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Vom Klassen-PC zur vernetzten Schule

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Academic year: 2022

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Vom Klassen-PC zur vernetzten Schule

In der Adolf-Clarenbach-Schule, einer zweizügigen Grundschule in Remscheid- Lüttringhausen arbeiten wir bereits seit mehreren Jahren mit Computern im Un- terricht. Der lange Weg vom ersten PC bis zur vernetzten Schule stellte uns vor viele Schwierigkeiten und Probleme auf verschiedenen Ebenen. Mit diesem Erfahrungsbericht möchten wir anderen Schulen, die sich auf den Weg zur Entwicklung ihres Medienkonzeptes machen, helfen Fehlentwicklungen zu ver- meiden. Er soll aber auch vor allem besonders kleinen Grundschulen Mut ma- chen, die medienpädagogische Arbeit zu beginnen bzw. voranzutreiben.

Im Folgenden stelle ich zunächst die fortschreitende technische Ausstattung unserer Schule dar. Dabei wird immer wieder deutlich werden, dass eine Schu- le ohne Sponsoring nicht mehr auskommen kann. Anschließend gehe ich auf die Einführung des Computers im gesamten Kollegium ein. Durch die positive Einstellung des Kollegiums dem neuen Medium gegenüber ergeben sich vielfäl- tige unterrichtliche Einsatzmöglichkeiten, die den Schwerpunkt des dritten Teils dieses Berichtes bilden. Dabei ist es dem Kollegium stets wichtig, dass der Ein- satz des Computers im Unterricht einen „Mehrwert“ für die Kinder bietet. Die von uns gesammelten Erfahrungen bilden die Grundlage für das medienpäda- gogische Konzept in unserem Schulprogramm. Diese Aspekte sind im letzten Abschnitt dieses Berichtes abgedruckt, um eine Möglichkeit der Gestaltung des Schulprogrammes aufzuzeigen.

I Die fortschreitende technische Ausstattung

Die Startphase

In der festen Überzeugung, dass der Computer auch in der Grundschule als Medium im Unterricht sinnvoll eingesetzt werden kann und unter allen anderen Lehr- und Lernmedien sogar einen „Mehrwert“ in bestimmten Bereichen besitzt, bat ich Eltern, Firmen und ortsansässige Banken um Computer-Spenden. Da- durch bekamen wir im Jahre 1997 die ersten 386er Computer an die Adolf- Clarenbach-Schule. Sie wurden von den Kindern mit Begeisterung angenom- men, waren sie doch zum damaligen Zeitpunkt ein un- und außergewöhnliches Medium in der Grundschule, praktisch eine „kleine technische Sensation“. Die Kinder nutzten sie, um ihre ersten Texte in einer Textverarbeitung festzuhalten.

Das Ausdrucken geschah über einen 9-Nadeldrucker, begleitet von ohrenbe- täubendem Rattern - dennoch: die Technik und „ihre Möglichkeiten“ faszinierte die Kinder und sie hingen ihre ersten fehlerfreien Ausdrucke voller Stolz an die Klassen-Pinnwand.

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In den folgenden recht unterschiedlichen Lernbereichen setzten wir den Com- puter damals ein:

• als Schreibwerkzeug zur Textgestaltung und zum Lehrgang „Lesen durch Schreiben“ nach Reichen, für die Klassenlektüre und die Schülerzeitung

• als Übungswerkzeug in der Frei- und Wochenplanarbeit, aber auch zum Spielen

• als Werkzeug zur individuellen Förderung

• als Werkzeug zur eigenständigen Erarbeitung neuer Aufgabengebiete.

Meilensteine auf dem Weg zum Medieneinsatz

1998 wurde unsere Schulhomepage (www.aclarenbach.de) erstellt, die in erster Linie die Schule, die Elternschaft und die schulische Arbeit der Kolleginnen und der Kinder präsentieren sollte.

Die rasante Entwicklung im Computermarkt führte zu neuen Ansprüchen im Rahmen unseres Unterrichts, sodass die ersten Farbmonitore über Spenden der Eltern und der Industrie ihren Weg in die Schule fanden.

