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Berufliches Gymnasium Zentralabitur Deutsch 2015

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Academic year: 2022

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Themenkorridor 3

KB 4 – Wirklichkeit im Kontext von Sprache, Literatur und Medien – Individuum im Spannungsfeld von Ideal und Wirklichkeit unter besonderer Berücksichtigung von Erzählformen am Beispiel „Medea“ von Christa Wolf

Aufgabenart: Sachtext - untersuchend gA

Geheimnis der Machtmenschen: Wieso Politiker nicht die Klügsten sind

Von Franz Walter

Zunächst: Ohne Geduld,

15

1 Überladung, Weitschweifigkeit

2 Zuschnitt

3 von Opportunismus (Anpassung an Nützlichkeitserwägungen) geprägte, volksnahe, oft aufhetzende Politik, die das Ziel hat, durch Dramatisierung der politischen Lage die Gunst der Massen (im Hinblick auf Wahlen) zu gewinnen

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Seite 2 von 10 Text

4 Position wechseln

5 Anpassung

6 Unterwelt

7 untergeordnet

8 Beschlüsse

9 schikanieren

(3)

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10 Fähigkeiten im Umgang mit anderen Menschen

11 Konsens: Übereinstimmung

12 Widerrechtliche Machtergreifer

(4)

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auf sich warten lassen.

(720 Wörter)

13 hier: verschleiern

14 Grundsätze, Lehrmeinungen

15 Treue gegenüber einer Person, dem Arbeitgeber, einer Partei oder Gruppe

16 verweltlicht

17 Konkordanz: Übereinstimmung

(5)

Seite 5 von 10 Aufgabenstellung

Textvorlage

Aus: Textvorlage: www.spiegel.de/politik/deutschland/geheimnis vom 22.2.2009

(aufgerufen am 26.02.2013)

Die Rechtschreibung folgt der Textvorlage.

Erlaubte Hilfsmittel: Rechtschreiblexikon Auswahl- und Lesezeit: 20 Minuten Arbeitszeit: 4 Zeitstunden

Aufgabenstellung:

1. Geben Sie die Kernaussagen zusammenfassend wieder.

2. Untersuchen Sie den Aufbau und die sprachliche Gestaltung des Textes.

3. Bewerten Sie die Anwendbarkeit der Aussagen Walters auf

ausgewählte Figuren aus Christa Wolfs Roman „Medea. Stimmen“.

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Seite 6 von 10 Erwartungshorizont

Unterrichtliche Voraussetzungen

In der 11. Jahrgangsstufe werden der Aufbau und die Strukturen der Textanalyse und Texterörterung eingeführt und geübt. In den folgenden Kurshalbjahren wird das Erschließen und das Erörtern pragmatischer Texte wiederholt Unterrichtsgegenstand. Im Rahmen des Korridors

„Wirklichkeit im Kontext von Sprache, Literatur und Medien“ wird der Roman „Medea. Stimmen“ von Christa Wolf gelesen und erarbeitet, so dass die inhaltlichen Bezüge gesehen werden können.

Bezug zum Lehrplan und zu den Bildungsstandards - erwartete Schülerleistung – Anforderungsbereiche

Aufgabe 1: Geben Sie die Kernaussagen zusammenfassend wieder.

Die Schülerinnen und Schüler können den inhaltlichen Zusammenhang voraussetzungsreicher Texte sichern und diese Texte terminologisch präzise und sachgerecht zusammenfassen (Bildungsstandards, S. 22).

Es wird erwartet, dass die Schülerinnen und Schüler entsprechend den formalen Regeln der Textwiedergabe den Text zusammenfassend wiedergeben und die Struktur des Textes erfassen.

