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Ausstellungsbroschüre. Deutsch

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Academic year: 2022

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Deutsch

Ausstellungsbroschüre

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Inhalt

Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr Raumplan 3. Ebene

Werkverzeichnis Kurzbiografie

4-8 9 10-13 15

Impressum

Kuratorin: Janneke de Vries

Texte: Sarah Lemmermann, Janneke de Vries

Lektorat: Ingo Clauß, Sarah Lemmermann, Janneke de Vries

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Ulla von Brandenburg (geb. 1974 in Karlsruhe, lebt in Paris) verwandelt die Ausstellungsräume des Mu- seums mithilfe von großformatigen Stoffen in farbin- tensive Traumwelten. In sinnliche Erlebnisräume, die Impulse aufnehmen aus Folklore und Gesang, The- ater und Zirkus, Tanz und Architektur. Unterschied- liche Materialien und Gattungen werden dabei im Sinne eines Disziplinen übergreifenden Gesamt- kunstwerks zu einer losen Geschichte zusammen- geführt: intime Objekte, fantasievolle Filme, Aqua- relle und Performances mit vielfältigen Bezügen zu Literatur und Kunstgeschichte, rituellen Handlungen und Anthropologie. Die Künstlerin selbst beschreibt ihr künstlerisches Vorgehen als „räumliche Inszenie- rung“.

Die Ausstellung Eine Landschaft ohne Blau, wie un- gefähr (ein Zitat aus Goethes Tafeln zur Farbenlehre und deren Erklärung) wurde speziell für die Räume der Weserburg Museum für moderne Kunst konzi- piert. Unterschiedliche Farbatmosphären gestalten einen groß angelegten Parcours. Mittels ausladen- der Vorhangstoffe werden die nüchtern weiß ge- haltenen, architektonisch nahezu offen angelegten Räume der Weserburg grundlegend verändert und in eine Vielzahl monochromer Farbbereiche von un- terschiedlicher Größe transformiert. Vorhangforma- tionen bilden das Setting, in das die Künstlerin fünf ihrer aktuellen Filme einspeist, ergänzt von facetten- reichen, gleichermaßen rätselhaften wie erzähleri- schen Aquarellen und Objekten, einer Performance zur Eröffnung sowie ausgelegtem Quellenmaterial, das einige ihrer wichtigsten Bezüge offenbart Vordergründig untersuchen die Werke von Ulla von Brandenburg Aspekte des Theatralen und Bühnen- haften, befragen Momente zwischen Illusion und Wirklichkeit. Doch darin verborgen spüren sie im- mer auch unser aller Zusammenleben und Dasein nach: So geht es letztlich um Fragestellungen nach dem Verhältnis von Individuum und Gruppe, nach unserem Umgang miteinander, nach der Schwierig- keit, den eigenen Ort zu finden, oder nach sozialen Strukturen zwischen Individualität und kollektiven Regeln, offenem Spiel und begrenzender Norm, Ak- tivität und Passivität.

Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr präsentiert eine künstlerische Welt, die um überlieferte Tradi- tionen und gesellschaftliche Konventionen weiß und diese spiegelt, um sie überwinden oder positiv nutzen zu können. Die Ausstellung ist das Angebot eines Gegenentwurfs, der sich über starre, im Be- weisbaren verhaftete Vorstellungen hinweg- und ihnen Offenheit und Veränderung entgegensetzt.

Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr

Aquarelle

Die Auswahl der Aquarelle in Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr unterstreicht einmal mehr Ulla von Brandenburgs Versuch, Rationales über den Ge- brauch von Farbe aufzubrechen und es für Verände- rung zu öffnen. Zum einen bestechen die Aquarelle mit ihrer intensiven Farbpalette. Zum anderen führen sie Porträts von Personen oder Elemente aus Tanz, und Karneval zusammen – aus Bereichen also, die alle auf unterschiedliche Weise neue Erfahrungs- räume öffnen, Illusionen schaffen und sich mit den allgegenwärtigen Bühnenbezügen der Ausstellung verknüpfen.

Ergänzt wird die Auswahl durch eine Porträtdarstel- lung der Friedensaktivistin und Feministin Emma Goldman, die u.a. berühmt wurde für ihren Aus- spruch aus dem Jahr 1916, in dem sie das befreiende Potential von Tanz und Revolution gleichermaßen hervorhob und in eine direkte Verbindung miteinan- der brachte: „If I can’t dance, it’s not my revolution“.

Bis heute hat er nichts von seiner Aktualität verloren.

Doch nicht nur die Dargestellten sind Träger des Bildinhaltes. Auch der Einsatz der mit dem Aquarel- lieren ursächlich verbundenen Nass-in-Nass-Tech- nik spielt eine besondere Rolle: Die Formate wurden im feuchten Zustand aufrechtgestellt, so dass bunte Farbschlieren über die gesamte Bildfläche bis zum äußeren Rand verlaufen – als seien die Porträtierten in Auflösung begriffen und gar nicht mehr von dieser Welt.

Statt klassisch an der Wand werden die Aquarelle in der Weserburg auf dem Boden stehend präsentiert.

