfschutz (bei Vergleich LAIV, TIV auch ohne Impfstoffangabe),

• nachweislich innerhalb von 14 Tagen vor ihrer Erkrankung geimpft,

• respiratorische Erkrankung ohne akuten Beginn (erfüllen nicht ARE-Definition),

• Probenahme nachweislich mehr als 8 Tage nach Erkran- kungsbeginn.

Außerdem wurden Patienten unter 2 und über 17 Jahren aus- geschlossen. Der Fachbereich berechnete die Impfeffektivität gegen saisonale Influenza bzw. gegen die Subtypen A(H1N1) pdm09, A(H3/N2) und B mit der Formel 1-Odds Ratio. Es wurde die Effektivität der saisonalen Impfung (alle Impfstoffe) sowie die Vakzintyp-abhängige Impfeffektivität (LAIV, TIV) bei Kindern im Alter von 2 bis 17 Jahren kalkuliert und stratifiziert nach Alters- gruppe (2 - 6, 7 - 17 Jahre). Unterschiedliche Eigenschaften von Fällen und Kontrollen wurden mit dem Chi-Quadrat-Test und für kontinuierliche Variablen mit dem Mediantest untersucht. Mittels multivariabler logistischer Regression adjustierte der Fachbe- reich die Impfeffektivität nach bestimmten Einflussfaktoren wie Altersgruppe, Geschlecht und Erkrankungsmonat.

3 . Ergebnisse Datenquellen

Im Zeitraum von der 40.KW 2012 bis zur 19. KW 2013 nah- men 15 Kinderarztpraxen (Sentinelpraxen) mit insgesamt 17 praktizierenden Kinderärzten an der Virologischen Surveillance teil. Dies entspricht knapp 10 % der in Sachsen-Anhalt praktizie- renden Kinderärzte. Die Sentinelpraxen stammen aus Magde- burg, Stendal sowie den Landkreisen Börde, Jerichower Land, Harz, Mansfeld-Südharz und aus dem Burgenlandkreis. Von den Sentinelpraxen wurden von der 40. KW 2012 bis zur 19. KW 2013 1.307 Rachenabstriche bzw. Nasen-Rachenabstriche einge- sandt und auf das Vorhandensein von ARE-Erregern untersucht.

Bei 99 % von 1.307 Sentinelproben lagen Angaben zum Ge- schlecht des Patienten vor (53 % davon männlich), bei 98 % zum Alter (Mittelwert: 6,3 Jahre), bei 96 % zum „akuten Beginn“ der Erkrankung (94 % davon mit akutem Beginn) und bei 92 % zum

A(H3N2) in der Saison 2011/2012. Epid Bull (2012) 41; ECDC:

Protocol for case-control studies to measure pandemic and seaso- nal influenza vaccine effectiveness in the European Union and European Economic Area Member States; Kissling E, Valenciano M, Buchholz U, Larrauri A, Cohen JM et al. Influenza vaccine effectiveness estimates in Europe in a season with three influenza type/subtypes circulating: the I-MOVE multicentre case-control study, influenza season 2012/13. Euro Surveill. 19 (2014) 6, pii:

20701; Uphoff H, An der Heiden M, Schweiger B, Campe H, Beier D, Helmeke C, Littmann M, Haas W, Buda S, Faensen D, Feig M, Altmann D, Wichmann O, Eckmanns T, Buchholz U. Effectiven- ess of the AS03-adjuvanted vaccine against pandemic influenza virus A/(H1N1) 2009--a comparison of two methods; Germany, 2009/10. PLoS One. 6 (2011)7, :e19932. doi: 10.1371/journal.

pone.0019932.

Referenzen

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