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4,,Inkulturation" verpflichtet, als. Weltkirche ist sie angewiesen auf den. Austausch von Beziehungen, Erfah 5 rungen, Lebensmodellen.

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(1)

Interkulturelles und interreligiöses Lernen

Probleme und Anliegen Martin Jäggle

Z u m P r o b l e m u n d A n l i e g e n des

interkulturellen L e r n e n s

Die österreichische Schule hat auf

Dauer damit zu rechnen, daß sie von

Kindern verschiedener Sprache,

Kultur und Religion besucht wird; sie

ist um aller betroffenen Menschen

willen verpflichtet, darauf eine ange

messene pädagogische Antwort zu

geben. Das Konzept des

,4nterkulturellen Lernens" ist ein

Antwortversuch, dem zwar geschicht

lich der Ansatz der ,,Ausländer

pädagogik" vorausgegangen ist, der

aber auf einer anderen Problemanalyse

beruht und somit eine andere Lö

sungsstrategie entwickelt hat. Wäh

rend anfangs der ,,Ausländer

pädagogik" die Diagnose zugrundelag,

Anpassungsprobleme lägen allein bei

den ausländischen Kindern und

zuallererst müßten ihre Defizite ¬

besonders im Bereich der Sprache ¬

behoben werden, lautet die Diagnose,

die dem ,,interkulturellen Lernen"

vorausgeht, daß alle Kinder in Schulen

mit Menschen verschiedener Sprache,

Kultur und Religion von Sprach- und

Kommunikationsproblemen betroffen

sind. Diese Situation ist für alle

Betroffenen schwierig, sie kann aber

auch für alle zur Chance werden.

2

,,Inkulturation" verpflichtet, als

Weltkirche ist sie angewiesen auf den

Austausch von Beziehungen, Erfah

rungen, Lebensmodellen . Leben in

Afrika - womit keine folkloristische

Urwaldromantik gemeint ist - ist der

Boden für Christsein in Afrika.

Anteilnehmen am Glauben afrikani

scher Christen und Christinnen erfor

dert Verständnis und Kenntnis ihres

Leben, Respekt vor ihrer Tradition und die Bereitschaft zur Überwindung

der Eurozentrik. Christsein im Hori

zont einer Weltkirche ist auf inter

kulturelles Lernen angewiesen.

5 4

Basis für interkulturelles Lernen

zwischen den Christen der West- und

jenen der Ostkirche.

7

3. Das Gespräch zwischen Christen

und Juden ist für Österreich und die

Kirche dieses Landes ein bleibender

Auftrag.

8

4. Österreich und auch die katholische

Kirche dieses Landes haben ein

besonderes Ansehen in der

islamischen Welt.

5. Das profilierte Engagement der

katholischen Kirche Österreichs für

Fremde, Flüchtlinge und Asylanten

verlangt und verdient pädagogische Unterstützung.

6. Das finanzielle Engagement Öster

reichs für die Weltkirche benötigt, um

verantwortbar zu sein, ein entspre

chendes pädagogisches Engagement.

9

Außerdem beinhaltet das

,,ökumenische Lernen", wie es sich

besonders im Kontext des Konzüiaren

Prozesses entwickelt hat, als

antizipatorisches Lernen im Horizont

der einen Welt (Oikumene) und der

einen Kirche (Ökumene) notwendiger

weise interkulturelles Lernen.

6

So kommen nun auch die Religions Es bestehen aber auch schwere Beden

pädagogik und der Religionsunterricht ken, ob Österreich und die Kirche in

in den Sog des interkulturellen diesem Land überhaupt geeignete

Lernens. Und es sind gute Gründe, die Voraussetzungen für die Beteiligung

für eine Beteiligung an diesem Projekt am Projekt des interkulturellen

sprechen. Lernens bieten.

1. Kulturelle Überlegenheit ermöglicht

Herablassung und verhindert Begeg

nung.

Kennzeichen europäischer Zivilisation

ist das Bewußtsein kultureller Über¬

legenheit.Ist dieses Bewußtsein, das

für so viele Menschen tödlich war,

christlich induziert? Für J.Galtung

neigen monotheistische Religionen

strukturell zu Gewalt, weil ihr Be

wußtsein der kulturellen Überlegen

heit - begründet im Erwählungs¬

gedanken - die Zerstörung anderer

1. So gibt es Persönlichkeiten in

Schulen, Pfarrgemeinden und Kir

chenleitungen Österreichs, die sich

Es gibt aber auch innerkirchliche

angesichts von Menschen, die frem

Gründe, die ein Konzept interkul

den Kulmren und Religionen an

turellen Lernens nahelegen. Die

gehören, um Wertschätzung, Dialog

Mehrheit der Katholiken lebt heute

und gegenseitiges Verstehen bemü

bereits in Lateinamerika, Afrika und

hen, es gibt Erklärungen, manche

Asien, im Jahre 2000 werden es 70%

sein. ,,Die katholische Kirche hat nicht verbesserte Schulbücher und Materia

mehr einfach eine Dritte-Welt-Kirche, lien.

sondern sie ist inzwischen selbst eine

Dritte-Welt-Kirche mit einer abend 2. Österreich ist ein Weltzentrum des

ländisch-europäischen Ursprungs Dialogs zwischen West- und Ost

geschichte" . Als Ortskirche ist sie zur kirche. Dies böte eine hervorragende 3

(2)

Kulturen zur Folge hat. Oder kam das

Christentum selber durch die

Überlegenheitsattitude zu Schaden?

Wenn die besondere Erwählung im

christlichen Glauben als Bevorzugung

vor anderen und nicht als Beauftra

gung zum Dienst verstanden wird,

wenn durch die Taufe eine Überlegen

heit begründet wird und den anderen

Menschen ihr Kind-Gottes-Sein

abgesprochen wird, kann mit Recht

von einem ,,religiösen Rassismus"

gesprochen werden. Dieser setzt

immer wieder eine mörderische

Geschichte des Unheils in Gang und

nicht die von Gott gewollte Geschich

te des Heils. Nach den Bedenkjahren

1988 und 1992 bedarf es hier keiner

ausdrücklichen Illustrationen.

Die biblisch zentrale Kategorie der

Erwählung muß jedenfalls so buchsta

biert werden, daß auch auf breiter

Basis damit kein Überlegenheitswahn begründet wird."

10

der modernen Zivilisation gedrungen

war - und die Kunde von einem

gütigen Gott, der alle Menschen gleich liebt, natürlich auch nicht."

Auch die öffentliche Kritik des Katho

lischen Familienverbandes hat keine

Korrektur erreicht. Die völlige

Verschmel-zung modemer Zivilisati

on und christlichen Glaubens ist dabei

besonders bizarr.

12

Il.Vatikanum besonders bemühten

Wiener Pfarre zu ,,Welt des Islam"

konnte der Referent Mohammed als

Scharlatan bezeichnen, ohne Wider

spruch zu ernten.

Seit mehr als einem Vierteljahrhundert

besuchen muslimische Kinder zahlrei

che österreichische Schulen. Welche

Auswirkungen hatte dies praktisch auf

Ziele und Inhalte des katholischen Religionsunterrichts?

Der neue Lehrplan Religion (kath.) für

die Volksschule (1991!) enthält im

letzten Themenfeld des letzten Volks

schuljahres, wenn dann katholische

Kinder bereits vier Jahre mit musli

mischen Kinder zusammengelebt

haben, einen Absatz über Muslime.

Entspricht dies der Ermahnung des

Il.Vatikanums, ,,mit Klugheit und

Liebe, durch Gespräch und Zusam

menarbeit mit den Bekennern anderer

Religionen sowie durch (...) Zeugnis

des christlichen Glaubens und Lebens

jene geistlichen und sittlichen Güter

und auch die sozial-kulturellen Werte,

die sich bei ihnen finden, anerkennen, wahren und fördern"?

16

17 2. Die programmatische Perspektive

des II. Vatikanischen Konzils in den

Beziehungen zu nichtchristlichen Religionen ist bisher im kirchlichen Alltag nicht umfassend verwirklicht worden.

Mit aufrichtigem Ernst betrachtet die

Kirche, was in anderen Religionen

wahr und heilig ist. Beschreibt diese

bald drei Jahrzehnte alte programma tische Äußerung des II. Vatikanischen

Konzils die soziale Wirklichkeit der

österreichischen Kirche?