Auf den sie hinterfangenden roten Stoffbahnen fin- den sich dunklere, quadratische oder rechteckige Formen in unterschiedlicher Größe. Es entsteht ein Eindruck, als hätten die Bilder lange dort gehangen und wurden nun abgenommen, um an einen ande- ren Ort weiterzuziehen.

Besucher*innen

Die Besucher*innen werden innerhalb von Ulla von Brandenburgs szenografischen Konstellationen ausdrücklich mitgedacht. Mit ihrer Bewegung durch die verschiedenen Raumatmosphären aktivieren sie ihre Umgebung wie Schauspieler*innen eine Theaterbühne und übernehmen ebenso eine Rolle in von Brandenburgs Inszenierung wie die gezeigten Filme, Objekte, Aquarelle oder Leinwände.

Die Gleichwertigkeit von Besucher*innen, Perfor- mer*innen, künstlerischen Werken, Quellenmate- rial oder Requisiten ist bei Ulla von Brandenburg wesentliches Mittel innerhalb ihrer künstlerischen Strategie, Tradiertes zu unterwandern und klassi- sche Hierarchien aufzulösen. Sie verbindet sich mit ihrer Umwertung des musealen White Cube in farb- gesättigte, textile Räume, die genau das Gegenteil

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sind von dessen vorgetäuschter Neutralität. Und sie führt sich fort in ihrer Nutzung unterschiedlichster Bezugsquellen, die die Künstlerin collageartig zu et- was Neuem zusammenführt.

Bezüge

In ihren Anordnungen vermeidet Ulla von Branden- burg jegliche Form von Hierarchisierung und Klassi- fizierung: Vorhang ist so wichtig wie Aquarell ist so wichtig wie Film ist so wichtig wie Besucher*in ist so wichtig wie Performance ist so wichtig wie Quel- lenmaterial ist so wichtig wie Objekt usw. Auch zwi- schen ihren Bezugsquellen (Architektur, Kunstge- schichte, Literatur, Tanz, Feminismus, Anthropologie u.a.) trifft sie keine Entscheidung, welcher der größte Stellenwert zukommt. Oft ist ihnen selbst schon die Frage nach Enthierarchisierung und Auflösung star- rer Zuordnungen eingeschrieben.

So findet sich etwa in den bühnenhaften Abfolgen farbiger Vorhänge, Sitzplattformen und hängender Displays nicht nur der Gedanke von der Aufführung einer anderen (theatralen) Welt und der Hinterfra- gung musealer Konventionen, sondern auch die Erinnerung an die Soft Spaces von Architekt*innen der 1970er Jahre wie Verner Panton oder Nanna Ditzel. An Entwürfe also, die ausdrücklich eine de- mokratische Design- und Architekturauffassung vertreten und den harten Kanten herkömmlicher Möbel ausladende Versammlungsorte aus wei- chen, bunten Stoffen und Formen entgegensetzen.

Wie in den Soft Spaces verbinden sich in Ulla von Brandenburgs räumlichen und filmischen Insze- nierungen Fragen nach der Art und Weise unseres gemeinschaftlichen Umgangs mit bühnenartigen Ansammlungen von Stoffen und Farben.

Farbe

Neben der Musik (die in vielen Filmen von Ulla von Brandenburg ebenfalls eine wichtige Rolle spielt) gibt es nur wenig, das so direkt an unsere Gefühls- welt anknüpft, uns so unmittelbar in andere Welten versetzt und unser Umfeld so nachhaltig umwerten könnte wie der Einsatz von Farben. Deshalb ist es nur konsequent, dass eine ausgewählte, intensive Farbigkeit im Werk von Ulla von Brandenburg nicht nur in die Ausstellungsräume ausgreift, sondern auch in ihren Aquarellen, Leinwandarbeiten sowie den Kostümen ihrer neueren Filme und Perfor- mances offenkundig wird.

Farbe ist außerdem Thema vieler ihrer Werk- und Ausstellungstitel oder findet sich versprachlicht in ihren Filmen wieder. So entstammt z.B. der Titel der Bremer Ausstellung GoethesTafeln zur Farbenlehre und deren Erklärung. Es heißt, Goethe sei auf seine Aufzeichnungen zum Wesen der Farben stolzer gewesen als auf sein gesamtes literarisches Werk.

Und tatsächlich war er wohl der Erste, der eine

Verbindung zwischen Farben und ihrer psycholo- gischen Wirkung formuliert hat. Diese Wirkung ist es, die Ulla von Brandenburg in ihrem Schaffen ge- zielt einsetzt, um Räume jenseits von Alltagserfah- rungen zu schaffen. Und mit ihr erklärt sie auch die auffällige Häufung der Farbe Blau in ihren jüngeren Ausstellungs- und Werktiteln: „Blau ist die Farbe der Weite, des Meeres, der Unendlichkeit, des Traumes, des nicht ganz Nennbaren, etc., deshalb – ja – es gibt eine Dominanz von Blau.“

Filme (nach ihrer Erscheinung innerhalb der Ausstellung)

