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Das Zentrale Knochenmarkspender Register Deutschland (ZKRD)

R1

Dr. Dr. Carlheinz Müller

Ausgabe 4 2005

2.500.000

1990

Wachstum HLA-A,B typisiert Wachstum HLA-A,B,DR typisiert HLA-A,B,DRB1 typisiert HLA-A,B,DR typisiert Gesamt

2.000.000

1.500.000

1.000.000

500.000

Spenderzahlen Wachstum

0

500.000

400.000

300.000

200.000

100.000

0

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

Deutsche Spenderzahlen Deutsche Spenderzahlen

Das Zentrale Knochenmarkspender-Register stellt in Deutschland die zentrale Informationsdrehscheibe und Abrechnungsstelle für die Suche nach geeigneten nicht verwandten Blutstammzellspendern dar. Als Kompetenzzentrum für diesen Bereich nimmt es weit- reichende Funktionen wahr. Es hat damit im Rahmen der Versorgung von Patienten, die einer Blutstammzelltransplantation mit einem nicht verwandten Spender bedürfen, eine hierzulande einzigartige Rolle. Ziel ist es, für möglichst viele Patienten schnell und wirt- schaftlich den bestmöglichen Spender zu identifizieren – auch weltweit.

dienst Baden-Württemberg vom Bun- desministerium für Gesundheit den Auftrag, in Ulm ein zentrales bundes- weites Register mit anonymen Spen- derdaten aufzubauen und ein System für eine effektive Spendersuche zu ent- wickeln. Im Mai 1992 wurde das Zen- trale Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD) durch den damaligen DRK- Blutspendedienst Baden-Württemberg als gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung gegründet. Der vom Bundesministerium für Gesund- heit definierte Aufgabenrahmen wur- de dabei in die Satzung aufgenommen.

Schon seit den frühen 70er Jahren wurde in Ulm an der Universität und dem dortigen Institut des DRK-Blut- spendedienstes Baden-Württemberg Pionierarbeit im Bereich der Stamm- zelltransplantation geleistet und dabei auch eines der ersten HLA-Labors ge- gründet. 1989 fing die Ulmer Arbeits- gruppe Immungenetik unter der Lei- tung von Prof. Dr. Shraga Goldmann an, die Daten von Stammzellspendern in anonymer Form zu sammeln. Dafür entwickelten sie mit Unterstützung der Stefan-Morsch-Stiftung ein Computer- programm zur Bearbeitung von Such- anfragen.

Die ersten wichtigen Schritte in Rich- tung auf eine professionelle internatio- nale Zusammenarbeit waren im glei- chen Jahr die Weiterleitung dieser Daten an Bone Marrow Donors World- wide in Leiden und ein Jahr später die elektronische Vernetzung mit dem Eu- ropean Donor Secretariat Paris.

Seit dem Frühjahr 1991 stieg die An- zahl der deutschen Spender durch die Aktivitäten der DKMS Deutsche Kno-

chenmarkspenderdatei in Tübingen und zahlreicher anderer Spenderda- teien schnell an.

Dabei war bald klar, dass parallel zur Werbung und Registrierung der Spen- der organisatorische Strukturen für ei- ne effektive Spendersuche geschaffen werden mussten. Durch sie sollte auch die aus ethischen Gründen unabding- bare Anonymität von Spendern und Pa- tienten gewährleistet werden.

Aufgrund der Vorarbeiten der Ar- beitsgruppe von Prof. Goldmann er- hielt der damalige DRK-Blutspende-

U nsere Entstehung

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Ausgabe 4 2005

1992 umriss das Bundesministeri- um für Gesundheit unseren zukünf- tigen Aufgabenbereich. Durch die praktische Zusammenarbeit mit den anderen wichtigen Institutionen konnten wir ihn mit Leben erfüllen.

