• Keine Ergebnisse gefunden

5.1.8 Umsetzung von 4-tert-Butylcyclohexanon mit Formaldehyd und Dimethyl- ammoniumchlorid zu 2-Dimethylaminomethyl-4-tert-butylcyclohexanon-hydro- chlorid (8) (Mannich-Reaktion)

N/A
N/A
Protected

Academic year: 2022

Aktie "5.1.8 Umsetzung von 4-tert-Butylcyclohexanon mit Formaldehyd und Dimethyl- ammoniumchlorid zu 2-Dimethylaminomethyl-4-tert-butylcyclohexanon-hydro- chlorid (8) (Mannich-Reaktion) "

Copied!
3
0
0

Wird geladen.... (Jetzt Volltext ansehen)

Volltext

(1)

5. Reaktionen polarer elektronenreicher C=C-Bindungen mit Elektrophilen www.ioc-praktikum.de und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen

Versuch 5.1.8, Rev. 1.0 1

5.1.8 Umsetzung von 4-tert-Butylcyclohexanon mit Formaldehyd und Dimethyl- ammoniumchlorid zu 2-Dimethylaminomethyl-4-tert-butylcyclohexanon-hydro- chlorid (8) (Mannich-Reaktion)

O

C(CH3)3 O

H H

NH(CH3)2 O

C(CH3)3

Ethanol Salzsäure

C10H18O (154.3)

C13H26NOCl (247.8) C2H8ClN

(81.5)

Rückfluss - H2O

H2N(CH3)2 Cl

+ +

CH2O (30.0)

Cl 8

Arbeitsmethoden:

Umkristallisation

Chemikalien

Paraformaldehyd Schmp. 120–170 °C, Zers. ab 163 °C. Cancerogen, sensibilisierend.

4-tert-Butylcyclohexanon Schmp. 47–50 °C.

Ethanol Sdp. 78 °C, d = 0.79 g/ml Dampfdruck bei 20 C: 59 hPa.

Aceton Sdp. 56 °C, d = 0.79 g/ml, Dampfdruck bei 20 °C: 233 hPa.

Dimethylammoniumchlorid Schmp. 170–172 °C (Zers.).

Durchführung

Vor Beginn Betriebsanweisung erstellen.

In einem 100-ml-Rundkolben mit Rückflusskühler und Magnetrühr- stab werden unter Rühren 50 mmol (7.72 g) 4-tert-Butylcyclohexa- non, 50 mmol (4.07 g) Dimethylammoniumchlorid und 60 mmol (1.80 g) Paraformaldehyd zu 20.0 ml 95proz. Ethanol gegeben. Man versetzt mit 0.2 ml konz. Salzsäure und erhitzt 5 h unter Rückfluss.

1

Isolierung und Reinigung

Die Lösung wird heiß mit einem Faltenfilter in einen 200-ml- Erlenmeyerkolben filtriert (→ E

1

) und bei Raumtemperatur mit 40 ml Aceton versetzt.

2

Den verschlossenen Erlenmeyerkolben lässt man zur Kristallisation über Nacht im Tiefkühlfach stehen. Die Kristalle werden über einen Büchnertrichter abgesaugt (→ E

2

) und im Vakuumexsikkator über Silicagel getrocknet. Ausbeute und der Schmelzpunkt des Rohprodukts?

Zur Umkristallisation prüfe man folgende Lösungsmittel und proto- kolliere das Ergebnis:

Ethanol (Sdp. 78 °C, DK 24.3) (→ E3) Aceton (Sdp. 56 °C, DK 20.7) (→ E3) Ethanol/Aceton (→ E3)

Essigsäureethylester (Sdp. 77 °C, DK 6.0) (→ E3)

Das Rohprodukt wird in der gerade notwendigen Menge heißem

Ethanol gelöst und bei Raumtemperatur bis zur beginnenden

Trübung mit Aceton versetzt. Die Kristallisation wird im Tiefkühl-

fach vervollständigt, das Produkt abgesaugt und getrocknet (→ E

3

).

(2)

5. Reaktionen polarer elektronenreicher C=C-Bindungen mit Elektrophilen www.ioc-praktikum.de und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen

Versuch 5.1.8, Rev. 1.0 2

Ausbeute und Schmelzpunkt des Produktes sind zu bestimmen.

Ausbeute an 8: 20–30%, Schmp. 146–148 °C (stark hygroskopische Kristalle!).

1 Was beobachtet man bei der Reaktion?

2 Warum setzt man Aceton hinzu?

Hinweise zur Entsorgung (E)

E1: Filterrückstand → Entsorgung (Org. Feststoffe).

E2: Filtrat → Entsorgung (H2O mit RHal/Halogenid).

E3: Mutterlaugen → Entsorgung (RHal).