Feste Erde, flüssiger Wind, 2021

Die Kamera fährt durch einen strahlend blauen Himmel und ein merkwürdiger Ton, wie von einem defekten Harmonium, führt in den Film ein. Die Ton- spur leitet über in die Umgebungsgeräusche – Füße über Kiesboden oder Zikadenzirpen –, während das Bild eine Gruppe von Menschen in den Blick nimmt, die sich durch eine ruinöse, gemauerte Arena vor dem Panorama einer mediterranen, sonnendurch- tränkten Landschaft bewegt. Männer und Frauen in bunten, weiten Kleidern oder Röcken bewegen sich tanzend aufeinander zu, streben auseinander, versammeln sich dicht an dicht, nehmen sich an den Händen oder vereinzeln sich wieder. In einem Mo- ment finden sie zusammen in nahezu identischen Bewegungen, im anderen ziehen sie sich zurück und machen sich unabhängig von der Gruppe.

Geschlechterzuschreibungen über Kleidung oder Gestik lösen sich auf. Das Kollektive steht dem In- dividuellen gegenüber – beides aber ist möglich.

Kollektiv ist hier nicht gleichgesetzt mit Uniformität, sondern lässt Raum für jede*n Einzelne*n. Formale Anspielungen an den modernen Ausdruckstanz oder die Utopien des Monte Verità finden sich in den tänzerischen Bewegungen wie in der Farbigkeit der Stoffe. Und am Ende wieder: Der weite, blaue Him- mel und ein Ton, der fremd und vertraut zugleich klingt.

Lebende Bilder (Lesbie, La Pensée, La vierge folle, Amour retirant une épine de son pied, Napoléone-Eli- sa et son chien), 2017

Lebende Bilder ist der letzte S/W-Film von Ulla von Brandenburg, bevor die ihr typische Farbigkeit auch im filmischen Medium Einzug hält. Vor einer hel- len, zwischen Bäumen im Außenraum gespannten Stoffleinwand vollzieht eine junge Frau langsame, genau gesetzte Bewegungen, die an einen minima- listischen, rituellen Tanz denken lassen. Tatsächlich stellt sie Haltungen von exemplarischen Skulpturen des 19. und frühen 20. Jahrhunderts nach (etwa Rik Wouters La vierge folle von 1912, Charles Joseph Lenoirs Amour retirant une épine de son pied von

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1877 oder Lorenzo Bartolinis Napoléone-Elisa et son chien von 1812) und entwickelt sie tänzerisch weiter.

Damit knüpft Ulla von Brandenburg an die Tradition der „Lebenden Bilder“ (Tableaux Vivants) an, die im 18. Jahrhundert in Frankreich aufkam und das Nach- stellen von Werken der Malerei oder Plastik durch lebende Menschen benennt. Scheinbare Gegen- sätze wie Kunst und Leben, Illusion und Realität, Künstlichkeit und Natur verschwimmen – ein The- ma, das sich durch die meisten Werke von Ulla von Brandenburg zieht.

Le milieu est bleu, 2020

Der dreiteilige Film Le milieu est bleu dokumentiert die Lebensweise einer fiktiven, in ihre rätselhaften Rituale vertieften Gemeinschaft. Spielstätte ist das Théâtre du Peuple in den französischen Vogesen.

Einst von seinem Gründer als humanistisches The- ater im Jahr 1895 erschaffen, besteht es unter dem Motto „Par l‘art, pour l‘humanité“ („Durch die Kunst, für die Menschheit“) bis heute fort. Hier bietet es den Protagonist*innen des Films einen geschützten Raum, um ihre Beziehungen auszuhandeln und ih- ren alltäglichen, rituell aufgeladenen Beschäftigun- gen nachzugehen.

Der Film beginnt mit der vielfältigen Erkundung unterschiedlicher Stoffe und der Ausführung acht- samer Techniken des Gebrauchs von Stoffbahnen, Seilen, Fetzen und Kleidungsstücken sowie deren Weitergabe. In liebevollen und körpernahen Gesten agieren die Akteur*innen des Kollektivs mit den Stof- fen und ihrem Gegenüber. Dann münden die durch Tanz und Chorgesänge getragenen Begegnungen in eine symbolische Bestattungszeremonie. An de- ren Ende öffnet sich das Tor zur Außenwelt und die Gemeinschaft tritt hinaus in die hügelige Waldland- schaft, erst vorsichtig, dann entschlossen, und trägt ihre Rituale in die Welt.

C, Ü, I, T, H, E, A, K, O, G, N, B, D, F, R, M, P, L, 2017 Der Film macht Stoffe und Farben zu alleinigen Pro- tagonisten. In einem Loop sanft fallender oder sich nacheinander öffnender Stoffe werden vielfarbige, in Textur und Mustern unterschiedliche Textilien sichtbar. Die Stoffe – jeder erzählt seine eigene Ge- schichte – stammen aus der Sammlung historischer Röcke und Kleider von Ulla von Brandenburg. Die Faltenwürfe, Bewegungen und der Lichteinfall las- sen Farben und Ornamente lebendig werden. Dazu ertönt ein unter anderem von der Künstlerin gesun- genes Stück, dessen vibrierende Akkorde und viele Stimmen sich zu einem hypnotisierenden Mantra vereinen. Die wiederholt erklingenden und titelge- benden Buchstaben C, Ü, I, T, H, E, A, K, O, G, N, B, D, F, R, M, P, L beziehen sich in loser Reihenfolge auf die Anfangsbuchstaben des ins Deutsche übersetzten Gedichts Gespräch mit dem Stein der polnischen

Lyrikerin Wisława Szymborska (1923 – 2012). Das Gedicht beschreibt die verzweifelte Suche nach Nähe und die Unmöglichkeit, diese im Gegenüber zu finden:

Ich klopfe an die Tür des Steins.

