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ökoenergie

Europas auflagenstärkste Zeitung für erneuerbare Energien Auflage 100.000 ∙ Nr. 104/105 ∙ Dezember 2016

Herausgeber: Österreichischer Biomasse-Verband, Franz Josefs-Kai 13, 1010 Wien, GZ 02Z032170S / Verlagspostamt 1010 Wien / Österreichische Post AG / Sponsoring Post

CEBC 2017: Programm

Bereits zum 5. Mal organisiert der Öster- reichische Biomasse-Verband mit seinen Kooperationspartnern die Mitteleuro- päische Biomassekonferenz (CEBC), die vom 18. bis 20. Januar 2017 in Graz stattfinden wird. Das umfangreiche Programm der Leitveranstaltung ist bei- gelegt.

Die benötigte Reform des Ökostromge- setzes wird auf das nächste Jahr verscho- ben. Vor allem viele Biogasanlagen-Be- treiber stehen mit dem Rücken zur Wand und benötigen Nachfolgetarife, um nicht in die Pleite zu schlittern. Weil viele auch mit ihrem Privatvermögen haften, ist die Enttäuschung sehr groß. Seite 11

Kaum jemand polarisiert und verunsichert derzeit die Welt mehr als der neue US-Präsident Donald Trump. Der beken- nende Klimawandel-Skeptiker will die USA mit „grüner und sauberer“ Kohle sowie Fracking-Gas wieder großartig ma- chen. Die Klimaschützer diskutierten in Marrakesch. Sie wollen am Pariser Klimaabkommen festhalten.

Seite 9

Steigen die USA aus dem Pariser Klimaabkommen aus?

Öfen und Herde

S O N D E R T H E M A

Was gibt es Schöneres in der kalten Jahreszeit, als vor einem Holzofen den Abend zu verbringen und einen Weih- nachtsbraten aus einem Holzherd zu genießen. Welche Öfen und Herde im Trend liegen, lesen Sie

auf den Seiten 25 bis 29

Ökostrom bitte warten

Milliardengrab Ölheizung

Rechtsgutachten gibt grünes Licht für einen Ölxit oder ein Gebot für Erneuerbare

Seite 2

(2)

2 TOPTHEMA / INHALT

Nr. 104 & 105 / 2016

ökoenergie

S

eit Anfang November ist der Weltklimavertrag ver- bindlich. Bis 2030 müs- sen die CO2-Emissionen im Vergleich zum Jahr 1990 um mindestens 40 % reduziert wer- den. Am einfachsten könnte dies im Raumwärmebereich gesche- hen. In Österreich sind noch im- mer rund 800.000 klimaschädli- che Ölheizungen in Betrieb, die durch erneuerbare Heizformen ersetzt werden müssen. Dass dies auch rechtlich möglich ist, be- legt ein vom Umweltministe- rium in Auftrag gegebenes Gut- achten, das den Ländern grünes Licht für ein Ölheizungsverbot oder ein Gebot für Erneuerba- re bescheinigt. Im Neubau und bei Bestandsanlagen können die Länder demnach auf erneuerba- re Energieträger setzen. Ein Ein- greifen bei den Bestandsanlagen ist nicht vorgesehen.

NÖ will Ölheizungen verbieten Als erstes Bundesland kündigte Niederösterreich an, ab 1. Jän- ner 2019 ein Ölheizungs-Verbot im Neubau umzusetzen. Kärnten prüft ebenfalls den Ölxit. Lan-

desrat Rolf Holub lässt dement- sprechend eine Gesetzesvorlage erarbeiten. Ähnliche Überlegun- gen werden auch aus anderen Bundesländern vernommen.

Zusätzlich zum Ölxit stell- te NÖ-Landeshauptmann Stv.

Johanna Mikl-Leitner kürzlich einen neuen Direktzuschuss für den Heizkesseltausch und die Dämmung der obersten Ge- schoßdecke vor. Dazu Mikl-Leit- ner: „Für den Ersatz einer Öl- oder Gasheizungsanlage durch eine neue mit erneuerbarer Ener- gie erhalten die Eigenheimbesit- zer einen Zuschuss von bis zu 3.000 Euro."

Auf Bundesebene bekräftigt Umweltminister Rupprechter, dass bis 2050 das Energiesystem dekarboniert werden müsse. Als ersten Schritt sieht er den Aus- stieg aus der Ölverbrennung in den Haushalten, den die Län- der vollziehen müssten. Rup- prechter seinerseits kündigte ein 100-Mio.-Euro-Klimapaket an.

Das Geld soll in den Ausbau er- neuerbarer Energien, der E-Mo- bilität und der thermischen Sa- nierung investiert werden.

Holzheizung prädestiniert Einen wichtigen Beitrag bei der Umstellung des Energiesystems im Wärmebereich werden Holz- heizungen leisten. Insbesondere sind moderne Biomasse-Anlagen prädestiniert, alte Ölheizungen mit hohem Verbrauch zu erset- zen. Im Augenblick sind Pellets um rund ein Viertel günstiger als Heizöl (siehe dazu Grafik auf Seite 6). Trotz höherer Anschaf- fungskosten können sich Bio- masse-Anlagen in wenigen Jah- ren rentieren.

Eine vom Österreichischen Biomasse-Verband durchgeführ- te Analyse der Statistik-Austria- Daten zur Verbrauchsentwick- lung bei Holzbrennstoffen und Heizöl zwischen 2005 und 2014 liefert ein eindeutiges Ergeb- nis: Holzheizer ersparten sich im Vergleich zu Heizölnutzern 7,2 Mrd. Euro, im Schnitt 720 Mio.

Euro im Jahr.

Bei einem Ausstieg aus der Heizölverwendung erhöht sich das jährliche Einsparpotenzial auf über eine Milliarde Euro.

Werden realistisch mögliche Energiespareffekte berücksich-

tigt, ist die Ersparnis noch weit- aus höher. Der Ausstieg aus Öl- heizungen würde zudem etwa elf Mrd. Euro Investitionen auslö- sen und bis 2030 jährlich etwa 6000 zusätzliche Dauer-Arbeits- plätze sichern.

Sozial ausgewogenes Maßnahmenpaket

Die Potenziale bei Holzheizun- gen können durch einen ausge- wogenen Maßnahmenmix reali- siert werden. Konkret schlägt der Österreichische Biomasse-Ver- band vor:

• Abschaffung des Heizölpri- vilegs, also eine Angleichung der Mineralölbesteuerung von Heizöl und Diesel (diese sind chemisch gesehen prak- tisch dasselbe Produkt)

• Ein aus den zusätzlichen Ein- nahmen finanziertes Kessel- tauschprogramm, das von einem Installations- und schließlich einem Betriebs- verbot für überalterte Ölhei- zungen flankiert wird.

Der Umstieg auf erneuerbare Heizsysteme rechnet sich vergli- chen mit einer alten Ölheizung

Ölheizungsverbot: Yes, we can!

TITELGESCHICHTE

Holzheizer ersparten sich in zehn Jahren 7,2 Mrd. Euro

INHALT INHALT

KLIMA & UMWELT Bioenergy 2020+.

Diesel aus Holz

8

POLITIK & ENERGIE Interview.

Sehr angespannte Markt- lage in Deutschland 10

Herausgeber: Österreichischer Biomasse-Verband Chefredaktion: Antonio Fuljetic-Kristan, Christoph Pfemeter

Redaktion: Peter Liptay, Hannah Hatos, Chris- toph Rosenberger, Ulrich Wolfsmayr

Layout und Gestaltung: Antonio Fuljetic-Kristan Hersteller: Landesverlag Druckservice Ges.m.b.H., A-4600 Wels, Boschstraße 29 Verlagsort: Verlagspostamt: 1010 Wien/ P. b. b.

Erscheinungsweise: Viermal jährlich. Für unver- langt eingesandte Manuskripte und Unterlagen be steht kei ne Gewähr auf Veröffentlichung oder Rück sendung. Na ment lich gekennzeichnete Bei- träge stellen die Mei nung des Autors dar, die sich nicht mit der Meinung der Re daktion oder des Herausgebers decken muss. Bei höherer Ge walt entfallen alle Ansprüche. Nachdruck auch aus- zugsweise nur mit Quellenan gabe gestattet.

Auflage: 100.000 Exemplare, Eigenangabe Bankverbindung: RLB NÖ-Wien, BLZ 32000, Kto. 470.153, IBAN AT75 32000 0000 0047 0153, BIC RLNWATWW

Kontakt: office@oekoenergie.cc

Gendering: Die im Text verwendete Form gilt wertefrei für Angehörige beider Geschlechter.

IMPRESSUM KOMMENTAR

Conrad Seidl.

Ein bisserl

Umweltmusterland 4

HEIZWERKE

MARKT & RECHT SONDERTHEMA

Ernst Scheiber.

Energiestrategie – Paris als Richtschnur 5

Mobilität.

Neu: E-Mobilitätspakt 13

Nachhaltigkeit.

Der klimafitte Wald 14 Energiewende.

4 von 5 Voralrbergern leben in einer e5-Gemeinde 38

Technologie.

Brotbackofen vom Ländle

25 Aus der Praxis.

Tradition trifft auf Innovation 26 Neuheiten.

Flammengenuss

28-29

AEBIOM.

EU hängt am fossilen Tropf 6 Biomassetag.

Tragende Säule der Energiewende 34 Eröffnung.

