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Was wissen Sie über Erwin Schrödinger?

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Was wissen Sie über Erwin Schrödinger?

Seit über einem Jahr gibt es eine

"neue" Tausend-Schilling-Banknote, auf der der Österreichische Physik-Nobel- preisträger Erwin Schrödinger zu sehen ist. MÖBIUS hat das zum Anlaß ge- nommen, einige Straßenpassanten nach ihrem Wissen über Erwin Schrödinger zu befragen. Am Samstag, den 20. April 1985 wurden dazu vornehmlich im Stadt-

park und in der Annenstraße über 30~...'.

Leute um ihre Auskunft gebeten. Die .. . , - eingeholten Kommentare siirlc-nachstehend .,.".. . '"

sinngemäß wiedergegeben. Alle, die .~ 0'0-

die Echtheit der Umfrage anzweifeln, ~e'Y 'l-~

sind eingeladen, sich die Tonbandauf- v~ ~

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Atomsachen . ~

Angestellter, 58

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er ent_

hat

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Sehro 30

rant, 'elabo

chem~

ASSistent, 35 ASSistent, 40

ArChitekturstudent, 26 Ein neUes

wickel t.

(3)

Ich habe keine Ahnung, warum er auf dem Tausender drauf ist.

GVB-Bediensteter, 39

(4)

- - - 1

Daß Erwin Schrödinger die Wellen- mechani k entwi cke1t hat, dürften di e mei sten Leseri nnen und Leser (des MÖBIUS) ja wohl wissen, daß er dafür den Nobelpreis für Physik bekommen hat vielleicht auch. Damit Du aber in Hinkunft mehr als das weißt, folgt ein kurzes Porträt:

Er~n Schrödinger

Erwi n Schrödi nger wurde am 12. August 1887 in Wien geboren. Er wuchs als ei nzi ges Ki nd ei ner begüterten Wi en:r Bürgerf amil i e im Haus Gl uckgasse 3 1m 1. Bezirk auf. Sein Vater stammte aus Österrei ch, sei ne Mutter aus Eng- land. Erwin war ein sehr intelligentes lebhaftes, aber zartes Kind und w~rde

daher bis zu seinem 10. LebenSJahr zu Hause unterrichtet. Dann machte er di e Aufnahmeprüfung in das Akade- mische Gymnasium, welches er. bis zur Rei feprüfung besuchte. Er f1 e1 schon inder Mittel schu1e durch sei ne a11~

sei ti ge emi nente B:gabung auf~ wobe1 sei ne Fähi gkeiten 1n Mathemat1 k no~h

besonders herausragten. Von 1906 b1 s 1910 studierte Erwin Schrödinger an der Wi ener Uni versität bei Wi rti nger Mathematik, bei Exner Experime~tal­

physi k und bei Hasenöhrl. Theoret1~che Physik. Schon unter se1nen Stud1en- kollegen galt er ~ls etwas B~sonderes,

seine geistige Uberle~enhe1t ~urde

allgemein anerkannt. S1e beschr1eben ihn als verschlossenen und grüblerisch, lobten aber seine erstaunliche Be- schei denhei t und Hi1fsbereitschaft.

Nach dem Studium blieb Schrödinger an der Uni versität Wi en und wi dmete sich der Forschung. Der Erste Welt- krieg, den er als Frontsoldat mit- machte, unterbrach seine wissenschaft-

1i che Laufbahn. Doch schon bald nach Kri egsende wurde er nach Deutsch1and berufen. Dort wußte man den jungen Wiener theoretischen Physiker bereits so sehr zu sch ätzen, daß er als Uni- versitätsprofessor in Jena, in Stutt- gart und in Bres1au kaum 1änger als jeweils ein Semester tätig sein konnte, weil er unter immer ehrenderen Be- di ngungen an di e nächste Uni versität berufen wurde; bis er schließlich 1921 eine Professur in Zürich annahm, wo er bis 1927 blieb. Hier, wo er in Herman Weyl ei nen kongeni al en mathematischen Partner fand, kamen seine schöpferischen Fähigkeiten richtig zur Entwicklung, und so ent- stand im Wi ntersemester 1925/26 di e Wellenmechanik. Sonst in der Beurtei- l ung sei ner ei genen .Arbeite~. . sehr vorsichtig, hatte Erw1n Schrod1nger bei der Wellenmechanik-Gleichung von Beginn an das Gefühl, jetzt wäre ihm der große Wurf gelungen. Anfang 1926 veröffent1i chte er di ese Arbeit unter dem Titel "Quantis"ierung als Eigen- wertproblem". Es ist hier nicht der richtige Ort und in Anbetracht der MÖB IUS Leserschaft wohl auch ni cht nötig, über die Grundzüge und die Bedeutung der We11enmechani k zu sprechen. Es sei nur sovi e1 gesagt, daß Schrödinger die Materiewellen de Broglies in die Atomtheorie von Bohr einführte. Bei der Erarbeitung der mathematischen Grundlagen zu diesem Konzept gelangte er zu einer Dif- ferenti al gl ei chung zweiter Ordnung, die später als "Schrödinger-Gleichung"

berühmt wurde. Diese stellt die Grund- 1age für di e Beschrei bung der Natur- vorgänge im atomaren Bereich dar.