„Ich bin’s, mach auf.“

„Ich hab keine Tür“, sagt der Stein.

Blaue und Gelbe Schatten, 2020

In Blaue und Gelbe Schatten treffen Farbspiel und Ausdruckstanz, Natur und Kunst aufeinander. Das Trio der Tänzer*innen bewegt sich lustvoll inmitten eines sattgrünen Waldes und erkundet die ver- schiedenen Farben, die das Sonnenlicht mit ihrem Schattenspiel erzeugt. Sie gestikulieren in fließen- den Bewegungen und singen in loser Reihenfolge einige Textfragmente aus Goethes Farbenlehre.

So erklingen etwa die rhythmischen, mit einzelnen Klängen unterstrichenen Worte „Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr“ (der Ausstellungstitel der Weserburg-Präsentation) inmitten anderer Über- legungen zur Entstehung und Wirkung der Farben.

Johann Wolfgang von Goethe bestimmte in seiner Farbenlehre Gelb und Blau als „Ur-Farben und Ur- Polaritäten“, aus denen sich alle anderen Farben ab- leiten lassen. Er untersuchte die „sinnlich-sittliche“

Wirkung von Farben, sowie ihre psychologischen und ästhetischen Aspekte. Farben seien an sich eine Naturerscheinung, ihre Anwendung hingegen ein Kunstmittel. Goethe forschte über 40 Jahre zur Farbenlehre und Optik. Die Bedeutung, die er der Farbe zuerkannte, spiegelt sich nicht nur in Ulla von Brandenburgs Film, sondern in ihrem gesamten Schaffen.

Folds

Auch die vier Arbeiten, die sich um das Deckenloch des Museums versammeln, betonen die maleri- schen Qualitäten von Stoff. Bearbeitet mittels Blei- che, stellen sie die Anmutung der dreidimensionalen Vorhangfalten nach, die sich in ihrer unmittelbaren Umgebung befinden.

In der Kunstgeschichte sind Faltenwürfe und Vor- hänge keinesfalls nur alltägliche Erscheinungen, sondern ein uraltes Sujet. Bereits in der Antike, aber vor allem im 17. bis 19. Jahrhundert wurde in der Bild- hauerei und Malerei großer Wert auf die kunstvolle Anordnung und wirklichkeitsgetreue Ausarbeitung des Faltenwurfs gelegt. Seit der Renaissance ver- decken darüber hinaus reale Vorhänge Gemälde, um sie zu schützen und ihre Kostbarkeit zu unter- streichen. Gilles Deleuze wieder formuliert in Die Falte eine Topologie der barocken Falte als Gren- ze/Membran zwischen Innen und Außen. Ulla von

Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr

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7

Brandenburg zitiert diese jahrhundertealten Tradi- tionen, ironisiert sie aber gleichzeitig, indem sie die Stoffe nicht wirklich kunstvoll drapiert, sondern fast aggressiv mit Bleiche behandelt und ihren Falten- wurf nur vortäuscht. Diese illusionistische Ebene verstärkt sich in den fantasievollen Beigaben, die sie manchen Leinwänden zuordnet und die an eine ge- heime Kiste oder einen Traumfänger erinnern.

Objekte

In einem von zeltähnlichen Vorhängen definierten Bereich der Ausstellung finden sich seltsam surreale Objekte aus weißem Pappmaché sowie eine Stoff- puppe, die sich einer eindeutigen Lesbarkeit verwei- gern. Angesichts der omnipräsenten Farbfülle in der restlichen Ausstellung überrascht ihre unerwartete Farblosigkeit. In einer Performance zur Eröffnung wurden sie als Requisiten im Raum hin- und herge- tragen, auf diese Weise also aktiviert und mit Bedeu- tung aufgeladen. Innerhalb der Ausstellung spielen sie für Ulla von Brandenburg eine wichtige Rolle:

„Es sind Farben an den Wänden, aber die Skulpturen haben ihre Farben abgegeben. Sie sind wie Platz- halter für mögliche andere Skulpturen. Hier sehen wir die Platzhalter für die Performer*innen selber, sozusagen ihre Double, und da die Performance irgendwann schwindet, wollte ich unbedingt, dass deren körperliche Präsenz hier weiter bleibt.“

Performance

Blaue und Gelbe Schatten, 2020/2021

Zur Eröffnung von Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr wurde in einem zeltähnlichen Bereich der Ausstellung eine Performance aufgeführt: Drei Per- former*innen – sie alle sind fester Bestandteil des Ensembles von Ulla von Brandenburg und in vielen ihrer Filme zu sehen – bewegten sich mit langsa- men, ausdrucksstarken Tanzbewegungen durch den Raum und um die anwesenden Besucher*in- nen herum. Sie nahmen die am Boden verteilten Pappmaché-Objekte auf, gaben sie einander weiter oder legten sie an anderer Stelle wieder ab. Wie Mit- glieder einer fiktiven Gemeinschaft und getragen von Ritualen, Ausdruckstanz und Begegnungen untereinander aktivierten sie die farblosen Objekte in ihren Händen, spielten den Austausch von Waren durch und deuteten so letztlich Fragen nach dem Umgang miteinander an, ohne dies in einer chrono- logischen Narration fassbar zu machen.

