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(3)Ringe Unter einemRingRversteht man eine Menge zusammen mit zwei Operationen+(Addition) und×(Multiplikation), die folgenden Axiomen genügen: (+,R)ist eine abelsche (kommutative) Gruppe mit neutralem Element 0

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Algorithmische Zahlentheorie

ICPC-Proseminar-Vortrag vom 22. Mai 2010

Tomáš Pˇrerovský

(2)

Abschnitt 1:Grundlagen.

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Ringe

Unter einemRingRversteht man eine Menge zusammen mit zwei Operationen+(Addition) und×(Multiplikation), die folgenden Axiomen genügen:

(+,R)ist eine abelsche (kommutative) Gruppe mit neutralem Element 0.

Die Multiplikation ist assoziativ.

Es gelten die Distributiv-Gesetze :

(a+b)c=ac+bc c(a+b) =ca+cb

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Ringe

Unter einemRingRversteht man eine Menge zusammen mit zwei Operationen+(Addition) und×(Multiplikation), die folgenden Axiomen genügen:

(+,R)ist eine abelsche (kommutative) Gruppe mit neutralem Element 0.

Die Multiplikation ist assoziativ.

Es gelten die Distributiv-Gesetze :

(a+b)c=ac+bc c(a+b) =ca+cb

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Ringe

Unter einemRingRversteht man eine Menge zusammen mit zwei Operationen+(Addition) und×(Multiplikation), die folgenden Axiomen genügen:

(+,R)ist eine abelsche (kommutative) Gruppe mit neutralem Element 0.

Die Multiplikation ist assoziativ.

Es gelten die Distributiv-Gesetze :

(a+b)c=ac+bc c(a+b) =ca+cb

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Ringe

Unter einemRingRversteht man eine Menge zusammen mit zwei Operationen+(Addition) und×(Multiplikation), die folgenden Axiomen genügen:

(+,R)ist eine abelsche (kommutative) Gruppe mit neutralem Element 0.

Die Multiplikation ist assoziativ.

Es gelten die Distributiv-Gesetze : (a+b)c=ac+bc c(a+b) =ca+cb

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Integritätsbereiche

Ein nullteilerfreier kommutativer RingR mit Einselement heißt Integritätsring.Dabei bedeutet

Nullteilerfreiheit, wenn gilt : x ×y =0x =0y =0.

Kommutativität, daßdie×Operation kommutativ ist:

a×b=b×a

Einselement, daßes ein neutrales Element bzgl. der Multiplikation gibt :∃eR ∀x :x ×e=e×x =x

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Integritätsbereiche

Ein nullteilerfreier kommutativer RingR mit Einselement heißt Integritätsring.Dabei bedeutet

Nullteilerfreiheit, wenn gilt : x ×y =0x =0y =0.

Kommutativität, daßdie×Operation kommutativ ist:

a×b=b×a

Einselement, daßes ein neutrales Element bzgl. der Multiplikation gibt :∃eR ∀x :x ×e=e×x =x

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Integritätsbereiche

Ein nullteilerfreier kommutativer RingR mit Einselement heißt Integritätsring.Dabei bedeutet

Nullteilerfreiheit, wenn gilt : x ×y =0x =0y =0.

Kommutativität, daßdie×Operation kommutativ ist:

a×b=b×a

Einselement, daßes ein neutrales Element bzgl. der Multiplikation gibt :∃eR ∀x :x ×e=e×x =x

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Integritätsbereiche

Ein nullteilerfreier kommutativer RingR mit Einselement heißt Integritätsring.Dabei bedeutet

Nullteilerfreiheit, wenn gilt : x ×y =0x =0y =0.

Kommutativität, daßdie×Operation kommutativ ist:

a×b=b×a

Einselement, daßes ein neutrales Element bzgl. der Multiplikation gibt :∃eR ∀x :x ×e=e×x =x

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Wichtigste Beispiele für Integritätsbereiche

Die wichtigsten Beispiele für Integritätsringe sind : Die Menge der ganzen ZahlenZ.

Der Polynomring in einer UnbestimmtenX :

anXn+an−1Xn−1+· · ·+a2X2+a1X+a0

Der Ring der Gaußschen ZahlenZ[i]:

Z[i] :={n+im C :n,mZ}

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Wichtigste Beispiele für Integritätsbereiche

Die wichtigsten Beispiele für Integritätsringe sind : Die Menge der ganzen ZahlenZ.

