Arzneimittel: BPI fordert Anpassung der Festbeträge
FRANKFURT. Als "nicht nachvollziehbar" hat der Bun- desverband der Pharmazeuti- schen Industrie (BPI) die Entscheidung der Spitzenver- bände der Krankenkassen kritisiert, die Festbeträge für Arzneimittel nicht der Erhö- hung der Mehrwertsteuer von 14 auf 15 Prozent anzupas- sen. Damit bliebe es bei einer großen Zahl von Arzneimit- teln bei "krummen" Zuzah- lungen von durchschnittlich 36 Pfennigen.
Der BPI moniert, die Krankenkassen hätten bei der Überprüfung der Festbeträge offenbar völlig ignoriert, daß durch die Erhöhung der Mehrwertsteuer das gesamte Preisniveau gestiegen sei.
Auch dies müsse bei einer Anpassung berücksichtigt werden, die schon deswegen geboten gewesen wäre, weil die Mehrwertsteuer für Her- steller, Großhändler und Apotheker ein durchlaufen- der Posten sei, der letztlich beim Endverbraucher auf-
laufe. JM
Arzneimittelbudget:
Software für
Verordnungskontrolle
KÖLN. Das Zentralinsti- tut für die kassenärztliche Versorgung (ZI) hat Ende vergangenen Jahres rund 200 Software-Häuser in Deutsch- land angeschrieben und diese aufgefordert, eine in Arztpra- xen einsetzbare Software zu entwickeln oder bestehende zu ergänzen. Dabei soll ein statistisches Verordnungsmo- dul eingefügt werden, um Art und Umfang des Volumens der Arzneimittelverordnun- gen zu überprüfen. Die indi- viduelle Kontrolle der Arz- neimittelverordnungen ist nur dann möglich, wenn der Arzt ein statistisches Instrument erhält, um die Verordnungen täglich zu erfassen, schreibt das ZI. Ärzte, die bereits ei- nen Computer mit einem spe-
ziellen Arzneimittelverord- nungsmodul einsetzen, hätten eine ungleich bessere Aus- gangsposition, um das eigene Verordnungsverhalten zu kontrollieren und die von den Kassenär;ztlichen Vereinigun- gen an die Ärzte gegebenen Empfehlungen zu beachten.
Das in Arztpraxen einsetz- bare Verordnungsmodul soll- te eine computerisierte stati- stische Darstellung des Ver- ordnungsvolumens nach Ver- sichertenstatus (Allgemein- Versicherte; Rentner), nach Geschlecht, nach Altersklas- sen und nach Indikations- gruppen ermöglichen.
Das Programm sollte den Arzt in die Lage versetzen, das Verordnungsverhalten täglich auszuwerten. Eine Hochrechnung sollte stets zum Ende des Quartals erfol- gen, um die quartalsmäßigen Auswirkungen des gegenwär- tigen Verordnungsverhaltens zu simulieren, empfiehlt das Zentralinstitut. Der Arzt sol- le in der Lage sein, sein eige- nes Verordnungsverhalten im Vergleich mit der Budgetvor- gabe zu vergleichen und gege- benenfalls zu ändern.
Software-Programme, die bereits ein Arzneimittelinfor- mationssystem (AMIS) inte- griert haben, können auf den bereits vorhandenen Grund- strukturen und Arzneidaten
aufbauen. EB
Davos: Anerkennung als BUdungsurlaub
KÖLN. Für den 41. Inter- nationalen Fortbildungskon- greß der Bundesärztekammer in Zusammenarbeit mit der Verbindung der Schweizer Ärzte und der Österreichi- schen Ärztekammer, der vom 7. bis 19. März 1993 in Davos stattfinden wird, wurden An- träge auf Anerkennung der Veranstaltung als Bildungsur- laub _gestellt. Berlin, Bremen, Hamburg, Hessen, Nord- rhein-Westfalen und Schles- wig-Holstein haben den Kon- greß nach ihren jeweiligen Arbeitnehmerweiterbildungs- gesetzen als Bildungsurlaub
anerkannt. Kli
Wer pflegt
die 862.000 regelmäßig Pflegebedürftigen?(Hochrechnung) mit Hauptpflegeperson
in den Privathaushalten Deutschlands • die hauptsächliche
Pflegetätigkeit wird ausgeübt von ... Anzahl in Tausend
- 220
- 206
Quelle: BMFuS_....;.;.;;;;.;;.;;=..;..;.;.;=;;..;;..;;;.;..;;.;--.---L.::::.::.:..::.::...Jiliiiiii&I.OI
In den Privathaushalten Deutschlands leben l 123 000 regelmäßig Pflegebedürftige, so das Ergebnis einer Infratest-Repräsentativerhe·
bung. l 019 000 der Betroffenen erhalten Hilfe aus Familie und Be- kanntschaft, und bei 862 000 übernimmt dieser Personenkreis die Hauptpflege. In den meisten Fällen sind es Töchter, Ehefrauen und Mütter, die sich hierfür zur Verfügung stellen. D
Nationaler Drogenrat berufen
BONN. Ende Januar hat Bundesgesundheitsminister Horst Seehofer (CSU) den Nationalen Drogenrat einbe- rufen, dessen Arbeit zunächst auf zwei Jahre festgelegt ist.
Er setzt sich aus 13 unabhän- gigen Experten verschiedener Fach- und Berufsbereiche zu- sammen.
Aufgabe des Rats ist es, die Bundesregierung in wich- tigen und aktuellen Fragen aus dem Gesamtspektrum der Drogenpolitik zu beraten.
Angesichts der Tatsache, daß auch 1992 die Zahl der Dro- gentoten nahezu unverändert hoch war, wird vor allem der Therapie und Rehabilitation von Drogenabhängigen große Bedeutung beigemessen. WZ Ausland
Internationaler Tag der Behinderten
NEW YORK. Der 3. De- zember ist künftig den Behin- derten in aller Welt gewid- met. Das beschloß die Voll- versammlung der Vereinten Nationen in New York, die den 3. Dezember zum "Inter- nationalen Tag der Behinder- ten" erklärte. In ihrer Resolu- tion fordert die UNO alle
Mitgliedsstaaten und interes- sierten Organisationen auf, ihre Anstrengungen zu ver- stärken, um die Situation be- hinderter Menschen zu ver-
bessern. afp
Kongreß zur Naturhellkunde
BUDAPEST. Ziel des 2.
Internationalen Kongresses für Naturheilverfahren, der vom 20. bis 23. Mai 1993 von der Deutsch-Ungarischen Gesellschaft für N aturheil- verfahren e.V. im Konferenz- centrum, H-1114 Budapest, Villanyi Ut 11-13, veranstaltet wird, ist nach eigenen Anga- ben "der Gedankenaustausch auf hohem beruflichen Fach- niveau zur Förderung der na- turwissenschaftlichen For- schung der Naturheiltherapie sowie deren Anpassung an die ärztliche Praxis".
Teilnehmer, die sich bis zum 1. April angemeldet ha- ben, bezahlen 290 DM Ge- bühren (Begleitpersonen: 100 DM); Teilnehmer, die sich später anmelden, bezahlen 350 DM (Begleitpersonen:
150 DM).
~ Kongreß-Sekretariat:
Wilhelm Budapest Ltd. - Mr. Andras Rodics, P.O. Box 373, H-1371 Budapest, Tel:
(36-1)118 4222, Fax: (36-1)
118 4332. Kli
Dt. Ärztebl. 90, Heft 7, 19. Februar 1993 (25) Ac409