Wie bedeutsam sie ist, läßt sich daran ermessen, daß di e Zahl der seit 1926 veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeit, in denen von der Schrödinger- Gl ei chung Gebrauch gemacht wi rd, auf

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über 100 000 geschätzt wird. Schon bevor Erwin Schrödinger 1933 aufgrund seiner Arbeit "Quantisierung als Ei genwertprob 1em" zusammen mit dem Engländer Paul Dirac den Nobelpreis für Physik "für die Entdeckung frucht- barer Pri nzi pi en zur Entwi ckl ung der Atomtheori e" erhi elt, war sei ne Lei stung in Fachkrei sen vo 11 aner- kant worden. Dies äußerte sich darin, daß er 1927 al s Nachfolger von Max Planck an die Universität Berlin be- rufen wurde. Dort war zu di eser Zei t ei ne Auswah 1 der besten Physi ker und Chemiker versammelt: Einstein, Laue, Pl anck, Gustav Hertz, Nernst, Haber, Otto Hahn und Lise Meitner. Durch den Hitler-Wahn wurde diese einzig- art i ge Gesell schaft großer Gei ster zerschlagen. Da ihm die Ideologie des Dritten Reichs zutiefst zuwider war, verließ Erwin Schrödinger im Frühj ahr 1933 Ber 1in. Nach mehr- jähriger Lehrtätigkeit in Oxford nahm er im Studienjahr 1936/37 die Berufung an die Universität Graz an, wo ihn bald der Arm Hitlers erneut erreichte.

Als er im September 1938 von der Gestapo einem Verhör unterzogen wurde, erkannte er di e Gefahr und er fuhr mit seiner Frau Anny mit dem nächsten Zug nach Rom zu Professor Fermi.

Ei gens für den aus der Heimat ver- triebenen Wiener Physiker ließ der dama 1i ge i ri sche Staatschef in Dub 1i n ei n "Institute for Advanced Studi es"

einrichten. Dort erhielt Schrödinger 1940 ei nen i dea 1en Posten: Er hatte volle Forschungsfreiheit und keinerlei Lehrverpflichtung. Hier beschäftigte sich auch Schrödinger mit der "Unified Fi e1d Theory", das Ergebni s war aber

Be- Dehe"

" In

Leidenschaft

STUTTGART. - Ein Mann. der schon mehrfach die Beine weibli- cher Leichen abgesAgt hat. ist in einem Wald bei Sulzbach in der Nähe von Stuttgart gefaßt worden:

Die Polizei nahm einen Physiker fest. der sich dort versteckt hatte.

Die Staatsanwaltschaft ermittelt gegen den Mann wegen Störung der Totenruhe. Er soll einer Toten kurz vor ihrer Beisetzung die Beine mit einer Säge abgetrennt und die Lei- chenteile mitgenommen haben.

Der Physiker war schon vor drei Jahren in Augsburger Leichenhäu- ser eingebrochen und hatte toten Frauen ebenfalls die Beine abge- sägt.

wi e auch bei Ei nstei n und Hei senberg ni cht befri edi gend. 1955 zog es ihn wieder in die Heimat, wo für ihn per- sönlich eine zweite Lehrkanzel für Theoretische Physik an der Wiener - Universität errichtet wurde. Zu dieser Zeit machte sich aber schon der Beginn einer schweren Krankheit bemerkbar, der er am 4. Jänner 1961 in Wien er- 1ag. Sei nem 1etzten Wi 11 en ent- sprechend wurden sei ne sterb 1i chen Überreste in Alpbach beigesetzt.

In diesem Lebenslauf wurde nur der Werdegang des Wi ssenschaftl ers Schrö- dinger geschildert. Es darf aber nicht unerwähnt bleiben, daß er wie kaum ei n anderer durch sei ne uni verse11 en Interessen und Fähigkeiten bestach.

So beherrschte er eine ganze Reihe von Fremdsprachen und er hi elt sei ne Vorl esungen nach Bel i eben und Bedarf in deutscher, englischer, fran- zösischer und spanischer Sprache.

Seine Beweglichkeit des Geistes war enorm, sodaß es ihm zum Beispiel ohne weiters möglich war, Homer aus dem Original ins Englische oder alt- provencalische Gedichte ins Deutsche zu übersetzen. Neben seinen wissen- schaft1i chen Werken schri eb Schrö- dinger eine Reihe von Büchern, die die Natur von verschiedenen Stand- punkten aus betrachten, z. B. "What is Life" (1944), "Naturwissenschaft und Humanismus" (1951), "Nature and the Greeks" (1954), "Mind and Matter"

(1961), "Meine Weltansicht" (1961) und außerdem: "Gedichte" (1949).

Dieter Grientschnig

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