In Bremen wurde die Performance Blaue und Gelbe Schatten nach Berlin und Nantes zum dritten Mal aufgeführt. Sie wurde darüber hinaus vor Eröffnung der Ausstellung ohne Besucher*innen in den Räu- men der Weserburg aufgenommen und findet als Film Eingang in die Ausstellung. Damit bleibt sie nicht

nur für die Besucher*innen auch nach der Live-Auf- führung atmosphärisch nacherlebbar, sondern wird auch Teil des filmischen Archivs der Künstlerin. Oft stellt diese die in den Ausstellungen entstandenen Performance-Filme anschließend in neuen Zusam- menhängen und Kontexten aus und macht sie so zum Bestandteil einer zeit- und ortsübergreifenden Gesamterzählung.

Quellenmaterial

Auf der 5. Etage findet sich ein weiterer Aspekt in- nerhalb der Ausstellung Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr. Auf der Galerie, räumlich abgekoppelt von der Präsentation, aber mit Blickverbindung zu ihr, hat Ulla von Brandenburg Quellenmaterial auf sechs farbintensiven, hängenden Plattformen an- geordnet. Es finden sich Bücher, Zeichnungen, klei- ne Objekte u.ä., die die Themen „Farbe“, „Tanz“, „Tex- tiles“, „Gemeinschaft“ und „Ritual“ umkreisen – also Themen, die im Schaffen der Künstlerin und für die Entwicklung der Inszenierung in der Weserburg eine emotionale und/oder konzeptuelle Rolle spielen.

Damit ermöglichen die Materialien auf den sechs Plattformen einen konzentrierten Blick in die Gedan- kenwelt der Künstlerin mit vielen unterschiedlichen Ausgangspunkten für die Ausstellung auf der 3.

Etage.

Textiles

Eine besondere Kraft kommt im Schaffen von Ulla von Brandenburg dem Gebrauch von farbintensi- ven Stoffanordnungen zu – etwa in Form von zelt- ähnlichen Vorhängen, Plattformbezügen oder sogar als Protagonisten ihrer Filme: „Stoffe erlauben es mir, den White Cube eines Museums zu tarnen, zu ver- bergen und zu verkleiden und so das Wertesystem und den Rahmen des Denkens zu verändern. Ich verwende Stoffe, um Räume zu schaffen, in denen wir scheinbar anderswo sein können (...) In einem Raum, in dem Vorhänge aufgehängt wurden, ver- schwimmt die Trennung zwischen Innen und Außen oder zwischen verschiedenen Welten. Und diese Unschärfe bringt uns dazu, uns zu fragen, wo wir sind.“

Dementsprechend ist Textiles bei Ulla von Branden- burg Mittel, ihre Ausstellungen zu strukturieren und einen Rahmen für ihre Präsentationen zu schaffen, der sich vom Ort löst und die Besucher*innen mitten im Museum in fremde Welten entführt. Gleichzeitig wird das Material zu einer großformatigen Malerei im Raum, die unterschiedliche Wahrnehmungsper- spektiven anbietet und als Hülle seltsam surreale Objekte, Filmprojektionen oder großformatige, auf dem Boden stehende Aquarelle oder Performances hinterfängt.

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8

Aber Stoffen ist auch eine politische Ebene einge- schrieben: Als Flagge, Textbanner oder Material, das traditionell weiblich konnotiert ist und damit ak- tuelle Geschlechterfragen formuliert. Gleichzeitig aber bieten sie die Möglichkeit, genau solche Ge- schlechterzuschreibungen zu überwinden und existierende Machtverhältnisse umzudrehen, etwa im Karneval oder Crossdressing – beides Bezüge, die in den Aquarellen, Filmen und Performances von Ulla von Brandenburg häufig auftauchen. Außer- dem gibt es wohl wenig Materialien, in denen sich Geschichte so offenkundig ablagert: Stoffe altern, bleichen aus, werden spröde und fadenscheinig.

Stoff, wie Farbe, ist somit im Schaffen von Ulla von Brandenburg Anzeiger für die Möglichkeit der Ver- änderung und die Existenz einer (noch) unbekann- ten, unbewussten Welt.

Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr

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9 Raumplan 3. Ebene

Folds Folds

Folds

Folds C, Ü, I, T, H,..