Neues Biomasse-Heizwerk

in Hart 36

Titelbild: Heinz Wolf

(3)

ökoenergie

Nr. 104 & 105 / 2016

CARTOON / LESERBILD 3

CARTOON LESERBILD

Das erste Kunst-Windrad Mitteleuropas wurde in Wien-Unterlaa feierlich eröffnet – 400 Folien wurden auf das Windrad aufgeklebt.

oft innerhalb weniger Jahre. Die im Vergleich zu fossilen Heiz- systemen höheren Investitions- kosten bilden allerdings eine wesentliche Hürde für den Heiz- ölausstieg.

„Die steigenden Einnah- men aus den vorgeschlagenen Maßnahmen von 450 Millio- nen Euro durch den Wegfall des Heizölprivilegs und zusätz- liche Einnahmen aus der Inves- titionstätigkeit, wie Mehrwert- steuer und Lohnnebenkosten, schaffen ausreichend Spielraum, um ein umfangreiches Kessel- tauschprogramm zur Abfede- rung der hohen Investitionskos- ten durchzuführen und dieses so zu gestalten, dass insbesondere sozial benachteiligte Haushalte davon profitieren“, rechnet Josef Plank, Präsident des Österreichi- schen Biomasse-Verbandes, vor.

Effiziente Technologien redu- zieren Importabhängigkeit

„Der Marktanteil der Biomas- se wird im Raumwärmebereich durch den Ausstieg aus Öl deut- lich ansteigen, trotzdem erwar- ten wir, dass sich der Brennstoff- einsatz im Raumwärmebereich rückläufig entwickeln wird. Die Gründe sind effizientere Kes- seltechnologien, die Klimaer- wärmung und besser gedämmte Häuser“, analysiert Plank.

„Ein immer wieder vernachläs- sigter Aspekt ist unsere Abhän- gigkeit von Energieimporten.

Mehr als 90 % des in Öster-

reich benötigten Erdöls müs- sen eingeführt werden. Hack- schnitzel, Brennholz und Pellets sind Nebenprodukte der Forst- und Holzwirtschaft und spie- len beim Thema Versorgungssi- cherheit in einer anderen Liga.

Alleine der aktuelle Holzvorrat im österreichischen Wald würde ausreichen, um die Heizölheizer mehrere Jahrhunderte mit dem klimafreundlichen Brennstoff zu versorgen. Da sich der Wald ständig erneuert, ist Heizen mit Holz ein Projekt für die Ewig- keit“, rückt Plank die Dimen- sionen zurecht.

Wer mit Holz heizt, spart Geld und schafft Arbeitsplätze Holzheizer ersparen sich nicht nur Geld, sondern sichern hoch- qualifizierte, heimische Arbeits- plätze und lösen Investitionen aus, die im Land verbleiben. Österreich ist Weltmarktführer bei Heizkes- seltechnologien. Dies wirkt sich vor allem günstig auf die Umwelt aus. Trotz des massiven Ausbaus von Holzheizungen sind die Fein- staubemissionen aus dem Haus- brand seit Jahren rückläufig. Ein zentraler Grund dafür ist der Einsatz moderner Kessel- und Ofentechnik.

„Nach der Ratifizierung des Weltklimavertrages, die das Aus der fossilen Energieerzeugung bedeutet, ist klar, dass in weni- gen Jahren niemand mehr mit Heizöl heizen wird und jede In- vestition in eine Ölheizung ver- schwendetes Geld ist! Das sollte von der Politik auch klar trans- portiert werden. Die Energie- wende scheitert im Augenblick am Willen der Entscheidungsträ- ger und nicht an der Machbar- keit“, schlussfolgert Plank.

INFORMATION

www.biomasseverband.at Ost-West-Gefälle bei den installierten Ölheizungen in Österreich: In den Bundesländern Tirol, Vorarl- berg, Salzburg und Kärnten überwiegen die Ölheizungen, verglichen mit Biomasse-Anlagen.

(4)

4 KOMMENTAR

Nr. 104 & 105 / 2016

ökoenergie

P

eking im Herbst. Die Luft ist zum Schneiden. Nein, das ist keine Luft;

der Nebel ist kein Nebel. Das ist Smog.

Ärgerer Smog als der, den ich bei meinen Aufenthalten in London um 1980 erlebt habe. Das kann nicht gesund sein. Das ist nicht gesund. Der Vergleich macht sicher: Bei uns ist die Umweltsituation ja doch bedeutend besser. So viel besser, dass inzwischen die Chinesen nach Ös- terreich schauen: Wie ist es Österreich gelungen, sauberer zu werden. In den 1980er-Jahren hatte sich unser Land ja durchaus in eine Richtung entwickelt, die als Schreckensszenarien an die Wand gemalt wurden. Ressourcenknappheit.

Waldsterben. Saurer Regen. Und natürlich eben- falls Dauersmog.

Zwei Dinge waren entscheidend dafür, dass diese Szenarien nicht Realität geworden sind:

Da war einerseits die öffentliche Wahrnehmung, auch die öffentliche Warnung vor den absehbaren Folgen. Und andererseits die Entschlossenheit der Politik, die Mitte der 1980er-Jahre einige damals als sehr einschneidend empfundene Gesetze be- schlossen hat und nach und nach auf eine Nach- haltigkeitsstrategie eingeschwenkt ist.

Es ist auffallend, dass das große China Bereit- schaft zeigt, vom kleinen Österreich zu lernen.

Wobei die Voraussetzungen doch andere sind:

Denn China hat kaum eine Öffentlichkeit, in der Umweltprobleme diskutiert, Umweltsünden angeprangert werden könnten – aber die kleine österreichische Delegation um Umweltminister Andrä Rupprechter, die im November China bereist hat, konnte etwas anderes beobachten: Da ist ein Land, das sich einen bescheidenen Wohl- stand erarbeitet. Da ist ein Land, in dem es eine durchaus westlich orientierte, man möchte fast sagen „bürgerliche“ Schicht gibt, die sich Luxus- produkte leisten kann, die auch Bio-Produkte kaufen will.

Was man in China aber nicht kaufen kann, ist eine gesunde Umwelt. Das könnte zu einem systemgefährdenden Widerstand in der Bevölke- rung führen – was die diktatorisch herrschende chinesische Führung fürchten muss. Daher ist die Verbesserung der Umweltsituation von höchster politischer Priorität. Man glaubt es kaum: Auch Klimaschutz ist in dem Land, das zur industriel- len Weltspitze aufgeschlossen hat, anders als etwa in den USA, eine politische Priorität.

Was man in China aber nicht kaufen kann, ist eine gesunde Umwelt.

CONRAD SEIDL

SEIDLS ZWISCHENRUF

Ein bisserl Umweltmusterland

Und so reisen nicht nur österreichische Politiker, sondern auch Wissenschaftler und Vertreter von Umwelttechnik-Anbietern nach Peking, um zu zeigen, was in Österreich gelungen ist: Da geht es vor allem um die Ertüchtigung von Wasserkraftwerken – Klein- wasserkraftwerke spielen in China eine um ein Vielfaches größere Rolle als etwa der auch hierzulande bekannte (und mit einigem Recht umstrittene) Dreischluchtendamm. Ökologi- sche Aspekte – wie etwa Fischaufstiegshilfen – spielen dabei inzwischen eine große Rolle.

Als Österreicher ist man ein bisserl stolz. Auch wenn man weiß, dass auch hierzulande mehr getan werden muss.

D

ie Feiern zum offiziellen Inkrafttre- ten des Klimaschutzabkommens von Paris am 4. November 2016 waren noch nicht vorbei, die COP 22 in Marrakesch gerade eröffnet, da kam mit der Wahl von Donald Trump der GAU für eine wirkungs- volle Klimaschutzpolitik. Jemand, der im Wahl- kampf die Erderwärmung als eine Erfindung der Chinesen bezeichnet hat und Klimapolitik für wirtschaftsfeindlich hält, wird 45. Präsident der USA. Und die internationale Klimapolitik? Zu- rück im gewohnten Trott: zwei Schritte vorwärts, einen Schritt zurück. Während die Welt sämtliche Aufmerksamkeit auf die politische Bühne richtet, werden andere – ebenso wichtige – Nachrichten zu wenig wahrgenommen.

Der von Bloomberg New Energy Finance veröffentlichte Bericht zur Entwicklung der erneuerbaren Energieträger zeigt ein klares Bild:

Erneuerbare sind wettbewerbsfähig und bauen ihren Vorsprung weiter aus. Grundlage für diese Prognose ist der empirische Befund, wonach sich die Kosten für fossile Kraftwerke seit Jahren weitgehend stabil entwickeln, während sie für Er- neuerbare deutlich sinken. Jede Verdoppelung der

Anlagenzahl zeigt für PV eine 24 %ige Senkung des Preises, die Preise für Batterien sind seit 2010 um 65 % gefallen. Damit ist klar, die Zukunft des Energiesystems ist erneuerbar: Sie basiert auf Strom in Kombination mit Wasserstoff (oder einem vergleichbaren speicherbaren Energieträ- ger). Dies gilt für das Stromsystem ebenso wie für den Wärmemarkt und die Mobilität. Gerade die dynamische Preisentwicklung von Batteriespei- chern begünstigt den Durchbruch von Elektro- autos. Gemeinsam mit der Entwicklung selbstfah- render Autos tragen sie zu einer Revolution des Mobilitätsmarktes bei, deren Auswirkungen auf die Gesellschaft nicht zu unterschätzen sind. Laut Prognose von Bloomberg werden Neubauten von Kraftwerken für Erneuerbare bereits Mitte der 2020er-Jahre kostengünstiger als bestehende fossile Kraftwerke sein. Und das ohne eine engagierte Klimapolitik, sondern primär aufgrund ökono- mischer Dynamiken.

