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Das Kato Spektrum

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(1)

B A C H E L O R A R B E I T

Das Kato Spektrum

ausgef¨uhrt am

Institut f¨ ur

Analysis und Scientific Computing TU Wien

unter der Anleitung von Ao.Univ.Prof. Dipl.-Ing. Dr.techn.

Michael Kaltenb¨ ack

durch

Eva Wagner

Matrikelnummer: 1427565 Penzingerstraße 83/10

1140 Wien

(2)

1 Einleitung 1

2 Wiederholung aus h¨oherer Analysis 2

2.1 Quotiententopologie . . . 2

2.2 Satz von der offenen Abbildung . . . 3

2.3 Adjungierte Operatoren in Banachr¨aumen . . . 3

2.4 Analytische Funktionen . . . 4

2.5 Definition der verschiedenen Spektren . . . 6

2.6 Spektralsatz f¨ur normale Operatoren . . . 7

3 Das Kato Spektrum und erste Resultate 8

4 Zusammenhang der Kato Resolventenmenge mit dem lokalen spektralen Teilraum 14 5 Abgeschlossenheit mithilfe des lokalen spektralen Teilraumes 19

6 Die Sandwich Formel 22

7 Das Kato Spektrum f¨ur normale Operatoren 26

8 Spektralabbildungsatz f¨ur das Kato Spektrum 30

Literaturverzeichnis 34

(3)

1 Einleitung

In dieser Arbeit wollen wir den Begriff des Kato Spektrums behandeln. Dieser basiert auf den japanischen Mathematiker Tosio Kato (d1999). Mithilfe erster Resultate werden wir grundle- gende Eigenschaften f¨ur das Kato Spektrum erhaten, wie die Abgeschlossenheit oder die Be- schr¨anktheit. Wir werden auch erfassen, wie das Kato Spektrum in der komplexen Zahlenebene liegt. Daf¨ur werden auch neue Begriffe, wie das lokale Spektrum oder das surjektive Spektrum vorgestellt. F¨ur normale Operatoren und nicht invertierbare und isometrische Operatoren wird das Kato Spektrum konkret angegeben. Am Ende werden wir einen Spektralabbildungssatz f¨ur das Kato Spektrum zeigen.

(4)

Im Folgenden wiederholen wir Begriffe und Resultate, die aus Funktionalanalysis I, II, III und komplexer Analysis bekannt sind.

2.1 Quotiententopologie

Satz 2.1. SeiX eine Menge, seien(Yi;Ti), i∈I, topologische R¨aume undfi :Yi →X,i∈I, Abbildungen. Dann existiert genau eine Topologie T auf X mit der Eigenschaft:

• T ist die feinste Topologie auf X derart, dass alle Abbildungen fi : (Yi,Ti) → (X,T), i∈I, stetig sind.

Diese Topologie wird finale Topologie genannt.

Dabei gilt, dass f¨ur einen topologischen Raum (Z,O) eine Funktionf : (X,T)→(Z,O) genau dann stetig ist, wenn alle Abbildungenf ◦fi : (Yi,Ti)→(Z,O), i∈I stetig sind.

Beweis.Siehe [2, Satz 1.4.1]

Beispiel 2.2. Ein Beispiel f¨ur eine finale Topologie ist die Quotiententopologie. Daf¨ur sei (X,T) ein topologischer Raum und∼eine beliebige ¨Aquivalenzrelation auf X. Betrachte die kanoni- sche Projektion π : X → X/, die jedem x seine ¨Aquivalenzklasse [x] := {y ∈ X :x ∼ y}

zuweist. Laut Satz2.1ist T die feinste Topologie derart, dassπ stetig ist. Wir schreiben den topologischen Raum als (X/,T) an.

Bemerkung 2.3. Seien X, Y Vektorr¨aume ¨uber denselben K¨orper R oder C. Mithilfe eines linearen Teilraumes U von X k¨onnen wir die ¨Aquivalenzrelation x ∼ y :⇐⇒ x−y ∈ U definieren. Dadurch bekommen wir den sogenannten Faktorraum X/U, der sich wiederum als Vektorraum herausstellt. Die dazugeh¨orige ¨Aquivalenzklasse wird dann geschrieben als [x]U :=x+U ={x+u:u∈U}.

In dieser Arbeit werden wir ¨ofters f¨ur einen linearen Operator T : X → Y den Faktorraum X/kerT betrachten.

Definition 2.4. Sei T : X → X mit einem Vektorraum X und Y ⊆ X ein T-invarianter, linearer Teilraum vonX, also giltT Y ⊆Y. Aufgrund derT-Invarianz vonY ist die Abbildung

T /Y :

X/Y →X/Y x+Y 7→T x+Y.

wohldefiniert und linear.

(5)

2 Wiederholung aus h¨oherer Analysis

Bemerkung 2.5. Mit den gleichen Voraussetzungen wie in Definition 2.4 ist klarerweise auch T|Y eine lineare Abbildung von Y nachY.

Definition 2.6 (Faktornorm). Sei X ein Banachraum undU ⊆X ein linearer Teilraum von X. Dann wird f¨ur den dazugeh¨origen FaktorraumX/U die sogenannte Faktornorm definiert.

kx−UkX/U := inf{kx−uk:u∈U}=d(x, U)

Dieser Ausdruck ist auf jeden Fall eine Seminorm und falls U abgeschlossen ist, sogar eine Norm. In dem Fall istX/U ein Banachraum (siehe [2, Proposition 2.4.9]).

Bemerkung 2.7. WennX ein Banachraum, Y ⊆X abgeschlossen undT ∈Lb(X) mitT(Y)⊆ Y ist, dann ist T /Y : X/Y → X/Y nach Satz 2.9 wegen π ◦ T = T /Y ◦π stetig, also T /Y ∈Lb(X/Y), wobeiX/Y mitk.kX/Y versehen ist.

2.2 Satz von der offenen Abbildung

Definition 2.8. Eine AbbildungT :X →Y zwischen zwei topologischen R¨aumen wird offen genannt, wenn f¨ur jede offene MengeO von X auch f(O) in Y offen ist.

Satz 2.9 (Satz von der offenen Abbildung). Sei T ∈ Lb(X, Y) surjektiv mit zwei Bana- chr¨aumen X und Y. Dann istT offen.

Beweis.Siehe [2, Satz 4.3.1]

Korollar 2.10. Ist T ∈ Lb(X, Y) eine zwischen zwei Banachr¨aumen X und Y surjektive Abbildung, so gilt

∃c >0 : ∀y∈Y ∃x∈X:T x=yund kxk ≤ckyk.

Beweis.Aus Satz2.9folgt die Offenheit vonT. Betrachte die lineare AbbildungTe: (X/kerT)→ Y, definiert durch Te([x]kerT) = T x. Da T auch geschrieben werden kann als T =Te◦π ist Te wegen Satz 2.1 stetig. Laut Konstruktion ist Te auch bijektiv. Aus dem Satz von der offenen Abbildung folgt, dassTe(O) = (Te−1)−1(O) offen f¨ur offeneOist. Also istTe−1stetig und folglich

beschr¨ankt, woraus die gesuchte Ungleichung folgt.

2.3 Adjungierte Operatoren in Banachr¨ aumen

Satz 2.11. Sei T ∈ Lb(X, Y) eine Abbildung mit zwei Banachr¨aumen X, Y. Dann gibt es genau einen Operator T0∈Lb(Y0, X0) f¨ur den

hT x, y0i=hx, T0y0i f¨ur allex∈X, y0 ∈Y0, gilt. Diesen nennen wir den adjungierten Operator vonT.

Beweis.Siehe [2, Satz 6.1.2].

(6)

Satz 2.12 (vom abgeschlossenen Bild). Sei T ∈ Lb(X, Y) mit zwei Banachr¨aumen X, Y. Dann sind folgende Aussagen ¨aquivalent:

(i) T X ist abgeschlossen in Y bzgl. der Normtopologie.

(ii) T0Y0 ist abgeschlossen in X0 bzgl. der Normtopologie.

(iii) T0Y0 ist abgeschlossen in X0 bzgl. derw-Topologie σ(X0, X).

Beweis.Siehe [2, Satz 6.2.1]

Definition 2.13. F¨ur einen Banachraum X und seinen Dualraum X0 seien M ⊆ X und N ⊆X0. Wir nennen

M:={φ∈X0 :φ(x) = 0, x∈M} und N :={x∈X:φ(x) = 0, φ∈N} den Annihilator vonM bzw. N.

Satz 2.14(Bipolarsatz). F¨ur einen BanachraumX seinen DualraumX0,M ⊆X undN ⊆X0 gilt

(M) =span Mσ(X,X

0)

=span Mk.k, (N)=span Nσ(X

0,X)

.

