Antonin Artaud
sein Leben und seine Theatertheorie
Eine Präsentation von Hannah Barthmes
im Rahmen der Lehrveranstaltung „Tanz- und Theatergeschichte“
2. Semester
Antonin Artaud - Biografie
• * 4. September 1896 in Marseille
• Französischer Theatertheoretiker, Poet und Schauspieler
• Erkrankt mit fünf Jahren an Meningitis (Hirnhautentzündung)
• Durch seine Krankheit nimmt er starke Medikamente, von denen er ein leben lang abhängig wird
• 1921 erste Engagements als Schauspieler und Schauspiellehre bei Charles Dullin
• durchschlagender Erfolg bleibt aus
• 1924 schließt er sich der Surrealistischen Bewegung an
• 1926 eröffnet er das Théâtre Alfred Jarry, muss es aber nach zwei Jahren wieder schließen
• Artaud bewegt sich zwischen Erfolg und Skandal
• 1938 erscheint sein Werk Le théâtre et son double (Das Theater und sein Double)
•Das Theater der Grausamkeit
• Artaud bewegt sich ein Leben lang zwischen Krankheit, seinen Theorien und der Kunst
• †4.März 1948
Artauds Definition von Theater und Gesellschaft
• herkömmliches Theater lehnt Artaud ab
• Theater als Medium, die Gesellschaft zu verändern
„Das Theater ist der einzige Ort auf der Welt und das letzte umfassende Mittel, das uns noch verbleibt, den Organismus direkt zu erreichen und in Zeiten der Neurose und der niederen Sinnlichkeit wie
derjenigen, in der wir gründeln, diese niedere Sinnlichkeit durch körperliche Mittel zu attackieren, denen sie nicht widerstehen wird.“ (Antonin Artaud, 933) Artaud, Antonin: Das Theater und sein Double. S.86
• Weg von der dominanten Textsprache, hin zu einer neuen, spezifischen Theatersprache
• konkrete Zeichengebungen, jede Symbolik steht für etwas ganz bestimmtes
Das Theater und sein Double
• Was ist das spezifische am Theater?
• Anfang des 20. Jahrhunderts, eine Zeit des Umbruchs
• Avantgarde-Theater beginnt konventionelles Theater in Frage zu stellen
• Welche Bedeutung hat das Theater für die Gesellschaft?
• 1938 veröffentlicht Artaud sein Werk Le théâtre et son double
(Das Theater und sein Double)
• darin enthalten seine Theorie des Theaters der Grausamkeit
Artauds Theatertheorie – Das Theater der Grausamkeit
• Artauds Idealvorstellung von Theater
• seine Definition von Grausamkeit: „die tiefe Grausamkeit der menschlichen Existenz“
• Die Theateraufführung als tiefgehende Grenzerfahrung
• verschiedene Elemente als entscheidende Faktoren
• ein metaphysisches, mythisches Theater, in dem primär das hervorrufen von Gefühlen im Vordergrund steht
• Jedes Element auf der Bühne (z.B. Körperhaltung, Requisite, Musik) unterliegt einer genau bestimmten Symbolik
• die Bühne als solches ist nicht mehr existent, die Idee eines Raumes, in dem die Grenzen zwischen Publikum und Schauspieler*innen verschwimmen
Anwendung und Auswirkung
• zu Lebzeiten kann Artaud seine Theorie nie verwirklichen
• die heutige Wirkung geht daher von seinen theoretischen Schriften aus, sowohl dem Mythos seines Lebens
• Wiederentdeckung seiner Schriften vor allem in den 60ern
• Brecht und Artaud als gegensätzliche Pole des 20.Jahrhunderts
• Auswirkung auf die heutige Performance, Aktionskunst und das Happening
• Artauds Theorien hinterlassen einen großen Einfluss
• Seine Theorien bleiben dennoch ein Stück Mythos