(Film)

Color Notation (Red) (Curtains)

Le milieu est bleu (Film)

Lebende Bilder (Film) Feste Erde, Flüssiger Wind

(Film) Color Notation

(Blue) (Curtains) Blaue und Gelbe

Schatten (Film)

Blaue und Gelbe Schatten VI (Installation) Blaue und Gelbe Schatten V

(Installation)

Natalia

Color Notation (Yellow) (Curtains) Foloppa

Emma Goldmann Scheme Zuselrennen

(10)

10

Aquarelle / watercolors Emma Goldmann, 2017

Aquarell auf zusammengefügtem Papier / waterco- lor on assembled paper, 100 x 80 cm, Courtesy Ulla von Brandenburg & Meyer Riegger, Berlin/Karlsru- he

Foloppa, 2017

Aquarell auf zusammengefügtem Papier / waterco- lor on assembled paper

100 x 80 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Produzentenga- lerie Hamburg

Natalia, 2018

Aquarell auf zusammengefügtem Papier / waterco- lor on assembled paper

200 x 100 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Produzentenga- lerie Hamburg

Scheme, 2021

Aquarell auf Leinwand / watercolor on mounted canvas

80 x 60 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Meyer Riegger, Berlin/Karlsruhe

Zuselrennen, 2021

Aquarell auf Leinwand / watercolor on mounted canvas

80 x 60 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Meyer Riegger, Berlin/Karlsruhe

Filme

Lebende Bilder (Lesbie, La Pensée, La vierge folle, Amour retirant une épine de son pied, Napoléone-Eli- sa et son chien), 2017

16 mm film, s-w /b-w, 9:22 min

Courtesy Ulla von Brandenburg & Art : Concept (Pa- ris); Meyer Riegger (Berlin/Karlsruhe); Pilar Corrias Gallery (London); Produzentengalerie Hamburg Mit freundlicher Unterstützung von / with the kind support of: Musée des beaux-arts de Rennes Direktion / direction: Ulla von Brandenburg

Direktion Fotografie / direction of photography: Lau- rent Coltelloni

Erste Kamera-Assistenz / first camera assistant:

Mathias Sabourdin Mit / with: Pauline Simon

Nachbearbeitung / post production: Laurent Mon- taron

Labor / laboratory: DeJonghe Film Postproduction Ausführende Produktion: Sabine Tarry, Karo Sieben

C, Ü, I, T, H, E, A, K, O, G, N, B, D, F, R, M, P, L, 2017 Super 16 mm film transferred to HD video, color, sound, 10 min (loop)

Courtesy Ulla von Brandenburg & Art : Concept (Pa- ris); Meyer Riegger (Berlin/Karlsruhe); Pilar Corrias Gallery (London); Produzentengalerie Hamburg Institutionelle und finanzielle Partner/ Institutional and financial partners: Stiftung Kunstsammlung Nordrhein-Westfalen, Düsseldorf / Dusseldorf Direktion / direction: Ulla von Brandenburg

Musik / music: Ulla von Brandenburg, Clémence Joly, Laurent Montaron, Benoit Résillot Direktion Fotografie / direction of photography: Laurent Mon- taron

Erste Kamera-Assistenz / first camera assistant: Lu- cas Léglise

Mit / with: Grace Atkinson, Julien Crépieux, Valen- tina Dotti, Clémence Joly, Lucia Seghezzi, Sabine Tarry, Quentin Vintousky

Bearbeitung und Farbkorrektur / editing and color grading: Laurent Montaron

Audio-Nachbearbeitung / audio post-production:

Laurent Montaron

Labor / laboratory: Film Factory, Paris

Ausführende Produktion / executive production:

Karo Sieben, Nogent-l‘Artaud Blaue und Gelbe Schatten, 2020

Super 16 mm film transferred to HD video, color, sound, 8:09 min

Courtesy Ulla von Brandenburg & Art : Concept (Pa- ris); Meyer Riegger (Berlin/Karlsruhe); Pilar Corrias Gallery (London); Produzentengalerie Hamburg Mit Unterstützung von / with the support of: Le Voya- ge à Nantes 2021; Georg Kolbe Museum Berlin Direktion / direction: Ulla von Brandenburg

Fotografie / director of Photography: Laurent Coltel- loni

Erste Kamera-Assistenz / first camera assistant:

Mathias Sabourdin

Choreografie / choreography: Giuseppe Molino Performer*innen / performers: Benoit Résillot, Giu- seppe Molino, Laurence Mayor

Kostüme und Make Up / costumes and Make Up:

Olivia Funes Lastra, Julia Mossé, Solène Untereiner Make Up-Beratung / Make Up advisor: Bénédicte Trouvé

Musik / music: Anna Holveck, Ulla von Brandenburg Catering: Julien Crépieux

Bearbeitung und Farbkorrektur / editing and color grading: Julien Crépieux, Alexandre Westphal Tontechnik / Sound Engineer: Olivier Pelletier Labor / laboratory: Hiventy, Joinville-Le-Pont Equipment: Kodak France, Groupe TSF

Ausführende Produktion / executive producer: Julia Mossé

Werkverzeichnis

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Le milieu est bleu, 2020

Super 16 mm film transferred to HD video, color, sound, 23:43 min.