Beweis.Siehe [2, Satz 5.4.7].

Proposition 2.15. SeiT ∈Lb(X, Y) mit zwei normierten R¨aumen X, Y. Dann gilt kerT =(T0Y0)und kerT0 = (T X).

Beweis.Siehe [2, Proposition 6.1.7].

Bemerkung 2.16. Mit den gleichen Voraussetzungen wie in Proposition 2.15 folgt f¨ur T mit abgeschlossenem Bild inY bzgl. der Normtopologie, dass

T X =(kerT0) und T0Y0= (kerT).

Dies ist erkennbar mithilfe des Bipolarsatzes und des Satzes vom abgeschlossenen Bild.

2.4 Analytische Funktionen

Definition 2.17(Fr´echet-Raum). Ein Fr´echet-Raum ist ein hausdorffscher, lokalkonvexer und vollst¨andiger topologischer Vektorraum mit einer abz¨ahlbaren Nullumgebungsbasis.

Der Besitz einer abz¨ahlbaren Nullumgebungsbasis ist f¨ur einen hausdorffschen, lokalkonvexen topologischen Vektorraum ¨aquivalent zur Metrisierbarkeit. Es gibt dabei aber keine ausgezeich- nete Metrik.

(7)

2 Wiederholung aus h¨oherer Analysis

Definition 2.18. Sei X ein Banachraum und f : U → X eine Funktion auf einer offenen TeilmengeU vonC. Dann heißtf analytisch, wenn es f¨ur jeden Punktλ0∈U eine Potenzreihe P

n=0an(λ−λ0)n mit Konvergenzradius R >0 und einen Radius r ∈(0, R] mit Ur0)⊆U derart gibt, dass

f(λ) =X

n=0an(λ−λ0)n, λ∈Ur0).

Der RaumH(U, X) bezeichnet die Menge aller analytischen Funktionen von U nach X.

Definition 2.19. Sei (Kn)n∈Neine Folge kompakter Teilmengen von einer offenen MengeU ⊆ Cderart, dassKn⊆Kn+1 und dass die Vereinigung allerKnganzU ergibt. Die Existenz einer Folge dieser Art ist durch [4, Lemma 4.1.3] gesichert. Bezeichne mitddie Supremumsmetrik.

Dann ist durch

ρ(f, g) :=

X

n=1

1 2n

d(f|Kn, g|Kn) 1 +d(f|Kn, g|Kn) eine Metrik aufH(U, X) definiert.

Bemerkung2.20. H(U, X) versehen mit der vonρinduzierten TopologieTρbildet einen Fr´echet- Raum. Siehe [4, Satz 4.2.1].

Definition 2.21. F¨ur einen geschlossenen, stetigen und st¨uckweise stetigen differenzierbaren Wegγ : [a, b]→C und f¨urz∈C\γ([a, b]) heißt

n(γ, z) := 1 2πi

Z

γ

1 ζ−zdζ die Umlaufzahl des Wegesγ um den Punkt z.

Definition 2.22.SeiAeine komplexe Banachalgebra mit Einselement,a∈Aundf ∈H(U,C) mitσ(a)⊆U. Sei Γ = (α1, ..., αn) ein Tupel von stetigen und st¨uckweise stetig differenzierba- ren, inU \σ(a) verlaufenden Wegen derart, dass

n(Γ, z) :=

n

X

i=1

n(αi, z) =

1, fallsz∈σ(a) 0, fallsz∈C\U.

Wir definieren nunf(a)∈A durch f(a) := 1

2πi

n

X

i=1

Z

αi

f(ζ)(ζe−a)−1dζ.

Beachte dabei, dass wegen [6, Satz 2.2.1] und [6, Satz 2.3.2] solche Tupel immer existieren und f(a) unabh¨angig von diesen ist.

Satz 2.23(Spektralabbildungssatz f¨ur analytische Funktionen). SeiA eine komplexe Banach- algebra mit Einselement. Dann gilt f¨ur jedesa∈A und jede analytische Funktionf ∈H(U,C) mitσ(a)⊆U die Gleichheit

σ(f(a)) =f(σ(a)).

(8)

Beweis.Siehe [6, Satz 2.3.5].

Satz 2.24(Identit¨atssatz). Sei∅ 6=G⊆Cein Gebiet, also eine zusammenh¨angende und offene Teilmenge vonCund sei X ein Banachraum. F¨ur eine analytische Funktionf ∈H(G, X) gilt f ≡0 genau dann, wenn die Menge {λ∈G:f(λ) = 0} einen H¨aufungspunkt in Gbesitzt.

Siehe [4, Satz 3.1.4]. Man beachte dabei, dass der Beweis analog zum Fallf ∈H(G,C) verl¨auft.

Korollar 2.25. Sei Y ein abgeschlossener, linearer Teilraum eines Banachraumes X und U ⊆ C ein Gebiet mit einer Teilmenge S ⊆ U, die H¨aufungspunkte in U besitzt. F¨ur eine Funktionf ∈H(U, X) mit f(S)⊆Y gilt dann sogar f(U)⊆Y.

Beweis.Betrachte den Annihilator von Y

Y={φ∈X0 :φ(x) = 0 f¨ur allex∈Y}.

Daf|S laut Voraussetzung nachY hinein abbildet, giltφ◦f|S ≡0 f¨ur alleφ∈Y. Seiφ∈Y beliebig. Die MengeS ={λ∈S :φ(f(λ)) = 0} hat laut Voraussetzung einen H¨aufungspunkt inU, weswegen mithilfe des Identit¨atsatzes 2.24folgt, dass U ={λ∈U :φ(f(λ)) = 0}. Da φ beliebig war folgt

f(U)⊆(Y) =Yk.k =Y.

2.5 Definition der verschiedenen Spektren

Definition 2.26 (Spektrum). SeiT ein linearer und beschr¨ankter Operator mit einem Bana- chraumX. Dann ist das Spektrum definiert durch

σ(T) :={λ∈C: (T−λ) ist nicht invertierbar}.

Das Spektrum ist f¨ur jedes T ∈ Lb(X) nichtleer und kompakt. Man kann es als disjunkte Vereinigungenσ(T) =σp(T)∪.σc(T)∪σ. r(T) folgender Mengen verstehen: Dem Punktspektrum

σp(T) :={λ∈C: ker (T−λ)6={0}}, dem stetigen Spektrum

σc(T) :={λ∈C: ker (T−λ) ={0}, (T −λ)X=X}

und dem Residualspektrum

σr(T) :={λ∈C: ker (T−λ) ={0}, (T −λ)X6=X}.

Siehe [2, Bemerkung 6.4.6].

(9)

2 Wiederholung aus h¨oherer Analysis

2.6 Spektralsatz f¨ ur normale Operatoren

Aus Funktionalanalysis ist der Spektralsatz f¨ur selbstadjungierte Operatoren bekannt. Dieser l¨asst sich auf normale Operatoren ausweiten.

Satz 2.27(Spektralsatz f¨ur normale Operatoren). SeiB(C)die Borel’sche σ-Algebra auf dem K¨orper C und T ∈ Lb(H) normal auf einem Hilbertraum H. Dann gibt es ein eindeutiges Spektralmaß E f¨ur den Maßraum hC,B(C), Hi derart, dass E(C\K) = 0 f¨ur ein gewisses kompaktes K⊆Cgilt und

T = Z

K

t dE(t).

Dabei gelten auch folgende Sachverhalte.

(i) F¨ur B ∈Lb(H) gilt BT =T B genau dann, wenn BE(∆) =E(∆)B f¨ur alle ∆∈ B(C).

(ii) Jedes beliebige kompakte K ⊇ σ(T) erf¨ullt E(C \K). Insbesonders kann man E als Spektralmaß auf dem Spektrum auffassen.

Beweis.Siehe [5, Satz 2.2.1].

Bemerkung 2.28. Seien die Voraussetzungen von Satz2.27 erf¨ullt. F¨ur ein ∆∈ B(C), welches inK enthalten ist, einλ /∈∆ und einx∈E(∆)H gilt

(T−λ)· Z

K

1(t) 1

t−λdE(t)

x= Z

K

(t−λ)dE(t)

· Z

K

1(t) 1

t−λdE(t)

x=

= Z

K

1dE

x=x.

Dies bedeutet, dassλin der Resolventenmenge vonT|E(∆)H liegt, womit σ(TE(∆)H)⊆∆.

(10)

F¨ur den Rest dieser Arbeit wollen wir voraussetzen, dass die verwendeten Banachr¨aume mit dem Skalark¨orperCversehen sind.

Wir f¨uhren zun¨achst folgende, erweiternde Begriffe f¨ur Spektren ein.