Energie- und Klimapolitik ist also obsolet?

Keinesfalls! Nicht nur, dass die Klimaziele ohne eine deutliche Beschleunigung des Systemwan- dels nicht erreicht werden, ist eine engagierte Klimapolitik vor allem auch wirtschaftspoli-

tisch sinnvoll. Der Ausbau der österreichischen Stärken in einem dynamischen Zukunftsmarkt erhöht die Wettbewerbsfähigkeit der heimi- schen Wirtschaft und reduziert die jährlichen Kosten für Energieimporte. Der Ausstieg aus der Ölwirtschaft induziert Investitionen, die gerade jene Beschäftigung schaffen, die die Politik (und nicht zuletzt Donald Trump) seit Jahren ver- spricht. In diesem Sinne ist eine österreichische Energie- und Klimastrategie mit klaren Zielen als wirtschaftspolitische Forderung das Gebot der Stunde.

Niederösterreich kann hier mit dem im Vorjahr bereits erreichten Ziel von 100 % erneuerbarem Strom als Vorbild dienen. Die Umsetzung der Energie- und Klimaziele in einem funktionierenden Energieeffizienzgesetz, einem zukunftsorientierten Ökostromgesetz und anderen gesetzlichen Rahmenbedingungen auf Bundes- und Landesebene (Stichwort:

Verbot neuer Ölheizungen) sind ebenso wie Förderprogramme notwendige Schritte, die die Politik in den nächsten Monaten zu setzen hat.

Und das nicht (nur), um die Erderwärmung und damit wirtschaftliche Schäden zu be- grenzen, sondern um Beschäftigung zu schaffen und Wohlstand zu sichern. „It’s the economy, stupid!“ – „Es ist die Wirtschaft, Dummkopf“, war ein Wahlkampfslogan von Bill Clinton im Jahr 1992. Und dieser Umstand wird auch für den 45. Präsidenten der USA gelten.

KOMMENTAR von Herbert Greisberger

It’s the economy, stupid?

(5)

ökoenergie

Nr. 104 & 105 / 2016

KOMMENTAR 5

D

ie Einführung eines Ökostrom- gesetzes mit bundeseinheitlichen Einspeisetarifen im Jahr 2002 – was war das für ein Signal an die Vertreter einer zukunftsorientierten Energiepoli- tik. Eine Flut von Biogas- und Biomasse-KWK- Anlagen wurde bis 2007 nicht nur geplant, sondern auch gebaut. Dem ersten Ökostromge- setz war ein Machtkampf in der ÖVP vorange- gangen, bei dem sich Rudolf Schwarzböck und Willi Molterer gegen den Wirtschaftsflügel der Partei durchsetzen konnten.

Seit 2008 wird in Österreich über erneuer- bare Energien geredet, doch kaum gehandelt.

Sie grundeln bei einem Marktanteil am gesam- ten Energieverbrauch von 33 bis 34 % herum.

Regelmäßig wird immer wieder zu Diskussio- nen über zukunftsstrategische Vorgangsweisen in der Energiepolitik eingeladen – früher zum Ökostromgesetz, nun zu den Konsequenzen aus dem Pariser Klimaabkommen. Wieder sind es die Top-Experten des Energiesektors, die den runden Tisch bevölkern. Fast gewinnt man den Eindruck, als sollte mit diesem Prozedere der bisherige Marktanteil der Erneuerbaren

„zementiert“ werden. Frustrierend ist, dass die erneuerbaren Energien in letzter Zeit keine Verbesserung ihrer Marktsituation erreicht haben. Ganz im Gegenteil, die Stromproduk- tion mit Biogas- und Biomasseanlagen verliert zusehends Positionen.

Die Herangehensweise zur Erarbeitung einer künftigen Energiestrategie ist falsch.

Denn die Vorgabe der Regierung muss sich an den Verpflichtungen des Pariser Klimaver- trages, nicht an der knieweichen Politik von Brüssel oder gar an rot-weiß-roten Bagatell- Ambitionen orientieren. Auch nicht an den Befindlichkeiten einzelner Interessensvertreter.

Zuerst hat die Politik die energiepolitischen Ziele vorzugeben, dann müssen die Experten an jenen Maßnahmen feilen, mit denen man diese Ziele erreichen kann. Im ratifizierten Klimaabkommen steht als Ziel die Begrenzung der Erderwärmung auf 2°, besser 1,5° Celsius.

Unmissverständlich ist der Ausstieg aus der fos- silen Energie bis 2050 festgeschrieben – für die Industrieländer zumindest um ein Jahrzehnt früher. Ein Zeitplan und ein effizienter Opera- tionskalender müssen her, keine Alibihandlun-

gen zur Einbetonierung des bei Weitem nicht ausreichenden Status quo. Kontraproduktive Vorschläge zur Absicherung der Position der Fossilenergien dürfen keine Chance bekommen.

Der Auftrag für die Politik muss sich nur von der Physik ableiten und von nichts anderem.

Vom Menschen und seinem Umgang mit fossilen Energien verursachte Emissionen bedingen bedrohliche chemische Zusammensetzungen in der Atmosphäre. Diesen Herausforderungen ist gerecht zu werden, ob es dem einen oder anderen Politiker oder Sozialpartner passt oder nicht. Die Klimarettung ist nur dann erfolg- reich, wenn die durchgeführten Maßnahmen die Emissionen in Österreich pro Jahr um drei Millionen Tonnen senken. Der Großteil der Dekarbonisierung muss daher vor 2030 erfolgen. Zu erreichen ist dieses Ziel durch eine sofortige ökologische Steuerreform nach schwe- dischem Muster. Eine CO2-Abgabe kann auch im Alleingang eingeführt werden. Ein Verbot der Installation neuer Ölkessel nach dänischem Vorbild ist ein Gebot der Stunde – für beide Maßnahmen plädiert auch der Umweltminister.

Effiziente Ökostromgesetze sollten absichern,

dass Österreich die Stromproduktion aus erneu- erbaren Ressourcen bis 2030 vervielfacht.

Daher müssen die CO2-Emissionen der Fossilenergie ab 2018 mit einer Abgabe belas- tet werden. Diese Erlöse in der Höhe von fünf Milliarden Euro jährlich sollen zur Gänze an Haushalte und die Wirtschaft zurückfließen – in Form von weniger Lohnsteuer und Lohnne- benkosten. Dieses Fünf-Jahres-Programm hätte mehrfachen Nutzen. Zuerst profitiert die Um- welt von einer Verringerung der Emissionen um 50 %, ein Investitionsvolumen von fünf Milliarden Euro pro Jahr – der größte Teil der Investitionen würde sowieso aus privaten Quel- len kommen – sichert 70.000 Dauerarbeits- plätze, die Energieversorgung wird quantitativ und qualitativ verbessert, der Abfluss finan- zieller Ressourcen zu kriegslüsternen Potentaten verringert und die Wirtschaft im ländlichen Raum belebt. Die Menschen dort brauchen die Assistenz der Politik. Experten sprechen von 14 Jahresarbeitsplätzen pro Million eingesetztes Investitionsvolumen. Die politisch Verantwort- lichen werden der Frage nicht ausweichen können, wieso sie den innovativsten Menschen

im ländlichen Raum bei ihren ökologischen und ökonomischen Anstrengungen nicht ent- schlossener unter die Arme greifen.

Der Klimavertrag von Paris ist ein erster Erfolg, doch gibt es mehrere Aber, wie auch Marrakesch bewies. Noch ist das Abkommen eine Aneinanderreihung von Absichtserklärun- gen, es ist bisher kaum mehr als eine leere Hülle und nicht mehr als eine schöne Verpackung für die Inhalte, die in den partizipierenden Ländern auf Umsetzung warten. Noch ist nichts gewonnen, die bisherigen freiwilligen Zusagen führen zu einer Erderwärmung bis 2100 von

drei bis vier Grad. Unter Donald Trump drohen die USA, den Klimavertrag zu boykottieren.

China hingegen erhöht seine Emissionen nicht mehr. Die Chinesen könnten beim Klimaschutz die Führung übernehmen. Das größte Sorgen- kind bleibt Indien, das voll auf Kohle setzt.

Die Entwicklung der realen Klimawelt ist mehr als besorgniserregend. Die Geschwindig- keit des Klimawandels und das Ausmaß der Bedrohung einerseits sowie die erforderliche Ra- dikalität im Umbau des Energiesystems anderer- seits werden drastisch unterschätzt. Es gibt eine fatale Diskrepanz zwischen der physikalischen Realität und der öffentlichen Wahrnehmung des Problems. Ob die Energie- und Umweltpolitiker diese Fakten in ihr Handeln miteinbeziehen, ist mehr als fraglich. Letztlich tragen die National- staaten die Hauptverantwortung für die Klima- politik. Sie müssen das Energiesystem umgehend auf erneuerbare Ressourcen umstellen. Wer sonst, fragt

Ihr

Der Auftrag für die Politik muss sich nur von der Physik ableiten und von nichts anderem.