Da die angebotenen Lehr- und Lernprogramme immer mehr auditive Elemente enthielten, waren wir gezwungen die vorhandenen 286er und 386er PCs - falls möglich - mit neuer Hardware aufzurüsten. Soundkarten wurden eingebaut und Speicherbausteine ergänzt.

Neben den Problemen mit der Hardware ergaben sich aufgrund der stetig wachsenden Anzahl der Computer (20 - 30) grundsätzliche Fragen nach den Basis-Lizenzen für das Betriebssystem eines jeden Rechners.

Leider hatten uns die meisten Spender ihre MS-Betriebssystem-Lizenz nicht zusammen mit dem PC gespendet. Also mussten wir für viel Geld noch ent- sprechende Lizenzen für die Schule kaufen. Um den hohen Lizenzkosten des Microsoft-Office-Paketes zu entgehen, schafften wir Staroffice (damaliges An-

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gebot des örtlichen Medienzentrums Remscheid für 1 DM/Lizenz) an und setz- ten es ein.

Der 9-Nadeldrucker wich dem 12-Nadeldrucker, dem 24-Nadeldrucker und die- ser letztendlich dem „preiswerten“ (und leisen) Tintenstrahldrucker, den sich einige Klassen (nach Beschluss der Klassenpflegschaft) aus der Klassenkasse anschafften.

Unser erstes Netzwerk

Nachdem wir 1999 bei den Netdays NRW einen Geldpreis von 1.000 DM ge- wonnen hatten, für den wir uns eine Digitalkamera kauften, erhielten wir von einer großen Autofirma noch ein tolles Geschenk: 20 Pentium I Rechner mit 17“-Monitoren. Alle Rechner waren in einem Firmennetz gelaufen; was also bot sich eher an, als sie wieder zu einem Netzwerk zusammenzuknüpfen?

Gemeinsam mit dem Vater eines Schülers, dem ich hier ausdrücklich für seinen unglaublichen Einsatz zum Wohle unserer Kinder und Schule herzlich danke, machten wir uns an die Arbeit ein Linux-Netzwerk aufzubauen. Tage, Wochen und Monate hat diese Arbeit gedauert und unendlich viel Freizeit verschlungen - aber mit Hilfe des Vaters hatten wir es geschafft: unser Linux-Netzwerk funktio- nierte. Die Kinder konnten nun von jedem der zwölf Arbeitsplätze über den Ser- ver ins Internet und wir nutzten den Raum ebenfalls zur Fortbildung von Lehre- rinnen und Lehrern.

Organisatorische Probleme

Die fortschreitende Entwicklung im Bereich der Computertechnologie stellte unsere Schule immer wieder vor das Problem, dass die Mindestanforderungen verschiedener Lernsoftware-Anbieter und ihrer „Schul-Produkte“ mit unserer technischen Ausstattung nicht „kompatibel“ waren und sind. Das heißt: wir lie- fen und laufen mit unseren gespendeten Computern ständig den Möglichkeiten moderner Software hinterher, obwohl wir unglaublich viel Zeit investiert hatten, um die Computer auf- und umzurüsten und zu warten.

So wurde die Summe der gespendeten und schließlich nicht mehr brauchbaren Computer für uns zum ernsten Problem: wir waren zur billigen „Entsorgungssta-

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tion“ für Industrie und Elternhaus geworden! Die Stadt Remscheid half uns schließlich, diesen Sondermüll kostenlos zu entsorgen.

Aus diesen Erfahrungen mit der technischen Ausstattung ergeben sich grundle- gende Probleme, die es an jeder Schule zu lösen gilt:

Um Computer im Unterricht einsetzen zu können, müssen sie administriert wer- den. Jede Schule braucht einen fachkompetenten Administrator, der nicht un- bedingt ein Mitglied des Kollegiums sein sollte. Denn Lehrerinnen und Lehrer sind für den Unterricht ausgebildet, nicht für Administrationsaufgaben! Die War- tung von Computern in der Schule ist sehr zeitaufwändig. Auch die Installation und das Aktualisieren von Software benötigt mehr Zeit als erwartet.