Definition 3.1. SeiT ∈Lb(X) ein linearer und beschr¨ankter Operator mit einem Banachraum X. Wir definieren das approximative Spektrum

σap(T) :={λ∈C:∃(xn)n∈N:xn∈X, kxnk= 1 und (T−λ)xn

−−−→n→∞ 0}, das surjektive Spektrum

σsu(T) :={λ∈C: (T−λ)X 6=X}

und das Kompressionsspektrum

σcom(T) :={λ∈C: (T −λ)Xnicht dicht inX}

von T.

Bemerkung 3.2. Die Vereinigung vom stetigen Spektrum und dem Residualspektrum ist si- cherlich im surjektiven Spektrum enthalten; siehe Kapitel 2.5. Offenbar gilt auch σcom(T) ⊆ σsu(T)⊆σ(T) sowie σ(T) =σp(T)∪σsu(T).

Definition 3.3. Sei T ∈ Lb(X, Y) mit Banachr¨aumen X und Y. Dann definieren wir die untere Schranke vonT durch

κ(T) := infnkT xk

kxk :x∈X\ {0}o .

Bemerkung 3.4. F¨ur nicht injektivesT giltκ(T) = 0. FallsT injektiv ist, giltκ(T) = T−1

−1, wobeiT−1:T(X)→X.

Proposition 3.5. F¨ur T ∈Lb(X) mit einem Banachraum X 6={0} und λ∈Csind folgende Aussagen ¨aquivalent.

(i) λ /∈σap(T).

(ii) ker(T−λ) ={0} und (T −λ)X ist abgeschlossen.

(iii) T−λ ist nach unten beschr¨ankt, also κ(T −λ)>0.

Das approximative Spektrum σap(T) ist abgeschlossen und es gilt ∂σ(T) ⊆ σap(T) ⊆ σ(T).

Insbesonders ist σap(T) nichtleer.

(11)

3 Das Kato Spektrum und erste Resultate

Beweis.Aussage (iii) ist ¨aquivalent zu

∃c >0 :k(T −λ)xk ≥ckxk ∀x∈X. (3.1) Daraus folgt, dass f¨ur jede Folge (xn)n∈N mit Norm 1 die Folge k(T−λ)xnk nicht gegen 0 konvergieren kann; also gilt (i). Angenommen (iii) gilt nicht. Das bedeutet

∀n∈N∃xn∈X :k(T −λ)xnk< 1 nkxnk, weshalb insbesonders xn 6= 0. Mit xen := kxxn

nk haben wir somit eine Folge mit Norm 1 in X derart gefunden, dassk(T−λ)xenk−−−→n→∞ 0. Damit ist λ∈σap(T) und wir haben den Schluss von (i) auf (iii) nachgewiesen.

Nach dem Satz von der offenen Abbildung 2.9 hat T −λ : X → (T −λ)X unter der Vor- aussetzung (ii) eine beschr¨ankte Inverse, womit (3.1) gilt. Umgekehrt folgt aus (3.1), dass nur 0 den Funktionswert 0 annehmen kann. (T −λ) ist somit injektiv. Um zu zeigen, dass (T−λ)X auch abgeschlossen ist, w¨ahlen wir eine Folge (xn)n∈N und ein beliebigesy∈X mit (T −λ)xn −−−→n→∞ y. Wegen (3.1) ist (xn)n∈N eine Cauchy Folge und konvergiert somit gegen ein Elementx∈X. Da T−λstetig ist, folgt (T−λ)x=y.

Um zu zeigen, dass σap(T) abgeschlossen ist, w¨ahlen wir eine Folge (λn)n∈N mit Elementen ausσap(T), die gegen ein Element λ∈C konvergiert. Da alle λn inσap(T) liegen, k¨onnen wir eine Folge (xn)n∈N aus X und mit Norm 1 derart w¨ahlen, dass k(T −λn)xn)k ≤1/n f¨ur alle n∈N. Da

k(T−λ)xnk=k(T−λn)xn+ (λn−λ)xnk ≤ k(T −λn)xnk+kλn−λk kxnk ≤1/n+|λn−λ|

f¨urn→ ∞ gegen Null konvergiert, giltλ∈σap(T).

Zu λ∈ρ(T)∩σap(T) gibt es eine Folge in X mit Norm 1 derart, dass k(T −λ)xnk−−−→n→∞ 0.

Da die Inverse von (T−λ) existiert, bekommen wir den Widerspruch xn= (T−λ)−1(T−λ)xn

−−−→n→∞ 0, womitσap(T)⊆σ(T).

F¨urλ∈∂σ(T) gibt esµn∈ρ(T) mitµn−−−→n→∞ λ. Wegen der aus Funktionalanalysis bekannten Ungleichung

(T −µ)−1

≥ 1 dist(µ, σ(T)) folgt

(T −µn)−1

−−−→n→∞ +∞. Wir w¨ahlen f¨urn∈Nnormierte Vektorenyn∈X derart, dass die Ungleichung

cn:=

(T−µn)−1yn

(T −µn)−1 − 1

n erf¨ullt ist. Die Folge (xn)n∈N von Vektoren

xn:=c−1n (T−µn)−1yn

(12)

hat Norm 1 undk(T−λ)xnk konvergiert gegen Null, da einerseits

n→∞lim c−1n = lim

n→∞

1

k(T−µn)−1ynk ≤ 1

k(T−µn)−1k −1/n = 0 und andererseits

n→∞lim

(T−λ)(T −µn)−1yn = lim

n→∞kynk= 1.

Somit liegtλim approximativen Spektrum vonT. Daraus folgt auch, dass das approximative Spektrum nichtleer ist, da das Spektrum nichtleer, beschr¨ankt und abgeschlossen ist.

Korollar 3.6. F¨ur einen OperatorT ∈Lb(X) mit einem Banachraum X gilt σ(T) =σap(T)∪σcom(T).

Beweis.Die Inklusionσap(T)∪σcom(T)⊆σ(T) ist klar. F¨urλ∈[σap(T)∪σcom(T)]cfolgt aus Proposition3.5, dass ker (T−λ) ={0}und (T−λ)X abgeschlossen ist.λ /∈σcom(T) impliziert (T−λ)X= (T−λ)X =X, weshalbλnicht im Spektrum liegen kann.

Lemma 3.7. F¨ur jeden Operator T ∈Lb(X) mit einem Banachraum X gilt (i) σcom(T) =σp(T0),

(ii) σsu(T) =σap(T0), σap(T) =σsu(T0), (iii) σ(T) =σ(T0).

Beweis. (i) λ∈ C\σcom(T) bedeutet, dass (T −λ)X dicht in X ist, was wegen Proposition 2.15zu ker (T0−λ) ={0} und folglich zu λ∈C\σp(T0) ¨aquivalent ist.

(ii) F¨urλ∈C\σsu(T) ist (T−λ)X=Xabgeschlossen. Wegen des Satzes vom abgeschlossenen Bild2.12ist auch (T0−λ)X0 abgeschlossen inX0. Außerdem gilt wegen

ker (T0−λ) = [(T−λ)X]=X={0}

und Proposition 3.5, dass λ∈ C\σap(T0). Sei umgekehrt λ∈ C\σap(T0). Dann gilt wieder wegen Proposition3.5 und Satz2.12

X ={0}= ker (T0−λ) = [(T−λ)X], und damitX = (T −λ)X,

weswegen λ∈C\σsu(T). F¨urλ∈C\σsu(T0) ist (T0−λ)X0 =X0 abgeschlossen. Wegen des Satzes vom abgeschlossennen Bild2.12 ist auch (T−λ)X abgeschlossen in X. Außerdem gilt wegen

ker (T −λ) =[(T0−λ)X0] =[X0] ={0}

und Proposition 3.5, dass λ ∈ C\σap(T). Sei umgekehrt λ ∈ C\σap(T). Dann gilt wieder wegen Proposition3.5 und Satz2.12, dass

[X0] ={0}= ker (T−λ) =[(T0−λ)X0] , und damitX0 = (T0−λ)X0, weswegenλ∈C\σsu(T0).

(iii) Die letzte Aussage folgt aus Kombination von (i), (ii) und Korollar3.6, da σ(T) =σap(T)∪σcom(T) =σsu(T0)∪σp(T0) =σ(T0).

(13)

3 Das Kato Spektrum und erste Resultate

Korollar 3.8. F¨ur jeden Operator T ∈ Lb(X) mit einem Banachraum X ist das surjektive Spektrum σsu(T) abgeschlossen und enth¨alt den Rand vom Spektrum σ(T).

Beweis. Wie wir in Lemma 3.7 bewiesen haben, gilt σsu(T) = σap(T0) und σ(T) = σ(T0).

