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Bruchwasserläufer. Tringa glareola. Interessantes. Verbreitung und Bestand. Porträt

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Academic year: 2022

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1 Bruchwasserläufer

Bruchwasserläufer

Tringa glareola

Wussten Sie, dass bei uns rund 25 Watvogelarten (Limikolen) regelmäßig durchziehen und rasten und sich dabei hauptsächlich auf Schlammflächen und Überschwemmungsgebieten aufhalten?

• in Deutschland nur noch sporadischer Brutvogel

• Langstreckenzieher, der im tropischen und südlichen Afrika sowie an der At- lantikküste Nordafrikas überwintert

• Herbstzug Juli bis September, Früh- jahrszug April bis Mai

• auf dem Zug gesellig und bevorzugt auf offenen Schlammflächen

• die Nahrung besteht aus Land- und Süßwasserinsekten sowie deren Lar- ven, Würmern, kleinen Krebstierchen, Schnecken und Muscheln

V erbreitung und Bestand

Der Bruchwasserläufer ist Brutvogel der Tundra und Taiga von Nordwesteuropa bis nach Ost-Sibirien. In Europa brüten 350.000-1.200.000 Paare, die meisten davon in Russland und Skandinavien. In Mitteleuropa gibt es lediglich ein kleines Rückzugsgebiet mit 3-5 BP in Polen.

Zwei Zugrouten führen durch Mitteleuropa:

Eine von den west- und nordeuropäischen Brutgebieten nach Westafrika mit 860.000- 1.220.000 Exemplaren und eine aus Nord- osteuropa und Westsibirien nach Ost- und Südafrika mit über 2 Millionen Tieren.

Der Rastbestand in Hessen beläuft sich auf 500-600 Ex./Jahr. Die 5 wichtigsten Gebie- te für die Art sind bei uns die Wetterau, der Lampertheimer Altrhein, die Lahnaue zwi- schen Marburg und Gießen, der Rhäden von

I nteressantes

Früher brütete der Bruchwasserläufer auch in Deutschland, insbesondere in der Nord- deutschen Tiefebene in Hochmooren mit schütterem Baumbestand und Zwergsträu- chern sowie offenen Wasserflächen mit schlammigen Ufern (Moorblänken, Torfsti- che usw.). Im Laufe des letzten Jahrhun- derts sind alle Brutplätze verwaist, Renatu- rierungen von Hochmooren blieben bisher ohne Erfolg. Möglicherweise spielen auch klimatische Änderungen mit, die den Rück- zug nach Norden zu verantworten haben.

P orträt

• knapp starengroßer Watvogel mit grau- brauner, gefleckter Oberseite, weißer Unterseite und weißem Bürzel; weißer Schwanz mit 5-8 in der Mitte verwa- schenen Querbändern

Auf dem Zug rastet der Bruchwasserläufer auf Schlammflächen und im seichten Wasser

(Foto: Robert Groß)

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2 Bruchwasserläufer

Obersuhl und Auen an der mittleren Werra sowie die Lahnaue zwischen Atzbach und Gießen.

N achweis

Die Art kann in geeigneten Habitaten mit dem Spektiv nachgewiesen und auch gezählt werden. Auch der kurze

„djib“-Ruf, der beim Auf- fliegen oder auf dem Zug oft länger gereiht wird, ist typisch für die Art und zum Nachweis heranzuziehen.

L ebensraum

Während der Bruchwas- serläufer in Hoch- und Waldmooren der Taiga und der Tundra brütet, kommt er auf dem Zug vorzugs- weise in Flachwasserzo- nen und auf Schlammflä-

chen an Stillgewässern und Flüssen, an Ufersäumen und auf überschwemmten Wiesen vor.

G efährdung

• Verlust an geeigneten Gewässern und Schlammufern durch Verlandung

• fehlende Dynamik der Fließgewässer

• Trockenlegung von Feuchtgebieten durch Drainage, Verfüllung u.a.

• Störungen durch Freizeitbetrieb

Status Rote Liste Hessens (2006): Nicht aufgeführt, da kein Brutvogel

S chutz

• Erhaltung, Wiederherstellung und Neu- anlage geeigneter Stillgewässer

• Wiederherstellung der natürlichen Dy- namik von Fließgewässern

• Störungsminimierung durch Besucher- lenkung

Der Bruchwasserläufer ist ein Zugvogel nach Artikel 4(2) der Vogelschutzrichtlinie und ge- hört nach Bundesnaturschtzgesetz zu den besonders und streng geschützten Arten.