Heute gehört zu unseren Aufgaben:

●das Sammeln und ständige Aktualisieren der für die Suche nach einem nicht verwandten Blutstammzellspender relevanten Daten in anonymer Form in Zusammenarbeit mit allen Spenderdateien und Nabelschnurblutbanken

●die Identifikation potentieller Spender in Deutschland für Patienten im In- und Ausland und umgekehrt internationaler Spender für deutsche Patienten

●die Prüfung, Dokumentation und Weiterleitung von Patienten bezogenen Anforderungen und Ergebnissen weiterführender Untersuchungen im Rahmen der Spendersuche

●die Vergütung der erbrachten Leistungen und die Abrechnung der angefallenen Kosten mit den Kostenträgern im In- und Ausland

●die ständige Verbesserung der elektronischen Informationssysteme für eine effektive Suche nach nicht verwandten Blut- stammzellspendern in Deutschland und weltweit

●die Zusammenarbeit mit Organisationen auf nationaler und internationaler Ebene auf dem Gebiet der Blutstammzelltrans- plantationen und der Spendersuche

●die Weitergabe von Informationen über den Bereich der Blutstammzelltransplantation und Nennung kompetenter Ansprech- partner zu spezielleren Fragen in diesem Zusammenhang

Die Entwicklung, die das ZKRD in den bald eineinhalb Jahrzehnten sei- nes Bestehens zusammen mit seinen engsten Partnern genommen hat,

kann mit Fug und Recht als Erfolgsge- schichte bezeichnet werden. Eine Handvoll großer und einige Dutzend kleinerer deutscher Spenderdateien

U nsere Aufgaben

0 200 400 600 800 1000 1200 1400

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Jahr

Anzahl

2004

U nser Stand heute

haben in dieser Zeit in einer bei- spiellosen Geschwindigkeit einen Spenderpool aufgebaut, durch den das ZKRD schon seit 1994 das zweit-

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R3

Ausgabe 4 2005

größte Register der Welt ist und heute auf die Daten von weit über 2 Millionen Spendern zurückgreifen kann. In diesem Datenpool suchen wir im Auftrag von rund 20 deut- schen Sucheinheiten für jährlich 1.500 deutsche Patienten nach ge- eigneten Kandidaten für eine Trans- plantation und erhalten zusätzlich weit über 10.000 Anfragen aus dem Ausland.

Damit die Prozesse der Spender- suche effektiv ablaufen und jährlich über 50.000 Aufträge für Patienten aus aller Welt effizient abgewickelt werden können, haben wir unter dem Namen GerMIS ein Netzwerk von Computersystemen zwischen Spenderdateien, Sucheinheiten und

Aktivierte Suche Voranfrage

0 2000 4000 6000 8000 10000 12000 14000

1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 Jahr

Anzahl

2004

Internationale Patienten Internationale Patienten

Morbus Hodgkin Schwere aplastische Anämie Chronisch-lymphatische Leukämie Andere Diagnosen Myelom Non-Hodgkin-Lymphom Myelodysplastisches Syndrom Chronisch-myeloische Leukämie Akute lymphoblastische Leukämie Akute myeloische Leukämie

0 50 100

1999 2003

150 200 250 300 350 400 450 500

Diagnosen deutscher Patienten Diagnosen deutscher Patienten

Anzahl der Patienten

dem ZKRD etabliert und wesentlich zum Aufbau eines internationalen Netzwerkes EMDIS beigetragen. Als zentrale Abrechnungsstelle vergütet das ZKRD alle erbrachten Leistun- gen und schafft mit seiner umfassen-

den Dokumentation gleichzeitig in seinem Bereich eine für das deut- sche Gesundheitswesen beispiel- hafte Transparenz.

Heute ist das ZKRD das unverzicht- bare zentrale Bindeglied in einem deutschen Netzwerk zur Versor- gung von Patienten mit einer ganzen Reihe von schweren Blut- und Sys- temerkrankungen.

Mit seiner Hilfe kann für über drei Viertel aller Patienten ein geeig- neter Spender gefunden werden, bei der Mehrzahl sogar in weniger als zwei Monaten. Diese Leistungs- fähigkeit hat einen wesentlichen Beitrag zum Aufschwung der alloge- nen Blutstammzelltransplantation in den vergangenen Jahren geleistet und ist eine solide Grundlage für die vielfältigen kommenden Her- ausforderungen.