Der Polynomring in einer UnbestimmtenX :

anXn+an−1Xn−1+· · ·+a2X2+a1X+a0

Der Ring der Gaußschen ZahlenZ[i]:

Z[i] :={n+im C :n,mZ}

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Wichtigste Beispiele für Integritätsbereiche

Die wichtigsten Beispiele für Integritätsringe sind : Die Menge der ganzen ZahlenZ.

Der Polynomring in einer UnbestimmtenX :

anXn+an−1Xn−1+· · ·+a2X2+a1X+a0

Der Ring der Gaußschen ZahlenZ[i]:

Z[i] :={n+im C :n,mZ}

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Wichtigste Beispiele für Integritätsbereiche

Die wichtigsten Beispiele für Integritätsringe sind : Die Menge der ganzen ZahlenZ.

Der Polynomring in einer UnbestimmtenX :

anXn+an−1Xn−1+· · ·+a2X2+a1X+a0

Der Ring der Gaußschen ZahlenZ[i]:

Z[i] :={n+im C :n,mZ}

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Einheiten

Ein Elementu RheißtEinheit, wenn einv Rexistiert mit u×v =1. Die Menge aller Einheiten inR wird mitR

bezeichnet.R ist eine multiplikative Gruppe. Zwei Elemente x,y R\ {0}heißenassoziiert, falls eine Einheitu R existiert mitx =u×y.

Beispiele.

Z ={1,−1}

Z[i]={1,−1,i,−i}

K[X]=K =K \ {0}

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Einheiten

Ein Elementu RheißtEinheit, wenn einv Rexistiert mit u×v =1. Die Menge aller Einheiten inR wird mitR

bezeichnet.R ist eine multiplikative Gruppe. Zwei Elemente x,y R\ {0}heißenassoziiert, falls eine Einheitu R existiert mitx =u×y.

Beispiele.

Z ={1,−1}

Z[i]={1,−1,i,−i}

K[X]=K =K \ {0}

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Einheiten

Ein Elementu RheißtEinheit, wenn einv Rexistiert mit u×v =1. Die Menge aller Einheiten inR wird mitR

bezeichnet.R ist eine multiplikative Gruppe. Zwei Elemente x,y R\ {0}heißenassoziiert, falls eine Einheitu R existiert mitx =u×y.

Beispiele.

Z ={1,−1}

Z[i]={1,−1,i,−i}

K[X]=K =K \ {0}

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Einheiten

Ein Elementu RheißtEinheit, wenn einv Rexistiert mit u×v =1. Die Menge aller Einheiten inR wird mitR

bezeichnet.R ist eine multiplikative Gruppe. Zwei Elemente x,y R\ {0}heißenassoziiert, falls eine Einheitu R existiert mitx =u×y.

Beispiele.

Z ={1,−1}

Z[i]={1,−1,i,−i}

K[X]=K =K \ {0}

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Teilbarkeit

Seienx,y zwei Elemente eines IntegritätsbereichsR. Man sagt x teilty, in Zeichenx |y, wenn einqRexistiert mity =qx. Gilt nichtx |y, so schreibt manx -y.

Bemerkung. Es gilt stetsx |0 aber füry 6=0 gilt immer 0-y.

(20)

Grösster gemeinsamer Teiler

Definition.Seienx,y zwei Elemente eines Integritätsbereichs R. Ein Elementd Rheißtgrößter gemeinsamer Teilervon x undy, falls folgende beiden Bedingungen erfüllt sind:

d |x undd |y

Istd0Rein weiteres Element mitd0 |x undd0 |y, so folgtd0 |d.

Anmerkung.

Der grösste gemeinsame Teiler ist bis auf Einheiten eindeutig bestimmt, d.h. seiend,d0 grösste gemeinsame Teiler vonx,y, dann giltd =ud0 mituR.

Zwei Elementex,y Rheißen teilerfremd, falls 1 grösster gemeinsamer Teiler ist.

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Grösster gemeinsamer Teiler

Definition.Seienx,y zwei Elemente eines Integritätsbereichs R. Ein Elementd Rheißtgrößter gemeinsamer Teilervon x undy, falls folgende beiden Bedingungen erfüllt sind:

d |x undd |y

Istd0Rein weiteres Element mitd0 |x undd0 |y, so folgtd0 |d.

Anmerkung.

Der grösste gemeinsame Teiler ist bis auf Einheiten eindeutig bestimmt, d.h. seiend,d0 grösste gemeinsame Teiler vonx,y, dann giltd =ud0 mituR.