Die folgenden Aufgaben, zumeist neu für Schulen, fallen ebenfalls an:

• Funktion und Sicherheit der Rechner überprüfen - evtl. Hardwareelemente wie z. B. Soundkarte, CD-ROM-Laufwerk einrichten

• Netzwerkfähigkeit herstellen: Netzwerk-Karte einbauen und installieren

• Internetfähigkeit herstellen: ISDN-Karte einbauen und installieren

• DFÜ-Verbindung einrichten

• notwendige Lehr- und Lernprogramme kaufen und installieren. Dabei auf Lizenzrechte (Einzelplatz-, Klassen- oder Schullizenz) achten

• Sponsoren suchen (evtl. Grundlizenz ersteigern unter www.ebay.de).

Der aktuelle Stand

Im Jahr 2000 nahmen wir wieder an den Netdays NRW teil und unser multime- dialer Internet-Beitrag1 errang den ersten Platz, d. h. wir erhielten 16 neue Mul- timedia-PCs, einen neuen Server und einen Partnerschulen-Vertrag mit Micro- soft. Damit haben wir ein multimediafähiges Netz aufgebaut und gleichzeitig vier Klassen unserer Schule ans Internet angeschlossen. Dazu verfügen wir nun über die Lizenzen vieler Microsoftprogramme.

Bei den Problemen der Stromversorgung und der Verkabelung der Räume ha- ben uns die Fachämter der Stadt Remscheid schnell und unbürokratisch gehol- fen.

Die alten PCs, die vorher im Netz liefen, verrichten nun in allen acht Klassen ihren Dienst in den Medienecken. Sie ermöglichen den Kolleginnen einen einfa- chen und unkomplizierten Zugriff auf Standard-Software wie z. B. Word. Die Kinder können weiterhin im Zuge der Wochenplanarbeit, in Phasen der Freiar- beit oder im normalen differenzierten Unterricht ihre kleinen Sach- oder Phanta- sie-Texte direkt in die Computer tippen oder mit Multimedia-CD-ROMs recher-

1 „Vom Raben der anders war“; siehe auf unserer Schulhomepage unter: www.aclarenbach.de sowie in „Computer und Unterricht, Heft 45, Seite 10ff.

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chieren, Zusatzangebote wahrnehmen oder in Einzelarbeit an den PCs speziell gefördert werden.

II. Die Einführung des Computereinsatzes im Kollegium

Die Schulleitung der Adolf-Clarenbach-Grundschule hatte es sich zum Ziel ge- setzt die Arbeit mit dem Computer im Kollegium einzuführen. Die Kolleginnen waren zunächst skeptisch und mussten zuerst einmal vom ganz persönlichen Nutzen des PCs für sie selbst überzeugt werden. Diese Anknüpfungspunkte ergaben sich in den Bereichen:

• Texterstellung

• Reproduktionsmöglichkeit

• Elternbriefe

• Tabellen

• Notenübersichten

• Arbeitsblätter.

Die sukzessive Einführung in die Erstellung der Zeugnisse per Computer wurde als vorteilhaft akzeptiert. Jede Kollegin erkannte, dass sie jederzeit alle aktuel- len Klassenlisten zur Hand hat. Mittlerweile schreiben alle Kolleginnen ihre Zeugnisse mit dem eingeführten Computerprogramm.

Mit der Einführung kleiner übersichtlicher DOS-Lernprogramme (z. B. Reichen, Rechenkönig, Spielekiste, Budenberg für 286er und 386er) wurden erste päda- gogische Möglichkeiten des Computereinsatzes vorgestellt und diskutiert. Da- nach wurde das Kollegium in gemeinsame Überlegungen zur Anschaffung ver- schiedener Programme mit eingebunden (z. B. GUT - ein Rechtschreibpro- gramm, Lernwerkstatt Mühlacker). Der Einsatz dieser Software wird jetzt evalu- iert.