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Ausgabe 4 2005

2003 mit der Entwicklung und Ein- führung eines Qualitätsmanage- mentsystems begonnen, das 2004 nach ISO 9001/2000 zertifiziert wur- de. Gleichzeitig wurden in inten- siver Zusammenarbeit mit Vertre- tern der deutschen Kooperations- partner und in Abstimmung mit den

U nsere Projekte

Fachgesellschaften Standards für das gesamte deutsche Netzwerk er- arbeitet, auf deren Grundlage 2005 eine Akkreditierung bei der WMDA beantragt werden soll.

Oberstes Ziel des ZKRD ist es, zu einer effizienten Versorgung aller Pa- tienten in Deutschland und weltweit beizutragen, die eine Tranplantation von Blutstammzellen aus Knochen- mark, peripherem Blut oder Nabel- schnurblut benötigen.

Vorrangig ist dabei für uns

U nsere Ziele

●die reibungslose Zusammenarbeit mit allen beteiligten Einrichtungen in Deutschland und weltweit

●die Erhöhung der Effektivität der weltweiten Suche nach nicht verwandten Spendern, besonders durch den Einsatz moderner Computer- und Kommunikationstechniken

●die langfristige Sicherung der finanziellen Grundlagen für die Versorgung aller betroffenen Patienten in Deutschland

●die Unterstützung aller Bemühungen um die quantitative und qualitative Verbesserung des Spenderpools und die Schaffung eines positiven Bildes dieses Bereiches in der Öffentlichkeit

SCHNELLER ZU BESSER PASSENDEN SPENDERN FÜR ALLE PATIENTEN WELTWEIT

Qualitätsmanagement

Das ZKRD hat schon früh effektive Maßnahmen zur Messung und Si- cherung der Qualität seiner eigenen Arbeit und der Leistungsfähigkeit des deutschen Gesamtsystems eta- bliert. Auf dieser Grundlage wurde

1995 1999 2003

90 % 80 % 70 % 60 % 50 % 40 % 30 % 20 % 10 % 0 %

erfolgreich

Monate

0 1 2 3 4 5 6 7 8 10 11 12

! !

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R5

Ausgabe 4 2005

Elektronische Informations- systeme

Die Entwicklung der Informations- systeme GerMIS und EMDIS belegt, dass das ZKRD von Anfang an eine Vor- reiterrolle bei Nutzung modernster Technologien zum Nutzen der Patien- ten hatte. Es unterstützt ständig Ko- operationspartner im In- und Ausland dabei, sich mit ihrer Infrastruktur und ihren Abläufen in diese Netzwerke zu

N ationale Partner

integrieren. Gleichzeitig wird daran gearbeitet, mit abgesicherten Web- basierten Anwendungen die Durch- führung und Dokumentation der Spen- dersuche noch leichter zu gestalten.

Computerassistierte Entscheidung der Suchstrategien

Seit vielen Jahren werden im ZKRD Verfahren entwickelt und verfeinert,

mit denen schwierige Spendersuchen frühzeitig erkannt und für den Einzelfall geeignete Strategien ausgewählt wer- den können. Um unserem langfristigen Ziel eines Expertensystems für die Spendersuche näher zu kommen, müssen auch grundsätzliche Fragestel- lungen der Biostatistik und Populations- genetik bearbeitet werden.

Spenderdateien

Die Spenderdateien werben und betreuen freiwillige Blutstammzell- spender persönlich und leiten die für die Suche wichtigen Daten der Spen- der anonymisiert an das ZKRD weiter.

Sie führen bei Bedarf im Auftrag des ZKRD weitergehende Untersuchun- gen an Spendern durch und betreu- en den Spender gegebenenfalls auf dem Weg zur Spende von Knochen- mark oder peripheren Blutstammzel- len und danach. Die Spenderdateien schaffen damit die Grundlage für die Arbeit des ZKRD.