Auswertung des Versuchs

Das 1H-NMR-Spektrum von 8 erlaubt keine einfache Auswertung.

13C-NMR Spektrum von 8 (75.5 MHz, DMSO-d6): δ = 27.40 (CH3), 27.82 (CH2), 32.11 (C), 33.26 (CH2), 40.45 (CH2), 42.0, 43.0 (N-CH3, breit), 44.22 (CH), 45.34 (CH), 56.25 (CH2), 210.16 (C).

100 80 60 40 20 [ppm] 0

120 140

160 180

200

LM

220

30 40

50 60

IR-Spektrum von 8 (KBr):

100

50

0 T [%]

4000 3000 2000 1500 1000 ν~[cm-1]

2700

1645 3315

3490 3235

3095

3015 2560

2870

1710

* Formulieren Sie den zu 8 führenden Reaktionsmechanismus.

(3)

5. Reaktionen polarer elektronenreicher C=C-Bindungen mit Elektrophilen www.ioc-praktikum.de und polarer elektronenarmer C=C-Bindungen mit Nucleophilen

Versuch 5.1.8, Rev. 1.0 3

Weitere denkbare Reaktionsprodukte:

N CH3

CMe3 C H3

A B C

N CH3

CMe3 C H3 Cl

O

NH(CH3)2 CMe3

Cl

* Mit welchen spektroskopischen Daten lassen sich A–C ausschließen?

* Diskutieren Sie die denkbaren Reaktionsmechanismen.

Literatur, allgemeine Anwendbarkeit der Methode

Die Mannich-Reaktion zur Darstellung der sog. Mannichbasen mit dem Strukturelement -CO-CR2-CH2NR2 ist überaus vielseitig, es sind sowohl cyclische als auch offenkettige reaktive Methylenverbindungen einsetzbar.[1–5]

Mit primären Aminen kann sich der Mannich-Reaktion eine intramolekulare Ringschlussreaktion anschließen (Robinson-Schöpf-Synthese), z.B. zu Pseudopelletierin aus Glutaraldehyd, Acetondicarbonsäure und Methyl- amin.[6] Mit Succinaldehyd bei pH=7 erhielt Schöpf Tropinon in 90% Ausbeute.

N

O Me

N

O Me

Pseudopelletierin Tropinon

An Stelle von CH2O/MeNH2+Cl kann auch das käufliche sog. Eschenmoser-Salz (Me2N=CH2+ I) mit Lithiumenolaten umgesetzt werden, man erhält direkt die Mannich-Basen.[7]

OLi O

NMe2 Me2N=CH2 I

Mannich-Base

+ LiI

[1] H.O. House, Modern Synthetic Reactions, 2. Aufl. W.A. Benjamin Inc., New York 1972, S. 654–650.

[2] H. Hellmann, G. Opitz, Angew. Chem. 1956, 68, 265–272.

[3] T.F. Cummings, J.R. Shelton, J. Org. Chem. 1960, 25, 419–423.

[4] H.O. House, B.M. Trost, J. Org. Chem. 1964, 29, 1339–1341

[5] G.L. Buchanan, A.C.W. Curran, R.T. Wall, Tetrahedron 1969, 25, 5503–5508.

[6] A.C. Cope, H.L. Dryden Jr., C.F. Howeh in Organic Syntheses Coll. Vol. 4 (Hrsg. N. Rabjohn), J. Wiley &

Sons, New York, 1963, S. 816–819.

[7] S. Danishefsky, T. Kitahara, R. Mc Kee, P.F. Schuda, J. Am. Chem. Soc. 1976, 98, 6715–6717.

Referenzen

ÄHNLICHE DOKUMENTE

Stellt man das Mikrometer auf 0, und durch Drehung der Alhidade den Faden auf einen Strich ein, so soll auch der Index mit einem Striche der Kreistheilung coincidiren, was durch

Bei Patienten, die nicht gleichzeitig paren- teral mit Tobramycin behandelt werden, ist zur Ermittlung der geeigneten Dosis für den einzelnen Patienten die Bestimmung des

Falls bei Patienten unter Langzeit- und Hochdosistherapie, bei Säuglingen, Klein- kindern oder Patienten mit zusätzlichen Risikofaktoren für Toxizität eine Nierenin-

[r]

In einem 250 ml-NS29-Einhalskolben mit Trockenrohr werden unter Rühren 40.0 mmol (6.25 g) trans-4-tert-Butylcyclohexanol in 50 ml trockenem tert-Butylmethylether gelöst und auf 0

Der ölige Rückstand (Rohprodukt 1) wird in einen 50 ml Kolben überführt und in einer Destillationsapparatur mit Spinne und tarierten Vorlagekölbchen bei vermindertem Druck

Der Trainer ließt die Zahlen im Sekundentakt vor und das Kind wiederholt

[r]