Die Integration der Computer-Nutzung im Unterricht wurde schließlich auch im Schulprogramm verankert (siehe Abschnitt IV).

III. Der „Mehrwert“ der neuen Medien für den Unterricht

Aufgrund des großen Engagements des Kollegiums wird der Computer heute in seinen vielen Facetten im Unterricht eingesetzt, die über die eingangs erwähn- ten Einsatzbereiche weit hinausgehen:

• Recherchieren

Mein erstes Lexikon, Encarta oder über das Internet z. B. mit der Suchma- schine www.blinde-kuh.de

• Rechnen

mit dem Mathe-2000-Programm: Blitzrechnen

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• Schreiben, Malen und kreatives Gestalten

Reichen, Word, Excel, Mediator, Creative Writer, Lernwerkstatt Mühlacker, Frontpage, Paint

• Sichern des Grundwortschatzes und der Rechtschreibung GUT Rechtschreibprogramm in allen Klassen (ab Kl. 2)

• Erkunden

mit Löwenzahn, Meine erste Reise um die Welt

• Digital Fotografieren

mit der schuleigenen Kamera (Netdays-Gewinn 1999)

• Internet

in vier von acht Klassen und im PC-Raum (12 PCs) surfen, E-Mail-Kontakte aufnehmen, Homepage-Beiträge vorbereiten.

Für die oben genannten Einsatzmöglichkeiten sind Software-Lizenzen und die entsprechende Hardware im Klassenraum erforderlich.

Der Mehrwert für den Unterricht besteht vor allem in der Individualisierung des Unterrichts, sodass jedes Kind für sich abgestimmt lernen kann.

Ein Beispiel für den Mehrwert des Computers im Lernbereich Sprache findet sich hier: Die Kinder gestalten ihre Texte kreativ (Einsatz grafischer Elemente z. B. bei Anagrammen oder Elfchen, Ergänzung eigener Bilder, Fotos oder Zeichnungen) und können sie schließlich weltweit mittels Homepage über das Internet präsentieren. Auf diese Präsentation gibt es möglicherweise ein welt- weites außerschulisches Feedback und daran anschließend die Möglichkeit der intensiven Kommunikation via E-Mail.

Bezogen auf die Medienerziehung besteht das Ziel der Textproduktion in der Entwicklung und der Schulung von Informations- und Kommunikationskompe- tenz.

Wie die Kenntnis über die verschiedenen Medienarten gefördert werden kann, zeigen die folgenden Beispiele. Der Computer bietet den Kindern die Möglich- keit, neben dem Einsatz der analogen Tonaufnahme mit dem Kassettenrekor- der, über kleine Freeware-Programme ihre Stimme/Sprache auch digital aufzu- zeichnen. Kinder lernen einige der Möglichkeiten und Schwierigkeiten des digi- talen Schnittes kennen (Verfälschung der Aussage durch „Herausschneiden“

von Worten, Sätzen und/oder Gedanken und deren Einbau in völlig andere Sinnzusammenhänge) und handhaben (z. B. Verfälschung der Stimmlage durch Veränderung der Geschwindigkeit oder Simulation anderer Raumumge- bungen durch Hall und andere Effekte).

Wichtige Elemente im Unterricht sind die Handhabung und das Verstehen von technischem Gerät und dessen Produkten, z. B. bei der digitalen Fotografie. Die Arbeit mit Bildbearbeitungsprogrammen motiviert die Kinder, da sie die notwen- digen Schritte vom Foto bis zum JPG-Bild auf der Homepage miterleben kön-

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nen. Dabei lernen die Kinder ebenfalls die ersten Möglichkeiten der Bildver- fremdung bis hin zur Verfremdung/Verfälschung der Bildaussage (z. B. durch Fotomontage) kennen und anwenden. Ziel dieses Medieneinsatzes ist der an- satzweise Aufbau von kritischer Medienkompetenz.