ERNST SCHEIBER

AUF DEN PUNKT GEBRACHT

Energiestrategie – Paris als Richtschnur

Die Chinesen könnten beim Klimaschutz die Führung übernehmen. Das größte Sorgenkind bleibt Indien … Ein Zeitplan und ein effizienter Operations-

kalender müssen her, keine Alibihandlun- gen zur Einbetonierung des Status quo.

Daher müssen die CO

2

-Emissionen der

Fossilenergie ab 2018 mit einer Abgabe

belastet werden.

(6)

6 MARKT & RECHT

Nr. 104 & 105 / 2016

ökoenergie

Heizöl und Gas sind doppelt so teuer

Der aktuelle Brennstoffkostenvergleich der Landwirtschaftskammer Steiermark von November 2016 liegt am Tisch. Das Ergebnis ist eindeutig: Holz geht als klarer Sieger hervor! Für ein Einfamilien- haus mit einer Heizlast von 20 kW betragen die Brennstoffkosten für Hackgut 946 Euro, für Brennholz 1.269 Euro und für Pellets 1.422 Euro. Trotz niedriger Preise bei den fossilen Brennstoffen sind Öl und Gas nach wie vor weit abgeschlagen: 1.940 Euro für Erdgas, 1.760 Euro für Heizöl. Damit sind die Fossilbrennstoffe doppelt so teuer wie diejenigen auf Holz-Basis. Chancenlos ist auch die Wär- mepumpe – 1.706 Euro bei der Erdwärmepumpe sowie 2.022 Euro bei der Luftwärmepumpe. Trotz zum Teil höherer Anschaffungs- kosten bei modernen Holzheizungen sind diese auch bei der Ge- samtkostenrechnung unschlagbar. Die mittleren jährlichen Gesamt- kosten einer Scheitholzanlage liegen bei 2.424 Euro. Bei Öl sind es 2.802 Euro und bei Gas gar 3.104 Euro.

STATISTIK DER AUSGABE

B

ereits zum zehnten Mal publiziert der Euro- päische Biomassever- band (AEBIOM) sei- nen „Statistical Report“, um die Entwicklung und vor allem die Bedeutung der Branche hervor- zuheben. Das Jahr 2015 war mit den Pariser Klimabeschlüssen ein entscheidendes für Europa und auch für die Erneuerbaren. Je- doch sind den vielen Verspre- chungen und Ankündigungen in den einzelnen Mitgliedsländern wenige Taten gefolgt.

Hohe Importabhängigkeit 99,4 % der EU-28-Energie-Im- porte stellten 2014 noch immer fossile Energieträger dar. Damit zählt Europa weltweit zu den Re- gionen mit der höchsten Import- abhängigkeit, gefolgt von Län- dern wie Japan und Südkorea.

Im gleichen Jahr basieren 16 % des EU-Energieverbrauchs auf erneuerbaren Energieträgern.

Davon wiederum sind 10 % der Bioenergie zuzurechnen.

Die Investitionen der euro- päischen Mitgliedsländer in Er- neuerbare haben einen enormen Rückschlag erlitten. Diese san- ken im Vorjahr um 21 %, wohin- gegen in den USA ein Anstieg um 21 % und in China um 17 % verzeichnet worden ist.

Bioenergie entscheidend Die Energieversorgung in der EU mit Bioenergie ist entscheidend.

Vom 20 %-Ziel bis 2020 wird die Bioenergie rund die Hälfte aus- machen. 61 % der konsumierten erneuerbaren Energie im Jahre 2014 wurde durch biogene Ener- gieträger bereitgestellt und dies in allen Anwendungsbereichen:

Wärme, Strom und Mobilität.

Dominante Wärme

Die Wärmebereitstellung ist mit einem Anteil von 73 % bei Wei- tem das wichtigste Anwendungs- gebiet der Bioenergie (siehe Gra- fik auf nächster Seite). Mit einem Verbrauch von 105.000 ktoe hat sich der Bioenergie-Verbrauch seit 2000 mehr als verdoppelt.

Bezugnehmend auf die Progno- sen der einzelnen Mitgliedslän- der wird sich der Verbrauch auf 140.000 ktoe bis 2020 erhöhen.

Verglichen mit 2014 wäre dies eine Steigerung von 32 % – im Detail: +16,9 % bei der Wärme, +105 % bei der Mobilität und +38 % beim Strom.

Trend zu

mittelgroßen Projekten

Im Wärmebereich wird Bioener- gie zu 50 % im Wohnbereich ein- gesetzt. In diesem Sektor wird aufgrund der steigenden =>>

EU hängt am fossilen Tropf

Bioenergie ist tragende Säule der Energiewende

EU-28 energy dependency (in 2014, Mtoe, %)

Net Imports to EU28 (Mtoe) Gross Inland Consumption (Mtoe) Primary production (Mtoe) Mtoe

600 500 400 300 200 100 0

Petroleum

and products Solid fossil

fuels Natural Gas Biomass

519,6

122,5

231,0

69,9 149,3 117,9 123,6 5,6 87,4%

dependent 45,6%

dependent 67,2%

dependent

4,4%

Source: Eurostat, AEBIOM’s calculations

AEBIOM STATISTICAL REPORT

2016

84%

(923.048)

6% (68.107)

10%

(107.212)

Other RES Bioenergy Non-RES

EU-28 share of energy from renewable sources in the gross final energy consumption

(in 2014, ktoe, %)

Source: Eurostat, AEBIOM’s calculations

AEBIOM STATISTICAL REPORT

2016

(*) Bioenergy value includes multiple counting on biofuel

(*)

Bei der Importabhängigkeit fossiler Energieträger zählt die EU-28 weltweit zu den Spitzenreitern.

Von den 16 % erneuerbarer Energie, die konsumiert wurden, sind 10 % der Bioenergie zuzurechnen.

(7)

ökoenergie

Nr. 104 & 105 / 2016

MARKT & RECHT 7

biofuels

bioelectricity

bioheat 76.999

73%

14.141 13%

14.349 14%

residential 38.566

industry 20.506 derived heat

12.186 services

3.751 other sectors

1.989 8.674CHP power only plant

5.675

biogasoline 2.656 biodiesel

11.342

biogas 134

Source: Eurostat, AEBIOM’s calculations

EU-28 gross final energy consumption of bioenergy per market segment (in 2014, ktoe, %)

AEBIOM STATISTICAL REPORT

2016

15 20 25

Stock of forests available for wood supply Stock of forests 2015 2010

2005 2000

1990

EU-28 evolution of forest stock and stock available for wood supply (From1990 to 2015, billion of m³)

Source: Eurostat

26,5

23,1

AEBIOM STATISTICAL REPORT

2016

0 100.000 200.000 300.000 400.000 500.000

Bioenergy Wind

Photovoltaic &

solar thermal Heat

pumps Hydro Geothermal

Solid Bioenergy

Biofuel Biogas Waste

306.800

110.350

66.200 8.410 10.720

42.700 91.750

160.950

314.350

491.760

EU-28 employment distribution in the renewables by sector (in 2014, direct and indirect jobs)

Source: EurObserv’ER

AEBIOM STATISTICAL REPORT

2016

Ein Großteil der Bioenergie dient der Wärmeerzeugung – bei der Stromerzeugung überwiegen Heizkraftwerke.

Der europäische Wald wuchs seit 1990 um 34 % – nur 62 % des Zuwachses werden tatsächlich genutzt.

Die Bioenergie-Branche ist der wichtigste Arbeitgeber unter den Erneuerbaren.

Energieeffizienz künftig von einem sinkenden Anteil ausge- gangen. Hingegen werden bei der Industrie (27 %) und Fern- wärme (16 %) langfristig Zu- wächse prognostiziert. Vor allem bei mittelgroßen Projekten mit Anschlüssen an Schulen, Ho- tels und Krankenhäusern werden Ausbaupotenziale gesehen. Die größten Produzenten von Bio- wärme sind in Europa Deutsch- land, Schweden und Frankreich.

Heizkraftwerke im Vorteil 18 % der EU-Ökostrom-Pro- duktion wird mittels Biomasse erzeugt. 60 % davon stammen von Heizkraftwerken, die Wär- me und Strom erzeugen. Bei an- deren Erzeugungssparten liegt der Anteil von reinen Kraftwer- ken, die nur Strom erzeugen, bei bis zu 88 %. Auch in diesem Be- reich dominiert Deutschland mit 30 %, gefolgt von Groß- britannien (14 %) und Italien (11 %).

Pelletsproduktionserweiterung 6 % der verbrauchten festen Bio- masse bzw. 20,3 Mio. t sind Pel- lets. 14,1 Mio. t produzieren die Europäer selber, der Rest wird vordergründig aus Nordamerika und den CIS-Staaten importiert.

Die Produktionskapazitäten stei- gen aber innerhalb Europas wei- ter – von 2014 auf 2015 um 4,7 %. Deutschland ist der größ- te Produzent mit 2 Mio. t, gefolgt von Schweden, Lettland, Est- land und Österreich. Während in Deutschland die Kapazitäten 2015 um 4,8 % sanken, nahmen sie in Estland mit 31,5 % am meisten zu. Österreich verzeich- nete ein Plus von 5,9 % und ist weiterhin ein Pelletsexportland.

Ein Fußballfeld pro Minute Mehr als zwei Drittel der einge- setzten Rohstoffe sind feste Bio- masse. Der Rest verteilt sich auf Biogas (12 %), Biotreibstoffe (12 %) und Abfälle (7 %). Ent- gegen der weitläufigen Meinung sind die EU-28-Wälder in den ver- gangenen Jahrzehnten kontinuier- lich gewachsen. 1990 standen rund 20 Mrd. m3 Holz in den europäi- schen Wäldern – im Jahr 2015 wa- ren es 26 Mrd. m3. Dies entspricht einem Zuwachs von 34 %.