Zwei Elementex,y Rheißen teilerfremd, falls 1 grösster gemeinsamer Teiler ist.

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Grösster gemeinsamer Teiler

Definition.Seienx,y zwei Elemente eines Integritätsbereichs R. Ein Elementd Rheißtgrößter gemeinsamer Teilervon x undy, falls folgende beiden Bedingungen erfüllt sind:

d |x undd |y

Istd0Rein weiteres Element mitd0 |x undd0 |y, so folgtd0 |d.

Anmerkung.

Der grösste gemeinsame Teiler ist bis auf Einheiten eindeutig bestimmt, d.h. seiend,d0 grösste gemeinsame Teiler vonx,y, dann giltd =ud0 mituR.

Zwei Elementex,y Rheißen teilerfremd, falls 1 grösster gemeinsamer Teiler ist.

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Grösster gemeinsamer Teiler

Definition.Seienx,y zwei Elemente eines Integritätsbereichs R. Ein Elementd Rheißtgrößter gemeinsamer Teilervon x undy, falls folgende beiden Bedingungen erfüllt sind:

d |x undd |y

Istd0Rein weiteres Element mitd0 |x undd0 |y, so folgtd0 |d.

Anmerkung.

Der grösste gemeinsame Teiler ist bis auf Einheiten eindeutig bestimmt, d.h. seiend,d0 grösste gemeinsame Teiler vonx,y, dann giltd =ud0 mituR.

Zwei Elementex,y Rheißen teilerfremd, falls 1 grösster gemeinsamer Teiler ist.

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Euklidischer Ring

Definition.Ein IntegritätsbereichR heißteuklidischer Ring, falls es eine Funktionβ :RNgibt, so daß folgendes gilt : Für je zwei Elementex,y R,y 6=0, existiert eine Darstellung

x =qy+r, q,r R wobeir =0 oderβ(r)< β(y).

(25)

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Die wichtigsten Beispiele für euklidische Ringe

Satz.1Die RingeZ,Z[i]undK[X]für einen beliebigen Körper K sind euklidisch.

FürZdefiniereβ(x) :=|x |

FürZ[i]definiereβ(x1+ix2) :=x12+x22

Im PolynomringK[x]definiereβ(P) :=deg(P)als den Grad des Polynoms. Dabei ist der Grad von

P(X) =Pn

i=0aiXi der höchste Koeffizient6=0. Der Grad des Null-Polynoms ist 0.

1

(26)

Hauptsatz über euklidische Ringe

Nun kommen wir zumHauptsatzüber euklidische Ringe.

Satz.In einem euklidischen RingR besitzen je zwei Elemente x,y R einen grössten gemeinsamen Teiler.

(27)

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Beweis des Hauptsatzes über euklidische Ringe

Beweis.Fallsy =0, istx ein größter gemeinsamer Teiler.

ObdA seiy 6=0. Seiβ :RNdie Betragsfunktion. Der Beweis erfolgt durch vollständige Induktion über die natürliche Zahl β(y).

Induktionsanfangβ(y) =0.

Dann bleibt bei der Division vonx durchy kein Rest, also isty größter gemeinsamer Teiler.

Induktionsschritt.Division mit Rest liefert:

x =qy +r, wobeir =0 oderβ(r)< β(y). (1) Fallsr =0 isty größter gemeinsamer Teiler. Andernfalls

können wir die Induktionsvoraussetzung aufy,r anwenden. Sei d größter gemeinsamer Teiler vony undr. Dann giltd |x und d |y. Zudem folgt ausd0 |x undd0 |y, daß d0 |r, also

aufgrund der Definition vond auchd0 |d.q.e.d.

(28)

gcd(x,y)

Für ganze Zahlenx,y ist der größte gemeinsame Teiler bis auf einen Faktor±1 eindeutig bestimmt. Den eindeutig bestimmten nicht-negativen größten gemeinsamen Teiler bezeichnen wir mitgcd(x,y)(von engl.greatest common divisior).

Die Idee des Beweises ist sehr einfach : Führe die Berechnung vongcd(x,y)auf die vongcd(y,x mody)zurück.

Beispiel:

gcd(100,35) =gcd(35,100 mod 35) =gcd(35,30) = gcd(30,5) =gcd(5,0) =5.