Dies waren nur einige Aspekte, die den Mehrwert des Computers im Unterricht aufzeigen, aber sie geben einen Einblick über das, was bereits in der Grund- schule geleistet wird (weitere Punkte s. Abschnitt IV, Schulprogramm).

Da dem gesamten Kollegium die Medienerziehung sehr wichtig geworden ist, haben wir dem medienpädagogischen Konzept in unserem Schulprogramm einen gewichtigen Platz eingeräumt, wie im abschließenden Abschnitt deutlich wird. Hervorzuheben ist an dieser Stelle, dass dies der momentane Stand unse- res Schulprogrammes ist; wir arbeiten medienpädagogisch weiter und so wer- den sich Änderungen als notwendig erweisen.

IV Neue Medien im Schulprogramm der GGS Adolf Clarenbach

Anmerkung: In diesem Abschnitt sind die medienpädagogischen Aussagen aus dem Schulprogramm der GGS Adolf Clarenbach zusammengefasst. Der voll- ständige Text ist demnächst nachzulesen unter www.aclarenbach.de.

Wenn wir als Grundschule die Kinder da abholen wollen, wo sie stehen, so müssen wir heute die mediale Ausstattung der Kinderzimmer wahrnehmen:

Walkman, Discman, Gameboy, Computer ... sind dort Realität!

Wir als Grundschule wollen für Chancengleichheit sorgen und allen Kindern eine grundlegende Medien-, Informations- und Kommunikationskompetenz ver- mitteln.

Dies wollen wir nicht kommerziellen Anbietern als „Nebenschulen“ überlassen, dies wollen wir selber tun.

Wir wollen und werden nicht auf Primärerfahrungen der Kinder verzichten, müssen uns aber auf der anderen Seite dem Einsatz neuer Medien und deren sinnvoller Nutzung öffnen.

Wir wissen um die Problematik, dass Kinder vielfach ihre Freizeit passiv vor den Bildschirmen (gleich ob PC oder Fernsehen) zubringen, und werden dem päda- gogisch entgegentreten (z. B. durch Bewegungselemente im Schulalltag); den- noch wollen wir Kindern zeigen, wie sie das Medium „Computer" und/oder „In- ternet“ eigenverantwortlich als ein Medium unter allen anderen sinnvoll gezielt nutzen können, um damit Dokumentationen, Präsentationen und Kommunikati- on herstellen und erleben zu können. (...)

Was wir erreichen wollen, ist die (Weiter-) Entwicklung von Medienkompetenz, wobei Informationskompetenz durch Medien und Kommunikationskompetenz besonders hervorgehoben werden. Der Computer ist ein Medium an unserer Schule; in welcher Weise wir ihn einsetzen, zeigen die folgenden Abschnitte.

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Geeignete, pädagogisch gestaltete Software

• bietet sowohl in Mathematik als auch in Sprache völlig neue Möglichkeiten einer umfassenden individuellen Fehlerdiagnose sowie einer gezielten In- tervention (Fördermaßnahmen, Stützkurse, Übungsangebote)

− Kinder können mit Lern-, Förder-, Stütz- und Übeprogrammen nach ih- rem jeweils individuellen Lernstand üben, Gelerntes sichern und anwen- den sowie Neues dazu lernen.

• bietet neue Möglichkeiten eines selbstgesteuerten und selbstbestimmten Lernens und einer Informationsbeschaffung, die das Selbstbewusstsein stärken und in zukünftige Formen lebenslangen Lernens einführen (...)

− Kinder sollen dazu angeleitet werden, sich mit Hilfe von CD-ROMs selbstständig Informationen zu besorgen, die sie für unterrichtliche Anlie- gen oder zur Ausführung ihrer Hausaufgaben benötigen.

• eröffnet neue Möglichkeiten des kooperierenden Arbeitens und Lernens (Partnerarbeit, Schreibkonferenzen, Gruppenarbeit etc.)

− Kinder können miteinander am Computer Texte erstellen, Schreibkonfe- renzen abhalten, sowie kleinere Werke (Gedichte, Klassenzeitung) zusammenstellen, aber auch miteinander im Spiel wettstreiten.

