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Von deu exacten Wissenschaften sind diejenigen in den Studienplan aufgenommen , welche dem Reisenden für die all¬ seitige Durchforschung der Jjänder nöthig sind

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Academic year: 2022

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(1)

SIC) Notizen nnd Correxjiondi'nzcn.

nach Chr. Geb. Die Geographie wird (wie dies bei gewissen tech¬

nischen Fächern in manclien italienischen Schulen üblicli ist) iu

französischer Sprache gelehrt, weil Französisch die Canzleisprache

im Orient ist; der Standpunkt ist der von Humboldt und Ritter

vorgezeichnete. Von deu exacten Wissenschaften sind diejenigen in

den Studienplan aufgenommen , welche dem Reisenden für die all¬

seitige Durchforschung der Jjänder nöthig sind; er soll ein ofTnes

Auge für physikalische Erscheinungen haben, mit topograpbisclicu

Aufnahmen Bescheid wissen, die Polhölie eines Ortes bestimmen, die

P]ingebornen in technischen Fertigkeiten, in der Mechanik, Hydraulik

u. s. w. unterweisen können. Der Handel verlaugt Kenntniss der

Waaren aus den drei Reichen der Natur, die Geographie steht mit

der Racenkunde und diese mit der vergleichenden Anatomie in Ver¬

bindung. — Der Redner weist zum Sciiluss auf eine italienische

Uebersetzung vou Ritters .\sieu, sowie auf die Gründung eiuer orien¬

talisclieu Bibliothek bin, zu welcher durch eine Sammlung chine¬

sischer Werke bereits der Anfang gemacht ist. Wir fügen den

dem Discorso beigegebenen Lehrplaii hinzu , in welcliem Persisch

und Indisch noch nicht stelin, weil die Lehrer dieser Sprachen noch

erwartet werden.

Mont.Tp; ! Dienstag Mittwoeli , Donnerstag i I''reitag j Sonn,abcnd.

3—4 Padova 'La Cecilia! Wang i Padova La Ceci 1ia: De Vivo

.Allgcineinc | Cliinesisch Jlatlieniatil« , Allgemeine ' Englisch IMathematik

- K c r I) a c k e r Alte u. mitt- I lere Gesch.

j Asiens -G' De Vivo

Kussisch

Geogrnphic und speciell

die Asiens F a V a Physik

lA g n a n a Mongolisch

j (Tcograpldc

I lUnd speciell

! j die Asiens

De Viva Kerhnckerj Wang

Kiigli.sch Alte u. mitt-. Chinesisch lere Gesch. j

I Asiens. I

Gasen Natuige- schiehte

De V i VO I Kussisch

G a s c o Xaturge-

schiclite

F II V a Phy.-ik

Lignana Neuere Ge¬

schichte Asiens

Aus einem lii iefe des Herrn Dr. A. Socin an den Herausgeber.

Cairo, 12. Jau. 1809.

Schon lauge wollte icli Ihnen eineu kleinen Bericlit über

unser Treiben in Masr el Kähira zukomnicn lassen ; aber jetzt erst,

da wir endlich im Betriff sind , uns dem eigentliclien Ziel unserer

Reise, Syrieu zuzuwenden, kann ich Ihnen eiu vollständiges Bild

wenigstens einer Seite unsrer Thätigkeit zukommen lassen. Sonst

nur im .Allgemeinen soviel, dass wir hier zwei sehr schöne und au

Eindrücken aller Art reiche Monate zugebracht haben und wenig¬

stens so weit gekommen sind , dass wir im Osten nun ohne arabi¬

schen Dragoman fortkommen zu können glauben. Wir erreichten

das durch Hilfe von Lcbreru und iudcm wir oft mit Araberu um-

2 S *

(2)

Notizen und Correspowlenzen.

gingen, namentlicli mit Bucliliändlern. Auch glauben wir von neuen

Drucken, deren Existenz iu Europa unbekannt war, manches gefun¬

den zu haben. Die erste und grösste Druckerei, wohl aucb die

beste, ist die Regierungsdruckerei in Bulaq, dereu neuesten Catalog,

leider nur iu 1 Exemplar, wir in Händen haben. Ich kann Unien

daber hier auch uur eineu kleinen Auszug geben von Bücheru, die ni i r

wichtig scheinen, die ich geseheu oder die man mir als gut gerühmt

hat. Die Preise sind in Girsb .säg d. Ii. guteu Piastern (opp. shüruk vom

türk. «il;^-^. vom türk. ^^), wovon 7 7 ^ 20 fr. = 1 öö shuruk.