Es scheitert schon oft daran, daß viele die eigenen Vorurteile für Kennmisse halten, die jede Bildung erübrigen,

wie dies im Zusammenhang mit dem

Islam wiederholt der Fall ist.

13

14

Wenn der ,,religiöse Rassismus" ¬

auch bedingt durch die Säkulari

sierung - in den Hintergrund getreten

ist, so scheint doch der ,,kulturelle

Rassismus" im Europa, das sich der

Toleranz, Freiheit und Gleichberechti gung verpflichtet weiß, allgegenwärtig zu sein. Die Zivilisierten degradieren

die anderen zu Unzivilisierten, die

Entwickelten machen andere zu

Unterentwickelten Und viele

Formen der Spendenwerbung wirken

hier noch verstärkend.

Wie gering das Problembewußtsein ist

und wie schwer Veränderungen

erreichbar sind, zeigt ,,Pater Florinus",

der den Auftrag erhielt,,,mitten im

afrikanischen Busch eine Missions

station aufzubauen, in einem Gebiet,

wohin auch nicht der leiseste Hauch

Ein Orientalist berichtete von Gesprä

chen mit islamischen Theologen,

denen Barth, Bultmann, Rahner, Metz

und Küng geläufig waren, und stellte

die Frage, ob sich denn christliche

Theologen finden lassen, denen

islamische Theologen in ähnlicher Weise vertraut sind.

"Mit Hochachtung betrachtet die Kirche auch die Muslime". Ist dies

die alltägliche Erfahrung von

Muslimen mit der Kirche in Öster

reich? Bei der Bildungsveranstaltung

einer um die Verwirklichung des

15

3. Oft gut gemeint - verstärkt auch der

RU tendenziell den Assimilierungs¬

zwang.

Am katholischen Religionsunterricht ¬

jedenfalls in Wien - nehmen z.B. seit

langem kroatische Kinder und früher

auch serbisch-orthodoxe Kinder teil.

Und viele haben sich besonders um

diese Kinder bemüht. Doch welchen

Einfluß hat ihre Teilnahme auf die

Praxis des RU gehabt? Wurden ihre

Lieder gesungen? Konnten sie von

ihren Festen erzählen? Wenn eine

Kultur aber keinerlei öffentliche

(3)

Wertschätzung erfährt, wird trotz oder sogar mit Hilfe aller persönlicher

Zuwendung die Zwangsassimilierung

an die herrschende Normkultur

gefördert. Und Zwangsassimilierte

erzwingen wieder Assimilierung statt

Integration, wie die Geschichte Wiens

deutlich zeigt.

4. Der geheime Lehrplan der Gesell

schaft setzt auf Diskriminierung.

Die Schule ist überfordert, wenn ihr

offizieller Lehrplan interkulturelles

Lernen enthält, der geheime Lehrplan

der Gesellschaft aber unverändert auf

Diskriminierung setzt. Hier können

nach F.-O. Radtke politische Maßnah

men zum Abbau der Diskriminierung

mehr erreichen als ein Konzept der

interkulturellen Erziehung.

18

Interkulturelles Lernen als

ethische Überforderung?

Diese Bedenken müssen ernst genom

men werden, sonst werden Ansprüche

gestellt, die letztlich nicht einlösbar

sind oder sogar gegenteilige Folgen

haben. Interkulturelles Lernen kann

nämlich Fremdenfeindlichkeit auch

vergrößern. Der Versuch, allen

Ansprüchen gerecht zu werden, ein

besonderer Mitmensch zu sein, ein

beispielhafter Ausländerfreund sein zu

müssen (Ich darf keine Vorurteile

haben! Ich darf kein Rassist sein! Ich

darf nicht eurozentrisch denken! Ich

muß allem Fremden offen begegnen

und alle Fremden aufnehmen!...), ist

eine Überforderung, kann Schuld

gefühle erzeugen und unterdrücken, kann Angst fördern und überspielen.

Es mag verständlich sein, daß Men

schen an vielem ihres kulturellen

Erbes nicht teilhaben wollen, es gern

ausgrenzen, abspalten möchten:

20

Mitleid die vornehmste Form der

Verachtung?") und intrakulturelle

Höherwertigkeitsvorstellungen be¬

wußtmacht, da ,,sich Vorstellungen

von der eigenen Höherwertigkeit nicht

nur im Umgang mit Fremden zeigen,

sondern auch im Umgang mit eigenen

Landsleuten".

22

,,In einem Land, dessen Bevölkerung

zu einem großen Prozentsatz aus den

Fremden von gestern und vorgestern

besteht, denn wieviele sind es wirk

lich, die ihre Ahnenreihe im österrei

chischen Kernland zurückverfolgen

können, in einem Land von Fremden

also ist es erstaunlicherweise immer

noch schwer, fremd zu sein und als

Fremder angenommen zu werden. Wir

akzeptieren nur jene, die wir nicht

bemerken, weil sie sich in allem und

jedem angepaßt und integriert haben,

weil sie unseren Normen entsprechen.

Am schwersten aber haben es bei uns

jene, die ganz anders sind. Hier wird

die 'Angst vor dem Fremdsein'

aggressiv" . 19

Diese notwendige kulturelle Selbst

reflexion kann gerade auf die Wohl

meinenden einen enormen

Anforderungsdruck ausüben. ,,Die

Ängste werden dadurch vergößert, daß

ich wenig darüber weiß, welche

Vorurteile, Klischeebüder, u.a. ich

verinnerlicht habe. Wenn ich in

solchen Lernsituationen Verinner¬

lichtes 'veräußere', könnte es sein,

daß ich mich entblöße". Mit der

Angst und den aufkommenden

Schuldgefühlen wächst die Abwehr.

R.Nestvogel schlägt daher vor, sich in

seiner ethnozentrischen Begrenzheit

zu erkennen und anzunehmen:

23

5. Ausländerpädagogik hat bisher

kaum der Religionspädagogik bedurft

und der Religionspädagogik ging die

Beziehung zur Ausländerpädagogik nicht ab.

,,Ich bin in eine bestimmte Gesell

,,- Vielleicht will ich ein 'anderer' schaft hineingeboren, habe in dieser

Mann sein, und doch habe ich Anteil Gesellschaft bestimmte Normen und

an der patriarchalen Unterdrückungs Werte, Selbst- und Fremdbilder

geschichte der Frauen, erworben und verinnerlicht, und diese

prägen meine Einstellungs- und

- vielleicht bemühe ich mich um das

Verhaltensmuster. Ich kann nichts

'andere Deutschland', und doch habe

dafür, daß ich Angehöriger einer

ich Anteil an der Geschichte der

herrschenden Mehrheit bin. Aber ¬

Deutschen,

- vielleicht arbeite ich in einer Dritte¬ und hier beginnt meine Arbeit. Ich

kann keineswegs davon ausgehen, daß

Welt-Gruppe mit, und doch habe ich

ausgerechnet ich mit meinen

Anteil an den Ausbeutungsstrukturen

Persönlichkeitsstrukturen frei von der

der Ersten gegenüber der Dritten

Geschichte bin, die sich über Genera

Welt".

tionen hinweg tradiert hat, und hier

liegt meine Verantwortung: Nicht im

Interkulturelles Lernen benötigt eine

Tragen von Schuldgefühlen, was mir

,,kulturelle Selbstreflexion", die z.B.

abendländische Höherwertigkeitsvor¬ ein Gefühl der Hilflosigkeit und

Ohnmacht und damit Handlungs

stellungen bewußtmacht, Bilder und

unfähigkeit vermitteln würde, sondern

Assoziationen interkultureller Höher¬

wertigkeitsvorstellungen aufspürt (,,Ist im Annehmen meiner ethno¬

21

BHHBHHHB1HI 41

(4)

nur selbst Gottes Sohn oder Tochter

sein, wenn und indem man den ande

ren Söhnen und Töchtern desselben

29

himmlischen Vaters Bruder oder

befreiend begegnen soll. Der Fremde

Schwester ist".

wird religiös integriert - in der Jahwe¬

Religion gilt ,,gleiches Gesetz und

Christlicher Glaube ermöglicht ein

gleiches Recht...für euch und für die

Leben mit Fremden, er wirkt entla¬

Fremden, die bei euch leben" (Num

stend und herausfordernd.