Das komfortable Schreibwerkzeug „Textverarbeitung“

• erleichtert durch Entzerrung der Schreibkomponenten den Schreiblernpro- zess

− Kinder können mit Hilfe von Textverarbeitungsprogrammen Erfahrungen im Schreiben am Computer machen. Sie setzen wie in der Druckerei je- weils einen Buchstaben an den anderen, der Wortaufbau ereignet sich vor ihren Augen auf dem Bildschirm und ist jederzeit ausdruckbar. Ne- benher lernen sie Tastatur und Maus kennen und handhaben.

• eröffnet die Möglichkeit zu völlig neuen Schreibformen; weist unerbittlich auf Rechtschreibfehler hin

− Kinder können mit Hilfe von Textverarbeitungsprogrammen beim Schrei- ben Fehler erkennen und mit Hilfe des Dudens korrigieren und anschlie- ßend kontrollieren. Sie können aber auch ihren Text durch Schriftwahl, Größe u. v. a. m. kreativ gestalten.

• nimmt Schreibfehlern den negativen und endgültigen Charakter

− Kinder können ihre Texte so oft überarbeiten, bis diesen niemand mehr die vielleicht fehlerhafte Urform ansieht. Kinder- und Erwachsenen-Text sind nicht mehr zu unterscheiden.

• erlaubt die spurenlose Korrektur und zeitlich unbegrenzte Überarbeitung der Texte

− Kinder korrigieren ihre Texte ohne dass man diesen dies ansehen kann, es gibt keine Radier- oder Tintenkillerspur mehr.

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• eröffnet Kindern die Möglichkeiten zu vielfältigen typografischen Experimen- ten

− vielfältige Schriftarten reizen die Kinder zu Experimenten mit ihren Tex- ten.

• führt zu hoher und dauerhafter Schreibmotivation bei Jungen wie bei Mäd- chen

− Kinder arbeiten sehr ausdauernd und konzentriert am Computer.

• ermöglicht die „sprechende Schrift“ mit simultaner Darstellung von Phonem und Graphem (Verbindung zu „Lesen durch Schreiben“; Schreibhören, Hö- ren-Lesen-Korrigieren)

− Kinder können in der Eingangsphase bei guten Programmen auf guten Computern fünfmal schneller und besser lesen lernen! Der Wortauf- und -abbau ereignet sich nicht nur visuell sondern auch akustisch (z. B. durch sprechende Anlauttabellen!).

Einfache Mal-, Zeichen-, Grafik- und Bildbearbeitungsprogramme

• ermöglichen Zeichnen und Malen

• lassen fremde Bildvorlagen umgestalten

• bieten an, Bilder zu bearbeiten und in Texte einzufügen

• lassen Comics gestalten und kleine Animationen und Präsentationen erstel- len

• bieten die Möglichkeit, immer wieder die angebliche „reale Abbildung“ zu hinterfragen und ihrer Manipulation auf die Spur zu kommen (Medienkom- petenz zu fördern)

• und die Nutzung eines Scanners bieten vielfältige Gestaltungsmöglichkeiten (Einscannen eigener Produkte zur Publikation und/oder Präsentation)

− Kinder scannen ihre Unterrichtsergebnisse, Bilder o. ä. ein und bereiten die Bilder auf: Größe, Farbe, Helligkeit, Kontrast und speichern sie ab.

Sie verwenden sie später in Texten oder Präsentationen für den Unter- richt oder für die Homepage

• und die digitale Kamera (Festhalten verschiedenster Momente des Schulle- bens sowie von Ausschnitten von Unterricht zur Publikation und/oder Prä- sentation) ermöglichen ein Kennenlernen neuer Medien, neuer Methoden der Dokumentation und gleichzeitig (gemeinsam mit Bildbearbeitungspro- grammen) den Aufbau von Kenntnissen über Möglichkeiten der „Beeinflus- sung von Darstellungen der Wirklichkeit“. Dies dient in besonderer Weise der Schulung von Medienkompetenz

− Kinder lernen den Unterschied zwischen normaler und digitaler Fotogra- fie kennen, indem sie Fotos machen und diese in den PC übertragen und dort mit einem Bildbearbeitungsprogramm bearbeiten (Farbe, Größe, Ausschnitt, Effekte, u. v. a. m.)