yi^i-i ('2 Bde. 70). — eJl-i^^JI (ÖO). —

iULUi i j*4i ^L^^i! (70). — A.>\:i N*si=L-:i.it ^ ^uyi

^L-^uJI, (15).— KiiM j. J>A\ (77).— ^-iLJCJivo! >5yL..Jij.iU

O ^ ^ '

ji:Li.Jij (55). — ^PÄJi (10) Adab in gereimter Prosa. —

^lji"JI üfljwVs- (34) soll sehr gut sein. —■ ^\ ^ÄaJlJ ^.,i.*a*Ji Aj.1s

^LbLj. (38, 20) — j^jxJI ^äJ^J! ^:S^ jx-^^Äj (2 Bde. 81). —

_^?ÄJl -jtÄJ (15). — oLxi^Jl oi^i (2 Bde. 80 Forts, von

Ibn Khillikan). — ^^jO^ii- g-ijU-s i) (7 Bde. 400). — oLäT

(10 Bde. 580 sehr vollständige Redaetion). — öLas» »_jUj'

^J\y^ (87, 30, anderswo circa 20 fr.l — (140

zu Hariri). — ^,LJLli» ^^j! (340). — Ojjl-i^ji (über dieSprache

der Fellaheu 30). — Lalü i^i Li (5o). — _,iiäJi (14 u. eine KxxiLs.

dazu). — Jöil^ (500). — (Grammatik 8 etc.).

Andere gute Werke sind ira Druck, wie das AjjJI _Liiu und

die CjU.«j,y vou Maarri, die ^\o^ Cod. Mon. 407; Li^Ji xo^i>-

Cod. Mon. 382 etc. So weit der Catalog dieser Druckerei. Nun

aber findet man eine Menge älterer Werke, die gedruckt sind, jedoch

nicht mebr im Catalog stehen, weil sic theilweise erschöiift sind, so

z. B. (ja*i:^]LxJ! ein grosses dickes Buch, steht antiquarisch

etwa auf 50 Fr. Ueberhaupt findet mau die Bücher der Regie¬

rungsdruckcrei selten bei deu Antiquaren billiger, als iu den Nie¬

derlagen der Druckerei (beim het cl l^ädi hinten am Clian Chalil

und unten an der Muski), wo man gewölinlich 5"/^ Rabatt bekommt;

bisweilen hat mau Glück und tindet ein Buch in den Strassen der

Kutubl's bei der Azliarmoschee und in einem sehr versteckten cbän

des Chän Chalil billiger ; so könnte ich wohl das Agäni in man¬

chen Exemplaren für 500 Piaster, d. Ii. um 20 fr. billiger ver¬

schaffen. Auch das c>v^*^JI M> (Hii*'j- Klialfa no. 4t;o7) war

wohl, glaub' icli, frülier gedruckt, findet sich jetzt aber sehr selten.

Mau hat auch angelängeii in Bulaii den ^yj>^-\ zu drucken

bis zu seiner Vollendung werdeu aber wohl noch 4 — b Jahre ver-

1) Der i^j*^ f'^-J^ C'liliildgs ist türkiscli.

(3)

318 Notizen und Corrcspondcny.en.

gehen. Die Bücher auf SubscrijUlou IvWinieii in Bulaq (der soge¬

nannten Druclierei des Miri) billiger. Jetzt liat sich die SiiCLula-

tion namentlich von Juden des Druckens bemäclitigt; und diese

druclcen nuu, oft erstaunlich billig, die Bücber des „Miri'' naeh.

So namentlich Castelli , vou dem ich Ihucu einige Exemplare sei¬

ues Catalogs zuschicke. Auch seiu Catalog ist übrigens in man¬

cher Beziehung unvollständig, da man erstens seiue Drucke billiger

belvommt, als gedruckt steht (etwa um 10—15 — 20"/,,) und manche

nicht darin stehen. So die |.l_iJI vou Wäipdi in 2 B. zu 12

sage 8—^10 fr.; die ^LäjiJl ^>.J^l3 (siehe oben) zu 30 Piaster

shuruk (den Itqäu habe ich für G fr. gekauft); Maküdi ist eiu

Comra. zur Alfija. 'iX:>jlS, q.*>;J! ^^'■^ , c*^*^- sind Vulgärsacben, meist

vulgäre Gedichte. Vora (ja^LiJ! ^-^y^A hat er auch eine Aus¬

gabe mit Comm. zu 15 Ir. L:s\>^3l^i ist eine Uebersetzuug des

türkischen yjAjl j*aj, doch inlialtreicher; solche Erzählungsbücher

in vulgärer Sprache vvie öU.* K*aäj öy^yi\ (j~.jl hat er nocb eine

Menge; manche sind nur lithographirt. In einer andern Druckerei

werden meist Erzählungen gedruckt: -Vbu Zed, '.\ntar; letzterer ist

in 27 Bänden (zu (iOO Piaster säg) gedruckt; cs fehlen nocli 3;

