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Beschluss der BDKJ Hauptversammlung 2006

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5. Entwicklungspolitik 5.14

5.14 Schutz nationaler Ressourcen

zur Armutsbekämpfung notwendig

Beschluss der BDKJ Hauptversammlung 2006

Die BDKJ-Hauptversammlung begrüßt mit großem Respekt den Erlass der bolivianischen Regierung „De- creto Supremo Hereos del Chaco“ vom 01. Mai 2006.

Der Erlass setzt den Willen des bolivianischen Volkes – ausgedrückt in einem Referendum vom Juli 2004 – um, wonach die Erdgasreserven Boliviens in erster Li- nie dem Bolivianischen Staat und seiner Bevölkerung zu Gute kommen sollen.

Trotz großen Ressourcenreichtums leben in Bolivien 70% der Landbevölkerung von weniger als einem US- Dollar am Tag. Bolivien ist ein klassisches Beispiel da- für, dass zur wirksamen Armutsbekämpfung grundle- gende Schritte zum Schutz eigener Märkte und Res- sourcen nötig sind. Diese sind notwendig, um Armut wirksam zu bekämpfen, mehr Gerechtigkeit im Welt- handelssystem herzustellen und die Einhaltung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturellen Menschen- rechte (WSK-Rechte) zu gewährleisten.

Die BDKJ Hauptversammlung betont die Souveräni- tät der Nationen über ihre natürlichen Ressourcen und die Wichtigkeit ihres Schutzes vor Ausbeutung durch internationale Konzerne, von der gerade die ärmsten Länder betroffen sind. Auch wenn „Ver- staatlichungen“ kritisch zu betrachten sind, begrüßt der BDKJ diese Initiative des bolivianischen Staates, die einen wichtigen Schritt darstellt, um die Situation des Landes zu verbessern.

Der BDKJ-Bundesvorstand wird die Umsetzung des Erlasses, an der sowohl die bolivianische Regierung, als auch die ausländischen Unternehmen und deren Herkunftsstaaten beteiligt sind, kritisch verfolgen.

Die Verhandlungen sowie die „Verstaatlichung“ müs- sen das ausschließliche Ziel haben, der breiten Bevöl- kerung in Bolivien und der Armutsbekämpfung zu dienen.

Mit der bolivianischen Bischofskonferenz unter- streicht der BDKJ die Bedeutung dieser Entschei- dung für das Gemeinwohl und sieht die Notwendig- keit einer klugen politischen Umsetzung des Dekrets.

Die Bolivianischen Bischöfe schreiben im Abschluss- dokument ihrer am 3. Mai zu Ende gegangen Vollver- sammlung: „Am 1. Mai hat die Regierung eine wirt- schaftliche und soziale Entscheidung getroffen, die

das Leben und die Zukunft des Landes bestimmt: die Verstaatlichung der Erdgas- und Erdölvorkommen.

Diese neue Regelung möge die Erfüllung des Volkswil- lens sein, welcher sich v.a. im Referendum Juli 2004 ausgedrückt hat. Wir vertrauen darauf, dass diese Maßnahme in einem Rahmen der Gleichheit und Ge- rechtigkeit durchgeführt wird, ohne dass Korruption und eine schlechte Administration der staatlichen Firmen, so wie wir es aus der Vergangenheit kennen, ins Spiel kommen. Mögen die Gewinne dem Allge- meinwohl und allen Bereichen des Landes, in beson- derer Weise aber den Ärmsten und Wehrlosesten un- serer Gesellschaft zu Gute kommen.“

Auch die Deutsche Bundesregierung hat sich zur Ein- haltung der wirtschaftlichen, sozialen und kulturel- len Menschenrechte verpflichtet. Daher fordert die BDKJ-Hauptversammlung die Bundesregierung auf, die Umsetzung des Erlasses ohne wirtschaftliches Ei- geninteresse zu unterstützen, und auch im Rahmen der Europäischen Union darauf hinzuwirken, dass er der bolivianischen Bevölkerung und der Armutsbe- kämpfung dient.

Mitte Mai 2006 findet in Wien der EU-Lateinamerika- gipfel statt, bei dem Staats- und Regierungschefs aus beiden Regionen zusammenkommen. Die BDKJ Hauptversammlung fordert die Bundesregierung auf, im Rahmen ihrer wirtschaftlichen und entwicklungs- politischen Zusammenarbeit, auch zu diesem Anlass die Demokratisierungs- und wirtschaftlichen Ent- wicklungsprozesse in den lateinamerikanischen Län- dern zu unterstützen.

Der sensible Aufbau nachhaltiger und fairer Wirt- schaftsbeziehungen ist für die ärmsten Ländern ohne ein gerechtes Weltwirtschaftssystem nicht zu leisten.

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