15,16) -, aber nicht assimiliert. Das

,,Aus sich heraus ist, theologisch

Verbot, unreine Tiere zu essen, bindet

gesprochen, der faktische Mensch

ihn nicht. ,,Er behält seine eigene

nicht fähig, den Fremden oder gar den

Identität, ohne deswegen entrechtet

Feind lieben zu wollen. Zu ambivalent

oder sonstwie ausgegrenzt zu werden.

kommt ihm dieser entgegen, zu be

Das Ausländerproblem hat somit in

drohlich ist die Urszene solcher Be¬

Israel eine rechtlich eindeutige Rege

Gegnung, zu mächtig sind die psychi

lung gefunden und zwar im Sinne der

schen, sozialen und politischen

Gleichstellung vordem Gesetz, (...)

Entfremdungszusammenhänge." meint

Religion und F r e m d e

wie auch hinsichüich des sozialen

O.Fuchs. ,,Ohne die schöpferische Anspruchs und sogar der religiösen

Konfrontation z.B. mit der eigenen

Geschichüich sind es einerseits 30

Integration'.

Fremdenangst, der Aggressivität und

,,gerade Religionen, die Fremde

produzieren, weil derjenige, der nicht Jesus ist in dieser jüdischen Tradition Gewalttätigkeit verfinge man sich in

zur eigenen Religion gehört, oft als der Fremdenliebe groß geworden und der Ambivalenz des bloß moralisch

umso fremder gilt". Andererseits war hat sie zur Mitte seiner Verkündigung guten Wollens. Genau hier setzt der

chrisüiche Glaube ein, indem er den

der Fremde in alten Religionen beson gemacht. Die Fremdenliebe ist dabei

Menschen mit seinem Gutsein und

ders geschützt und Gastfreundschaft ,,ein öffenüiches und überaus aktives

eine religiöse Pflicht, wofür allerdings Verhalten des Entgegenkommens und seiner Bosheit konfrontiert und den,

der aus sich heraus das Gute will,

die Geschichte des Christentums nicht der Bereitschaft, Beziehungen auf

immer ein überzeugender Beleg ist. zunehmen und Barrieren abzubauen ¬ prinzipiell verdächtigen muß."

In der Begegnung mit Gott erkennen

,,Mehr als jede menschliche Gesell bis zu jenen Menschen hin, die so

die Glaubenden, daß ,,in dieser Welt

schaft muß sich eine religiöse Ge fremd sind, daß es Spannungen und

meinschaft am Umgang mit dem Aggressionen gibt, also bis hin zu den alle Menschen im Ausland und

entfremdet sind. Diese Fremde als

Fremden messen lassen. Denn sie Feinden". Darüber hinaus sind für

Heimat zu gestalten, gelingt nur im

selbst leitet ja ihren Anspruch von der Jesus ,,die Fremden im eigenen Volk

vorauseilenden Hoffen auf das allum

Begegnung mit dem 'Ganz-Anderen, gewissermaßen bevorzugt: Denn sie

fassende Kommen Gottes in dieser

dem Transzendenten, dem Absolut- sind jene Menschen von denen man

Welt."

Fremden' ab. (...) Gott, der Fremde, lernen kann". Der Grund für diese

ruft uns immer wieder zum Aufbruch. vorbehaltlose Mitmenscfilichkeit, die

Letztlich veranlassen nicht humanitäre

- Von diesem Anspruch werden alle Jesus in der goldenen Regel ,,Alles

oder soziale Gründe Christen, ,,eine

monotheistischen Religionen be denn, was ihr wollt, daß es euch die

Option für die Armen zu treffen und

stimmt". So ist, begründet in der Menschen tun, das tut auch ihr ihnen!"

das Leben der Marginalisierung zu

28 (Mt 7,12) formuliert, liegt ,,in der

teilen. Es ist zutiefst der Glaube an

eigenen Erfahrung der Fremde, die

gemeinsamen Gotteskindschaft. Weil jenen Gott, der selbst in die Fremde

Fremdenliebe etwas Besonderes am

der andere wie ich von Gott geliebt

ging und im Exil ist, in jedem anderen

Judentum: ,,Der Fremde soll nicht als,

ist, besteht zwischen uns eine wirkli und Fremden also hilfesuchend und

sondern wie ein Einheimischer gel

che Geschwisterlichkeit. Man kann bittend entgegenkommt."

ten", mit dem Recht auf soziale

zentrischen Geprägtheit und Begrenzt

heit und im Aufarbeiten derselben".

Andererseits können fremde Men

schen uns zum Bewußtsein unserer

kulturellen Ambivalenz verhelfen, zur

,,Selbstidentifizierung mit Hilfe der

Augen der anderen" und zugleich

durch die Frage nach den fremden

feindlichen Strukturen zu politischem

Handeln herausfordern. ,,Die Angst

vor dem Fremden weicht in dem

Maße, in dem ich die Angst vor mir

selber verliere - eben diese nimmt mir

der Fremde, weil er dazu beiträgt, daß

ich über mich selbst aufgeklärt wer

de".

24

25

Gleichstellung, ja sogar auf Nächsten

liebe, dem das Volk ,,um Gottes

willen" nicht unterdrückend, sondern

33

26

31

32

27

34

(5)

Auch wenn man einer solchen Mystik

des Gottesglaubens, die politisch und

sozial aktiv macht, nicht vorwerfen

sollte, eine ,,theologische Verhaltens

therapie für die Einheimischen ange

sichts der Fremden" zu sein, so muß

doch eine ,,interkulturelle Theologie,

die den programmatischen Satz 'in der

Kirche gibt es kein Ausland und keine

Grenzen',(...) ernst nimmt," erst

entwickelt werden. Sie hätte zum

Aufbau einer Gesellschaft beizutra

gen, ,,in der die alteingesessene Be

völkerungsmehrheit und die zu

gewanderten Minderheiten ihre

Lebenschancen im Sinne der uns allen

aufgegebenen Vollendung der

geschöpf-lichen Gottebenbildlichkeit

modellieren können." Auch eine

interkulturelle Religionspädagogik steht noch aus.

35

36

Österreichern macht, daß sogar im 5. Begrenzte Toleranz

kommunalen Bereich nur wählen darf,

wer österreichischer Staatsbürger ist. Dieses Schema respektiert Minderhei

(251) ten, aber einige mehr als andere. Es

erlaubt einigen, sich bei uns wohl zu

2. Ausgrenzung und Ausmerzung fühlen, aber es sperrt jene, ,,denen

man ihre Abstammung schon ansieht", aus. So sind einige ,,gleicher" als

In diesem Modell ist nicht nur

andere und es gibt eine feinabgestufte

Assimilation gefordert, sondern auch

Hierarchie der Akzeptanzen, wer

,,die Vertreibung oder Ausmerzung

begrüßt wird, wer geduldet werden

dessen, was unerwünscht und nicht

kann, wer unerwünscht ist.

anpaßbar ist"(ebd.). Es ist dies ein

rassistisches Grundmodell, das Men

schen nach bestimmten Merkmalen 6. Getrennte Entwicklung, aber

klassifiziert und entsprechend sortiert: Gleichheit

,,Ausländer raus!" Die Juden, die

,,Neger", die ,,Zigeuner". Dieses Schema stellt die offizielle

3. ,,Modell Südafrika"

Dieses Modell geht aus den beiden

vorherigen hervor und entwickelt sich

wie in Südafrika dann im eigenen

Umfeld selbständig weiter: Eine

westlich-europäische Oberschicht

herrscht über eine schwarze Mehrheit.

In Australien und den USA gibt es

eine ähnliche Situation in bezug auf

die ehemaligen Ureinwohner, nur daß

sich die Mehrheitsverhältnisse längst

umgekehrt haben.

Ideologie des Apartheidstaates dar.

Die soziale und politische Realität,

daß bestimmte Gruppen Objekt der

Ausbeutung sind, wird dadurch aber

verschleiert. Ahnlich sind die Verhält

nisse zwischen Protestanten und

Katholiken in Nordirland oder das

Prinzip der Ethnizität in Nordamerika.