Courtesy Ulla von Brandenburg & Art : Concept (Pa- ris); Meyer Riegger (Berlin/Karlsruhe); Pilar Corrias Gallery (London); Produzentengalerie Hamburg Mit Unterstützung von / with the support of: Théâtre du Peuple (Bussang); CND Centre National de la Danse (Pantin); Opéra National de Paris.

Direktion / director: Ulla von Brandenburg Dramaturgie / dramaturg: Benoit Résillot

Choreographie / choreography: Giuseppe Molino Szenographie / scenography: Valentina Dotti, Sabi- ne Tarry, Julia Mossé, Julien Crépieux

Accessories: Hannelore Lucke-Rausch, Fabienne Touzi dit Terzi, Julien Crépieux, Adrien Collino, Char- lotte Livine, Charles Poitevin

Kostüme / costumes: Valentina Dotti, Sabine Tarry, Julia Mossé, Clémence Joly, Fanny Milone

Musik / music: Anna Holveck, Ulla von Brandenburg Fotografie / director of photography: Laurent Coltel- loni

Kamera und Steadicam/ camera and steadicam:

Eric Bialas

Erste Kamera-Assistenz / first camera assistant:

Mathias Sabourdin

Performer*innen / performers: Benoit Résillot, Giu- seppe Molino, Laurence Mayor, Bianca Iannuzzi, Duncan Evennou, Larissa Emi, Jean-Marc Michels, Julia Mossé

Leitung Elektrik / head electrician: Luis Peralta Leitung / head operator: Pierre Monneret

Produktionskoordination / production co-ordinator:

Nicolas Galland

Elektrotechnik / technician-electrician: Alban Thié- baut

Tontechnik / sound engineer: Olivier Pelletier Bearbeitung und Farbkorrektur / editing and color grading: Nicolas Perret

Digitales Laboratorium / digital laboratory: Alexand- re Westphal

Labor / laboratory: Hiventy, Joinville-Le-Pont Equipment: Kodak France, Panavision Paris and Pa- nalux Paris

Ausführende Produktion / executive producer: Julia Mossé

Extras: Pauline-Alexandrine Deforge, Valentina Dotti, Anna Holveck, Ulla von Brandenburg, Sabine Tarry, Julien Crépieux, Alice Monneret, Pascal Alexandre, Aurélia Barraux, Maud Chasseux, Christine Frechin, Grégory Gillar, Alain Grivel, Maryvonne Hans, Pa- scalle Henry, Martial Imbault, Anne Jacquot, Lau- rence Joly, Céline Motte, Linda Nachtigall, Christine Peyrole, Catherine Poirot, Josette Prud’homme, Odile Rose, Evelyne Saint Dizier, Bénédicte Thie- baut

Catering: Pascal Bernard

Dank an / thanks to: Simon Delétang, Alice Trousset, Clélie Bagard and the team at the Théâtre du Peu- ple, Bussang; Yoann Gourmel, Albane de Chatellus, Christine Neumeister

Feste Erde, flüssiger Wind, 2021

Super 16 mm film transferred to HD video, color, sound, 10:20 min (loop)

Courtesy Ulla von Brandenburg & Art : Concept (Pa- ris); Meyer Riegger (Berlin/Karlsruhe); Pilar Corrias Gallery (London); Produzentengalerie Hamburg Mit Unterstützung von / with the support of: Meyer Riegger (Berlin/Karlsruhe), Weserburg Museum für moderne Kunst, Bremen; Direction régionale des af- faires culturelles des Hauts de France, Aide individu- elle à la création année 2021.

Direktion / director: Ulla von Brandenburg

Direktion Fotografie / director of photography: Lau- rent Coltelloni

Erste Kamera-Assistenz / first camera assistant:

Mathias Sabourdin

Choreografie / choreography: Lina Schlageter Performer*innen / performers: Larissa Emi, Dun- can Evennou, Oli Funes Lastra, Bianca Iannuzi, Co- rentin Le Flohic, Fabricia Martins, Laurence Mayor, Giuseppe Molino, Julia Mossé, Benoit Résillot, Lina Schlageter

Musik / music: Ulla von Brandenburg, Olivier Pelle- tier, Julia Mossé Laboratory: Hiventy, Joinville-Le- Pont

Catering: Julien Crépieux

Produktionsassistenz / production assistant: Jonas Rehren

Bearbeitung und Farbkorrektur / editing and color grading: Alexandre Westphal

Tontechnik / sound engineer: Olivier Pelletier Nachbearbeitung / post production: Julien Crépieux Equipment: Kodak France, Groupe TSF

Ausführende Produktion / executive producer: Julia Mossé

Dank an / thanks to: la Ville de Laudun-L’Ardoise, Claudie & La Pousterle de Sabran

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Folds Folds, 2016

Chlor auf Baumwollleinwand und Haselnusszweig / chlorine on cotton canvas and hazelnut branch 220 x 134 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Produzentenga- lerie Hamburg

Folds, 2016

Chlor auf Baumwollleinwand / chlorine on cotton canvas

195 x 149,5 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Produzentenga- lerie Hamburg

Folds, 2016

Chlor auf Baumwollleinwand und Metallbox, bemal- te Nägel / chlorine on cotton canvas and metal box, painted nails