Damit folgt aus Propostion3.5, dassσsu(T) abgeschlossen ist und ∂σ(T)⊆σsu(T).

Lemma 3.9. Sei T ∈ Lb(X) ein Operator mit einem Banachraum X. Dann exisitert der Grenzwert

i(T) := lim

n→∞κ(Tn)1/n= sup

n∈N

κ(Tn)1/n.

Beweis.Wir wollen zun¨achst zeigen, dass f¨ur eine Folge nichtnegativer, reeller Zahlen (an)n∈N

dieanam≤an+m f¨ur alle n, m∈Nerf¨ullt,

n→∞lim a1/nn = sup

n∈N

{a1/kk :k∈N}. (3.2)

Offenbar gilt c:= sup

n∈N

{a1/kk :k∈N} ≥lim sup

n→∞a1/nn . Im Fall c = 0 giltan = 0 f¨ur allen∈N und (3.2) ist infolge richtig. Es kann alsoc >0 angenommen werden. F¨ur∈Rmitc > >0 sei k∈ N so gew¨ahlt, dass ak ≥(c−)k. F¨ur beliebiges n ∈N schreiben wir n =kp+r mit 0≤r < k und bekommen folgende Absch¨atzung

a1/nn =a1/npk+r≥a1/npk a1/nr ≥(c−)pk/nar/n1 ,

wobei ar1 ≤ ar durch Induktion aus der Voraussetzung folgt. Wegen r < k gilt r/n→ 0 und wegen 1 =kp/n+r/nkonvergiertkp/n f¨urn→ ∞ gegen 1. Damit gilt

lim infn→∞a1/nn ≥c− f¨ur alle hinreichend kleinen >0, wodurch insgesamt

lim sup

n→∞

a1/nn ≤c≤lim infn→∞a1/nn , also (3.2), bewiesen ist. Es bleibt κ(Tn+m)≥κ(Tn)κ(Tm) zu zeigen.

IstT nicht injektiv, so sind es auch alleTn, n∈N, nicht, wodurch κ(Tn) = 0 f¨ur allen∈N. IstT injektiv, sind es auch alle Tn,n∈N. F¨urn, m∈Nund x∈X\ {0}folgt

kTn+mxk

kxk = kTn(Tmx)k

kTmxk ·kTmxk

kxk ≥κ(Tn)κ(Tm),

womitκ(Tn+m)≥κ(Tn)κ(Tm).

Proposition 3.10. SeiT ∈Lb(X) mit einem Banachraum X. Dann ist (i) σap(T)⊆ {λ∈C:i(T)≤ |λ| ≤r(T)}.

Falls zus¨atzlich 0∈σ(T) erf¨ullt ist, gilt außerdem

(14)

(ii) Ki(T)(0)⊆σ(T) und

(iii) i(T) =r(T)⇒σ(T) =Kr(T)(0).

Beweis. (i) Da schon σap(T) ⊆σ(T) ⊆ Kr(T)(0) bekannt ist, muss nur mehr gezeigt werden, dass f¨ur beliebigesλ∈Cmit|λ|< i(T) folgt, dassλ /∈σap(T). W¨ahlec >0 undn∈Nderart, dass|λ|< c < i(T) und cn≤κ(Tn). Wegen cnkxk ≤ kTnxk f¨urx∈X, gilt

k(Tn−λn)xk ≥ kTnxk − |λ|nkxk ≥(cn− |λn|)kxk. Damit folgtλn∈/ σap(Tn) aus Proposition3.5. Wegen

k(Tn−λn)xjk=

n

X

k=1

λn−kTk−1(T−λ)xj

n

X

k=1

λn−kTk−1

k(T−λ)xjk

kann f¨ur keine Folge (xj)j∈Nmit Norm eins (T−λ)xj gegen 0 konvergieren. Infolgedessen gilt auchλ /∈σap(T).

(ii) Angenommen λ ∈ ρ(T) mit |λ| ≤ i(T). Wegen 0 ∈ σ(T) und da die Resolventenmenge offen ist, gibt es ein t∈[0,1) mittλ∈∂σ(T)⊆σap(T). Wegen|tλ|< i(T) bedeutet das einen Widerspruch zu (i). Also haben wirKi(T)(0)⊆σ(T).

(iii) Im Falli(T) =r(T) gilt wegen

Ki(T)(0)⊆σ(T)⊆Kr(T)(0)

die Gleichungσ(T) =Kr(T)(0).

Definition 3.11. SeiT ∈Lb(X) mit einem BanachraumX. Dann wird mitTX := T

n∈N

TnX der verallgemeinerte Bildbereich von T bezeichnet. Die Kato Resolventenmenge ist gegeben durch

ρK(T) :={λ∈C: ker (T−λ)⊆(T −λ)X, (T−λ)Xabgeschlossen}

und das Kato Spektrum wird als Komplement der Resolventenmenge σK(T) := C\ρK(T) definiert.

Korollar 3.12. F¨ur T ∈Lb(X) mit einem BanachraumX gilt σK(T)⊆σap(T).

Beweis.Sei λ /∈σap(T). Gem¨aß Proposition 3.5bedeutet das

ker (T −λ) ={0}und (T−λ)Xabgeschlossen.

Da der OperatorT−λlinear ist, gilt 0∈(T−λ)nX f¨ur allen∈N, womit auch 0∈(T−λ)X.

Also liegt jedes λ∈C\σap(T) auch in der Kato Resolventenmenge, womit σK(T) ⊆σap(T).

Lemma 3.13. Habe T ∈ Lb(X) abgeschlossenes Bild T X und sei Y ein abgeschlossener, linearer Teilraum vonX, wobei kerT ⊆Y. Dann ist auch T Y abgeschlossen.

(15)

3 Das Kato Spektrum und erste Resultate

Beweis. Betrachte den stetigen und bijektiven Operator Te : X/kerT → T X definiert durch T([x]e kerT) = T x. Nach dem Satz von der offenen Abbildung ist auch Te−1 : T X → X/kerT stetig. Folglich sind Bilder abgeschlossener Mengen unter Te in X/kerT wieder abgeschlossen bez¨uglich der Spurtopologie T X. Da wir vorausgesetzt haben, dass kerT ⊆ Y und Y selber schon abgeschlossen ist, ist Y /kerT abgeschlossen in X/kerT und somit Te(Y /kerT) = T Y abgeschlossen inT X. DaT X selbst abgeschlossen ist, ist T Y auch in X abgeschlossen.

Lemma 3.14. Sei T ∈ Lb(X) ein Operator mit kerT ⊆TX. Dann gilt T(TX) =TX und kerTn⊆TXf¨ur allen∈N.

Beweis. Wir wollen als erstes zeigen, dass T(TX) = TX. Sei x ∈ TX, also x ∈ TnX f¨ur allen ∈N. Der PunktT x liegt sicherlich in T X. Wegenx ∈T X liegt T x sicherlich auch in T2X usw. Es folgt T x ∈ TnX f¨ur alle n ∈ N, womit T(TX) ⊆ TX. F¨ur die andere Inklusion undx∈TX w¨ahle eine Folgexn∈X mitx=Tnxnf¨ur allen∈N. Da f¨urn∈N

x1−Tnxn+1 ∈kerT ⊆TX⊆TnX, giltx1 ∈TnX f¨ur allen∈N, weshalbx=T x1 ∈T(TX).

Laut Voraussetzung gilt kerTn⊆TX f¨urn= 1. Gilt kerTn⊆TX f¨ur ein n∈N, so folgt f¨urx∈kerTn+1, dass T x∈kerTn⊆TX. Wegen T(TX) =TX, existiert ein u∈TX mitT x=T u, also x−u∈kerT ⊆TX, wodurch auchx= (x−u) +u∈TX.

Aus den gewonnenen Resultaten folgt relativ einfach folgendes Korollar.

Korollar 3.15. F¨ur T ∈Lb(X) und λ∈ρK(T) folgt, dass

(i) f¨ur jedesn∈N der Operator (T −λ)n abgeschlossenes Bild hat, (ii) (T−λ)X abgeschlossen ist und

(iii) (T−λ)(T−λ)X = (T −λ)X gilt.

Beweis. Aus (i) folgt unmittelbar (ii) und (iii) folgt wegen λ∈ ρK(T) aus Lemma 3.14. Wir zeigen (i) durch vollst¨andige Induktion nach n. F¨urn= 1 gilt (i) wegenλ∈ρK(T). Nehmen wir an, dass (T −λ)nX abgeschlossen ist f¨ur ein beliebiges n ∈ N. Wie wir in Lemma 3.14 festgestellt haben, gilt ker (T −λ)n ⊆ (T −λ)X ⊆ (T −λ)X f¨ur n ∈ N. Damit folgt aus der Induktionsvoraussetzung, dass (T−λ)nX abgeschlossen ist, wegen Lemma3.13die Abge-

schlossenheit von (T−λ)n(T−λ)X = (T −λ)n+1X.