Vor allem zwei Gründe führ- ten zu diesem Wachstum: Die Waldflächen und der Zuwachs in den Wäldern haben sich er- höht. Bezugnehmend auf Euro- stat-Daten nehmen die Wald- flächen jährlich um 322.800 Hektar zu. Dazu ein Vergleich:

In jeder Minute steigt die EU- 28-Waldfläche im Ausmaß eines Fußballfeldes.

Im Durchschnitt werden in Europa nur 62 % des Zuwach- ses genutzt. Vom gefällten Holz kommen 78 % in die klassische Holz verarbeitende Industrie.

Die restlichen 22 % stellen pri- mär minderwertigere Sortimente dar, die von der Industrie nicht weiter verarbeitet werden kön- nen.

Regionale Arbeitsplätze Neben den bekannten klima- freundlichen Folgen der Bio- energie-Nutzung kommen noch die volkswirtschaftlichen hinzu.

2014 sind rund eine halbe Mil- lion Menschen in der Bioener- gie-Branche beschäftigt – mehr als im Windkraft- und PV-Sektor zusammen. Verglichen mit der Atomindustrie sind es zehnmal so viele Beschäftigte pro erzeugter Energieeinheit. Im Regelfall wer- den diese Arbeitsplätze in ländli- chen Regionen geschaffen.

Auch bei der Wertschöpfung braucht sich die Branche nicht zu verstecken: 55 Mrd. Euro Umsatz wurden 2014 erwirt- schaftet.

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8 KLIMA & UMWELT

Nr. 104 & 105 / 2016

ökoenergie

Ein Jahr nach Start des Comet-Projekts „1 Barrel/Tag“ ist die Anlage zur Produktion von Fischer-Tropsch-Diesel fertigge- stellt. Diese weltweit einzigartige Pilotanlage wurde von Mit- arbeitern von Bioenergy 2020+ am Standort Güssing geplant und umgesetzt und kann nun für weitere Forschungsarbeiten verwendet werden.

N

ach einer intensi- ven Phase der Pla- nung des Anlagende- signs begannen die Mitarbeiter am Standort Güs- sing im Jänner 2016 mit dem Bau und konnten diesen im Ok- tober erfolgreich abschließen.

Rund 8500 Personenstunden und knapp eine halbe Million Euro sind in die Umsetzung der

„1 Barrel/Tag“-Anlage geflossen.

Auslegung, Konstruktion, Kom- ponentenauswahl, Bau, Instru- mentierung und Inbetriebnah- me erfolgten ausnahmslos durch die Mitarbeiter von Bioenergy 2020+.

Biotreibstoff der 2. Generation Mit der Fertigstellung dieser weltweit einzigartigen Anlage wurde ein wichtiger Schritt ge- tan, um die Wirtschaftlichkeit der Produktion von Biotreibstof- fen der zweiten Generation zu steigern.

In der nächsten Projektpha- se wird die Anlage experimentell

auf Herz und Nieren untersucht, um Daten für die Simulation des Gesamtprozesses zu erhalten.

Speziell das Strömungsverhal- ten des Slurry-Reaktors (Durch- mischung des Katalysators durch das Synthesegas) wird messtech- nisch evaluiert, um für eine wei- tere Ausbaustufe auf Industrie- größe genügend erforderliche Daten zu haben.

Ein weiteres Ziel des Projek- tes ist es, den im Rahmen der Versuche produzierten Treib- stoff unter realen Bedingungen an modernen Dieselfahrzeugen zu testen.

Premium-Treibstoff

Bioenergy 2020+ kann in die- sem Forschungsbereich bereits auf jahrelange Erfahrung zurück- greifen, verwenden sie doch seit 2004 einen Slurry-Reaktor zur Fischer-Tropsch-Synthese (FT- Synthese), um Diesel und Ke- rosin aus Holz herzustellen. Der Verbrauch von fossilen Treibstof- fen kann durch den Einsatz von

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er September 2016

war der wärmste seit Aufzeichnungsbe- ginn vor 136 Jahren, meldet das NASA-Institut aus New York. Er war zwar um nur 0,004 °C heißer als der bisheri- ge Rekordhalter im Jahr 2014, jedoch stellten elf von den vori- gen zwölf Monaten einen neu- en Rekord auf. Auch beim welt- weiten Jahres-Temperaturanstieg werden heuer neue Spitzenwer- te erwartet. 2015 war der bishe- rige Rekordhalter mit +0,87 °C.

Auch andere interessante und gleichzeitig erschreckende Daten liefern die Wissenschaftler: Der

FT-Diesel reduziert werden. Mit dieser Methode kann aus Abfäl- len sauberer Treibstoff produ- ziert werden, der wesentlich zur Reduktion von Treibhausgas- emissionen beitragen kann und zusätzlich auch mit geringen Schadstoffemissionen im Die- selmotor verbrennt. Grund da- für ist die hervorragende Qua- lität des FT-Diesels. Durch den Zusatz eines FT-Treibstoffes zu herkömmlichem fossilen Diesel erhält man Treibstoff mit Premi- umqualität.

Die Projektleitung hat Rein- hard Rauch, Area Manager des Kompetenzzentrums, inne. Als wissenschaftliche Projektpartner nehmen die Technische Univer- sität Wien und zwei Forschungs- Institute aus Tschechien (Vuanch und Universität für Chemie und Technologie in Prag) teil.

Projektleiter Reinhard Rauch vor der Fischer-Tropsch-Diesel- anlage.

Foto: Bioenergy 2020+

UMWELT-NEWS

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ie besonders klima- schädlichen Methan- Emissionen der fos- silen Energien sind um bis zu 60 % höher als bis- her von der Wissenschaft ange- nommen. Darauf verweist eine neue Studie eines Forscherteams rund um Stefan Schwietzke von der Universität Colorado, die im Fachmagazin „Nature“ erschie- nen ist. Dadurch steigt der An- teil der fossilen Treibhausgas- Emissionen in der Atmosphäre auf 30 bis 45 %. Die Wissen- schaftler analysierten im Detail die weltweit verfügbaren Daten zum Methan-Ausstoß. Methan ist für rund 16 % der globalen Treibhausgasemissionen verant- wortlich.

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as mit fossilen Ener- gieträgern gesegnete Norwegen will zum Vorreiter für erneu- erbare Energien werden. Nach- dem die Regierung angekündigt hat, ab 2025 keine neuen Ben- zin- und Dieselfahrzeuge mehr zuzulassen, folgt nun die Ankün- digung, mit 2020 die Ölheizun- gen zu verbannen.

Mit dem vorliegenden Vor- schlag würde dies für den Neu- bau sowie auch für Bestands- anlagen im Wohnbau und bei Handelsbetrieben gelten. Aus- genommen sind (vorerst) Fern- wärmenetze, die mit Heizöl be- trieben werden. Beim Handel wird diskutiert, ob die Öl-Spit- zenlastkessel noch in Betrieb bleiben dürfen.

Norwegen verspricht sich bei einem Totalverbot eine CO2- Einsparung von 340.000 t im Jahr. Mit der Ausnahme sollen es rund 250.000 t sein. Der im Ok- tober gestartete öffentliche Kon- sultationsprozess mittels einer Homepage endet am 17. Janu- ar 2017.

Unterschätzt: Fossile Methan-Emissionen

Norwegen will Ölheizungsverbot

Diesel aus Holz

Wärmstes Jahr seit Messbeginn

Die Erde steuert bei allen Klimadaten in 2016 auf neue Rekorde zu.

Meeresspiegel ist seit Anfang 1993 um 81,2 mm gestiegen, die arktische Eisfläche um 13,3 %

pro Jahrzehnt reduziert und die CO2-Konzentration beläuft sich auf nie dagewesene 404 ppm.

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ökoenergie

Nr. 104 & 105 / 2016

KLIMA & UMWELT 9

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wei Ereignisse treffen zeitgleich medial auf- einander: die Wahl des 45. Präsidenten der Vereinigten Staaten von Ameri- ka, Donald Trump, und die Kli- makonferenz COP22 im marok- kanischen Marrakesch. Während Donald Trump mit „Green Coal“ und Fracking-Gas Ame- rika wieder großartig machen will, kündigen in Marrakesch 50 Nationen ihren Ausstieg aus der fossilen Energieversorgung bis 2050 an. Ein US-Ausstieg aus dem Pariser Klimaabkom- men oder sogar aus der UN- Klimarahmenkonvention wür- de für den Klimaschutz einen enormen Rückschritt bedeuten.

Das Ungewisse: Niemand kann einschätzen, wie Donald Trump tatsächlich regieren und agieren wird.

Quo vadis?

„Make America great again“ ist das Motto des neuen US-Präsi- denten. In seiner Ansprache über die Maßnahmen in den ersten 100 Tagen seiner Amtszeit um- reißt er die Zukunft des US-Ener- giesystems, das ein Revival fossiler Energien sein soll. Abertausende verlorene Arbeitsplätze in diesem Sektor sollen wieder entstehen, und noch viel wichtiger: Trump verspricht den Amerikanern, die Energiepreise mit heimischen fos-

silen Energieträgern zu senken.