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Die Anbindung ans Internet

• ermöglicht eine Öffnung der Schule nach außen in ungeahntem Ausmaß

− Kinder können in die Welt hinaus„sehen“.

• bietet Kindern einen absolut kommunikativen Schreibanlass (E-Mail) und eröffnet ihnen eine Horizonterweiterung und den kommunikativen Aus- tausch mit anderen Kindern, Schulen, Ländern, Sprachen, nationalen Be- sonderheiten etc.

− Kinder können mit anderen Schulen, Klassen, Kindern (vielleicht auch mit Kindern anderer Länder) Kontakt aufnehmen, sich gegenseitig Aufgaben stellen, Meinungen austauschen oder sich einfach „elektronische Briefe“

schreiben.

• bietet Kindern die Chance einer weltweiten Darstellung „ihrer“ Schule, „ih- res“ Unterrichts, „ihrer“ Ideen, Vorstellungen und Wünsche; stellt sie in glei- chem Maße aber auch einer weltweiten Verantwortung und Kritik gegenüber (Homepage)

− Kinder lernen, wie sie Texte und Bilder (vielleicht auch einmal Töne) ins Netz stellen. Sie nehmen Antworten, Anregungen oder Kritik zur Home- page mittels E-Mail entgegen und beantworten diese.

• lehrt Kinder, Ergebnisse aus ihrem Unterricht öffentlichkeitswirksam aufzu- bereiten und informativ, ansprechend auf die Homepage und ins Netz zu stellen

• bietet den Kindern eine ungeahnte Informationsfülle, macht aber auch deut- lich, wie wichtig es ist, die Qualität der Informationen zu prüfen und zu ge- wichten (Informationskompetenz zu entwickeln)

− Kinder lernen „Kinder-Suchmaschinen“ kennen und anwenden. Sie ma- chen erste Versuche mit den üblichen Suchmaschinen.

• und die Nutzung der verschiedenen Internet-Dienste (E-Mail, Chat, News- Groups, Surfen zur Informationsbeschaffung) schult Kinder „so nebenher“

im Umgang mit einem Kommunikationsmedium der Zukunft, welches für sie von existentieller Bedeutung sein wird (Kommunikationskompetenz erwei- tern).

V. Zusammenfassung

In der abgebildeten Mindmap-Darstellung habe ich versucht, alle die Elemente aufzuführen, die uns seit Beginn der Computerarbeit zum einen auf dem techni- schen Sektor und zum anderen auf dem pädagogischen Sektor beschäftigt ha- ben. Ich möchte hiermit deutlich machen, welche Fülle von interdependenten Einzelentscheidungen und Überlegungen zu tätigen sind, will man die neuen Medien verantwortungsvoll und zugleich ökonomisch im Schulalltag verankern.

Mit dem einfachen T-Online-Anschluss ist es eben noch lange nicht getan.

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Die Schulleitung und/oder die verantwortlichen IT-Beauftragten müssen die ge- samte Komplexität der wechselseitigen Abhängigkeiten im Auge haben, wollen sie konkret handeln und Fehlentscheidungen vermeiden.

Dabei bleiben in vielen Fällen die folgenden Fragen offen:

• Wer bezahlt die Hardware?

• Welche Software ist wirklich für unseren Schulalltag geeignet und wer zahlt sie (Schullizenzen oder Stadtlizenzen!)?

• Wie lässt sich eine Vernetzung innerhalb der Schule und dann stadtweit und schulübergreifend realisieren?

• Wer stellt/gewährleistet den First-Level-Support und wer zahlt ihn?

Meiner Ansicht nach ermöglicht die nachfolgende Grafik eine gute Synopse al- ler konstituierenden Elemente.

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