(16)

mit dem lokalen spektralen Teilraum

In diesem Kapitel soll ein Zusammenhang zwischen dem verallgemeinerten Bildbereich und dem lokalen spektralen Teilraum aus Definition 4.4 hergestellt werden. Daf¨ur f¨uhren wir folgende Begriffe ein.

Definition 4.1 (lokale Resolventenmenge). Sei T ∈ Lb(X) und x ∈ X beliebig. Die lokale Resolventenmenge ist definiert durch

ρT(x) :=[

{U :U ⊆Coffen,∃f ∈H(U, X) : (T −λ)f(λ) =x f¨ur alle λ∈U}.

Die MengeσT(x) :=C\ρT(x) heißt das lokale Spektrum.

Bemerkung 4.2. Als Vereinigung offener Mengen ist ρT(x) auch offen und σT(x) somit abge- schlossen.

Da f¨ur λ ∈ ρ(T) sicherlich (T −λ)(T −λ)−1x = x gilt und da λ 7→ (T −λ)−1 und infolge λ7→(T−λ)−1xholomorph aufρ(T) ist, erhalten wirρ(T)⊆ρT(x) f¨ur allex∈X. Somit k¨onnen die analytischen Funktionen, die in der Definition der lokalen Resolventenmenge vorkommen, als lokale Fortsezung der Funktion (T−λ)−1x gesehen werden.

Lemma 4.3. SeiX ein Banachraum und U eine offene Teilmenge vonC. F¨ur einen Operator T ∈Lb(X), x∈Xundf ∈H(U, X)mit (T−λ)f(λ) =x f¨ur alle λ∈U gilt σT(x) =σT(f(λ)) f¨ur jedesλ∈U.

Beweis. Wir verfahren in mehreren Schritten. Sei λ∈ U beliebig, aber fest und definiere die Funktiong∈H(U, X) durch

g(µ) :=

( f(µ)−f(λ)

µ−λ , µ∈U \ {λ}, f0(λ), µ=λ.

(17)

4 Zusammenhang der Kato Resolventenmenge mit dem lokalen spektralen Teilraum

F¨urµ∈U gilt (T−µ)f(µ) =x, weswegen f¨urµ6=λ (T−µ)g(µ) = (T−µ)(f(µ)−f(λ))

µ−λ =

= (T−µ)(f(µ)−f(λ))−(µ−λ)f(λ) + (µ−λ)f(λ)

µ−λ =

= (T−µ)f(µ)−(T−λ)f(λ) + (µ−λ)f(λ)

µ−λ = (4.1)

= x−x+ (µ−λ)f(λ)

µ−λ =

=f(λ).

Aus Stetigkeitsgr¨unden gilt auch (T−λ)g(λ) =f(λ). Damit haben wir f¨ur die offene Teilmen- ge U von C eine analytische Funktion g gefunden, welche die Gleichung (T −µ)g(µ) =f(µ), µ∈U, l¨ost, wodurch U ⊆ρT(f(λ)) gilt.

Um ρT(x)\U ⊆ ρT(f(λ)) zu zeigen, was in Kombination mit dem gerade Bewiesenen die MengeninklusionρT(x)⊆ρT(f(λ)) liefert, w¨ahlen wir ein beliebiges w∈ρT(x)\U. DaρT(x) offen ist, finden wir eine offene Umgebung W von w, mitλ /∈W ⊆ρT(x). Wegen w∈ρT(x), gibt es eine analytische Funktionh :W0 → X mit W0 ⊆W, f¨ur die (T −µ)h(µ) =x f¨ur alle µ∈W0 gilt. Wegen λ /∈W0 ist die Funktionk:W0 →X,k(µ) := h(µ)−f(λ)µ−λ analytisch und wie in (4.1) zeigt man (T−µ)k(µ) =f(λ) f¨ur alle µ∈W0. Damit liegtw inρT(f(λ)).

Um ρT(f(λ)) ⊆ ρT(x) zu zeigen, w¨ahlen wir w ∈ ρT(f(λ)) und betrachten eine analytische Funktion h:W → X auf einer offenen Umgebung W von w mit (T−µ)h(µ) =f(λ) f¨ur alle µ∈W. Wegen

(T−µ)(T −λ)h(µ) = (T −λ)(T −µ)h(µ) = (T−λ)f(λ) =x

f¨ur alle µ∈W und weil µ7→(T −λ)h(µ) aufW analytisch ist, liegt dannw inρT(x).

Definition 4.4 (lokaler spektraler Teilraum). F¨urF ⊆C nennen wir die Menge XT(F) :={x∈X:σT(x)⊆F}

den lokalen spektralen Teilraum.

Definition 4.5 (T-hyperinvariant). Ein linearer Teilraum Y ⊆ X heißt T-hyperinvariant, wenn f¨ur jeden mitT kommutierenden Operator S ∈Lb(X) die Inklusion SY ⊆Y gilt.

Lemma 4.6. Sei T ∈ Lb(X) ein Operator mit einem Banachraum X und F ⊆C. Dann ist XT(F) ein T-hyperinvarianter, linearer Teilraum von X.

Beweis. Wir zeigen zun¨achst die Teilraumeigenschaft von XT(F). Wegen ρT(0) = C, also σT(0) =∅gilt{0} ⊆XT(F)6=∅. Aus der leicht zu zeigenden InklusionρT(u)∩ρT(v)⊆ρT(u+ v) folgtσT(u+v)⊆σT(u)∪σT(v). F¨uru, v∈XT(F) gilt somitσT(u+v)⊆σT(u)∪σT(v)⊆F. WegenρT(αu) =ρT(u) gilt auch σT(αu) =σT(u)⊆F f¨uru∈XT(F) undα6= 0.

(18)

F¨ur die T-Hyperinvarianz w¨ahle einen mit T kommutierenden Operator S ∈ Lb(X), x ∈ X undf ∈H(U, X) mit einer offenen Menge U ⊆Cderart, dass (T−λ)f(λ) =x f¨ur alleλ∈U. Daraus folgt

(T −λ)Sf(λ) =S(T −λ)f(λ) =Sx f¨ur alle λ∈U.

Da auchS◦f eine analytische Funktion aufU ist, erhalten wirρT(x)⊆ρT(Sx) beziehungsweise σT(Sx) ⊆σT(x). Da f¨ur einen Punktx ∈XT(F) deswegen σT(Sx) ⊆ σT(x) ⊆ F, gilt Sx ∈ XT(F). Also bekommen wir die gesuchte Inklusion SXT(F)⊆XT(F).

Korollar 4.7. F¨ur T ∈Lb(X) mit einem Banachraum X und F ⊆Cgilt (T −λ)XT(F) =XT(F)f¨ur alleλ∈C\F.

Beweis. Die Inklusion (T −λ)XT(F) ⊆ XT(F) folgt direkt aus Lemma 4.6, da der Operator T−λlinear und beschr¨ankt ist und mit T kommutiert.

F¨ur die andere Inklusion sei zun¨achst bemerkt, dass f¨ur x ∈ XT(F) aus σT(x) ⊆ F sicher C\F ⊆ρT(X) folgt.

Um f¨ur λ ∈ C\ F und x ∈ XT(F) zu zeigen, dass x ∈ (T −λ)XT(F), m¨ussen wir eine Darstellung (T−λ)xe=x mit einem ex ∈X finden, wobei σT(x)e ⊆F. WegenC\F ⊆ρT(x) gibt es eine analytische Funktionf ∈H(U, X) mit λ∈U und (T−µ)f(µ) =x f¨ur alleµ∈U. F¨urxe=f(λ) folgt aus Lemma4.3, dass σT(x) =e σT(x)⊆F. Lemma 4.8. Sei T ∈Lb(X) mit einem Banachraum X. Dann gilt

(i) XT(F)⊆XT(G), falls F ⊆G⊆C,

(ii) x∈XT(F) mitx∈X,λ∈F, falls (T −λ)x∈XT(F), (iii) ker(T−λ)n⊆XT({λ}) f¨urλ∈C, n∈N.

Beweis.(i) F¨urx∈XT(F) gilt laut Definition des lokalen spektralen Teilraumes, dassσT(x)⊆ F ⊆G, weshalb auchx∈XT(G).