Sucheinheiten

In Deutschland wird die Suche nach einem nicht verwandten Spender

primär von so genannten Suchein- heiten verantwortlich betreut, die vor allem im Auftrag der Transplanta- tionseinheiten aktiv werden. Sie sind meist an einer Universität oder ei- nem Institut für Transfusionsmedizin angesiedelt und arbeiten für die endgültig zur Spenderauswahl füh- renden Untersuchungen eng mit ei- nem HLA-Labor zusammen. Die Sucheinheiten sind die unmittelba- ren Partner des ZKRD auf der Patien- tenseite in Deutschland.

German Marrow Donor Information System (GerMIS)

GerMIS ist ein vollautomatisiertes elektronisches Informationsnetz für die Suche nach einem nicht ver- wandten Spender. GerMIS ermög-

licht einen möglichst schnellen und effektiven Datenaustausch zwischen den an der Spendersuche wesentlich beteiligten Einrichtungen in Deutsch- land. Im aktuellen GerMIS kommu- nizieren dezentrale Datenbanken in Sucheinheiten und Spenderdateien asynchron über verschlüsselte und besonders abgesicherte Protokolle mit dem zentralen System im ZKRD.

Klinische Einheiten

Die Blutstammzellen werden in Aphereseeinheiten (periphere Blut- stammzellen) oder Entnahmeeinheiten (Knochenmark) gewonnen und in Transplantationseinheiten den Pati- enten verabreicht. Diese klinischen Einheiten arbeiten im Prozess der eigentlichen Transplantation manch-

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Ausgabe 4 2005 mal direkt, meist aber über die Spenderdateien und/oder das ZKRD zusammen.

Deutsches Register für Stammzelltransplantationen (DRST)

Das Deutsche Register für Stammzelltransplantationen wurde 1998 von der Deutschen Arbeitsgemeinschaft für Kno- chenmark- und Blutstamm- zelltransplantation zusammen mit den Trägern in Essen und Ulm gegründet. Es soll die in Deutschland durchgeführten autologen und allogenen Transplantationen von Blut- stammzellen dokumentieren und zur Qualitätssicherung in die- sem Bereich beitragen. Erfasst werden alle Daten über alle in der BRD durchgeführten Übertragun- gen von Blutstammzellen (Knochen- mark, periphere Blutstammzellen oder Nabelschnurblut). Das DRST ermöglicht einen Überblick über die wesentlichen praktischen Entwick- lungen des Bereichs in Deutschland und unterstützt wissenschaftliche Projekte auf nationaler und interna- tionaler Ebene. Das ZKRD beher- bergt die Datenzentrale des DRST und unterstützt es mit seiner Infra- struktur und seiner technischen Kompetenz.

Kiel

Rostock Greifswald

Hamburg Bremen

Hannover Potsdam

Magdeburg

Dessau Cottbus

Halle Leipzig

Dresden

Jena Gera

Suhl Göttingen

Gießen

Würzburg

Nürnberg •

• Erlangen

Regensburg • Mannheim

Heidelberg

Pforzheim Stuttgart

Tübingen

Freiburg

Ulm

München Birkenfeld

Homburg Düsseldorf

Köln

• Marburg Essen

Münster

• Berlin

Wiesbaden

Idar-Oberstein•

Bad Kreuznach Mainz •

Frankfurt

>1.000.000 Spender 100.000-500.000 Spender 10.000-100.000 Spender 1.000-10.000 Spender Such- und Transplantationseinheit

Transplantationseinheit

Transplantationseinheiten Spenderdateien und Sucheinheiten

Stand 01.01.05

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R7

Ausgabe 4 2005

I nternationale Zusammenarbeit

European Marrow Donor Information System (EMDIS)

In der ersten Hälfte der 90er Jah- re entwickelten die Spenderregis- ter von Frankreich, Großbritannien und Deutschland ein elektronisches Kommunikationssystem zwischen den europäischen Registern. Der Nachrichtenaustausch zwischen den Partnern erfolgt mittels ei- nes abgesicherten E-Mail-Pro- tokolls, das inhaltlich alle Schritte abdeckt, die im Rahmen einer Spendersuche anfallen.