7. Utopie der multikulturellen Gesell

schaft

Dieses Schema stellt die offizielle,

aber ebenso unerreichte Utopie in

Großbritannien dar. ,,Sie setzt gleiche

Chancen bei kultureller Vielfalt in

einer Atmosphäre gegenseitiger Toleranz voraus". Es ,,ist ein futuristisches oder inspiratorisches

Büd, das Maßstäbe setzen kann, aber

auch ideologisch wird, wenn es die

reale Existenz von Menschen über

sieht. Unter dem Deckmantel der

interkulturellen Kommunikation

werden dann zum Beispiel Kinder aus

Gastländern auf eine ihnen eigene

statische Kultur festgelegt".(252)

In jüngster Zeit taucht der Vorschlag

43

Multikulturelle Gesellschaft ¬

Versuch einer K l ä r u n g

Die multikulturelle Gesellschaft droht

zu einem Schlagwort zu werden, zu

einem Reizwort einerseits und einem

Kampfwort andererseits. Dabei ist es

eigentlich nichts Neues, daß eine

Gesellschaft mehrere Kulmren um

faßt, die entscheidende Frage ist, wie

sie mit dieser Situation umgeht. Eine 4. ,,Weiße Flucht"

multikulturelle Gesellschaft gab es

immer, doch welcher Art war sie? Nach Rohloff ist dies ein Prozeß, der

R.Gerlqffhat versucht, verschiedene auf kommunaler und regionaler Ebene

Modelle einer multikulturellen Gesell stattfindet und die bisher beschriebe

schaft zu charakterisieren: nen Gesellschaften erst ermöglicht.

Weiße und Europäer verlassen eine

Gegend, weil etwa bestimmte

1. Assimilation und Integration

Immigranten oder Flüchüinge sich

Alle sollen sich der jeweils herrschen ansiedeln. So entstehen viele Ghettos.

Gerichtsurteile sollen dann ein Heim

den Kultur anpassen. Wer zu uns

für Asylwerber, aber auch für Alte,

kommt, muß sich eingliedern. Diese

Behinderte oder Obdachlose in guten

Auffassung steht hinter der Vorstel

lung, daß nur deutsche Sprache uns zu Wohngegenden verhindern.

37

(6)

auf, statt von einer multikulturellen vom Leitbild einer interkulturellen

Gesellschaft zu sprechen, in der

verschiedene Kulturen ohne Assimila

tionsdruck oder Segregationszwang

(Absonderungszwang) in einem

vielfältigen Austausch stehen und die

imstande ist, den Dialog verschiedener Kulturen zu fördern. Die interkultu relle Gesellschaft entspricht jedenfalls

grundsätzlich dem Gedanken des

interkulturellen Lernens, verstanden

als ,,dynamische(r) Prozeß, der die

Akkulturation oder die ständige

Veränderung und Verschmelzung

unterschiedlicher Traditionen vor Ort

voraussetzt und ermutigt. Aus einer

38 alten entsteht eine neue Identität".

Interkulturelles Lernen

Im angelsächsischen Bereich ist

auschließlich der Begriff ,,multi¬

cultural education" und im

frankophonen Bereich der Begriff

,,education interculturelle" üblich,

während in die deutsche pädagogische

Fachsprache beide Bezeichnungen ¬

multikulturell und interkulturell ¬

39

U.Schneider-Wohlfahrt u.a. verstehen,

die bisherige Diskussion zusammen

fassend, unter interkulturellem Lernen

einen Prozeß, ,,der Menschen unter

schiedlicher sozialer und kultureller

Herkunft, unterschiedlicher Sprache

und unterschiedlichen Alters und

Geschlechts befähigt, in einer Gesell

schaft möglichst friedlich und ohne

gegenseitige Diskriminierung und

Ablehnung zusammenzuleben".

Diese Begriffsbestimmung bezieht

nicht nur das Lernen zwischen

,,Inländern" und ,,Ausländern" ein,

sondern auch das Lernen zwischen

einzelnen Gruppen innerhalb dieser

Bevölkerungsteile. Im Vordergrund

steht dabei nicht der Systemvergleich

oder das Verständnis für andere

Kultursysteme, sondern das komplexe

Beziehungsgeschehen zwischen den

beteiligten Menschen: ,,Nicht Kultu

ren nehmen Beziehungen miteinander

auf, es sind immer Individuen, die

einen Teil ihrer Kultur verkörpern,

was nicht heißt, daß sie mit ihr iden

tisch sind".

42

43

angesiedelt sind" und die meisten Probleme ,,aus einer ethnozentrischen,

ignorierenden und abwertenden

Haltung der Einheimischen gegenüber

den Migranten" resultieren.

45

Ziele des interkulturellen Lernens

Als Lernziele einer Interkulturellen Erziehung als Friedenserziehung nennen EssingerIGraf:

- Abbau von Vorurteilen

- Erziehung zur Empathie

- Erziehung zur Solidarität

- Erziehung gegen das Nationaldenken - Erziehung zur Konfliktfähigkeit.

46

Eingang gefunden haben. Es gibt

aber Autoren, die den Ausdruck

multikulturell als Beschreibung eines

Zustandes (deskriptiv) und den Aus

druck interkulturell als programma

tische pädagogische Antwort

(präskriptiv) verstanden wissen

wollen. ,,Eine Erziehung, die aus

demokratischen Grundsätzen heraus

der Multikulturalität der Gesellschaft

gegenüber gerecht zu werden bemüht

ist, nennen wir Interkulturelle Erzie

hung' . In diesem Sinne wird der

Terminus interkulturell auch in

diesem Beitrag verwendet und von

Erziehungskonzepten wie z.B. jener

der Apartheid unterschieden.

40

1 41

Im Bereich des Interkulturelles Lernens gibt es einen doppelten

Ansatz: Begegnungspädagogik und

Konfliktpädagogik. Als Konflikt

lernen ist es ein Lernen an - aufgebro

chenen oder unterdrückten und aufge

deckten - Konflikten mit offenem

Ausgang. Für U.Boos-Nünning wird

das nicht auflösbare ,,Dilemma zwi

schen einem sicherlich praktisch

unmöglichen und theoretisch fragwür

digen Kultur-relativismus auf der

einen Seite und der ständig präsenten Gefahr eines nicht zu rechtfertigenden

Ethno-zentrismus auf der anderen

Seite" in der Praxis relativiert, weil

,,viele Probleme des Alltags weit

unterhalb dieses Dilemmas 44

Diese Ziele werden von den meisten

Befürwortern der interkulturellen

Erziehung geteilt und sind vorwiegend

dem Bereich des sozialen Lernens

zuzuordnen. Das Ziel,.Erziehung

gegen das Nationaldenken" gehört

allerdings zum Bereich der politi

schen Lernziele. Mit der Forderung

einer Curriculumrevision zur Über

windung der monokulturellen Orien

tierung gegenwärtigen Unterrichts

treten z.B. H.Göpfert * und U.Schmidt

für eine multiperspektivische

Allgemeinbildung ein, während im

angelsächsischen Bereich auch Ziele

der antirassistischen Erziehung

(Cole, Troynä) angestrebt werden.

Schließlich gibt es auch Konzepte der

interkulturellen Erziehung, deren

Schwerpunkt in der Hilfe zur

Identitätsbildung der Migranten

kinder liegt (Steffen) *.

47

4

4

Den vom BMUKS und dem Inter

kulturellen Zentrum, Wien, vorgeleg

ten ,,Materialien zum Interkulturellem Lernen - Pflichtschule" ist ein um fangreicher Zielkatalog vorangestellt,

(7)

dessen Schwerpunkt im Bereich des sozialen Lernen liegt:

,,. Bewußtwerden der eigenen Kultur,

Erkennen der eigenen Werte und

Normen

- Schulung der Wahrnehmung eigenen

und fremden Verhaltens

- Sich in andere hineindenken ¬

Erweitem von Akzeptanz und Tole

ranz gegenüber Menschen aus anderen

Kulturen

- Bewußtwerden von Vorurteilen und

Stereotypen und Hinterfragen dersel

ben

- Erfahren der Vielfalt kultureller

Ausdrucksmöglichkeiten, Möglichkei

ten verbaler und nonverbaler Kommu

nikation

- Erkennen der kulturellen Vielfalt in

der eigenen Klasse und der unmittel

baren Umgebung

- Kennenlernen und Reflektieren verschiedener kultureller Hintergründe

- Stellenwert von Religion, Sprache,

ökonomischen Faktoren, Rolle von

Mann und Frau etc.