Trotz der politisch unsteten Art von Trump wird ihm eine Tu- gend zugesprochen: Marktwirt- schaft. Er möchte die Erneuer- baren nicht verbieten, sondern wirtschaftlich aus dem Markt drängen. Es ist anzunehmen, dass ihm dies nicht so leicht ge- lingen wird, da bereits jetzt die Erneuerbaren in den USA am Vormarsch sind. Auch die Invest- ments verschieben sich in diesen Sektor. Während die fossile US- Energieerzeugung aufgrund der teuren Rohstoffbringung und niedriger Marktpreise immer de- fizitärer wird, steigt die Wettbe- werbsfähigkeit der Erneuerbaren, zeigt eine Analyse von Bloom- berg New Energy Finance.

Donald Trump macht kein Hehl daraus, dass er am Klima- wandel zweifelt. Ein Beweis da- für ist sein Twitter-Account, wo er sich immer wieder dazu äu- ßert. „Es ist eisig, und es schneit, wir brauchen den Klimawandel“, ist beispielsweise eines seiner zy- nischen Zitate, bei denen man als Leser nicht immer ganz weiß, ob er es auch ernst meint. Dazu ein weiteres Beispiel: Trump will die USA noch großartiger ma- chen, indem er auf die Gelder des NASA-Klimafonds zugreifen und mit dem Geld stattdessen eine be- mannte Mondlandung finanzie- ren will.

Mondmission statt Klimaschutz

Donald Trump auf Twitter: Das Klimawandel-Konzept wurde von Chi-

na erschaffen, damit die US-Produktion nicht wettbewerbsfähig bleibt. Trump: Gib mir saubere, schöne und gesunde Luft – nicht den alten Klimawandel-Quatsch. Ich bin es leid, mir den Unsinn anzuhören.

Die Teilnehmer der Klimakonferenz COP22 wollen regelmäßig über ihre Klimaschutzmaßnahmen berichten und bis 2018 Trans- parenzregeln für Klimaschutzziele ausarbeiten.

Umfragen in den USA bele- gen, dass die Amerikaner sich eine Energiewende wünschen.

Donald Trump steht vor einer weiteren Tatsache: Das Klimaab- kommen von Paris ist beschlos- sen und von den USA mitunter- zeichnet. Ein „diplomatischer“

Ausstieg ist nicht so einfach und würde Zeit brauchen. Dennoch fürchtet sich die Weltgemein- schaft vor den Entscheidungen des Präsidenten. Am deutlichs- ten wurde dies bei der COP22- Konferenz in Marrakesch.

Klimaschutzziele überprüfen Appell über Appell richteten die Teilnehmer in Marrakesch an Trump, die Pariser Klimaverträge zu akzeptieren. Sie versicherten gleichzeitig, dass sie bei einem

US-Ausstieg am Klimaabkom- men festhalten werden. Doch die bei der COP22 vorgelegten Pläne reichen bei weitem nicht aus, um das 2 °C-Ziel einzuhal- ten. Die Teilnehmer haben sich dazu verpflichtet, ab dem nächs- ten Jahr ihre Klimaschutzziele regelmäßig zu überprüfen und bis 2018 genauere Pläne auszu- arbeiten, wie die Klimaschutz- maßnahmen verstärkt werden können. Bis 2018 sollen Trans- parenzregeln vereinbart werden, damit die Klimaschutzpläne der Staaten besser vergleichbar sind.

Die nächste Klimakonferenz findet 2017 in Bonn statt und wird von den Fidschi-Inseln organisiert. Ihre erste Hand- lung: eine Einladung an Donald Trump.

Foto: UNclimatechange

Präsident Donald Trump verunsichert und stellt die Klimakonferenz in Marrakesch in den Schatten

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10 POLITIK & ENERGIE

Nr. 104 & 105 / 2016

ökoenergie

ökoenergie: Herr Geisen, wie beurteilen Sie die Marktlage als Geschäftsführer eines bedeu- tenden deutschen Dachverban- des für Bioenergie?

Geisen: Die Marktlage ist nach wie vor sehr angespannt. Für die kombinierte Strom- und Wär- meerzeugung aus Biomasse war bereits das EEG 2014 eine Voll- bremsung. Im Biogasbereich fin- det nur noch ein sehr moderater Zubau bei kleinen güllegeführ- ten Biogasanlagen statt, zudem sind einige wenige Bioabfallver- gärungsanlagen in Betrieb ge- gangen. Neue Biogasanlagen auf Basis von nachwachsenden Roh- stoffen können mit den deutlich verschlechterten ökonomischen Rahmenbedingungen des EEG 2014 nicht mehr in Betrieb ge- nommen werden. Bei den Holz- heizkraftwerken ist aus gleichen Gründen faktisch kein weiterer Marktausbau mehr zu verzeich- nen. Vor dem Hintergrund der bedeutenden Herausforderun- gen der Energiewende und des Klimaschutzes ist diese politi- sche Ausbremsung der Bioener- gie durch das EEG 2014 nicht nachvollziehbar.

Und wie sieht die Situation am Wärmemarkt aus?

In der reinen Wärmeerzeugung aus Biomasse ist gegenwärtig ein moderater Marktzubau zu ver- zeichnen, jedoch keine wirk- liche Marktdynamik. Dabei besteht nach wie vor ein erheb- licher Sanierungs- und Investi- tionsstau in bundesdeutschen Heizungskellern. Der Grund liegt zum einen in den gegen- wärtig sehr niedrigen Öl- und Gaspreisen. Zum anderen sind weitere zusätzliche politische Impulse, zum Beispiel eine ver- ursachergerechte Bepreisung von CO2-Emissionen, notwen- dig, um eine wirkliche Wärme- wende zu initiieren.

Welche Auswirkungen bringt die EEG-Novelle 2016 für die Bioenergie-Branche mit sich?

Die EEG-Novelle 2016 bedeu- tet einen Paradigmenwechsel:

Anstelle der bisherigen EEG- Festpreisvergütungen erfolgt die Marktsteuerung zukünftig über Ausschreibungen. Grundsätz- lich war die Bioenergiebranche kein Befürworter der Ausschrei- bungen. Da diese im stattge- fundenen politischen Prozess je- doch alternativlos waren, haben wir das Ziel verfolgt, mit eige- nen Vorschlägen die Ausschrei- bungen so zu gestalten, dass die Branche hiervon auch tatsäch- lich profitieren kann. Insbeson- dere war es ein zentrales An- liegen, dass neben Neuanlagen auch Altanlagen sich an den Aus- schreibungen beteiligen können und somit eine Perspektive und Anschlussregelung nach Auslau- fen der 20-jährigen EEG-Vergü- tungsdauer erhalten. Und dies ist auch geglückt.

Wie wird das Ausschreibungs- system praktisch vollzogen?

Im September 2017 startet die erste Ausschreibungsrunde für die Bioenergie. In den Jahren 2017 bis 2019 beträgt das Vo- lumen jährlich 150 MW, in den Jahren 2020 bis 2022 sind es 200 MW. Teilnehmen können Betreiber von Neu- und Alt- anlagen. Für Neuanlagen gilt eine Gebotshöchstgrenze von 14,88 Cent/kWh, im Erfolgsfall wird zum erfolgten Zuschlags- preis eine 20-jährige Vergütungs- dauer erworben. Für Altanlagen beträgt die Gebotshöchstgren- ze 16,9 Cent/kWh, hierfür er- hält der Anlagenbetreiber eine weitere zehnjährige Vergütungs- dauer als Anschlussperspektive.

Bestehende Altholzanlagen sind jedoch zu unserem Unverständ- nis von den Ausschreibungen ausgeschlossen.

Welche Überlegungen gibt es für Altanlagen ohne Tarif?

Die ersten Bioenergie-Bestands- anlagen laufen ab 2020 aus der bisherigen EEG-Vergütung her- aus. Ohne Anschlussregelungen wird es ab 2020 in den Folgejah- ren einen massiven Rückbau der in Deutschland installierten Bio- energieanlagen geben. Dies kann energiewirtschaftlich und volks- wirtschaftlich nicht gewollt sein und wäre völlig absurd. Die Aus- schreibungsrunden bieten daher die Chance, über eine erfolgrei- che Beteiligung einen weiteren ökonomischen Anlagenbetrieb zu ermöglichen. Klar ist aber auch, dass die Ausschreibungsvo- lumina ab 2022 für die Folgejah- re deutlich erhöht werden müs- sen, um ein Rückbauszenario zu verhindern.

Sehen Sie eine Benachteiligung kleinerer Unternehmen durch die neue Regelung?

Gegenwärtig gibt es ja noch kei- ne realen Erfahrungen mit Aus- schreibungen für die Bioenergie in Deutschland. Grundsätzlich besteht aber schon die Gefahr, dass über die einheitlichen Ge- botshöchstwerte Kleinanlagen gegenüber größeren Anlagen be- nachteiligt sind. Ebenso besteht die Einschätzung, dass größere Unternehmen die formalen und ökonomischen Herausforderun- gen der Ausschreibungen bes- ser managen können als kleine- re Unternehmen. Die zum Zuge kommenden Akteursgruppen müssen daher nach ersten Er- fahrungen genau analysiert wer- den, bei möglichen festzustellen- den Wettbewerbsverzerrungen muss dann politisch nachgesteu- ert werden.

Sehen Sie trotz Novelle noch Ausbau-Potenziale für Öko- strom aus Bioenergie?