- Textart meinungsbildend, dabei zugespitzt und teilweise überzeichnet in der Aussage

- Benennung der Eigenschaften, die ein erfolgreicher Politiker aufweisen müsse: Belastbarkeit, Instinkt sei wichtiger als zu viel Klugheit, Flexibilität und Gespür für Probleme und Bedürfnisse, Anpassungs- und Integrationsfähigkeit

- Häufig sei er ein Aufsteiger, der als solcher nur mit Rücksichtslosigkeit in seine Stellung gelangt ist

- Der Autor räumt ein, dass moderne Parteien kein diktatorisches Vorgehen vertrügen, doch sei kommunikatives Miteinander nur unter einer Autorität möglich

- Um „oben“ zu bleiben, dürfe man sich in seiner Persönlichkeit nicht zu sehr festlegen, da man von der Mehrheit akzeptiert werden will - Letztlich erwarte man vom Politiker das Ausüben von Macht, um die

Gemeinschaft zu schützen

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- In diesem Sinne gelte es, strategisch vorzugehen, täuschen sei erlaubt, es gehe nicht um Moral und Ehrlichkeit

Anforderungsbereiche I und II

Aufgabe 2: Untersuchen Sie den Aufbau und die sprachliche Gestaltung des Textes.

Die Schülerinnen und Schüler können die sprachlich-stilistische Gestaltung eines pragmatischen Textes fachgerecht beschreiben und deren

Wirkungsweise erläutern und die Elemente der Textgestaltung

einschließlich nichtsprachlicher Bestandteile in ihrer Funktion analysieren (Bildungsstandards, S. 22).

Die Schülerinnen und Schüler untersuchen den Aufbau des Textes. Dabei wird deutlich, dass der Text sehr übersichtlich strukturiert ist: Er besteht hauptsächlich aus der Aufzählung von Eigenschaften, die ein Politiker aufweisen müsse (→Behauptung/Meinung des Autors). Diese lassen sich grob unter den Oberbegriffen Härte (sich und anderen gegenüber), Instinkt statt Klugheit und Anpassungsfähigkeit zusammenfassen.

Begründung: Nur so könne er erfolgreich sein. Als

Einräumung/Gegenthese formuliert Walter den Einwand, dass sich moderne Parteien nicht mehr „autoritär“ führen ließen und „sanftere“

Eigenschaften gefragt seien, doch widerlegt er diesen Einwand mit der Bestärkung und Überspitzung der anfänglichen Behauptungen, dass letztlich nur Härte und sogar fehlende Aufrichtigkeit zum Erfolg führen würden. Denn es gehe (offensichtlich) immer um Machterhalt, nicht um Moral oder Sinnstiftung. Mit diesen Thesen möchte der Autor provozieren, man spürt seine innere Distanz zu diesen scheinbar unumstößlichen

Gegebenheiten.

In der Sprachanalyse erkennen die Schülerinnen und Schüler Elemente der sprachlichen Gestaltung und beschreiben diese im Zusammenhang mit der Aussageabsicht des Autors. Besonders auffällig sind häufige

Aufzählungen und die Verwendung starker Bilder. Aber auch der leicht sarkastische Ton, der durch das Mittel der Übertreibung hervorgerufen wird, sollte erkannt werden. Das Erringen und der Erhalt von Macht seien

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„anscheinend“ wichtiger als Anständigkeit, Moral und Ehrlichkeit. Der Autor beschreibt die Zustände aus seiner Sicht, dabei wird eine kritische Haltung dazu durchaus deutlich.

Anforderungsbereich II

Aufgabe 3: Bewerten Sie die Anwendbarkeit der Aussagen Walters auf ausgewählte Figuren aus Christa Wolfs Roman „Medea. Stimmen“.

Die Schülerinnen und Schüler ziehen begründete Schlüsse aus den Ergebnissen einer Texterschließung und urteilen eigenständig (Lehrplan Deutsch Berufliches Gymnasium, S.29). Sie können zielgerichtet

Zusammenhänge zu weiteren ihnen bekannten Texten herstellen und hierfür passende Wissensbestände aktivieren (Bildungsstandards, S. 22).