doch soll es verkürzte Kedaction sein. Auch das |.j.l*J! cLaä-I

ist in einer Druckerei in 4 Bänden gedruckt; es kostet dort 50,

ist mir aber zu 30 fr. angeboten. Ausserdem fiudet mau beim

Suchen eine Menge Bücher, die (dme .Viigabc des Druckorts gedruckt

sind; so fand ich neulich die Literaturgesciiichtc des IMul.iibbi ,

40— 50 fr. ; so ist der ^^^aJÜ! ^^^Jl* (lithographirt) von Ibn llisbäni

häufig, 5— G fr.; so ein Diwan von Imrulqais mit dem Commentar

raeines allerdings nicht allzu geistreichen Commentators des Ahjama

in der Wiener Handschrift 2 fr. Alle diese letzteren Saclien müs¬

sen an Ort und Stelle gekauft werden und es muss, besonders bei

den zähen Juden, oft halbe Tage lang hei Pfeife und t'afe gemark¬

tet werden. Nun habe icii allerdings mit hiesigen Buchhändlern

Verbindungen angeknüpft, damit ich Bücher beziehen kann und icli

auf dem Laufenden der neuen Erscheinungen gehalten werde; uud

kaun somit auf Hnen oder anderer Herren Wunsch dieses oder

jenes, dessen Marktpreis ich mir notirt oder das ich zu einem he¬

stimmten Preis gekauft habe, verschreiben, wozu noch einige Trans¬

portspesen und ein etwaiger Zoll, namentlich .\usgangszoll in .\lexau-

dria, den wir selber sehr zu umgehen wünschen, kommen wird.

Bei der grossen Thätigkeit, die hier die Buchhandlungen entwickeln,

müsste wirklich auf eine regelmässige und bessere Verbindung zwi¬

selien Orient und Occident gcdiuiigeu werden; ja man konnte hier

gewiss sebr billig drucken lassen und wahischeinlich aucli iiiaiiches

verkaufen, wenn man einen rechten Agenten hätte. Namentlich

konnte ich Castelli empfehlen, der ein ehrcnwertlier Manu ist, und

sich von unten aufgeschwungen uud durcli seine Druckerei berei¬

chert hat. Man trifft iminer Leute in den Bucliliaiidluiigcn an;

(4)

Notizen und Correspondenzen. 319

in den vornelimeren, bei den gelehrteren Buchbäudlern sitzen Sheche

und plaudern; manciinial sind die Bucliliändler selbst Geleiirte, ja

Professoren der Azhar; da wird geplaudert uud es werdeu Gedichte

recitirt; aber aucb iu den niedrigeren Buchhandlungen kaufen fort¬

während Leute Bücber, wenn aucb oft nur Kleinigkeiten. Wir

bätten bier noch mehr ausgerichtet, wenu nicht im Ramadan die

Leute sebr faul wären, sebr viel beteten oder sich wenigstens deu

Scbein gäben, cs vor Fasten nicht mehr aushalten zu können ; aber

das Fasten macht sie wirklich mürrisch oder scblälrig. Sie essen

eben in der Nacht sehr viel und haben dann deu Tag über eineu

verdorbeneu Magen. — Am Montag reiseu wir nach Syrien und

zwar wollen wir uns erst noch circa 8 Tage in Beirut auflialten.

Aus einem Biiele des Fiof. I.evy au Prof. Fleisclier.

Breslau 23. März 1869.