Grundsätzlich gibt es auf jeden

Fall noch ein nachhaltiges Aus- baupotenzial für Biogasanlagen, Holzheizkraftwerke und Holz- vergasungsanlagen in Deutsch- land. Die aktuellen Gebots- höchstwerte für Neuanlagen sowie die weiteren Vorgaben der Ausschreibungen dürften jedoch nur für einige wenige Anlagenty- pen und -größen sowie unter der Voraussetzung von sehr günsti- gen Standortbedingungen einen ökonomischen Anlagenbetrieb ermöglichen. Eine tatsächliche Mobilisierung des vorhandenen Ausbaupotenzials ist daher durch die EEG-Novelle 2016 leider nicht zu erwarten.

Auch in Österreich steht die ÖSG-Novelle vor der Tür, was sollte man besser machen?

Im Rahmen eines angestrebten völlig dekarbonisierten Energie- systems gilt es, die Vorteile der Bioenergie im Strommarkt zu nutzen: Bioenergie ist speicherbar und kann flexibel zur Verfügung gestellt werden. Die Aufgabe wird daher zukünftig darin bestehen, die fluktuierenden erneuerbaren Energien durch eine bedarfsge- rechte Produktion auszugleichen.

Zudem können Regelenergie und Systemdienstleistungen angebo- ten werden. Es gilt, Strom und Wärme konsequent und nachhal- tig zu nutzen. Die Bioenergie ist somit eine unverzichtbare und be- deutende Säule der Energiewende und des Klimaschutzes. Diese sys- temische Rolle muss bei Gesetzge- bungen aber auch adäquat berück- sichtigt und umgesetzt werden.

Sehr angespannte Marktlage in Deutschland

INTERVIEW

Bernd Geisen, Geschäftsführer Bundesverband Bioenergie, im Gespräch

Ein Rückbau der in Deutschland installierten Bioenergieanlagen kann energiewirtschaftlich und volkswirtschaftlich nicht gewollt sein und wäre völlig absurd.

Bernd Geisen

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ökoenergie

Nr. 104 & 105 / 2016

POLITIK & ENERGIE 11

Kleine Ökostromgesetz-Novelle auf der Wartebank

Ökostrom-Chaos

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ie Enttäuschung ist riesengroß: Die drin- gend benötigte klei- ne Ökostromgesetz- Novelle wird heuer voraussichtlich nicht mehr beschlossen (Redak- tionsschluss 28. November). Sie sollte vor allem die Problematik der auslaufenden Tariflaufzeiten für Altanlagen zwischenzeitlich lö- sen. Der hochstilisierte Zankapfel der Regierungsparteien und dabei vordergründig der Sozialdemo- kraten sowie der Wirtschafts- und Arbeiterkammer sind die Biogas- Anlagen. Nun droht der Bran- che eine Pleitewelle und ein Rück- bau der Ökostrom-Kapazitäten bei gleichzeitigen Ankündigungen der Politik, gegen den Klimawandel vorzugehen.

Ungewollte Abwrackprämie Ein Hauptdiskussionspunkt ist die geplante Abwrackprämie für Biogas-Altanlagen, die nicht den definierten Effizienz-Anfor- derungen entsprechen. Dies be- trifft maximal ein Viertel der Anlagen, denen der Marktaus- tritt zumindest ohne wirtschaft- lichen Ruin ermöglicht werden soll.

Ein kurzer Exkurs in die Ver- gangenheit: Vornehmlich die Wirtschaftskammer hat den Wunsch einer Abwrackprämie für Biogasanlagen gefordert.

Diesem wurde auch im Regie- rungsabkommen entsprochen.

Die Arbeiterkammer hingegen ist strikt gegen eine Abwrackprä- mie und droht seit längerem mit einer Beschwerde bei der EU- Kommission. Sie echauffiert sich zudem über die „Bauern-Klien- telpolitik“ der Volkspartei.

Im gleichen Atemzug wird ein geringerer Ökostrombeitrag für die Wiener Linien lobbyiert, um deren finanzielle Belastung zu senken. Hinzu kommt die For- derung der Wiederbelebung des KWK-Punkte-Gesetzes, wovon vordergründig die Wiener Gas- kraftwerke profitieren würden.

Die Biogas-Branche selbst hält die nunmehr vorgeschlage- ne Abwrackprämie für eine Mo- gelpackung. Der Anlagenbe- treiber kann bei Weitem nicht davon ausgehen, dass die ihm entstehenden Kosten durch eine

„Zwangsschließung“ bei fehlen- den Einspeisetarifen ersetzt wer- den. Auch bei einem Gesetzesbe- schluss wird den Betreibern nicht garantiert, dass sie die Prämie auch tatsächlich erhalten, denn die EU müsste dem ihren Segen geben, was zusätzlich zumindest ein Jahr dauern dürfte. Es stehen aber jetzt(!) familiäre Existen- zen auf dem Spiel, weil zahlrei- che Betreiber mit ihrem Privat- vermögen haften.

Vor 13 Jahren haben über 800 Betriebe auf Zuraten der Poli- tik 450 Mio. Euro in den Biogas- Ökostromausbau investiert. Mit den jährlichen Aufwendungen für den Betrieb wird jedes Jahr eine heimische Wertschöpfung von über 120 Mio. Euro erwirt- schaftet und 3300 Arbeitsplätze werden gesichert.

Technische Tariflaufzeiten Biogas ist aufgrund seiner Fle- xibilität auch ein wichtiger Be- standteil des zukünftigen erneu- erbaren Energiesystems, der aber aufgrund des Rohstoffeinsatzes verständlicherweise teurer ist als die fluktuierenden erneuerbaren Energieproduzenten, wie Wind- kraft und Photovoltaik.

Aus diesem Grunde fordert die Branche seit jeher eine Tarif- laufzeit-Verlängerung zumindest auf die technische Betriebsdau- er von 20 Jahren, wie es auch in Deutschland der Fall ist. Die Ab- wrackprämie in der jetzt disku- tierten Form war nie ein Wunsch der Biogas-Branche.

Der Bereich feste Biomas- se ist in der kleinen Ökostrom- gesetz-Novelle weitestgehend ausgeklammert. Kommt es hier ebenfalls zu keinen Nachfolge- regelungen, sind massive negati-

Faktenbox Ökostrom aus Biogas

• Ökostrom-Tarif: 291 Anlagen im Jahr 2015

• Installierte Leistung: 82,3 MW

• Stromproduktion: 559 GWh (Biogas ersetzt 40 Mio.

Liter Heizöl durch gleichzeitige Wärmebereitstellung)

• CO2-Einsparung: 600.000 t/J

• Durchschnittsvergütung 2015: 17,6 Cent/kWh

• Biogas-Ökostromförderung pro durchschnittlichem Haushalt im Monat: 1 Euro

• Mitarbeiter: rund 3300

• Wertschöpfung: 120 Mio. Euro/J

ve Auswirkungen für die Holz- industrie sowie die Forstbetriebe vorprogrammiert.

Umschichtungen

Auch bei der Windkraft ist nicht alles eitel Wonne. Die Verlänge- rung der Verfallsfrist für bereits eingereichte Windkraft-Projek- te von drei auf vier Jahre wird zwiespältig betrachtet. Einerseits erhöht sich dadurch die Wahr- scheinlichkeit einer Genehmi- gung, andererseits steigen die Fi- nanzierungskosten. Ferner soll die Kleinwasserkraft aus einem verbleibenden Restfördertopf stärker unterstützt werden. Die- ser war aber auch für die Wind- kraft- und die PV-Branche vor- gesehen.

Geld ist vorhanden

Die Kosten für die Einspeiseta- rife für PV-Anlagen sinken, ob- wohl ein Ausbau vorhanden ist.

Die Erklärung ist ganz einfach:

Es zahlt sich für die Förderneh- mer nicht aus, ins öffentliche Stromnetz einzuspeisen. Der ak- tuelle Tarif beläuft sich auf acht Cent/kWh – die Kosten bei Netzbezug liegen bei 20 Cent/

kWh. Deshalb sind die Haushal- te bestrebt, den Eigenverbrauch zu erhöhen, wodurch gleichzeitig weniger Förderungen ausbezahlt werden müssen.

Die Differenz steht aber nicht dem weiteren PV-Ausbau zur Verfügung. Dem Wunsch der PV-Branche, diesen Förder- Konstruktionsfehler bei der klei-

nen Ökostromgesetz-Novelle zu beheben, wird anscheinend nicht entsprochen werden.

Einen weiteren Diskussions- punkt stellen in diesem Zusam- menhang die allgemein sinken- den Ökostrom-Förderkosten dar, die für das kommende Jahr er- wartet werden. Durch geringeren Zubau und das Ausscheiden von Anlagen aus dem Förderregime wird eine 20 %ige Reduzierung der Aufwendungen für Konsu- menten erwartet – das sind rund 174 Mio. Euro.

Taten statt Worte

Unermüdlich wird von der Poli- tik versichert, dass man den Kli- mawandel bekämpfen werde – über alle Parteigrenzen hinweg.

Das E-Mobilitätsprogramm und Wärmepumpen als erneuerbare Energieerzeuger gelten als Para- debeispiele der Bundesregierung, wenn es darum geht, die Ener- giezukunft zu skizzieren. Jedoch müssen diese neuen Verbraucher auch mit Ökostrom versorgt werden können.

In der Realität steigt der Stromimport, und der Anteil von Atom-, Gas- und Kohle- strom beträgt in Österreich noch immer rund 30 %.