(ii) Aus (T −λ)x ∈ XT(F) mit λ ∈ F, folgt wegen σT((T −λ)x) ⊆ F, dass es f¨ur jedes ω ∈C\F eine analytische Funktion f :U →X auf einer offenen UmgebungU von ω derart gibt, dass (T −µ)f(µ) = (T −λ)x f¨ur alle µ ∈U. Indem wir U kleiner machen, k¨onnen wir λ /∈U annehmen. Die Funktiong:U →X,g(µ) := (f(µ)−x)/(µ−λ) f¨urµ∈U ist analytisch und erf¨ullt die Gleichung (T−µ)g(µ) =x f¨ur alleµ∈U, womitω∈ρT(x). Daω∈Cbeliebig war, giltσT(x)⊆F und daherx∈XT(F).

(iii) Seix∈ker (T −λ)n. Wegen (ii) folgt aus

(T−λ)(T−λ)n−1x= 0∈XT({λ}), dass (T−λ)n−1x∈XT({λ}).

(T −λ)(T −λ)n−2x∈XT({λ}) ergibt (T −λ)n−2x∈XT({λ}) usw. bis (T −λ)n−nx=x∈XT({λ}).

(19)

4 Zusammenhang der Kato Resolventenmenge mit dem lokalen spektralen Teilraum

Definition 4.9. Sei F ⊆Cabgeschlossen und T ∈Lb(X).

XT(F) :={x∈X:∃f ∈H(C\F, X) mit (T−λ)f(λ) =x f¨ur alle λ∈C\F}.

Diese Menge bildet offenbar einen Unterraum vonX und wir nennen sie den globalen, lokalen spektralen Teilraum. Offenbar giltXT(F)⊆XT(F).

Lemma 4.10. SeiT ∈Lb(X) mit einem BanachraumX. Zu λ∈C\σsu(T) gibt es ein >0 derart, dass

X =XT(C\U(λ)).

Beweis. Sei λ∈C\σsu(T) beliebig. Da T −λ surjektiv und damit auch offen ist, gilt wegen Korollar2.10

∃ >0 : ∀u∈X ∃v∈X : (T −λ)v=uundkvk ≤ kuk.

Wir bauen f¨ur ein beliebiges x ∈ X induktiv eine Folge mit x0 := x und xn ∈ X, wobei (T−λ)xn=xn−1 und kxnk ≤ kxn−1k f¨ur alle n∈N. Die Reihe

f(µ) :=X

n=0xn+1(µ−λ)n

konvergiert dann lokal gleichm¨aßig auf der offenen KugelU(λ), dakxnk ≤ kxkn f¨ur allen∈N und

X

n=0kxn+1(µ−λ)nk=X

n=0|µ−λ|nkxn+1k ≤X n=0

|µ−λ|n

n+1 kxk. (4.2) Folglich ist die Funktionf :U(λ)→X auch analytisch. F¨urµ∈U(λ) gilt

(T−µ)f(µ) = (T −λ)f(µ)−(µ−λ)f(µ) =

= (T −λ)X

n=0xn+1(µ−λ)n−(µ−λ)X

n=0xn+1(µ−λ)n= (4.3)

=X

n=0xn(µ−λ)n−X

n=0xn+1(µ−λ)n+1 =x0 =x,

womitx∈ XT(C\U(λ)).

Korollar 4.11. F¨ur einen Operator T ∈Lb(X) mit einem Banachraum X gilt σsu(T) =[

T(x) :x∈X}.

Beweis.Wir zeigen, dass f¨urλ∈C

T −λsurjektiv ⇐⇒λ∈ρT(x) f¨ur allex∈X.

Aus der G¨ultigkeit der rechten Seite folgt nach Definition4.1f¨ur jedesx∈Xdie Existenz von exmit (T−λ)ex=x, wodurch sichT −λals surjektiv herausstellt.

F¨ur surjektivesT −λ, also λ∈C\σsu(T), gibt es wegen Lemma4.10 ein >0 mit

X=XT(C\U(λ)) ={x∈X :∃f ∈H(U(λ), X) mit (T−λ)f(λ) =x f¨ur alleµ∈U(λ)}

Also gibt es f¨ur jedes x ∈ X eine analytische Funktion f auf einer offenen Kugel um λ mit (T−λ)f(λ) =x. Folglich gilt λ∈ρT(x) f¨ur jedes x∈X.

(20)

Aus Korollar 4.7und Korollar4.11 erhalten wir folgendes Resultat.

Proposition 4.12. F¨ur T ∈Lb(X) und λ∈ρK(T) gilt (T−λ)X=XT(C\ {λ}).

Beweis.Da wegen Korollar4.7(T−λ)XT(C\ {λ}) =XT(C\ {λ}) gilt, folgt (T −λ)nXT(C\ {λ}) =XT(C\ {λ}) f¨ur allen∈N, womitXT(C\ {λ})⊆(T−λ)X. Wegen Korollar3.15ist f¨urS :=T|(T−λ)X der OperatorS−λsurjektiv als Operator von dem Banachraum (T−λ)X auf sich selbst, womitλ /∈σsu(S). Wegen Korollar4.11folgt f¨ur ein beliebigesx∈(T−λ)X, dassσS(x)⊆σsu(S)⊆C\ {λ}. Weil sicherlich auchσT(x)⊆σS(x) gilt, mussxinXT(C\ {λ})

liegen.

(21)

5 Abgeschlossenheit mithilfe des lokalen spektralen Teilraumes

Mithilfe der im vorigen Kapitel bewiesenen Resultate und durch die Einf¨uhrung des Minimum Modulus wollen wir in diesem Kapitel zeigen, dass auch das Kato Spektrum abgeschlossen ist.

Definition 5.1 (Minimum Modulus). Sei T ∈Lb(X) mit einem BanachraumX. Wir nennen γ(T) := inf

n kT xk

d(x,kerT) :x∈X\kerT o

den Minimum Modulus von T, wobei γ(T) := +∞ im Fall T = 0. F¨ur injektives T gilt γ(T) =κ(T); siehe Definition 3.3.

Bemerkung 5.2. Man zeigt leicht, dass γ(T) = κ(Te), wobei Te : X/kerT → T X durch T([x]e kerT) =T x definiert ist, siehe Beweis von Korollar 2.10. Nach Bemerkung 3.4 gilt dann γ(T) =

Te−1

−1

. Ist T X =Te(X/kerT) abgeschlossen, so folgt aus dem Satz von der offenen Abbildung

Te−1

<+∞, also γ(T)>0.

Da f¨urλ∈ρK(T) definitionsgem¨aß (T−λ)X abgeschlossen ist, gilt insbesondersγ(T−λ)>0.

Bis zum Ende dieses Kapitels werden wirδ:=γ(T−λ) f¨ur den Minimum Modulus vonT−λ schreiben.

Lemma 5.3. F¨urT ∈Lb(X) mit einem Banachraum X und λ∈ρK(T) gilt (i) (T−λ)X=XT(C\ {λ}) =XT(C\Uδ(λ)),

(ii) (T−λ)X⊆(T −µ)X f¨ur alle µ∈Uδ(λ).

Beweis.W¨ahle 0< < δ. Wir wollen als erstes zeigen, dass

∀v∈(T −λ)X ∃u∈(T−λ)X: (T−λ)u=vundkuk ≤ kvk.

Wir k¨onnenv6= 0 annehmen. W¨ahle gem¨aß Korollar3.15(iii)w∈(T−λ)Xmit (T−λ)w=v.

Ausw /∈ker (T−λ) erhalten wir

d(w,ker (T−λ))< δ d(w,ker (T −λ))≤ k(T−λ)wk=kvk.

Wir schließen auf die Existenz einesz∈ker (T−λ)⊆(T−λ)Xmitkw−zk<kvk, wodurch u:=w−z∈(T −λ)X die gew¨unschte Eigenschaft hat.

W¨ahlex∈(T−λ)X beliebig. Wir bauen induktiv eine Folge mitx0:=xundxn∈Xderart,

(22)

dass (T −λ)xn=xn−1 und kxnk ≤xn−1 f¨ur alle n∈N. Im Beweis von Lemma 4.10 haben wir schon gezeigt, dass dann

f(µ) :=X

n=0xn+1(µ−λ)n eine analytische Funktion vonU(λ) nachX bildet, wobei

(T −µ)f(µ) =xf¨ur alleµ∈U(λ).

Wir erhalten U(λ)⊆ρT(x) f¨ur beliebiges 0< < δ, wodurch Uδ(λ)⊆ρT(x), siehe Definition 4.1. Damit istx in der MengeXT(C\Uδ(λ)) enthalten. Also gilt

(T−λ)X ⊆XT(C\Uδ(λ))⊆XT(C\ {λ}). (5.1) In Poposition4.12haben wir schon bewiesen, dass (T−λ)X=XT(C\ {λ}), weshalb in (5.1) die Mengen alle gleich sind.