(29)

Erste Version des Euklidischen Algorithmus

Der Beweis des Hauptsatzes liefert unmittelbar einen Algorithmus zur Bestimmung des größten gemeinsamen Teilers, den vor über 2000 Jahren gefundeneneuklidischen Algorithmus(in C++):

(30)

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Worst Case Laufzeit: im Falle zweier benachbarter Fibonacci-Zahlen

Der euklidische Algorithmus benötigt für zwei benachbarte Fibonacci-ZahlenFn,Fn+1aufgrund der Identität

Fn+1=1·Fn+Fn−1

nDivisionen mit Rest. Eine einfache Überlegung2, zeigt dass dies gleichzeitig auch die maximale Anzahl von Divisionen für x,y mitx,y Fn+1ist. DaFn = 15

gn (−1)gnn

ist, wobei g:= 12(1+

5)der goldene Schnitt ist. Ist die worstcase Komplexität des euklidischen AlgorithmusO(logn).

2Details entnehme man z.B. [Fo] Seite 26

(31)

Bevor’s weiter geht: nichtrekursive Version des euklidischen Algorithmus

(32)

Abschnitt 2:Der erweiterte euklidische Algorithmus.

(33)

Wir können nun den gcd zweier Zahlen berechnen, aber die folgende Aufgabe fordert mehr !

(34)

Zurück zur Theorie: Ideale

Definition.Eine TeilmengeIReines kommutativen Ringes RheisstIdeal, wenn gilt:

Iist eine additive Unterruppe vonR, d.h.Iist nicht leer und x,y Ix+y I∧ −x I

Für alleλRundx Igiltλx I

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Zurück zur Theorie: Ideale

Definition.Eine TeilmengeIReines kommutativen Ringes RheisstIdeal, wenn gilt:

Iist eine additive Unterruppe vonR, d.h.Iist nicht leer und x,y Ix+y I∧ −x I

Für alleλRundx Igiltλx I

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Zurück zur Theorie: Ideale

Definition.Eine TeilmengeIReines kommutativen Ringes RheisstIdeal, wenn gilt:

Iist eine additive Unterruppe vonR, d.h.Iist nicht leer und x,y Ix+y I∧ −x I

Für alleλRundx Igiltλx I

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Beispiele

Für ein beliebiges Elementx Rist Rx ={λx :λR}

ein Ideal. Es ist das kleinste Ideal vonR, dasx enthält und heißt das vonx erzeugteHauptidealund wird mit(x) bezeichnet.

Allgemeiner : seienx1,· · ·,xr R. Dann ist

Rx1+· · ·+Rxr ={λx1+· · ·+λxr :λ1, . . . , λr R}

ebenfalls ein Ideal, das vonx1, . . . ,xr erzeugte Ideal. Es wird mit(x1,· · · ,xr)bezeichnet.

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Beispiele

Für ein beliebiges Elementx Rist Rx ={λx :λR}

ein Ideal. Es ist das kleinste Ideal vonR, dasx enthält und heißt das vonx erzeugteHauptidealund wird mit(x) bezeichnet.

Allgemeiner : seienx1,· · ·,xr R. Dann ist

Rx1+· · ·+Rxr ={λx1+· · ·+λxr :λ1, . . . , λr R}

ebenfalls ein Ideal, das vonx1, . . . ,xr erzeugte Ideal. Es wird mit(x1,· · · ,xr)bezeichnet.

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Beispiele

Für ein beliebiges Elementx Rist Rx ={λx :λR}

ein Ideal. Es ist das kleinste Ideal vonR, dasx enthält und heißt das vonx erzeugteHauptidealund wird mit(x) bezeichnet.

Allgemeiner : seienx1,· · ·,xr R. Dann ist

Rx1+· · ·+Rxr ={λx1+· · ·+λxr :λ1, . . . , λr R}

ebenfalls ein Ideal, das vonx1, . . . ,xr erzeugte Ideal. Es wird mit(x1,· · · ,xr)bezeichnet.

(40)

Euklidische Ringe sind Hauptidealringe

Satz.SeiR ein Integritätsbereich. Dann gilt fürx,y R x |y ⇐⇒ (y)(x)

Beweis.´⇒´ Aus x |y folgty =qx für ein geeignetesqR, alsoλy =λqx (x)∀λR, d.h.(y)(x).

⇐. Aus(y)(x)folgty (x), d.h.y =λx mitλR. Das bedeutet aberx |y

(41)

Euklidische Ringe sind Hauptidealringe

Corollar.Seienx1, . . . ,xr RElemente eines

IntegritätsbereichsR. Ein Elementd Rist genau dann gemeinsamer Teiler derxi, d.h.d |xi für allei=1, . . . ,r, wenn

(x1, . . . ,xr)(d)

(42)

Euklidische Ringe sind Hauptidealringe

Definition.Ein IntegritätsbereichR heisstHauptidealring, wenn jedes IdealIRein Hauptideal ist, d.h. eind R existiert mitI= (d).