Bone Marrow Donors Worldwide (BMDW)

Auf Initiative der Immunologischen Arbeitsgruppe der EBMT wurde im Jahre 1988 Bone Marrow Donors Worldwide (BMDW) in Leiden ge- gründet, wo kondensierte Daten al- ler Spender weltweit in regelmäßi- gen Abständen gesammelt werden.

So kann für einen neuen Patienten relativ einfach ermittelt werden, in welchem Register wie viele potenti- elle Spender vorhanden sind. Die detaillierten Daten der jeweiligen Spender können dann gezielt über die nationalen Register angefordert werden.

World Marrow Donor Association (WMDA)

Noch heute kommen in rund einem Drittel der Fälle Spender und Emp- fänger nicht aus dem selben Land.

Um diese internationalen Transplan- tationen zu erleichtern, wurde 1988 die WMDA in Leben gerufen. Ihr Ziel ist es, eine weltweite Harmonisie- rung von Standards auf hohem Ni- veau zu erreichen, damit der auf- wändige Prozess der Suche und Spende für Patienten effizient und für Spender sicher abläuft. In den zahl- reichen internationalen Arbeitsgrup- pen sind auch viele deutsche Vertre- ter vom ZKRD wie auch von seinen nationalen Partnern aktiv.

gesamt HLA-A,B,DR typisiert

Anzahl

Spenderzahlen weltweit Spenderzahlen weltweit

0 10.000.000 9.000.000 8.000.000 7.000.000 6.000.000 5.000.000 4.000.000 3.000.000 2.000.000 1.000.000

1991 1992 1993 1994 1995 1996 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004

European Group of Blood and Marrow Transplantation (EBMT)

EBMT wurde 1974 mit dem Ziel gegründet, den Erfahrungsaustausch zwischen Ärzten und Wissenschaft- lern und die Durchführung klinischer Studien im Bereich der Blutstamm- zelltransplantation zu ermöglichen.

Die im ZKRD beheimatete Daten- zentrale des DRST leitet im Rahmen seiner Aufgabenstellung die erfas- sten Daten an die Datenbank der EBMT zur Unterstützung internationa- ler wissenschaftlicher Studien weiter.

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ZKRD – Information

Ausgabe 4 2005

Spendersuche aus Sicht des Spenders

1. Als freiwillige Spender kommen alle gesunden volljährigen Personen bis zum Alter von 60 Jahren in Frage. Aus medizinischen und wirtschaftlichen Gründen sollten Spender bei der Registrierung möglichst jung sein.

2. Um sich registrieren zu lassen, muss der Spender sich an eine der Spen- derdateien wenden. Die Adressen können der ZKRD Homepage unter http://www.zkrd.de/deutsch/infos/adressen_sp.html entnommen werden.

Oft ist die Registrierung auch bei einem regionalen Blutspendedienst oder im Rahmen von öffentlich angekündigten Aktionen möglich.

3. Der Spendewillige muss eine Einverständniserklärung unterschreiben und eine Blutprobe abgeben. Mit dem von einer Datei zur Verfügung gestellten Material kann die Blutentnahme beim Hausarzt und der Versand von Unterlagen und Blut per Post erfolgen.

4. Die Daten des Spenders werden von der Spenderdatei aufgenommen und der Spender erhält eine Bestätigung der Registrierung und eine Spendernummer.

Die Gewebemerkmale des Spenders werden im Labor bestimmt.

5. Alle für die Spenderauswahl wichtigen Merkmale werden von der Spenderdatei anonym an das ZKRD gemeldet, dort gespeichert und für Suchen für alle Pa- tienten weltweit zur Verfügung gestellt.

6. Sollten die Gewebemerkmale des Spenders mit einem Patienten übereinstimmen, kann die für den Patienten verantwortliche Stelle (Sucheinheit, Transplantations- zentrum, ausländisches Register) über das ZKRD weitere Untersuchungen oder Blutproben des Spenders anfordern.