- Abbau von Angst gegenüber Unbe

kanntem und Ungewohntem ¬

Sensibilisierung für interkulturelle Begegnungen

- Erweitern der Fähigkeit, über kultu

relle Grenzen hinweg zu kommuni

zieren".

50

Sanierungsgebiet sind? Die Beobach

tungen von I.Puhan-Schulz legen

nahe, ,,die Unterschiede zwischen

deutschen und ausländischen Kindern

weniger in anders gelagerten kindli

chen Grundkonflikten als vielmehr in

der je spezifischen kulturellen Ausformung dieser Basiserfahrungen zu sehen". Sie hält es daher für sinnvoll, ,,die Gesamtheit kindlicher

Lebenserfahrungen in ihrer biogra

phischen, örtlichen und kulturellen

Ausformung zum Thema von Unter

richt zu machen und dabei aufmerk

sam die kulturellen Unterschiede

wahrzunehmen und ihnen Raum zur

Entfaltung zu geben".

So wie bei der Alphabetisierung nach

der Methode P.Freires die Probleme

der Menschen erhoben und zu Lern

inhalten verdichtet werden, so sollten

sich auch in der interkulturellen

Erziehung die Inhalte aus den Schlüs

selsituationen der betroffenen Men

schen ergeben:

51

52

Interreligiöses L e r n e n

als Problem des interreligiösen Dialogs

Bisherige Ansätie

Die Möglichkeiten der Begegnung

zwischen den Religionen, des Er

fahrungsaustausches und des Lernens

sind wesentlich bestimmt davon, wie

die eigene Religion in Beziehung zu

den anderen gesehen wird. H.¬

G.Ziebertz faßt die verschiedenen Ansätze der christlichen Theologie

angesichts des interreligiösen Dialogs

zusammen und skizziert vier Konzepte

religiöser Selbstdeutung, die Aus

gangspunkte der Begegnung zwischen

dem Christentum und den nicht

christlichen Religionen sind :

55

Der didaktische A n s a t z des

interkulturellen L e r n e n s

Ist das Besondere im Leben ausländi

scher Kinder, das sie eben von ande

ren Kindern unterscheidet, gleichzei

tig auch das Zentrale in ihrem Leben?

Ist ihr ,,Ausländer-Sein" oder ,,Türke¬

Sein" das zentrale Merkmal, oder ist

ihre Lebenssituation nicht in gleichem

Maße davon bestimmt, daß sie z.B.

Arbeiterkinder in einem Großstadt¬

- Inklusivität

Die entscheidenden Vorarbeiten hat

,,Erst wenn die Lebenswelt des auslän K.Rahner geschaffen: In allen Religio

dischen Schülers in den Unterricht nen gibt es Wahres und Heiliges,

einbezogen wird, kann er sich akzep Fußspuren Gottes und sogar Zeichen

tiert fühlen. Wenn er über seine von Gottes Offenbarung, aber Jesus

eigenen, eventuell abweichenden Christus hat eine qualitativ neue

Erfahrungen berichtet, kann er kultu Situation geschaffen. Nicht-Christen

relles Selbstbewußtsein gewinnen". können (inklusiv) als ,,anonyme

Christen" verstanden werden, aber in

einem Dialog verhindert der ,,exklusi¬

53

54 - unterschiedliche Feste

- Urlaubsreisen und ihre ganz unter

schiedliche Bedeutung

- unterschiedliche Geschlechtsrollen

- unterschiedliche Auffassungen von

Sexualität

- Probleme der ,,täglichen Reise"

zwischen der Familie und der

,,Außenwelt"

- Erfahrungen mit dem Kranken

haus.

- Exklusivität

Neben dem Glauben, ,,daß sich die

Erlösung des Menschen durch die

Inkarnation Gottes in Jesus Christus

ereignet, daß durch seinen Opfertod

Rettung geschieht", gibt es keine

anderen Heilswege, ,,weil es nur die

eine Offenbarung, die eine Erlösung

und das eine Heil gibt" .

Die Frage eines religiösen Dialogs

stellt sich nicht, weil die anderen

religiösen Traditionen nicht als

wahrheits/3/»'g angesehen werden.

56

· H ^ H ^ n « 45

(8)

einen Strahl jener Wahrheit erkennen

lassen, die alle Menschen er¬

leuchtet". Seitdem ist die Kirche um

eine Kultur der Verständigung be

müht. ,,In aufrichtigem und geduldi

gem Zwiegespräch" sollen die Chri - Parallelität

sten ,,lernen, was für Reichtümer der

Keine der geschichüich existenten

freigebige Gott unter den Völkern

Religionen darf die Wahrheit für sich

verteilt hat". ,,Die Wahrheit muß

allein in Anspruch nehmen, solange

aber auf eine Weise gesucht werden,

jede Religion sich selbst als ein

Symbol des richtigen Weges versteht. die der Würde der menschlichen

Person und ihrer Sozialnatur eigen ist,

Jede Religion soll, auch wenn alle

d.h. auf dem Weg der freien For

Religionen relativ sind, ihren Weg

fortsetzen, vertiefen und weiterentwik¬ schung, mit Hilfe des Lehramtes oder

keln. Hier ist ein Dialog möglich, aber der Unterweisung, des Gedankenaus¬

tauschs und des Dialogs, wodurch die

er hat kein Ziel und keine Wirkung.

Menschen einander die Wahrheit, die

sie gefunden haben oder gefunden zu

- Wesengleichheit

haben glauben, mitteilen, damit sie

Entweder wird philosophisch ange

nommen, daß es einen liebenden Gott sich bei der Erforschung der Wahrheit

gegenseitig zu Hilfe kommen".

für alle Menschen gibt (A.Toynbee),

Dialog meint in den jüngsten amtli

dessen Heilswirken eine je unter

chen Dokumenten des 1964 gegründe

schiedliche Gestalt annimmt, oder es

ten Sekretariates für die NichtChristen

wird tiefenpsychologisch (CG Jung)

- kürzlich in .Päpstlicher Rat für den

im ,,kollektiven Unbewußten" die für

Interreligiösen Dialog" umbenannt ¬

alle Menschen gleiche Quelle für

alle ,,positiven und konstruktiven

Symbole und Mythen gesehen. ,,In

interreligiösen Beziehungen mit

diesem Denken ist der Dialog als die

Personen und Gemeinschaften ande

Suche nach den gemeinsamen

ren Glaubens, um sich gegenseitig zu

Bezugspunkten bereits angelegt" .

verstehen und einander zu berei

chem" und zwar ,,im Gehorsam Die Position der k a t h o l i s c h e n

gegenüber der Wahrheit und im

Kirche

Respekt vor der Freiheit" .

Der Ökumenische Rat der Kirchen hat

Mit und seit dem II. Vatikanischen

1971 eine eigene Abteilung für ,,Dia

Konzil zeigt sich eine Annäherung der

log mit Menschen aus lebenden

katholischen Kirche an die Position

Glauben und Ideologien" gegründet.

der Inklusivität: ,,Die katholische

Das Friedensgebet, zu dem 1986 Papst

Kirche lehnt nichts von alledem ab,

Johannes Paul II. fünfzig Christen und

was in diesen Religionen wahr und

fünfzig Persönlichkeiten aus anderen

heilig ist. Mit aufrichtigem Emst

Religionen nach Assisi eingeladen

betrachtet sie jene Handlungs- und

hatte, gab ,,dem interreligiösen Dialog

Lebensweisen, jene Vorschriften und

eine einzigartige theologische

Lehren, die zwar in manchem von

Legitimität" .

dem abweichen, was sie selber für

wahr hält und lehrt, doch nicht selten

ve Rest" - letztendlich ist die christli¬

che Tradition des Gottesbekenntnisses

maßgeblich - von Beginn an eine

ausgewogene Ausgangssituation.

59

60

57

61

62

63

Perspektive

Angesichts des religiösen Pluralismus

stellt sich jedoch die Frage, ob nicht,

ohne die Tradition des eigenen Glau

bens aufzugeben, eine Theologie der

Vielfalt möglich sei. ,,Gibt es eine

Schneise, durch die hindurch der

'exklusive Kern' im inklusiven

Denken aufgebrochen werden kann,

ohne daß der eigenen Überlieferung Gewalt angetan w i r d ? " Eine Anzahl

von Theologen (Knitter, Bernhardt,

Hick, Pannikar, Samartha, u.a.)