F¨urµ∈Uδ(λ) folgt aus Korollar4.7

XT(C\Uδ(λ)) = (T−µ)nXT(C\Uδ(λ)) f¨ur alle n∈N. In Kombination mit (5.1) folgt daraus

(T−λ)X⊆XT(C\Uδ(λ))⊆(T−µ)X.

Satz 5.4. F¨urT ∈Lb(X) mit einem Banachraum X ist ρK(T) offen und daher σK(T) abge- schlossen in C.

Beweis. Wir zeigen, dass f¨ur jedes λ∈ρK(T) jede KugelU(λ) mit 0< < δ ganz in ρK(T) enthalten ist. W¨ahle µ∈U(λ) mit µ6=λ. Mithilfe von Lemma 4.8erhalten wir

ker (T−µ)⊆XT({µ})⊆XT(C\ {λ}) = (T−λ)X⊆(T−µ)X.

Es bleibt zu zeigen, dass (T −µ)X abgeschlossen ist. Wegen λ∈ρK(T) istY := (T −λ)X abgeschlossen; siehe Korollar 3.15. Folglich ist X/Y versehen mit der Faktornorm, ein Bana- chraum. Wegen λ∈ρK(T) gilt auch ker (T−λ)⊆Y, weshalb

δkx−YkX/Y ≤δ d(x,ker (T −λ))≤ k(T−λ)xk f¨ur alle x∈X.

Wegen Korollar3.15gilt (T−λ)Y =Y. Zuy∈Y gibt es folglich einu∈Y mit (T−λ)u=y.

F¨ur jedes x∈X gilt

δkx−YkX/Y =δkx−u−YkX/Y ≤ k(T−λ)(x−u)k=k(T −λ)x−yk. Nehmen wir das Infinum ¨uber alle y∈Y, so folgt

δkx−YkX/Y ≤ k(T−λ)x−YkX/Y ≤ k(T−µ)x−YkX/Y +|µ−λ| kx−YkX/Y ,

(23)

5 Abgeschlossenheit mithilfe des lokalen spektralen Teilraumes

weshalb

(δ−)kx−YkX/Y ≤ k(T −µ)x−YkX/Y f¨ur alle x∈X. (5.2) Wegen (T−µ)(Y) = (T−λ+ (λ−µ)I)(T−λ)X⊆(T−λ)X =Y ist ((T−µ)/Y) :X/Y → X/Y definiert und wegen (5.2) nach unten beschr¨ankt; siehe Definition 2.4. Aus Proposition 3.5folgt, dass das Bild ((T−µ)/Y)(X/Y) abgeschlossen inX/Y ist. Wegen Lemma 5.3gilt

Y ⊆(T−µ)X⊆(T −µ)X,

womit (T −µ)X = π−1((T −µ)/Y)(X/Y), wobei π :X → X/Y die kanonische Projektion bezeichnet. Aus der Stetigkeit vonπ folgt schließlich die Abgeschlossenheit von (T −µ)X.

(24)

Um einen besseren Eindruck zu bekommen, wie das Kato Spektrum in der komplexen Zahlen- ebene liegt, wollen wir die sogenannte Sandwich Formel zeigen.

Definition 6.1 (SVEP). Wir definieren f¨urT ∈Lb(X) mit einem Banachraum X den Ope- rator

TU :H(U, X)→H(U, X), (TUf)(λ) := (T−λ)f(λ).

Wir sagen, der OperatorT hat die single-valued-extension-property oder kurz SVEP, wennTU f¨ur jedes offeneU ⊆Cinjektiv ist.

Definition 6.2 (Analytisches Residuum). Wir definieren folgende Teilmenge der komplexen Zahlenebene f¨urT ∈Lb(X) mit einem Banachraum X.

S(T) :={λ∈C:∃U ⊆CGebiet, f ∈H(U, X), f 6= 0, λ∈U mit (T −µ)f(µ) = 0∀µ∈U} Bemerkung 6.3. Offenbar gilt

T hat die SVEP Eigenschaft genau dann, wennS(T) =∅.

Lemma 6.4. Sei T ∈Lb(X) mit einem Banachraum X. Dann ist das analytische Residuum S(T) im Inneren σp(T) des Punktspektrums enthalten.

Beweis. Sei λ∈ S(T) 6=∅. Also gibt es ein Gebiet U und eine nicht verschwindende analyti- sche Funktion f :U → X mitλ∈ U. Da f nicht identisch verschwindet, hat λeine endliche NullstellenvielfachheitN ≥0. Es gibt also eine analytische Funktion g:G→ X mitg(λ) 6= 0 undf(µ) = (µ−λ)Ng(µ) f¨urµ∈G. Da (T−µ)g(µ) = 0 f¨urµ6=λgilt, folgt aus Stetigkeits- gr¨unden auch (T −λ)g(λ) = 0, womit λ ∈ σp(T). Da S(T) selbst schon offen ist, gilt sogar

S(T)⊆σp(T).

Proposition 6.5. Sei T ∈Lb(X) mit einem Banachraum X. Dann gilt

ρK(T) =ρK(T0) und ρK(T)∩σ(T)⊆ S(T)∪ S(T0). (6.1) Außerdem gilt die sogenannte Sandwich Formel

∂σ(T)⊆(σap(T)∩σsu(T))\(S(T)∩ S(T0))⊆σK(T)⊆σap(T)∩σsu(T) (6.2) und die Gleichheit

ap(T)∩σsu(T))\(S(T)∩ S(T0)) = (σap(T)\ S(T))∪(σsu(T)\ S(T0)). (6.3)

(25)

6 Die Sandwich Formel

Beweis.(i) F¨urλ∈ρK(T) ist (T −λ)X abgeschlossen und ker (T −λ)⊆(T−λ)X. Wegen Lemma 3.14 und Korollar 3.15 ist auch (T −λ)nX abgeschlossen und ker (T −λ)n ⊆ (T − λ)X⊆(T−λ)Xf¨ur jedesn∈N. Wegen des Satzes vom abgeschlossenen Bild2.12ist damit auch (T0−λ)nX0 abgeschlossen und wegen Proposition2.15

ker (T0−λ) = [(T −λ)X] ⊆[ker (T −λ)n]= (T0−λ)nX0 f¨ur alle n∈N, womit λ∈ρK(T0) und ρK(T)⊆ρK(T0).

F¨urλ∈ρK(T0) ist (T0−λ)X0 abgeschlossen und ker (T0−λ)⊆(T0−λ)X0. Wegen Lemma 3.14und Korollar3.15ist auch (T0−λ)nX0 abgeschlossen und ker (T0−λ)n⊆(T0−λ)X0 ⊆ (T0−λ)X0 f¨ur jedesn ∈N. Wegen des Satzes vom abgeschlossenen Bild 2.12 ist damit auch (T−λ)nX abgeschlossen und wegen Proposition2.15

ker (T−λ) =[(T0−λ)X0]⊆[ker (T0−λ)n] = (T −λ)nX f¨ur alle n∈N, womit λ∈ρK(T0) und die Gleichheit in (6.1) gezeigt ist.

(ii) Wir wollen eingangs zeigen, dass

ρK(T)∩σap(T)⊆ S(T). (6.4) F¨ur λ∈ρK(T)∩σap(T) ist (T −λ)X abgeschlossen und λ∈σap(T). Wegen Proposition3.5 gilt ker (T −λ) 6={0}, also λ∈σp(T). F¨ur einen Eigenvektor x 6= 0 zu λgilt wegen Lemma 5.3

x∈ker (T−λ)⊆(T−λ)X=XT(C\ {λ}).

Also liegt λ in ρT(x), weshalb es eine analytische Funktion f : U → X auf einer offenen Umgebung U von λ derart gibt, dass (T −µ)f(µ) = x f¨ur alle µ ∈ U. F¨ur die analytische Funktion

g(µ) := (T−λ)f(µ), µ∈U.

gilt

g(λ) = (T −λ)f(λ) =x6= 0.

Aufgrund der Stetigkeit verschwindet g sicherlich nicht auf einer offenen Umgebung von λ.

Wegen (T−µ)g(µ) = (T−λ)(T−µ)f(µ) = (T−λ)x= 0 liegtλinS(T), womit (6.4) bewiesen ist.

Wegen der Gleichheit in (6.1), (6.4) und σsu(T) =σap(T0) folgt

ρK(T)∩σsu(T) =ρK(T0)∩σap(T0)⊆ S(T0). (6.5) Vereinigung von (6.5) und (6.4) ergibt nach Bemerkung3.2die Mengeninklusion in (6.1).

(iii) In Korollar 3.12 haben wir schon bewiesen, dass σK(T) ⊆ σap(T). F¨ur λ ∈ C\σsu(T) gilt (T −λ)X = X und somit λ ∈ ρK(T). Also haben wir σK(T) ⊆ σap(T)∩σsu(T). Nach Proposition3.5und Korollar3.8 gilt

∂σ(T)⊆σap(T)∩σsu(T).