7. Erst wenn alle Tests gezeigt haben, dass der Spender prinzipiell geeignet ist, der Spender seine Einverständnis nochmals bestätigt hat und einen gründlichen Gesundheitscheck bestanden hat, kommt es zur Blutstammzellspende.

Spendersuche aus Sicht des Patienten

1. Der behandelnde Arzt (meist aus einer Transplantationseinheit) stellt die Not- wendigkeit einer allogenen Transplantation fest und beauftragt eine Sucheinheit mit der Spendersuche.

2. Diese lässt die Gewebemerkmale des Patienten bestimmen und leitet den Such- auftrag an das ZKRD weiter.

3. Die Sucheinheit erhält dann vom ZKRD umgehend Listen mit möglicherweise ge- eigneten Spendern aus dem In- und Ausland, die regelmäßig aktualisiert werden.

4. Je nach Dringlichkeit und Erfolgschance fordert die Sucheinheit eine geeignete Zahl weitergehender Spezialtestungen (z.B. Gewebetypisierungen hoher Auflösung) oder Blutproben für eigene Bestätigungstestungen an.

5. Das ZKRD prüft alle diese Aufträge, leitet sie an die entsprechenden Stellen weiter und übermittelt dann die notwendigen Ergebnisse oder sonstigen Infor- mationen von der Spenderseite zurück zur Sucheinheit und auch umgekehrt.

6. Das ZKRD vergütet alle im Rahmen der Spendersuche erbrachten Leistungen an den Erbringer und rechnet sie einzeln oder pauschal mit dem jeweiligen Kostenträger ab.

7. Dieser Prozess (4.-6.) wiederholt sich je nach Erfolg immer wieder.

8. Eine Transplantation kann erst angebahnt werden, wenn die Testung einer frischen Blutprobe des Spenders im Labor der Sucheinheit dessen Eignung be- stätigt hat und (gegebenenfalls in Abstimmung zwischen Transplantations- und Sucheinheit) der im vorliegenden Fall beste Spender festgelegt wurde.

9. Dieser Spender kann dann über das ZKRD reserviert werden. Daraufhin wendet sich die Spenderdatei an ihn, um die Blutstammzellentnahme vorzubereiten.

Gleichzeitig wird in der Regel die weitere Spendersuche beendet.

Anmeldung eines Patienten Anforderung von Spendertypisierungen Anforderung von Blutproben Ergebnisse von Bestätigungstypisierungen Reservierung von Spendern Stornierung offener Anforderungen Beendigung der Suche

Bestätigung der Patientenregistrierung Nationale und inernationale Spenderlisten Ergebnisse von Spendertypisierung Status von aktiven Spendern Erinnerung an fehlende Daten

Spenderregistrierung

Meldung von Änderungen von Spendern Sperrung und Löschung von Spendern Ergebnisse von Spendertypisierungen

Anforderung von Spendertypisierungen Anforderung von Blutproben Erinnerung an fehlende Daten Ergebnisse von Bestätigungstypisierungen Reservierung von Spendern Stornierungen

• Informations- drehscheibe

• Informations- drehscheibe

Spenderdatei Spenderdatei Sucheinheit

Sucheinheit

ZKRD ZKRD

• Abrechnungsstelle

• Abrechnungsstelle

• Kompetenz- zentrum

• Kompetenz- zentrum

Postfach 42 44, 89032 Ulm Helmholtzstraße 10, 89081 Ulm Ärztlicher Leiter:

Dr. Dr. Carlheinz Müller

Telefon (07 31) 15 07 00 Telefax (07 31) 15 07 51 secretary@zkrd.de www.zkrd.de

Öffentlichkeitsarbeit Sonja Schlegel

Telefon (07 31) 15 07 39 sonja.schlegel@zkrd.de

Zentrales Knochenmarkspender-Register für die Bundesrepublik Deutschland (ZKRD)

Referenzen

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