,,wollen erklären, warum sich der

Absolutheitsgedanke entwickeln

konnte und daß er im Verständnis von

heute nicht als ein normativer

Endpunkt aufgefaßt werden muß" .

H.-G.Ziebertz faßt diese Diskussion

zusammen: ,,Christen dürfen beken

nen und bezeugen, daß Christus für sie

einzigartig ist, aber sie brauchen nicht

anzunehmen, daß diese Einzigartigkeit als Ausschließlichkeit verstanden werden m u ß " .

64

65

66

Interkulturelles L e r n e n und

Islam

Im Kontext des interkulturellen

Lernens geht es nicht dämm ,,den

Islam" zu verstehen, sondern ,,die

Menschen, die sich zu ihm bekennen

oder wenigstens in ihrer Herkunft von

ihm geprägt sind, in ihren jeweiligen

Lebensorientierungen und

Zielsetzungen, Gemeinschaftsformen

und Abgrenzungen, Glaubens

äußerungen und Zurückhaltungen,

Empfindsamkeiten und Befürchtun¬

gen".

67

H.Zirker formuliert drei Ziele des

interkulturellen Lernen im Verhältnis

zum Islam, ,,wobei die ersten beiden

von Christen und Muslimen gemein¬

(9)

sam angegangen werden können, bei

dem letzten dagegen jede Seite ganz

auf sich selbst zurückverwiesen ist:

- ...demfaktischen Verhältnis von

Nähe und Distanz immer wieder

nachzuspüren, seine Bedingungen zu

erkennen und die Grenzen mit Gelas

senheit auszuhalten - denn es sind

nicht nur die Grenzen der anderen,

sondern auch die eigenen...

- ...beipragmatisch begrenzten Gele

genheiten gut miteinander zurechtzu

kommen,...

- ...die Konsequenzen daraus zu

bedenken, daß sich die gegensätzli

chen dogmatischen Positionen der

beiden Religionen nicht argumentativ

überwinden lassen". *

Das Christentum und der Islam

erheben in ihrem traditionellen dog

matischen Selbstverständnis einen

universalen Wahrheitsanspruch wie

keine der übrigen Religionen; doch es

ist nicht absehbar, wie sich dieser

Anspruch in einer ebenso universalen

6

69 Zustimmung bewähren könnte".

Unter dem Einfluß kultureller Ver

schiebungen ist auch mit einer Ände

rung des Selbstverständnisses der

Religionen zu rechnen, wenn auch das

Ergebnis dieser Änderungen keines

wegs klar ist.

D a s P r o b l e m des interreligiösen Lernens in einer säkularisierten Gesellschaft

sondern auf fehlende Toleranz gegen

über einem religiösen Weltbüd über

haupt. Kinder, die kaum in einer

religiösen Tradition aufwachsen,

haben dementsprechend wenig Kennt

nisse selbst über das Christentum.

Diese mangelnden Voraussetzungen, dazu das Fehlen von geographischen, historischen und sozialkundlichen Kenntnissen und eingeschränkte

kritische Fähigkeiten in bezug auf die

religiöse Dimension führten dazu,

andere Religionen als Thema von der

Volksschule fernzuhalten. Damit wird

auch der Beitrag der Religion zur

Entstehung von Mißverständnissen

und Vorurteilen übersehen. Die - oft

sehr irrationale - Reaktion vieler ,,aufgeklärter" Zeitgenossen ange

sichts eines orthodoxen Juden, einer

Kopftuch tragenden Türkin oder einer

Ordensfrau im Ordenskleid macht

sehr rasch deutlich, wie dringlich gerade bei uns die möglichst frühzeiti ge Thematisierung des religiösen

Hintergrunds von Lebensformen ist.

Andererseits macht die säkularisierte

Haltung der Westeuropäer Muslime

ihnen gegenüber skeptisch. Die

westeuropäische Lebensführung

scheint von keinen Weiten geleitet zu

sein, die für sie als solche erkennbar wären.

Während der Begriff ,,Qiristentum"

österreichischen Kindern nicht unbe

dingt geläufig ist ("Ich bin Öster reicherin"), haben türkische Kinder

kein Problem, die Begriffe des Islam

zu nennen. Die mangelnden Vor

kenntnisse machen es schwer, öster

reichischen Kindern die Begriffspaare

Christentum-Christ und Islam-Muslim

zu erklären.

tionalisiert werden. Jeder einzelne

Gegenstand ist daraufhin zu befragen,

wie er zur Verständigung zwischen

ausländischen und einheimischen

Schülern im Fachunterricht beiträgt

und ob sie ein ,,Bewußtsein von den

Lebenszusammenhängen entwickeln

70 können, in denen sie sich finden".

Besonders dem Phänomen Islam kann

die Schule nicht gerecht werden, wenn

nur im Religionsunterricht über

Religion nachgedacht wird. Es müßte

einen institutionellen Zwang auf

verschiedene Gegenstände geben, um

einen fächerübergreifenden, wissen

schaftlich korrekten und lebensnahen Unterricht unter starker Beteüigung

muslimischer Kinder zu gewährlei

sten.

Mittlerweile gibt es bereits sehr

konkrete Antworten auf die Fragen:

Was sollten christliche Kinder über

den Islam wissen? Was sollten

muslimische Kinder über das

Christentum wissen? Auch hat die

Analyse der deutschen Schulbücher

zum Thema ,,Islam", deren Ergebnis

in sieben Bänden vorliegt, den Blick

für die vorherrschenden Defizite, aber

auch die Möglichkeiten der Schule

geschärft. Die Analyse österreichi

scher Schulbücher ist noch in Arbeit.

71

72

Religionsunterricht in einer

multikulturellen Gesellschaft

Die Befähigung zum Dialog müßte

grundsätzlich eines der Ziele des

christlichen und des islamischen

Religionsunterrichts sein, wofür

genügend Sachkenntnis über die

eigene Religion und die des anderen

aber auch die Einübung in geduldiges

Zuhören und die Erziehung zur

Toleranz gehören. Nach H.Küng

brauchen wir einen Religions¬

73

Eine Lebensgestaltung, die von

religiösen Wertvorstellungen

durchdrungen ist, ist vielen West

europäern fremd geworden und kaum

noch nachvollziehbar. Vorurteile

gegen muslimische Mitbürger gründen

sich also häufig nicht nur auf Un Grundsätzlich müssen die Bildungs

kenntnis der fremden Wertmaßstäbe, inhalte der Schulfächer interna

(10)

Unterricht, Religionslehrer und

Religionsbücher, die im Dienst der

interreligiösen Wissensvermittlung

stehen und diesen Dienst als prakti

sche Friedensarbeit begreifen".

74

In Europa gibt es ganz unterschiedli

che Lösungen des Problems der

religiösen Bildung in einer

multikulturellen Gesellschaft:

Innerhalb des konfessionell struktu

rierten Religionsunterrichts Öster

reichs ist eine ökumenische Aus

richtung und Kooperation im Sinne

der christlichen und der abrahami¬

tischen - Juden, Christen und Muslime

einschließenden - Ökumene sicher

möglich. Sie wird z.B. von der katho

lischen Kirche teilweise auch gefor

dert. Grundsätzlich kann die Schule

auf der Basis des konfessionellen

Religionsunterrichtes den Anforderun

gen einer multikulturellen Gesell

schaft und des interreligiösen Lernens

gerecht werden - wobei allerdings

dann von den Schülern und Schülerin

nen ohne religiöses Bekenntnis und

ohne Teilnahme an einem Religions

unterricht abgesehen werden muß.

Faktisch hat sich der konfessionelle

Religionsunterricht in Österreich aber

dieser Aufgabe im Bereich der Pflicht

schulen bisher kaum gestellt. Das

starre Nebeneinander der Konfessio

nen deckt die kulturelle Nicht-Kom

munikation an der Schule auf. Für

jene, die an keinem Religions

unterricht teilnehmen, gibt es derzeit überhaupt kein verbindliches

schulisches Angebot, das sie zu einer

Auseinandersetzung mit Angehörigen

der verschiedenen Religionen anregt.