(43)

Euklidische Ringe sind Hauptidealringe

Es gilt nun der wichtige

Satz.Jeder euklidische Ring ist ein Hauptidealring.

BeweisSiehe Ausarbeitung.

(44)

Euklidische Ringe sind Hauptidealringe

Corollar.Seienx1, . . . ,xr Elemente eines HauptidealringsR undd ein größter gemeinsamer Teiler derxi. Dann gibt es Elementeλ1, . . . , λr Rmit

d =λ1x1+. . .+λrxr

(45)

Der erweiterte euklidische Algorithmus

Es wird solange mit Rest geteilt,

xi−1=qixi+xi+1, i =1, . . . ,n

bis der Rest 0 bleibt, d.h.xn+1=0 aberxn=0. Schreibt man dies in Matrizenform lässt sich dies wie folgt ausdrücken:

xi xi+1

=Qi xi−1

xi

,wobeiQi =

0 1 1 −qi

(46)

Der erweiterte euklidische Algorithmus

Daraus erhält man dann:

xi xi+1

=Qn·Qn−1· · · · ·Q1 x0

x1

.

(47)

Der erweiterte euklidische Algorithmus

Man muss also nur sukzessive die Matrizen

0:=

1 0 0 1

,i :=

0 1 1 −qi

i−1

ausrechnen.

(48)

Der erweiterte euklidische Algorithmus : C++ Code

(49)

Abschnitt 3:Der RestklassenringZ/mZ.

(50)

Definition von x ≡ y mod mZ

Definition.Seimeine ganze Zahl. Betrachte das Hauptideal mZZund führe folgendeÄquivalenzrelationein: Zwei Zahlenx,y Zheißen äquivalent modulom, oder auch kongruent modulomin Zeichen

x y modmZ, wennxy mZ

(51)

Einfache Tatsachen zuZ/mZ

Fürm=0,1 haben wir die Trivialfälle der Identität bzw. der RelationZ×Z. Im Fallem2 sind zwei Zahlenx,y genau dann äquivalent modm, wenn sie bei Division durchm denselben Restr ∈ {0,1, . . . ,m1}lassen. Die Menge

{0,1, . . . ,m1}

stellt deshalb ein vollständiges Repräsentantensystem für die Äquivalenzklassen modmZdar und daher hatZ/mZgenau mElemente. Die Äquivalenzklasse einer Zahlx wird mitx modm,[x]oderx¯bezeichnet. Damit schreibt man :

Z/mZ={0,1, . . . ,m1}.

(52)

Z/mZ ist ein Ring

Definition.AufZ/mZwird eine Addition und eine Multiplikation erklärt:

x +y :=x +y x·y :=x ·y

Die Ringaxiome für die Addition und Multiplikation vererben sich aufZ/mZ, so dassZ/mZwiederum ein kommutativer Ring mit Einselement ist.

(53)

Beispiel

Im RingZ/5Zgilt

2+3=5=0 und

2·3=6=1 also gilt inZ/5Z:−2=3 und 2−1=3

(54)

φ : Z/mZ →Z ist ein Ring-Homomorphismus

Definiert man die Abbildungφ:Z/mZZvermittelsφ(x) :=x so istφein sogenannter Ringhomomorphismus. Die

Eigenschaften dieses Homomorphismus sind explizit oder implizit Gegenstand zahlreicher ICPC - Aufgaben.

(55)

Beispiel

(56)

Wann ist ein Element x in Z/mZ invertierbar ?

Satz.Die Restklassex modmist im RingZ/mZgenau dann invertierbar, wenngcd(x,m) =1 alsox undmrelativ prim sind.

Beweis.Einfache Anwendung des erweiterten euklidischen Algorithmus.

(57)

Wann ist Z/mZ sogar ein Körper ?

CorollarFür jede Primzahlp istZ/pZein Körper.

(58)

Chinesischer Restsatz : Vorbemerkung

Wir kommen nun zum sog. Chinesischen Restsatz. Der

vorallem wegen seiner theoretischen Bedeutung eine tragende Rolle im Aufbau der algebraischen Zahlentheorie spielt. Zuerst aber eine

Definition.SeienA1, . . . ,Ar Ringe. Unter dem direkten Produkt der RingeA1, . . . ,Ar versteht man die Menge

A:=A1×. . .×Ar

mit der komponentenweise erklärten Addition bzw.