Unlängst ging durch alle Zeitungen eine Nacliricht von gross¬

arligen Funden phönizischer Alterthümer und Inschriften, welche

auf Cypern bei Idalion durch den nordamerikanischen Consul gemacbt

worden sein sollten. Auf dieserhalb eingezogene Erkundigung er¬

fahre icli aus guter Quelle Folgendes : Die Ausbeute an phönizi¬

schen luschrifteu ist eine sehr geringe ; bis jetzt liegen uur zwei

oder drei phönizische Eigennaraen vor, rait Farbe gemalt auf gros¬

sen, plumpen Vasen aus Grabstätten; dagegen sind viele Statuen,

Vasen u. dgl. gefuuden worden; mithin ist die Epigraphik bei die¬

sen Ausgrabungeu ziemlicli leer ausgegangen. Grösseren Gewinn

darf dieselbe von den Bemühungen des Herrn v. Maltzan erwarten,

der gegenwärtig in Tunis ist. Das dortige Museum enthält eine

nicht unbedeutende Anzahl von Steinen mit Inschriften. Auch die

zu der Pariser Ausstellung im Jahre 1867 eingesandten, über die

ich Ihnen eineu kurzen Bericht für diese Zeitschrift ( Bd. XXII,

S. 337 fg.) gab und die eine ausführlichere Behandlung kürzlich im

Journal asiatique durch Ileirn Leon Rodet erhalten haben (December

1868, S. 345 fg.j, waren demselben Museum entnommen. Es ist

von dera Sohne des Ministeri>räsideiitcn des Bey's vou Tunis ge¬

gründet und bereichert sicli durch Ausgrabungen, welche an ver¬

schiedenen Stelleu auf dera Platze des alten Karthago betriebeu

werden. Herr von Maltzan bat bereits iu seinem Werke: Reise

auf der Insel Sardinien, Leipzig 1869, S. 583 über seinen Aus¬

flug von Sardinien nach Tunis und über den Besuch, welchen er

dort dem iMuseum im Lustselilosse Manuba abstattete, berichtet,

dabei aucii eine kurze Notiz über die Schätze des gedachten Mu¬

seums gegeben ; eine Verwerthung derselben für die Wissenscliaft

war ihm noch nicht vergönnt; nur eine Insclirift kounte er tiüclitig coiiiren, die er a. a. 0. S. 584 fg. mittbeilt. Der eifrige Forscher

halt jedoch diese Inschrift für interessanter, als sie uns zu sein

si hcinl ; beim eiligen Copiren mögen audi einzelne Buchstaben ¥ov-

(5)

320 Notizen und Correspondenzen.

men angenommen haben, die eine eigenthümlicbe Deutung möglich

machen. Aber gewiss ist die Inschrift anders zu erklären. Wir

lesen nach der gewöhnlichen Eiuleitungslörmel n:rb nnib u. s. w.

n:

T» la t<:n -jn byaia» i N73a3 -jnibya 12 byai

[ionan Nbp|

Offenbar ist diese Inschrift dieselbe, welche wir in der Aus¬

stellung gesehen und die Herr Rodet unter no. II a. a. 0. S. S.oa

veröffentlicht hat. Besouders beachtenswerth ist in derselben der

Name byanar, der sich auch bei Rodet uo. V, Z. 3—4 und in

anderer Zusammensetzung das. no. I Z. 2 —3 als -C"b;'2 tiudet.

Es scheint nay in der IjCilcutung „transiit" genommen werden zu

müssen, also „Baal verzeiht"; in der hebräisclien Onomatologie

findet sich uichts Analoges. Aus diesem laybya wird aber aucli

ein bisher nicht erklärter Name in den karthagischen Inschriften,

nämlich rt^iay, zu seinem Rechte kommen. Dieser findet sich in

den Inschrifteu vou Davis no. 8 (s. uns. phön. Stnd. III, 47), uud

ist ähnlich wie bya^ay zu erklären, also „Geh oder Gah verzeilit,

vergiebt". Was für eine Gottheit „rts" ist, weiss ich niclit zu sagen,

wohl aber kann ich sie nocb an zwei andern Stelleu im Bereiche

des Seinitismus nachweisen. In den uabatliäischen Inschriften, welche

ich in dieser Zeitschr. (XXII, 261 fg.) veröffentlicht habe, ist in

no. I, Z. 4—5 statt Nr;bs<-3y zu lesen Sibxtay nach der bessern

Abschrift bei de Vogüe (Inseriptions semitiques, pl. 14 no. 3.), auf

welcheu Punkt mich der gedachte Geleiirte schon brieflich aufmerk¬

sam gemacht hat. Auch die Legende in meiner Schrift „Siegel und

Gemmen" Taf. III „Siegel mit altsyrischen luscbriften" no. 3 ist demnach zu lesen : N;n7:i< „Dienerin" oder „Magd des Ga". Es