75

Religionsunterricht erteilt und ist

jeglicher religiöse und konfessionelle Bezug untersagt. Die Problematik

dieses Konzeptes zeigt ein Eklat im

Jahre 1989, als ein Schulleiter einem

muslimischen Mädchen das Tragen

ihres Kopftuches verbot. Er sah darin

einen Verstoß gegen die gesetzlich

geforderte Konfessionsfreiheit der

Staatsschule. In Österreich wäre ein

solches Verbot durch die Integration

der Konfessionen in die Schule

ungesetzlich.

England wiederum kennt an der

öffentlichen Schule einen allgemei nen, staatlichen Religionsunterricht als Pflichtfach, dessen Curriculum

regional in Zusammenarbeit mit den

Konfessionen und Religions

gemeinschaften festgelegt wird.

76

verstehen lernen, sich aber auch mit

,,heimischen" - nichtreligiösen ¬ Weltanschauungen und ,,inoffiziellen"

Werte-Systemen auseinandersetzen.

,,Die Schüler sollen nach vorurteils

freier Information streben und nach

Fähigkeiten, andere Religionen und

Weltanschauungen respektvoll zu

erkunden." So kann ein Ziel sein, ,,daß wir die Kinder zu lehren versuchen,

unbefangen über Religionen zu

78 sprechen".

Das religionspädagogische Enga

gement i m Projekt

interkulturellen L e r n e n s erfor

dert aber auch begleitende M a ß

nahmen wie z.B.:

Die von der Katholischen Aktion

geplanten Informationsblätter ,,Was

Christen vom Judentum wissen

sollten" auch auf ,,Was Christen zum

9

An der streng laizistischen staatlichen

Schule in Frankreich wird kein

48

In den Niederlanden haben die

Schulen ,,in ihrem gesamten

Unterrichtsprogramm der Tatsache

Rechnung zu tragen, daß die nieder

ländische Bevölkerung eine

multikulturelle Gesellschaft bildet".

Zusätzlich zum freiwilligen, konfes

sionellen Religionsunterricht an den

staatlichen Schulen und dem ver

pflichtenden Religionsunterricht an

den Schulen in katholischer oder

protestantischer Trägerschaft wurden

im Jahre 1985 mit der Einführung der

,,Basisschule" für Kinder im Alter von 4 bis 12 Jahren alle Schulen verpflich tet, multikulturelle Bildung zu vermit teln und ,,geestelijke stromingen"

("Geistige Strömungen") zu unterrich

ten. Dabei steht es ihnen frei, ob sie

,,geestelijke stromingen" als eigenes Unterrichtsfach oder als Unterrichts prinzip etablieren. Kinder sollen

jedenfalls von Anfang an in der

Schule verschiedene Weltreligionen

77

80

Islam wissen sollten" erweitem und

den Gemeinden Anregungen und

Hilfen für das Zusammenleben mit

,,muslimischen Nachbarn" geben.

81

Klärung der Aufgaben und Möglich

keiten des konfessionellen Religions

unterrichts in einer multikulturellen Gesellschaft

Fördemng der interkonfessionellen

82

Kooperation im Raum der Schule

Entwicklung von Alternativen, um

den Beitrag der Schule zum

interreligiösen Lernen angesichts der

Grenzen eines konfessionellen

Religionsunterrichts und der wachsen

den Zahl von jungen Menschen, die an

keinem Religionsunterricht teilneh

men, sicherzustellen.

Der in Arbeit befindlichen Analyse

(11)

österreichischer Schulbücher zum

Thema Islam sollte eine die Lehrpläne

einschließende Analyse zum Gesamt

anliegen des Interkulturellen Lernens

folgen.

Revision des Ausbildungskonzeptes der Pflichtschullehrer (einschließlich jenes der Religionslehrer).

Anmerkungen

1 Vgl.M.JÄGGLE, Interkulturelles Lernen:

Leitner u.a., Religionspädagogik 3, Wien¬

München 1992, 114-140.

2 In diesem Sinn ist, Ausländerpädagogik immer auch Inländerpädagogik". R.GAUSS:

Das Ausländerproblem als Inländerproblem ¬ Folgerungen für die ,,Ausländerpädagogik:

H.ROTHBUCHER(Hrsg.): Aspekte einer

Lehrerbildung im Spannungsfeld von Wissen schaft und Gesellschaft, Salzburg 1988, 366.

3 RX.Kaufmann/J.B.METZ: Zukunfts

fähigkeit. Suchbewegungen im Christentum, Freiburg 1987, 94.

4 Catechesi Tradendae Nr.53.

5 W.BÜHLMANN: Weltkirche. Neue

Dimensionen - Modell für das Jahr 2001, Freiburg 1986.

6 Kirchenamt der EKD (Hrsg.): ökume nisches Lernen, Gütersloh 1985; U.BECKER:

ökumenisches Lernen - eine Aufgabe für den Religionsunterricht?: EvErz 38(1986) 519-530;

K.GOSSMANN (Hrsg.): Ökumenisches

Lernen im Religionsunterricht, Münster 1987;

Themenheft ru 1989. Dieses erweiterte Verständnis von Ökumene wird ,,erst sehr anfanghaft im katholischen Raum wahrgenom men". R.Schlüter: Zur Didaktik der Ökumene im konfessionellen Religionsunterricht ¬ Versuch eines Zugangs: Catholica 42(1988) 236. In Frankfurt wurde ein , f o r u m ökumenisches Interkulturelles Lernen e.V."

gegründet.

7 Die Stiftung ,Pro Oriente" leistet auf diesem Gebiet Pionierarbeit.

8 Die Katholische Aktion hat auf ihrer jüngsten Herbstkonferenz zur Beseitigung noch vielfach bestehender Informationslücken und Vorurteile bei katholischen Christen die Herausgabe von Informationsblättern ,,Was Christen vom Judentum wissen sollten", beschlossen. Kathpress 1992/187, 4.

9 Die Koordinierungsstelle der Bischofs konferenz für Internationale Entwicklung und Mission hat Bewußtseinsbildung für vorrangig erklärt und fordert für jede Spendenaktion eine begleitende Bildungsarbeit.

10 A.EXELER: Fehlformen religiöser Erziehung und Sozialisation - Anfragen an Pastoral und Religionspädagogik: CpB 92(1979) 76-88.

11 W.BÜHLMANN hat einen wegweisenden

Versuch einer neuen Erfahrung der Erwählung vorgelegt: Wenn Gott zu allen Menschen geht, Freiburg 1981.

12 A.u.K.FINGER, Glaubensbuch 3, Wien

13 Nostra aetate Nr. 2.

14 Schöll-Latour und seine Propaganda von der islamischen Gefahr spricht vielen auch sonst oft sehr aufgeschlossenen Menschen in der Kirche aus dem Herzen. Wer Angst hat, kann aber schwer in einen Dialog eintreten.

Daß größte Schwierigkeiten für einen Dialog auch seitens des Islam bestehen, sei hier ausdrücklich erwähnt.

15 Nostra Aetate Nr. 3.

16 Interdiözesanes Amt für Unterricht und Erziehung (Hrsg): Lehrplan für den katholi schen Religionsunterricht an der Volksschule, Wien 1992.

17 Nostra Aetate Nr. 2.

18 F.-O.RADTKE: Zehn Thesen über die

Möglichkeiten und Grenzen interkultureller Erziehung: ZfP 39(1988) 23.Beiheft, 55f.

19 D.BAUER: Fremdsein in Österreich: bakeb Informationen 1/91, 3.

20 R.NESTVOGEL: Kann die Aufrechter

haltung einer unreflektierten Mehrheitskultur eine Aufgabe der öffentlichen Erziehung sein?:

ZfP 39(1988), 23.Beiheft, 48.

21 G.ORTH: Überlegungen zur Praxis interkulturellen Lernens: ZEP 12(1989) H.3, 20.

22 23 24 25

NESTVOGEL 44.

Ebd.

JOUHNY zit.n. NESTVOGEL 48.

W.Simpfendörfer zit.n. ORTH 20.

29 W L A N G E R : Die Option für die Schwa chen - Christliche Impulse zur Integration:

F.ANHELL/G.HAGER (Hrsg.): Chancen und

Grenzen der Integration, Wien 1990,45f.