Verschiedene Limikolenarten fliegen gemeinsam über einem

Rastgebiet (Foto: Robert Groß)

Die aktuelle Verbreitungskarte kann dem NATUREG-Viewer

entnommen werden

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3 Kampfläufer

Kampfläufer

Philomachus pugnax P orträt

• größer als der Bruchwasserläufer, Weibchen etwas größer als eine Dros- sel, Männchen deutlich größer; Schna- bel erscheint kürzer als beim Bruch- wasserläufer; im Schlichtkleid oberseits grau mit dunkler Schuppung, unterseits heller und einfarbiger grau; auf dem Zug teilweise schon Umfärbung ins Prachtkleid, Männchen daher mit auf- fällig gefärbten Federn und angedeute- ter Perücke und Halskrause

• Langstreckenzieher, der in Afrika süd- lich der Sahara bis nach Südafrika überwintert

• Herbstzug August bis Oktober, Früh- jahrszug März bis Mai

V erbreitung und Bestand

Der Kampfläufer ist Brutvogel in Nord- europa und Nordasien bis Ostsibirien. In Deutschland brüten derzeit etwas mehr als 100 Weibchen in Mooren und Feucht- wiesen der Norddeutschen Tiefebene; die Art ist in Hessen als Brutvogel ausgestor- ben.

Jedes Jahr ziehen zwischen 200 und 1.500 Exemplare durch Hessen.

G efährdung und Schutz

Gefährdungsursachen und Schutzmaß- nahmen ähneln denen des Bruchwas- serläufers. Der Kampfläufer ist eine Art des Anhanges I der Vogelschutzrichtlinie, gehört nach Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders und streng geschützten Arten und wird in der Roten Liste Hessens (2006) als ausgestorben (0) geführt.

Schon während des Zuges bekommen einige Kampfläufermännchen ihr Prachtkleid und begin-

nen mit der Balz (Foto: Alfred Limbrunner)

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4 Rotschenkel

Rotschenkel

Tringa totanus P orträt

• größer als der Bruchwasserläufer, etwas größer als eine Drossel; im Schlichtkleid oberseits braun, Unterseite weißlich; im Flug fallen der weiße Bürzel und Hinter- rücken, der schwarzweiß gebänderte Schwanz und der breite, weiße Flügel- hinterrand auf

• Teilzieher; während ein Teil der Popu- lation (insbes. die der britischen Inseln) im Land bleibt, ist ein anderer Teil (z. B.

aus Skandinavien, aber auch aus Nord- deutschland) Mittelstreckenzieher und überwintert vorwiegend an den Küsten Marokkos und Mauretaniens

• Herbstzug Ende Juli bis September, Frühjahrszug Ende März bis Ende Ap- ril; einzelne Tiere übersommern gele- gentlich auch in Hessen

V erbreitung und Bestand

Der Rotschenkel brütet in Europa und Asien vom Mittelmeer über die innerasi- atischen Steppen- und Wüstengebiete bis zur borealen Zone sowie bis nach Süd- und Westafrika; in Deutschland brüten derzeit 9.700 bis 12.000 Paare, überwie- gend im Norden; ob die Art jemals in Hes- sen gebrütet hat, ist unsicher.

Jedes Jahr ziehen zwischen 100 und 300 Exemplare durch Hessen. Außerdem ist der Rotschenkel unregelmäßiger Som- mergast.

G efährdung und Schutz

Gefährdungsursachen und Schutzmaß- nahmen ähneln denen des Bruchwasser- läufers. Der Rotschenkel ist ein Zugvogel nach Artikel 4(2) der Vogelschutzrichtlinie und gehört nach Bundesnaturschutzgesetz zu den besonders und streng geschützten Arten. In der Roten Liste Hessens (2006) wird er nicht geführt (kein Brutvogel).

Die roten Beine haben dem Rotschenkel seinen Namen gegeben (Foto: Alfred Limbrunner)

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5 Rotschenkel

Herausgeber:

in Kooperation mit:

Stand: 2007

Hessisches Ministerium für Umwelt, Energie, Landwirt schaft und Verbraucherschutz (HMUELV)

Staatliche Vogelschutzwarte für Hessen, Rheinland-Pfalz und Saarland

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