B E R U F
beschichtetes Recyclingpapier an.
Das ist heutzutage nicht nur in maus- grau, sondern auch in weiß oder bunt in bester Qualität zu haben.
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Bücher, die nicht mehr benutzt werden oder nicht mehr aktuell sind, gehören in den Papiercontainer. Das Gleiche gilt für ausrangierte Zeit- schriften, Printwerbung, Schmierpa- pier, Pappen und Kleinkram aus Pa- pier. Auf diese Weise lässt sich eine Menge Restmüll sparen.●
Sprechen Sie auch Ihre ge- wohnten Lieferanten auf ökologi- sches Handeln an. Die Nachfrage allein kann schon etwas bewirken.Sicherlich gibt es gesundheitsbe- wusst handelnde Firmen in der Pra- xisregion, was auch noch lange An- fahrtswege erspart.
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Verfallene Arzneimittel wie- derum lassen sich über die Apothe- ke entsorgen. In einigen Kommu- nen dürfen Medikamente auch in den Hausmüll, da alles bei Höchst- temperaturen verbrannt wird.●
Und wie sieht es mit Kartons, Luftkissenpolstern und ähnlichem Verpackungsmaterial aus? Direkt- lieferanten sind verpflichtet, Ver - packungsmaterialien zurückzuneh- men. Darauf sollte Ihr Praxisteam den jeweiligen Lieferanten durch- aus mal hinweisen.●
Ein Beitrag zum Umweltschutz lässt sich schließlich auch durch den sparsamen Einsatz von Heizwärme und Licht leisten. So sollte man bei ausreichendem Tageslicht auf künst- liche Lichtquellen verzichten. In der Toilette reicht unter Umständen ein Bewegungsmelder.●
Für die Heizung wiederum empfiehlt es sich, diese an den Wo- chenenden niedriger einzustellen als in der Woche. Die örtlichen Ener- gieversorger bieten teilweise eine kostenfreie Begehung oder Energie-messgeräte an. ■
Ute Jürgens info@kommed-coaching.de somit auch in die Nahrungskette ge-
langen kann. Statt reinen Salzes lässt sich auch ein Salz-Sand-Gemisch verwenden, wenn es nicht sogar ganz ohne geht.
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Als Nächstes kommen die Fußmatte und die Reinigungsmittel für Fußboden, Türklinkendesinfek- tion et cetera dran. Hier stellt sich zum Beispiel die Frage, ob die Mat- te ständig in die Reinigung muss.Aber halt! Nicht gleich eine neue Matte kaufen, sondern mit der Neu- anschaffung lieber warten, bis die alte nicht mehr zu benutzen ist. Des Weiteren gilt es zu überprüfen, ob der Fußboden grundsätzlich desinfi- ziert werden muss. Eventuell reichen auch Wasser oder ein Essigreiniger.
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Weiter zum Empfang. Die Pra- xis kann nicht nur Papier, sondern auch Geld sparen, wenn Patienten zur Terminerinnerung nicht automatisch einen Merkzettel oder andere schrift- liche Informationen in die Hand ge- drückt bekommen. Auf die Frage„Möchten Sie das lieber schriftlich?“
sagen viele Patienten mitunter „Nein, danke, das geht schon so“.
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Als umweltfreundlich erweist es sich auch, Flyer oder Pro-spekte nicht in Hochglanz anzubieten. Druckerei-
en bieten inzwi- schen auch nor- males un-
D
ie moderne Arztpraxis ist nicht in erster Linie auf Um- weltfreundlichkeit ausgerichtet. Da es bei ökologischem Handeln im Kern um Gesundheit geht, stehen jedoch gerade Heilberufler in der Verantwortung. Ein „Klimagipfel“in der Arztpraxis kann helfen, das Arbeitsumfeld gesundheitsfreundli- cher zu gestalten.
Die Leitlinie sollte sein: „Was ist gesundheitsschädlich für die Um- welt und damit für uns selbst und die Patienten?“ Das fängt bei ganz einfachen Dingen an, wie der Fra- ge, ob immer und überall das Licht brennen muss und hört bei der Be- ratung der Patienten auf.
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Dabei empfiehlt es sich, vom Eingang bis zum Hinterausgang und Keller einmal durch alle Räume zu gehen und auch den Außenbereich der Praxis nicht zu vergessen.●
So muss im Winter beispiels- weise vor dem Haus nicht zwingendSalz gestreut werden, das Bäume schädigt und ins
Grundwasser und PRAXISFÜHRUNG
Klimagipfel in der Arztpraxis
Es gibt viele Möglichkeiten, eine Arztpraxis rundum gesundheits- und umweltbewusst zu gestalten. Dies kann zudem zu einer besserer Außenwirkung beitragen.
Deutsches Ärzteblatt
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Jg. 107|
Heft 38|
24. September 2010 [103]Foto: iStockphoto