30 Ebd.

31 KÖNIG 15.

32 Ebd.

33 LANGER 44.

34 G.FUCHS: Gottes Erkundungen im

inneren Ausland: rhs 34(1991) 7.

35 Die .Fremdentheologie" ist ein sicher begrenzter Ansatz, sieht sie doch ,,die Lebens und Kulturwelt der eingewanderten Minderhei ten und die gesellschaftliche Mehrheitskultur (nicht) als gleichwertige theologische Heraus forderung". Deshalb muß sie aber nicht - wie von Delgado - als ,,Verhaltenstherapie"

denunziert werden (M.DELGADO: Glauben

lernen zwischen Kulturen. Auf dem Weg zu einer interkulturellen Religionspädagogik:

W.SIMON/M.DELGADO (Hrsg.): Lemorte

des Glaubens, Berlin/Hildesheim 1991, 180) 36 Ebd.

37 R.GERLOFF: Die Ökumene als gemeinsa

mes Haus. Theologische Überlegungen zur multikulturellen Gesellschaft: Diakonie 1990, 249-254.

38 Ebd.

39 G.AUERNHELMER: Einführung in die

interkulturelle Erziehung, Darmstadt 1990, 3.

40 H.ESSINGER/J.GRAF: Interkulturelle Erziehung als Friedenserziehung:

H.ESSINGER/A.UCAR (Hrsg.): Erziehung in

der multikulturellen Gesellschaft, Balt mannsweiler 1984, 20; M.HOHMANN:

Interkulturelle Erziehung - Versuch einer Be standsaufnahme: Ausländerkinder H.4/1983, 5.

41 P.BATELAAN: Die pädagogische

Funktion des Unterrichts in einer multikulturellen Gesellschaft: Borelli,M.

(Hrsg.): Interkulturelle Pädagogik im interna tionalen Vergleich, Baltmannsweiler 1988, 12f.

42 U.SCHNEIDER-WOHLFAHRT u.a.:

Fremdheit überwinden. Theorie und Praxis des interkulturellen Lernens in der Erwachsen bildung, Opladen 1990, 39.

43 K.KLEMENT: Interkulturelles Lehren und

Lernen: F.ANHELL (Hrsg.): Bildung und

Erziehung in einem vereinten Europa, Wien 1991, 56.

44 DELGADO 187.

45 U.BOOS-NÜNNING: Zukunftsschau einer

international werdenden Gesellschaft ¬

26 O.FUCHS: Die Öffnung zum Fremden.

Bedingungen christlichen Glaubens und Handelns: P.BOCKLET(Hrsg.): Zu viele Fremde im Land?, Düsseldorf 1990, 137.

27 F.KÖNIG: Kirche in Begegnung mit dem

Fremden: H.ROTHBUCHER/F.WURST

(Hrsg.): Wir und das Fremde. Faszination und Bedrohung, Salzburg 1989, 14.

28 Lev 19,33f; Ex 23,9.

49

(12)

gesellschaftspolitische und pädagogische Konsequenzen: PI Wien Information-Lehr behelfe 59, Wien o.J., 4 3 .

46 ESSINGER/GRAF 24-30.

47 AUERNHEIMER 175.

48 H.GÖPFERT: Ausländerfeindlichkeit durch Unterricht. Konzeptionen und Alternati ven für Geschichte, Sozialkunde und Religion, Düsseldorf 1985.

49 Vgl. AUERNHEIMER.

50 BUNDESMDNISTER1UM FÜR UNTER

RICHT, KUNST UND SPORT (Hrsg.):

Materialien zum Interkulturellen Lernen in der Schule/Pflichtschule, Wien 1989.

51 B.PUHAN-SCHULZ, Wenn ich einsam

bin, fühle ich mich wie acht Grad minus.

Kreative Sprachförderung für deutsche und ausländische Kinder, Weinheim 1989, 8.

52 Ebd.

53 H.ESSINGER/J.GRAF: Interkulturelle Erziehung - mehr als eine Shake-Hands¬

Philosophie. Ein Interview mit Jürgen Zimmer:

H.ESSINGER/A.UCAR(Hrsg.): Erziehung in

der multikulturellen Gesellschaft, Baltmanns weiler 1984, 9f.

54 W.K.ROTH (Hrsg.): Ausländerpädagogik (Bd 1: Unterricht und Eltemarbeit; Bd 2: Zur sozialen Arbeit mit Familien und Kindern), Stuttgart 1985, Bd 1 74.

55 H.-G.ZJEBERTZ: Interreligiöses Lernen.

Herausforderung der reügiösen Erziehung durch Theologien des interreligiösen Dialogs:

KatBl 116(1991)316-327.

56 317.

57 320.

58 Nostra Aetate Nr.2.

59 A d G e n t e s N r . i l . 60 Dignitatis Humanae Nr.3.

61 SEKRETARIAT FÜR DIE NICHT

CHRISTEN: Dialog und Mission. Gedanken und Weisungen über die Haltung der Kirche gegenüber Anhängern anderer Religionen, Rom 1984, Nr.3.

62 PÄPSTLICHER RAT FÜR DEN INTER

RELIGIÖSEN DIALOG/KONGREGATION

FÜR DIE EVANGELISIERUNG DER VÖL

KER: Dialog und Verkündigung. Überlegun gen und Orientierungen zum Interreligiösen

Dialog und zur Verkündigung des Evangeli ums Jesu Christi, Rom 1991, Nr.9.

63 St.J.SAMARTHA: Christen im Verhältnis zu Gläubigen anderer Religionen. Entwicklun gen und Perspektiven: Dialog der Religionen 1(1991)40.

64 ZIEBERTZ 321.

65 Ebd.

66 ZIEBERTZ 321f.

67 H.ZIRKER: Interkulturelles Lernen - im Verhältnis zum Islam: RpB 28/1991, 35.

68 ZIRKER 37f.

69 ZIRKER 38.

70 ROTH 75.

71 H.ANGERMEYER: Was sollten christli

che Kinder über den Islam wissen?:

J.LÄHNEMANN (Hrsg.): Kulturbegegnung in

Schule und Studium. Türken-Deutsche, Muslime-Christen ein Symposion, Hamburg

1983, 23-31; AFALATURI: Was sollen

deutsche Schüler im Unterricht über Muslime und Islam lernen?: M.KWIRAN/

H.SCHULTZE (Hrsg.): Bildungsinhalt:

Weltreligionen. Grundlagen und Anregungen für den Unterricht, Muster 1988, 111-116;

M.RAZVI: Was sollten muslimische Kinder über das Christentum wissen?:

J.LÄHNEMANN 1983, 34-39.

72 AFALATURI (Hrsg.): Der Islam in den

Schulbüchern der Bundesrepublik Deutsch land. 7 Bde (Geschichte, ev.RU, kath.RU, Geographie, Lehrpläne, Register und Literatur, Nachträge), Braunschweig 1986-1990.

73 J.LÄHNEMANN (Hrsg.): Erziehung zur

Kulturbegegnung. Modelle für das Zusammen

leben von Menschen verschiedenen Glaubens.

Schwerpunkt Christentum-Islam, Hamburg 1986, 79.

74 H.KÜNG, Projekt Weltethos, München

1990, 169.

75 Catechesi Tradendae.

76 M.GRIMMITT, Die gegenwärtigen

Probleme der religiösen Erziehung in England:

JRP Bd 3, Neukirchen 1987, 191-202.

77 W.E.WESTERMAN: Unterricht über

Religionen in der Grundschule. Beispiel:

Niederlande: M.KWTRAN/H.SCHULTZE (Hrsg.): Bildungsinhalt: Weltreligionen.

Grundlagen und Anregungen für den Unter richt, Münster 1988, 151.

78 WESTERMANN 158f.

79 Kathpress 187/1992, 4.

80 Was jeder vom Islam wissen muß. Hrsg.

vom Lutherischen Kirchenamt der Vereinigten Evangelisch-Lutherischen Kirche Deutsch lands und vom Kirchenamt der Evangelischen Kirche in Deutschland, Gütersloh 21991.

81 M.MILDENBERGER (Hrsg.), Kirchen

gemeinden und ihre muslimischen Nachbarn, Frankfurt/M 1990.

82 Catechesi Tradendae Nr.53.

Referenzen

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