(26)

Außerdem wissen wir wegen Lemma6.4, dass

S(T)∩ S(T0)⊆σp(T)∩σp(T0) und damit auch

∂σ(T)⊆σap(T)∩σsu(T)\(S(T)∩ S(T0)).

Durch Schneiden von (6.4) und (6.5) erhalten wir

ρK(T)∩σap(T)∩σsu(T)⊆ S(T)∩ S(T0), was nichts anderes bedeutet als

ap(T)∩σsu(T))\(S(T)∩ S(T0))⊆σK(T).

Damit ist die Sandwich Formel (6.2) gezeigt.

(v) Wegen

ap(T)∩σsu(T))\(S(T)∩ S(T0)) = (σap(T)∩σsu(T))\ S(T)∪(σap(T)∩σsu(T))\ S(T0)

⊆(σap(T)\ S(T))∪(σsu(T)\ S(T0)) folgt schon die eine Inklusion f¨ur (6.3). Gem¨aß (6.4) und (6.5) gilt auch

σap(T)\ S(T)⊆σK(T) undσsu(T)\ S(T0)⊆σK(T), woraus wir

ap(T)\ S(T))∪(σsu(T)\ S(T0))⊆σK(T)⊆σap(T)∩σsu(T) erhalten. Andererseits ist

ap(T)∩ S(T)c)∪(σsu(T)∩ S(T0)c)⊆ S(T)c∪ S(T0)c= (S(T)∩ S(T0))c. Wir kommen auf

ap(T)\ S(T))∪(σsu(T)\ S(T0))⊆(σap(T)∩σsu(T))∩(S(T)∩ S(T0))c

und die andere Inklusion von (6.3) ist gezeigt.

Bemerkung 6.6. Wegen ∂σ(T) ⊆ σK(T) ist das Kato Spektrum sicherlich nichtleer f¨ur jeden nichttrivialen Banachraum X und T ∈ Lb(X), da das Sektrum bekannterweise nichtleer und kompakt ist.

Mithilfe der Sandwich Formel bekommen wir eine konkrete Darstellung des Kato Spektrums von isometrischen und nicht invertierbaren Operatoren.

Korollar 6.7. Sei T ∈ Lb(X) ein nicht invertierbarer, isometrischer Operator mit einem Banachraum X. Dann ist das Kato Spektrum gleich der Einheitskreislinie.

(27)

6 Die Sandwich Formel

Beweis.Klarerweise ist Tn f¨ur jedesn∈Nisometrisch, womit auch kTnk=κ(Tn) = 1.

Folglich giltr(T) =i(T) = 1. Aus Korollar 3.12und Proposition 3.10 (i) folgt σK(T)⊆σap(T)⊆ {λ∈C:|λ|= 1}=T.

F¨ur nicht invertierbaresT ist 0 im Spektrum enthalten. Damit gilt wegen Proposition3.10(iii) σ(T) =K1(0). Nach (6.2) haben wir infolge T=∂σ(T)⊆σK(T).

Lemma 6.8. Falls T die SVEP Eigenschat hat und λ∈σp(T), so gilt σT(x) ={λ} f¨ur jeden Eigenvektorx von T zu dem Eigenwertλ.

Beweis.Sei x∈X\ {0}mitT x=λx. Die analytische Funktion f :C\ {λ} →X, f(µ) := (λ−µ)−1x

erf¨ullt (T−µ)f(µ) =x f¨ur alleµ∈C\ {λ}. Die MengeC\ {λ} ist damit inρT(x) enthalten, weswegen auch σT(x) ⊆ {λ}. Aus σT(x) = ∅, also λ∈ ρT(x) folgt die Existenz einer analyti- schen Funktionf :U →X auf einer offenen UmgebungU ⊆Cvonλmit (T−µ)f(µ) =x f¨ur alleµ∈U. Daraus folgt

(T−µ)(T −λ)f(µ) = (T −λ)x= 0

f¨ur alle µ ∈ U. Da wir vorausgesetzt haben, dass T die SVEP Eigenschaft hat, erhalten wir (T −λ)f(µ) = 0 f¨ur alle µ ∈U, was f¨urµ =λ die Gleichheit x = 0 impliziert. Wir erhalten einen Widerspruch zu unserer am Anfang gemachten Voraussetzungx6= 0.

Lemma 6.9. F¨ur einen OperatorT ∈Lb(X) mit einem Banachraum X gilt (i) σ(T) =σsu(T), fallsT die SVEP Eigenschaft hat

(ii) σ(T) =σap(T), fallsT0 die SVEP Eigenschaft hat.

Beweis.Falls T die SVEP Eigenschaft hat, folgt aus Lemma 6.8, dassσp(T)⊆S{σT(x) :x∈ X} =σsu(T); siehe Korollar 4.11. Wegen σ(T) = σp(T)∪σsu(T) folgt σ(T) = σsu(T). Falls T0 die SVEP Eigenschaft hat, gilt σ(T) = σ(T0) = σsu(T0) = σap(T), wie aus dem gerade

Bewiesenen und Lemma3.7folgt.

Korollar 6.10. SeiT ∈Lb(X) mit einem BanachraumX. FallsT die SVEP Eigenschaft hat, gilt σK(T) =σap(T). Wenn T0 die SVEP Eigenschaft hat, gilt σK(T) =σsu(T). Insbesonders erhalten wir σK(T) =σ(T), wenn T und T0 die SVEP Eigenschaft haben.

Beweis.Betrachte die Mengeninklusion (6.2) aus Proposition6.5, genauer

ap(T)∩σsu(T))\(S(T)∩ S(T0))⊆σK(T)⊆σap(T)∩σsu(T). (6.6) Wenn T die SVEP Eigenschaft hat, gilt wegen Bemerkung 6.3 S(T)∩ S(T0) = ∅ und wegen Lemma 6.9 auch σap(T) ⊆ σ(T) = σsu(T). Aus (6.6) folgt dann, dass σK(T) = σap(T).

Falls T0 die SVEP Eigenschaft hat, ist wieder S(T)∩ S(T0) = ∅ und aus Lemma 6.9 folgt σsu(T) ⊆ σ(T) = σap(T), womit wiederum in Kombination mit (6.6) gezeigt wurde, dass σK(T) =σsu(T). WennTundT0die SVEP Eigenschaft haben folgt aus dem gerade Bewiesenen und Lemma6.9, dassσK(T) =σap(T) =σsu(T) =σ(T).

(28)

In diesem Kapitel wollen wir zeigen, dass normale Operatoren die SVEP haben. Damit folgt aus der Sandwich Formel die Gleichheit des Kato Spektrums und des Spektrums.

Definition 7.1. Sei T ∈ Lb(X, Y) f¨ur Banachr¨aume X und Y. Die R¨aume H(U, X) und H(U, Y) sind jeweils mit der Topologie Tρ versehen; siehe Definition2.18. Wir definieren den Operator

T#:H(U, X)→H(U, Y) durch (T#f)(λ) :=T f(λ) f¨ur alle λ∈U undf ∈H(U, X).

Bemerkung 7.2. Der OperatorT# ist linear und bez¨uglich der Topologien Tρstetig.

Proposition 7.3. SeiT ∈Lb(X, Y)eine surjektive Abbildung mit zwei Banachr¨aumenX und Y. F¨ur jede offene Kreisscheibe U ⊆Cist der Operator T#:H(U, X)→H(U, Y) surjektiv.

Beweis.SeiU =Ur0), wobeiλ0 ∈Cundr >0. Wir erhalten f¨ur jede Funktiong∈H(U, Y) und alleλ∈U die Potenzreihenentwicklung

g(λ) =

X

n=0

bn(λ−λ0)n

mit Konvergenzradius gr¨oßer oder gleichr. DaT surjektiv ist, folgt aus Korollar 2.10

∃c >0 : ∀y ∈Y ∃x∈X :T x=yund kxk ≤ckyk.

Insbesonders k¨onnen wir f¨urn∈N∪ {0} ein Element an ∈X so w¨ahlen, dass T an =bn und kank ≤ckbnk. Wegen

lim sup

n→∞

kank1/n ≤lim sup

n→∞

c1/nkbnk1/n = lim sup

n→∞

kbnk1/n ≤ 1 r konvergiert die Potenzreihe

f(λ) :=

X

n=0

an(λ−λ0)n

f¨ur alle λ∈U und definiert somit eine Funktion inH(U, X). Weil f¨ur alle λ∈U (T#f)(λ) =

X

n=0

T(an)(λ−λ0)n=

X

n=0

bn(λ−λ0)n=g(λ)

gilt, istT# surjektiv.

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