scbeint übrigens die Gottheit ihre Heimatli im aramäiscben Gebiete

zu haben, wenigstens zeigt eine Endung - im Phönizisclien, das

kein auf He auslautendes Nomen besitzt , auf fremde Entlehnung

hin. Man denkt bei dem Versuche, r,:, oder etymologisch zu

deuten, zunächst wohl an das verb. -.x:. im Hebr., ■'.xj, sn." im Ara¬

mäischen, wonach das Wort ein -Ittrihut der Gottheit, „liocli" oder

„erhaben" wäre. Merkwürdig ist jedenfalls die weite Verbreitung

einer Gottheit, von der wir, meines Wisseus, frülier keine Spur

hatten. Es ist mir sebr walirscheinlicli, dass Phönizier und .\ra-

mäer aus eiuer gemeinsamen Quelle, etwa eiuer ägyptischen, ge¬

schöpft haben. Ob die Benennung Favag, die Adonis führt (siehe

Movers Religion der Phönizier S. 19ii ')), mit unserm s;, r; etwas

gemeiu hat, lasse ich dahingestellt-).

1) Vgl. Scliol. Lvkophr. Ale.x. 83 u. Maury : Kevuc archeolog. V (1849^

p. 6'. 14 fg.

2' Vgl. tias Obige mit dem S. 152 vuu (Hldcmeiislitr iiber deii.sellieii Gc-

geustaud Goagteii. K 1e i s c b e r.

(6)

321

Bibliographische Anzeigen.

Radloff, W., Die Sprachen der türkischen Stümme Süd-Sibiriens

und der Dsungarischen Steppe. I. Abtheilu ng. Proben der Volks¬

litteratur. A. u. d. T. : Proben der Volkslitteratur der türkischen

Slämme Süd-Sibiriens, gesammelt und übersetzt von Dr. W. Rad¬

loff. 1. Theil: die Dialeete des eiijentlichen Altai: tier Altaier und Tele.ulen , Leite.il - Tataren , Schoren wul Sojonen. Urte.r,t. 8 (XXIV, 419 S.). St. Petersburg 1866. — Uebersetzung. 8. (XVI, 434 S.) 1866. — Theil: Die Abakan-Dialecte (der Sagaiache, Koibalische, Katschinzische), der Kysyl-Dialect und d£r Tscholym-Dialect [Kilärik).

Urtext. 8. (XXI, 712 S.) 1868. — Uebersetzung. 8 (XII, 720'S ) 1868.

Die Spracbwissenscbaft hat hier ein epochemachendes Werk zu begrüssen.

Es ist im allgemeinen bekannt, welch ungeheures Gebiet der sog. nral-altaische Sprachst«mm einnimmt und in welcher Ausdehnung speciell die türkische Ah¬

theilung desselben herrscht. Vom N<trdosteu Afrika's und der europäischen Tür¬

kei Uber den südöstlichen Theil Kusslands, über Kleinasien uud Turan bis hoch nach Sibirien hinauf nnd bis zur Sandwüste Gobi leben überall Stämme, welche die türkische Zunge reden. In dem uns am nächsten liegenden Osmanli konnte in Folge seiner Abhängigkeit vom Arabischen und Persischen kaum ein matter Abglanz von der Kraft und Naturwüchsigkeit des ursprünglichen Sprachgenius zur Erscheinung kommen ; zudem hat die Zwangsjacke des wie eine Faust auf das Auge passenden arabiscben Alphabetes alle Lautnüancen namentlicb des Vocalismus völlig verwischt. Nm- die von dem entstellenden Einflüsse des Islam mehr entfernten oder ganz frei gebliebenen Stiimme zeigen uns das ecbte und reine Volksthum ; jemebr wir der ursprünglichen Heimat, dem Altai, uns nähern, ein desto ungetrübteres Bild des Volkes wie der Sprache erhalten wir. Am t'rübesten wurden uns die s(»g. tatariscben Dialecte Knsslands um Kasan, To¬

bolsk u. a. bekannt. Eine wahrhaft babiilirecbeiide Bearbeitung fand aber zu¬

erst das östliche Glied der grossen Reihe , das Jakutische, in Böhtlingk's mei¬

sterhaftem Werke (1851); da zeigten sicb zum ersten Male aneh auf diesem Gebiete die Erfolge der vergleichenden Sprachforschung in glänzemler Weise.

Im Jahre 1867 wurde am entgegengesetzten westlichen Ende dem Tschagatai¬

schen durch Herm. \ amböry eine eingehendere Behandlung zu Theil. Und nuu wird das Mittelglied zwi.schen diesen beiden äussersten Enden durch das vor¬

liegende Werk Uadloffs ausgefüllt. Es ist das weit ausgedehnte Gebiet zwischen dem Thiau-scbaii (Yssyk-KölJ nnd diMo .leuissei, bisher völlig so zu sagen un-

Bd. XXlll. 21

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