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Die Ankündigung des Herausgebers, auch „Best-Practice-Beispiele“ zu geben, wird in dem Band zwar nicht eingehalten, doch gibt er den ‚state of the art’ der Zukunftsdiskussion wieder

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und Autoren an das Thema heranreichen. Pro- fis der Weiterbildung werden sicherlich die Argumentationen der Experten bereits kennen, da sie z. T. auch an weiteren Orten in ande- ren Varianten publiziert wurden. Interessant wird es trotzdem, wenn man quasi auf den zweiten Blick sich die Argumentationen in der Zusammenschau vornimmt. Dabei wird der Leser unterstützt durch die zwei „Metagutach- ten“ von Rohr und Schlutz, die sowohl Ge- meinsames als auch vor ihren verschiedenen Analyserastern Unterschiedliches herauskris- tallisieren. Seltsamerweise gewinnen in die- ser Zusammenschau auch möglicherweise bekannte Argumentationsketten einen neuen Stellenwert, weil – in der Scientific Commu- nity leider unüblich geworden – inhaltliche Bezüge erarbeitet werden.

Die Ankündigung des Herausgebers, auch

„Best-Practice-Beispiele“ zu geben, wird in dem Band zwar nicht eingehalten, doch gibt er den ‚state of the art’ der Zukunftsdiskussion wieder.

Klaus Meisel

Bardo Heger/Klaus-Peter Hufer (Hrsg.) Autonomie und Kritikfähigkeit

Gesellschaftliche Veränderung durch Aufklä- rung

(Wochenschau Verlag) Schwalbach/Ts. 2002, 256 Seiten, 24.00 Euro

Die Herausgeber dieses Sammelbandes, der Klaus Ahlheim zum 60. Geburtstag gewidmet ist, wenden sich – so der Klappentext – „ge- gen die wachsende Ökonomisierung aller Le- bensbereiche, die Funktionalisierung der In- dividuen und ein Bildungsverständnis, das Qualifizierung und Anpassung favorisiert.“

Die Beiträge halten „an der Vorstellung von der Autonomie der Subjekte und der Gestalt- barkeit der gesellschaftlichen Verhältnisse fest.“

Dementsprechend spiegeln die Artikel auf dem Hintergrund des Wandels des gesell- schaftlichen Klimas die Veränderungen der Ansprüche an das Subjekt wider, und zeigen, welche Chancen sich für Theorie und Praxis der (Erwachsenen-)bildung daraus ergeben.

Ludwig A. Pongratz geht in seinem Text „Tot- gesagte leben länger: Zur Aktualität Kritischer Erwachsenenbildung“ den oft zitierten „Short Stories vom Aufstieg und Niedergang Kriti-

scher Erwachsenenbildung“ (S. 54) nach und macht im Anschluss plausibel, dass system- theoretische Ansätze gesellschaftliche Reali- tät – hier am Beispiel der gesellschaftlichen Inklusion/Exklusion – nicht ausreichend be- schreiben können „sobald die funktional dif- ferenzierte Gesellschaft Übergangs- oder Auf- lösungsphänome hervorbringt“. Der Autor plä- diert dafür, mit Hilfe der Kritischen Theorie den Widerspruch zu diskutieren, der aus die- sem Gesellschaftssystem selbst entsteht.

Bodo Zeuner setzt sich mit seinem Beitrag

„Politische Erwachsenenbildung jenseits der Emanzipation? Bemerkungen zum Konstruk- tivismus-Streit“ mit der pädagogischen Vari- ante des radikalen Konstruktivismus auseinan- der. Letztendlich – so Zeuner – ist die „radi- kal-konstruktivistische Lehre eine starke Pro- vokation für professionelle Pädagogen, deren Existenzberechtigung ja auf der Annahme be- ruht, Wissen und Werte ließen sich von Leh- rende an Lernende weitergeben.“ Einleuch- tend erscheint die Erklärung des Autors, dass selbstverständlich Frontalunterricht Lernen verhindert und die Köpfe der Lernenden kei- ne leere Gefäße sind, die es aufzufüllen gilt, und es eher Zufall ist, wenn Lernende „an sie gerichtete Botschaften im Sinne der Absender- intentionen“ rezipieren, dass aber gesell- schaftliche Wirklichkeit aufgrund ihrer Kon- struktion für den Menschen als soziales We- sen als solche erkenn- und somit formbar ist.

So spricht Bodo Zeuner sich dafür aus, Ber- ger/Luckmanns schon klassische Schrift über die gesellschaftliche Konstruktion von Wirk- lichkeit in diesem Sinne zu verstehen. In sei- ner Kritik des radikalen pädagogischen Kon- struktivismus zieht der Autor Adornos Plädo- yer für eine Erziehung zur Kritikfähigkeit her- an, argumentiert, dass die historische Reali- tät Auschwitz nicht auf den Rang einer Deu- tung herabgestuft werden darf, und das Ziel von politischer Bildung Kritik- und Hand- lungsfähigkeit bleibt. Der Verfasser relativiert in zwei Punkten: „Der pädagogische Kon- struktivismus hat Recht, wo er mehr Respekt vor dem Individuum und mehr Skepsis gegen- über jedem Belehrungseifer verlangt“ (S. 76).

Beide vorstehenden Texte bieten einen gelun- gen Anreiz, sich mit Allgemeingültigkeitsvor- stellungen von Theoriekonzeptionen kritisch auseinander zu setzen.