Drei Jahre hat die Regierung für die vergangene Ökostromge- setz-Novelle gebraucht. Drei Jah- re wird nunmehr über die klei- ne Novelle diskutiert, und sie ist noch immer nicht beschlos- sen. Die Pariser Klimaschutzzie- le hingegen rücken immer näher.

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12 PROJEKT & PRAXIS

Nr. 104 & 105 / 2016

ökoenergie

Neues Konzept für Biowärme-Seminare

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euer hat der Ös-

terreichische Bio- masse-Verband die erfolgreiche Biowär- me-Seminarreihe für Installateu- re zum 17. Mal durchgeführt.

„In diesen 17 Jahren hat sich der Markt für Biomasseheizun- gen verändert, und immer in- novativere Kessel wurden entwi- ckelt. Gleichzeitig hat auch das Interesse am Energiesparen zu- genommen. Zu erwähnen sind auch gesetzliche und normative Neuerungen. Aus diesen Grün- den werden auch die Seminare laufend überarbeitet“, fasst Se- minarleiter DDipl.-Ing. Dr. Ul- rich Wolfsmayr zusammen. Für 2017 ist eine wesentliche Über- arbeitung der Seminarorganisa- tion vorgesehen. Ausgehend vom Feedback der Seminarteilneh- mer und in Kooperation mit den Landesinnungen stehen einige Neuerungen am Programm.

Verlängerung des Zertifikates Die Verlängerung des auf drei Jahre befristeten Zertifikates er- folgt durch den Besuch eines Wei- terbildungstages. Dazu Wolfs- mayr: „Ab 2017 tritt hier eine wesentliche Neuerung in Kraft:

Der Biomasse-Verband bie- tet Seminare mit verschiede- nen Schwerpunkten an, um unterschiedliche Interessen bzw.

unternehmerische Tätigkeiten abdecken zu können.“

Als zusätzliches Novum kön- nen jene, die schon einmal einen Weiterbildungstag besucht ha- ben, mit der Teilnahme an aus- gewählten Fachveranstaltungen, wie zum Beispiel der Mitteleuro- päischen Biomassekonferenz, das Zertifikat um weitere drei Jahre verlängern.

Schwerpunkt-Weiterbildungstage Einige Biowärme-Installateu- re waren heuer bereits zum sieb-

ten Mal bei einer Weiterbildung.

Damit ihnen weiterhin Neues geboten werden kann, sind ab sofort Schwerpunktsetzungen für die Seminare geplant.

Für 2017 wurden zwei Schwer- punkte für die Weiterbildungs- tage – mit neuen Themen und neuen Referenten – konzipiert, um erfahrenen Biowärme-Instal- lateuren mehr Spezialwissen zu bieten.

• Schwerpunkt 1 – Holzhei- zungen erfolgreich verkaufen

• Schwerpunkt 2 – Biomasse für mittelgroße Anlagen: Gewer- be, Hotellerie und Mikronetze

Der erste Schwerpunkt legt den Fokus auf Marketing und Verkauf. Dazu wurde einer der besten Unternehmensberater für Handwerker, Stefan Gössler, en- gagiert. Der zweite, technisch ausgerichtete Schwerpunkt zeigt auf, wie größere Projekte hoch- qualitativ umgesetzt werden.

Zertifizierungs-Seminar

Das Zertifizierungs-Seminar richtet sich an jeden routinier- ten Heizungsinstallateur. Es um- fasst vier Seminartage und einen Praxistag, der bei einem der füh- renden österreichischen Kessel- hersteller besucht wird. Durch die Absolvierung des Seminars und Installationserfahrung wer- den die Teilnehmer berechtigt, die patentrechtlich geschützte Marke „Biowärme-Installateur“

zu führen. Mit dem Zertifikat ist auch die „klimaaktiv-Kompe- tenzpartnerschaft“ verbunden.

ANMELDUNG UND INFORMATION Homepage:

www.biowaermepartner.at Ihre Fragen zur Seminarreihe und Zertifizierung beantwor- tet Seminarleiter DDipl.-Ing.

Dr. Ulrich Wolfsmayr, E-Mail:

wolfsmayr@biomasseverband.at, Tel.: 01/5330797-20

Schwerpunkt 1 – Holzheizungen erfolgreich verkaufen

Do, 23. Februar WIFI Niederösterreich, St. Pölten Mi, 8. März Bauakademie Steiermark, Übelbach Mi, 29. März WIFI Vorarlberg, Dornbirn

Do, 6. April WK Salzburg, Salzburg

Seminargebühr: 190 Euro zzgl. 20 % MwSt. (inkl. Unterlagen, Pausen- bewirtung und Zertifikatsverlängerung)

Do, 12. und Fr, 13. Jänner WIFI Niederösterreich, Do, 26. und Fr, 27. Jänner Mariazellerstr. 97, St. Pölten

Do, 2. und Fr, 3. Februar WIFI Oberösterreich Do, 9. und Fr, 10. Februar Wiener Str. 150, Linz

Do, 9. und Fr, 10. März Bauakademie Steiermark Do, 16. und Fr, 17. März Gleinalmstr. 73, Übelbach

Do, 23. und Fr, 24. März WK Tirol

Do, 30. und Fr, 31. März Meinhardstr. 4, Innsbruck Seminargebühr: 525 Euro zzgl. 20 % MwSt. (inkl. Unterlagen, Pausenbewirtung, Praxistag und Zertifizierung)

Schwerpunkt 2 – Biomasse für mittelgroße Anlagen:

Gewerbe, Hotellerie und Mikronetze Do, 16. Februar WIFI Oberösterreich, Linz

Mi, 15. März Bauakademie Steiermark, Übelbach Mi, 22. März WK Tirol, Innsbruck

Mi, 5. April BLT Wieselburg, Wieselburg

Seminargebühr: 160 Euro zzgl. 20 % MwSt. (inkl. Unterlagen, Pausen- bewirtung und Zertifikatsverlängerung)

Weiterbildungstage 2017

Zertifizierungs-Seminare 2017

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ökoenergie

Nr. 104 & 105 / 2016

POLITIK & ENERGIE 13

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E

in Paket zur Förderung von Elektromobilität in der Höhe von 72 Mio.

Euro haben das Ver- kehrs- und Umweltministerium geschnürt. Das Maßnahmenpa- ket umfasst Anreize für den Kauf von Elektrofahrzeugen, den Auf- bau von E-Ladestationen und eine eigene Nummerntafel für E- Autos. Schon ab März 2017 ste- hen die Ankaufprämien für Elek- trofahrzeuge österreichweit.

48 Mio. Euro für E-Autos Der Kauf von Privatfahrzeu- gen, die ausschließlich mit Elek- troantrieb oder einem Brenn- stoffzellenantrieb ausgestattet sind, wird mit 4000 Euro ge- fördert, sogenannte Plug-in-Hy- bride mit 1500 Euro. Darüber hinaus werden auch Betriebe, Gebietskörperschaften und Ver-

eine beim Ankauf von E-Fahr- zeugen unterstützt: Sie werden mit 3000 Euro für Fahrzeuge mit reinem Elektroantrieb bzw. 1500 Euro bei Plug-in-Hybriden geför- dert. Für die Ankaufförderungen von Elektroautos stehen in Sum- me 48 Mio. Euro zur Verfügung.

Weitere fünf Mio. Euro stehen für die Kaufprämien von Elek- tro-Zweirädern und leichten E- Nutzfahrzeugen bereit.

Mit dem E-Mobilitätspaket werden auch Anreize zum Aus- bau einer flächendeckenden La- deinfrastruktur gesetzt. Der Bau von öffentlich zugängli- chen Schnellladestationen wird ab dem kommenden Jahr mit 10.000 Euro pro Ladestation ge- fördert. Für Private steht, als Bo- nus zum Kauf von Elektroautos, eine Förderung von 200 Euro für die Anschaffung einer Wallbox

oder eines intelligenten Ladeka- bels zur Verfügung. Darüber hin- aus wird auch der Ausbau der E- Ladeinfrastruktur an Bahnhöfen und Autobahnen vorangetrie- ben. Insbesondere in Park&Ri- de-Anlagen an Bahnhöfen sind insgesamt 50 neue Ladestationen geplant.

Ökostromausbau Voraussetzung Der Dachverband Erneuerba- re Energie Österreich (EEÖ) be- grüßt diese Aktivitäten, da die Umstellung des Individualver- kehrs auf Elektromobilität ein äußerst wichtiger Baustein der Energiewende ist. E-Autos be- nötigen mit durchschnittlich rund 15 kWh/100 km nur 20 % der Energie eines fossil angetrie- benen Pkws. Voraussetzung für eine klimaschonende E-Mobili- tät ist jedoch, dass der dafür be-

4000 Euro Zuschuss – Erneuerbare fordern Ökostrom als Kraftstoff

Elektromobilität ohne ent- sprechenden Ökostromausbau wäre eine Mogelpackung.

Peter Püspök, EEÖ-Präsident

nötigte Strom aus neuen Öko- stromanlagen in Österreich zur Verfügung gestellt wird, damit die Treibhausgasemissionen im Verkehr auch wirklich sinken.

„Elektromobilität ohne entspre- chenden Ökostromausbau wäre eine Mogelpackung,“ führt Peter Püspök, E-Autofahrer und Prä- sident von Erneuerbare Energie Österreich (EEÖ), aus.

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