Multiplikation istAein Ring.

(59)

Chinesischer Restsatz

Chinesischer Restsatz.Seim>1 eine natürliche Zahl und m=m1·m2· · ·mr

eine Zerlegung vonmin paarweise teilerfremde Zahlenmi >1.

Dann ist die kanonische Abbildung

Φ :Z/mZ(Z/m1Z)×(Z/mrZ), x mod m7→(x modm1, . . . ,y mod mr) ein Ring-Isomorphismus.

(60)

Zuerst eine theoretische Anwendung

Bevor wir uns dem Beweis und damit der genauen Struktur der AbbildungΦzuwenden, soll anhand eines prominenten

Beispiels die theoretische Durchschlagskraft demonstriert werden.

(61)

Euler’sϕ-Funktion

Für eine natürliche Zahlm>1 bezeichneϕ(m)die Anzahl der zumteilerfremdenZahlen<m. Wir suchen nun nach einer geschlossenen Darstellung dieser Funktion, und können bei dieser Gelegenheit die Mächtigkeit der bisher eingeführten Begriffe demonstrieren.

(62)

1. Schritt : Abbilden des Problems in die Sprache der Restklassen

Welche Menge hat dieselbe Anzahl wie die Menge der zum teilerfremden Zahlen<m?

(63)

(Z/mZ)!

Es gilt :

ϕ(m) =Card((Z/mZ)).

(64)

2. Schritt : Anwendung der Primfaktorzerlegung

Seipk11pk22· · ·prkr die Primfaktorzerlegung vonm.

(65)

3. Schritt : Nun können wir den chinesischen Restsatz anwenden

Es gilt jaZ/mZ= (Z/p1k1Z)× · · · ×(Z/prkrZ)

und damit auch(Z/mZ)= (Z/p1k1Z)× · · · ×(Z/pkrrZ)

(66)

ϕ(m) = Q

Card((Z/piki))

Also istϕ(m) =Card((Z/mZ)) =Q

Card((Z/pkiiZ))

(67)

Card((Z/pkiiZ)) ?

Was ist aberCard((Z/pikiZ))? D.h. die Anzahl der Zahlen in {0,1, . . . ,pk 1}die teilerfremd sind zupkii ?

(68)

Dapprim ist sind unter den Zahlen{0, . . . ,pk1}nur genau die Vielfachen vonpnicht teilerfremd. Somit ist

Card((Z/pikiZ)) =pki pki−1 und wir erhalten den Satz:

ϕ(m) =

r

Y

i=1

(pkii pkii−1) =m

r

Y

i=1

1 1

pi

(69)

Zurück zum Chinesischen Restsatz

DassΦein (Ring-)Homomorphismus ist, ist klar. Wir interessieren uns also dafür obΦbijektiv ist, insbesondere interessiert uns die explizite Angabe des Urbilds von

aBild{Φ}. Können wir nebenbei zeigen, dassΦsurjektiv ist fällt uns die Injektivität und damit die Bijektivität automatisch in die Hände (Warum ?).

(70)

Was ist das Urbild vonei = (0, . . . ,0,1,0, . . . ,0) ?

Wir müssen eine ganze Zahlui finden, so dass

ui 1 modmi und (2)

ui 0 modmk fürk 6=i (3) Seizi :=Q

k6=imk =m/mi. Dann istzi 0 modmk für alle k 6=i. Außerdem sindzi undmi teilerfremd, demnach gibt es eine ganze Zahlyi mitziyi 1 modmi. Die Zahlui :=ziyi erfüllt die geforderten Bedingungen. Sind nunxi beliebige ganze Zahlen, so gilt fürx =Pr

i=1xiui:

x xi modmi ∀i=1, . . . ,r. Damit ist die Surjektivität vonΦgezeigt.

(71)

Weiterführende Literatur I

Michael Artin.

Algebra.

Prentice-Hall, 1991.

Otto Forster.

Algorithmische Zahlentheorie.

Vieweg, 1996.

Thomas H Cormen, et al.

Introduction to Algorithms.

MIT Press, 2009.

Johannes Buchmann.

Einführung in die Kryptographie.

Springer Verlag, 2003.

(72)

Weiterführende Literatur II

Ronald L. Graham, Donald E. Knuth, Oren Patashnik.

Concrete Mathematics.

Addison-Wesley, 1994.

Referenzen

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