210 x 135 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Produzentenga- lerie Hamburg

Folds, 2016

Chlor auf Baumwollleinwand / chlorine on cotton canvas

180 x 150 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Produzentenga- lerie Hamburg

Performance

Blaue und Gelbe Schatten, 2021

Live-Performance / live performance: Weserburg Museum für moderne Kunst

Mit / with: Laurence Mayor, Giuseppe Molino, Benoit Résillot

Dauer / duration: about 20 minutes / circa 20 Minu- ten

Installationen

Feste Erde, flüssiger Wind (Installation), 2021

Gefärbte Stoffe, Seil, Holzbank, Dimensionen varia- bel / dyed fabrics, rope, wooden bench, dimensions variable

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Color Notation (Yellow), 2021

Gefärbte Stoffe, Tinte, Seil, Holzbank, Dimensionen variabel / dyed fabrics, ink, rope, wooden bench, di- mensions variable

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Color Notation (Red), 2021

Gefärbte Stoffe, Tinte, Seil, Holzbank, Dimensionen variabel / dyed fabrics, ink, rope, wooden bench, di- mensions variable

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Blaue und Gelbe Schatten V (Installation), 2021 Zusammengesetzte, bemalte Stoffe, Seil, Ensemble von Pappmaché-Skulpturen, Holzbank, Dimensio- nen variabel / assembled painted fabrics, rope, en- semble of papier mâché sculptures, wooden bench, dimensions variable

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Blaue und Gelbe Schatten VI (Installation), 2021 Zusammengesetzte Stoffe, Podest, Gymnastikmat- ten, Dimensionen variabel / fabrics assembled, plat- form, gym mats, dimensions variable

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Fotos / photos: Tobias Hübel

Eine Landschaft ohne Blau, wie ungefähr, 2021 Bemalte Holzplatten, verschiedene Objekte und Arbeiten auf Papier, Seile, Dimensionen variabel / painted wooden panels, various objects and works on paper, ropes, dimensions variable

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Editionen Clown, 2021

Tinte auf Ausschneidepapier, Collage / ink on cut- out paper, collage

60 x 42 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Frau mit Pferd, 2021

Tinte auf Ausschneidepapier, Collage / ink on cut- out paper, collage

30 x 40 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Karneval I, 2021

Tinte auf Ausschneidepapier, Collage / ink on cut- out paper, collage

42 x 60 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Werkverzeichnis

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13

Mann mit Bär, 2021

Tinte auf Ausschneidepapier, Collage / ink on cut- out paper, collage

40 x 50 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Mann mit Schlange, 2021

Tinte auf Ausschneidepapier, Collage / ink on cut- out paper, collage

40 x 30 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Mu- seum für moderne Kunst

Tänzer, 2021

Tinte auf Ausschneidepapier, Collage / ink on cut- out paper, collage

50 x 40 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Museum für moderne Kunsts

Zwei Männer, zwei Bären, 2021

Tinte auf Ausschneidepapier, Collage / ink on cut- out paper, collage

40 x 50 cm

Courtesy Ulla von Brandenburg & Weserburg Museum für moderne Kunst

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14

Ulla von Brandenburg wurde 1974 in Karlsruhe ge- boren. Auf ein Studium der Szenografie und Medi- enkunst an der Staatlichen Hochschule für Gestal- tung in Karlsruhe und einen kurzen Aufenthalt in der Theaterwelt folgte ein Studium der bildenden Kunst an der Hochschule für Bildende Künste in Hamburg.

Ihr international viel beachtetes Werk war in zahlrei- chen Einzelausstellungen zu sehen, zuletzt etwa im Palais du Tokyo in Paris (2020), in der Whitechapel Gallery in London, im Musée Jenisch Vevey in der Schweiz, im Kunstmuseum in Bonn (alle drei 2018), im Perez Art Museum in Miami, im Museum für Zeit- genössische Kunst in Saint Louis (beide 2016), im MAMCO in Genf (2014) oder der Secession in Wien (2013). Neben der zahlreichen Teilnahme an Grup- penausstellungen überall auf der Welt war sie an den Biennalen in Sydney (2014), Lyon (2011) und Ve- nedig (2009) beteiligt.

Ihre Werke sind in renommierten Sammlungen wie der Tate Modern in London, dem MAMCO in Genf, dem Centre Pompidou in Paris oder dem Mudam in Luxemburg vertreten. Für 2022 inszeniert sie den 3.

Akt von Richard Wagner’s Walküre an der Staats- oper Stuttgart und für die Chorstücke von Arnold Schönberg für die Wiener Festwochen (inkl. Kostü- men und Bühnenbild).

Ulla von Brandenburg gewann u.a. 2007 den Preis der Böttcherstraße in Bremen, war 2016 für den re- nommierten Marcel Duchamp Preis nominiert und lehrt als Professorin an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste Karlsruhe. Sie lebt in Paris.

Kurzbiografie

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Weserburg Museum für moderne Kunst Teerhof 20, 28199 Bremen

+49 (0) 421 59 83 90 info@weserburg.de www.weserburg.de

© Weserburg Museum für moderne Kunst, 2021

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