Die Aussagen Walters werden auf ihre Übertragbarkeit für den Roman untersucht. Dabei bieten sich verschiedene Figuren des Romans zur kritischen Reflexion an, die Schülerinnen und Schüler sollen zu eigenen Urteilen zur Übertragbarkeit des Gesagten gelangen. Hier weisen sie grundlegende Kenntnisse über die Romanhandlung nach.

Beispiele (kein Anspruch auf Vollständigkeit):

Jason: seine Versuche, einen Herrschaftsanspruch zu erringen

(ursprünglich Erwerb des goldenen Vlieses, um den Thron in Jolkos zu erhalten, der ihm aber verwehrt bleibt, dann Verrat an Medea, um in Korinth Kreons Nachfolger zu werden), scheitern. Er sehnt sich nach Anerkennung und Nachruhm, verrät aber grundlegende menschliche Prinzipien von Anständigkeit, Ehrlichkeit. Insgesamt zu schwach, deshalb im Sinne Walters nicht geeignet.

Kreon: übt Schreckensherrschaft aus, lässt für die Macht sogar sein eigenes Kind ermorden (ähnlich: Aietes), belügt das Volk über dessen Schicksal, prasst, umgibt sich mit Luxus, während das Volk mitunter darben muss, fordert totale Unterordnung. Im Sinne Walters zu wenig flexibel. Aber: es geht ihm um Macht, nicht um Moral, entsprechend dem leicht überspitzten Fazit Walters.

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Presbon: Aufsteigertyp, ständig nach Anerkennung gierend, skrupellos Leukon: zu reflektiert, zu „menschlich“, aber auch zu feige, um Macht zu haben

Akamas: Am besten geeignet im Sinne Walters: spinnt ein Intrigennetz mithilfe von Presbon und Agameda, um Medea zu vernichten. Alles wird dem Machterhalt untergeordnet. Für ihn ist gut, was nützt

(macchiavellistisch). Zweckrationalismus. Allerdings hat er auch eine sensible Seite, kann sich der Ausstrahlung Medeas anfänglich nicht entziehen, „versteht“ sie, ist also für den Typ, den Walter beschreibt, vielleicht zu klug, zu profiliert. Er unterdrückt diese Seite aber zugunsten der Macht.

Medea setzt dem Herrschaftsanspruch der Männer ein humanes, ganzheitliches Menschenbild gegenüber. Sie ist reflektiert, teilweise

selbstlos, hilfsbereit, kann sich zurücknehmen, ordnet sich niemals unter, träumt von einer Gesellschaft, die auf der gerechten Verteilung aller Güter beruht und ohne Hierarchien funktioniert – Utopie?

Anforderungsbereiche II und III

Bewertungskriterien für die Noten „gut“ und „ausreichend“

Die Note „gut“ verlangt – bei Schwerpunktsetzungen – die differenzierte und kompetente Erfüllung des Erwartungshorizontes, ohne auf

Vollständigkeit im Detail zu setzen. Der Aufbau des Textes und die wichtigsten sprachlichen Mittel sollten erkannt und in der

Funktionsbeschreibung überzeugend beschrieben werden. Bewertungen werden begründet und differenzierend dargelegt und beachten stimmig die literarische Vorlage. Textvorlage, Roman und Beurteilung werden dabei sinnvoll vernetzt. Die sprachlich-stilistische Gestaltung der Arbeit muss flüssig, korrekt sowie verständlich und der Aufbau klar gegliedert sein.

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Seite 10 von 10 Erwartungshorizont

Für die Note „ausreichend“ genügt es, wenn die Kerngedanken des Textes sinnvoll wiedergegeben werden, wesentliche Elemente des Aufbaus und ausgewählte sprachliche Mittel erkannt und beschrieben werden. Die Übertragung auf Romanfiguren muss stimmig sein, eine

Argumentationsstruktur erkennbar sein. Der Aufbau der Arbeit muss

geordnet, der Stil verständlich und die sprachliche Gestaltung angemessen sein.

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