Mit Blick auf die demografische Entwicklung und mithin auch auf die Zukunft der politi-

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149 schen Bildung beschäftigt sich Jürgen Eierdanz

unter dem Titel „Bildungsziel ‘Produktivität im Alter’. Über die gesellschaftliche Verplanung der letzten Lebensjahre“ mit möglichen Bil- dungszielen. Damit geht er der Frage nach, wie die Kluft zwischen dem Bedürfnis verren- teter Menschen nach sinnvollen Handlungs- möglichkeiten und der Ausnutzung der unbe- zahlten Arbeit aus dem Reservoir der Älteren für gemeinwohlorientierte Aktivitäten über- brückt werden kann. Eierdanz spricht sich dafür aus, „die persönliche Sinnstiftung“ (S.

226) in den Mittelpunkt der Überlegungen zu rücken. Über das genannte Thema hinaus ver- weist der Text auf ein Problem, mit dem sich unsere Demokratie in Zukunft befassen wer- den muss: Wie wird sich die Entwicklung der Bevölkerungspyramide auf das Funktionieren unseres Staates auswirken, und welche Auf- gaben stellen sich daraus für die politische Bildung?

Die Änderung des gesellschaftlichen Klimas bestimmt Bardo Heger mit seinem Beitrag

„Standortideologie und Fremdenfeindlichkeit“

anhand einer eigenen, gemeinsam mit Klaus Ahlheim durchgeführten, Untersuchung an der Universität Essen (2000/2001) und einer Ana- lyse der repräsentativen ALLBUS-Erhebungen (2000 und frühere). Mit Hilfe der vorliegen- den Daten gelingt es ihm nachzuweisen, dass im „zeitlichen Verlauf seit den 80er Jahren“

deutlich wird, dass „die Tendenz, die eigene ökonomische Lage mit der ‘Ausländerfrage’ zu verknüpfen, eine relativ neue Erscheinung ist“

(S. 237). Heger kann belegen, dass sich erst parallel zu Standort- und Asyldebatte der Zu- sammenhang von Fremdenfeindlichkeit und wirtschaftlicher Lage als Meinungsmuster da- hingehend entwickelt hat, mithin eine Abhän- gigkeit von der öffentlichen Debatte besteht.

Damit verweist er auch auf eine Verantwort- lichkeit, sensible Themen innerhalb des ge- sellschaftlichen Diskurses ebenso zu behan- deln, und somit – nach Weber – auf die nicht intendierten Folgen intentionalen Handelns.

Insgesamt kann dieser – ausgezeichnet lesba- re – Band als Anregung verstanden werden, kritisch gesellschaftliche Zusammenhänge und wenig hinterfragte Schlagwörter zu beleuch- ten.

Bettina Metten-Jäckel

Heribert Hinzen/Josef Müller (Hrsg.) Bildung für alle – lebenslang und lebenswich- tig

Die großen internationalen Konferenzen zum Thema Grundbildung: Von Jomtien (Thailand) 1990 bis Dakar (Senegal) 2000

(Reihe: Internationale Perspektiven der Er- wachsenenbildung, Band 27)

(Institut für Internationale Zusammenarbeit des Deutschen Volkshochschul-Verbandes (IIZ/

DVV)) Bonn 2001, 222 Seiten, kostenfrei Im Februar 2003 haben die Vereinten Natio- nen die Weltalphabetisierungsdekade mit der Zielsetzung „Bildung für alle“ ausgerufen. Da es sich dabei um eine Konsequenz der Diskus- sionen und Resolutionen des Weltbildungsfo- rums in Dakar handelt, gewinnt der vorliegen- de Band an Aktualität und Bedeutung. Die UN- Dekade zielt auch auf Industrieländer; das Pro- blem des funktionalen Analphabetismus und unzureichender Grundbildung ist seit länge- rem bekannt und durch verschiedene Bil- dungsstudien wie z. B. PISA eindringlich bestä- tigt worden.

Einführend skizziert Josef Müller die Entwick- lung „Von Jomtien nach Dakar – Bildung für alle. Zehn Jahre Arbeit an der Verwirklichung eines neuen Konzepts für Grundbildung“. Er beschreibt, welche Aufbruchstimmung Jomti- en einst bewirkt hat und mit welchem Enga- gement das internationale beratende Forum

„Education for All“ (EFA) und alle anderen an der „Vision von Grundbildung“ gearbeitet haben. Es ging um ein erweitertes und umfas- sendes Verständnis von Grundbildung, im Mittelpunkt standen die Lernenden und ihre grundlegenden Lernbedürfnisse und Kompe- tenzen. Dakar hat aufgezeigt, dass die einsti- gen ehrgeizigen Zielsetzungen nicht erreicht wurden, sodass eine Neubelebung notwendig wurde. Zentrale Punkte sind u. a. „Qualität der Bildung“ bezogen auf Strategien und Stan- dards in der Alphabetisierung und Grundbil- dung sowie „neue Partnerschaften“. Auf allen Ebenen sind neue und reaktivierte Formen von partnerschaftlicher Zusammenarbeit gefordert:

zwischen allen Bereichen von Bildung, zwi- schen staatlichen und nicht-staatlichen Orga- nisationen, dem privaten Sektor, örtlichen Gemeinschaften, religiösen Gruppierungen und den Familien (Deklaration 7).

Der erste Themenkomplex präsentiert „Texte der großen Grundbildungskonferenzen“: den

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