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GRUNDLAGEN DER KOMMUNIKATION -TEIL 1-

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GRUNDLAGEN DER

KOMMUNIKATION -TEIL 1-

Monique Engelhardt

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ii

Grundlagen der Kommunikation

BEGRIFFSDEFINITION ... 1

VERSCHIEDENE KOMMUNIKATIONSMODELLE ... 5

MENSCHEN, DIE SICH MIT DER KOMMUNIKATION BESCHÄFTIGT HABEN. 6 PAUL WATZLAWICK ... 6

FRIEDEMANN SCHULZ ... 7

SIGMUND FREUD ... 7

ERIC BERNE ... 8

CLAUDE ELWOOD SHANNON ... 8

WARREN WEAVER ... 9

DAS KOMMUNIKATIONSMODELL VON PAUL WATZLAWICK ... 9

VERSCHIEDENE KOMMUNIKATIONSMODELLE ... 14

SCHULZ VON THUN ... 14

SIGMUND FREUD &PAUL WATZLAWICK... 16

ERIC BERNE ... 18

CLAUDE SHANNON &WARREN WEAVER ... 20

KOMMUNIKATIONSSTÖRUNGEN ... 22

FALLBEISPIEL ... 22

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BEGRIFFSDEFINITION

Verständigung untereinander; zwischenmenschlicher Verkehr besonders mit Hilfe von Sprache und Zeichen

Wenn Sie an Fort- und Weiterbildungen teilnehmen, werden Sie sehr häufig mit dem 4 Ohren Modell in Kontakt kommen. Dieses Modell ist das am häufigsten genutzten Modell, im Bereich der Kommunikation. Hier wird durch die verschiedenen Bereiche sehr schön dargestellt, wie umfangreich das Thema ist und auch die Wahrnehmung der unterschiedlichen Gesprächsteilnehmer sein kann.

Die Frage, die hier am häufigsten gestellt werden lautet tatsächlich,

…wie nah bin ich einem Menschen,

… wie vertraut ist er mir,

… kann ich mit ihm über alles sprechen?

Sie werden jetzt schon zustimmen, wenn ich sage, Sie sprechen mit einem Vorgesetzten „anders“, als mit Ihrem Partner /-in oder Kollegen / -in. Genau

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diese Unterschiede können wir anhand des hier eingefügten Modells deutlich erkennen.

Da es nicht nur das Modell von Schulz von Thun genutzt wird, werden wir im Verlauf auch noch auf viele verschiedene Modelle eingehen. Aber lassen Sie uns zu Beginn einmal genauer auf das Modell von Schulz von Thun schauen.

Der deutsche Psychologe und Kommunikationswissenschaftler Friedemann Schulz von Thun hat das Kommunikationsmodell der 4 Ohren, das sog. „4- Ohren-Modell“ entwickelt.

→ An einer Kommunikation sind ein Sender und ein Empfänger beteiligt.

→ Die Kernaussage von Schulz von Thun lautet:

„Jeder Sender verschickt eine Nachricht mit 4 Seiten“ gleichzeitig an den Empfänger.

„Jeder Sender verschickt eine Nachricht mit 4 Seiten“ gleichzeitig an den Empfänger.

Diese Aussage können wir anhand des hier eingefügten Bildes schön erklären.

Schauen Sie sich das Bild an. Die 4 Seiten sind hier farblich dargestellt. Sie haben:

Die Selbstauskunft

Die Sachebene

"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-SA

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Die Apell Seite

Die Beziehungsseite

Erinnern Sie sich noch an unsere vorhin gestellten Fragen?

…wie nah bin ich einem Menschen,

… wie vertraut ist er mir,

… kann ich mit ihm über alles sprechen?

Je nachdem, welche Aussage getroffen wird, ist die Aufnahme der Informationen unterschiedlich. Überlegen Sie sich mal folgendes hierzu. Sie sind mit Ihrem Partner / Partnerin oder Freund / Freundin in einem Geschäft und ziehen verschiedene Kleidungsstücke an. Der Verkäufer kommt hinzu, mustert Sie und sagt: „…fühlen Sie sich in der Kleidung wirklich wohl? Also ich würde an Ihrer Stelle mindestens eine Nummer größer nehmen…!“ Welche Reaktionen werden gerade in Ihnen ausgelöst. Vielleicht kennt der ein oder andere eine solche Situation, vielleicht hat der ein oder andere so etwas schon erlebt?

Wir überlegen weiter… Nicht der Verkäufer hat das zu Ihnen gesagt, sondern Ihr Partner / Partnerin oder Freund / Freundin sagt: „…Du, ich glaube, Du solltest eine andere Größe probieren, was meinst Du?“ Wie ist jetzt die Auffassung, darf das sein?

Sie können mir sicherlich zustimmen, wenn ich vorsichtig behaupte, dass ein Mensch, der mir nahesteht, solche Dinge eher äußern darf, als ein Mensch, der mir total fremd ist!?!

Genau hier setzen die 4 Seiten an, dass wir sofort zum Nachdenken kommen, und uns überlegen:

… was will uns dieser Mensch, den wir nicht kennen, damit sagen?

… wieso sagt er sowas?

… was glaubt er, wer er ist, dass er mir sowas sagt?

… hätte er auch „freundlicher“ sagen können, was glaubt der denn…?

Sie sehen, allein das gesprochene Wort stellt viele Fragen auf!

Wer sagt es?

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Wann sagt er es?

In welcher Beziehung stehe ich zum ihm

Welchen Kontakt haben wir zusammen

Schauen Sie sich nachfolgend ein Fallbeispiel zu dem Bereich

„Kommunikation“ an. Lassen Sie uns danach gemeinsam Fragen beantworten.

Fallbeispiel „Frau Beyer“ Die Patientin Frau Ingrid Beyer kommt auf die Station C1 zur OP. Es ist 7.45 Uhr, Frau Beyer war jedoch bereits um 07:00 Uhr einbestellt, da die OP gegen 08:00 Uhr angesetzt ist. Die Stationsleitung begrüßt die Patientin: „Ah, guten Tag. Sie müssen Frau Beyer sein. Sie sollten doch schon um sieben hier sein! Jetzt aber schnell! Ziehen Sie sich bitte aus, Schwester Melanie wird gleich zu Ihnen kommen und Sie in den OP-Saal fahren!“ „Wir sind im Stau gestanden“, sagt Frau Beyer. Die Stationsleitung sagt: „Wir müssen uns leider an den OP-Plan halten, um die Abläufe nicht durcheinander zu bringen. Wenn wir uns beeilen, kommen Sie noch dran. Der Eingriff kann heute sonst leider nicht mehr erfolgen.“ Frau Beyer: „Kann ich mich noch frisch machen?“ Die Stationsleitung: „Tut mir leid, dann hätten Sie früher kommen sollen. Unten spielt das doch sowieso keine Rolle!“ Dann dreht sie sich weg und geht. Nach ca. 10 Minuten kommt Schwester Melanie wieder zu Frau Beyer. Diese sitzt unbeweglich und vollständig bekleidet auf dem Stuhl neben ihrem Krankenhausbett. (Thieme Verlag)

Fragestellung:

Offensichtlich hat die Kommunikation zwischen der Stationsleitung und der Patientin Frau Beyer nicht funktioniert. Woran könnte dies gelegen haben?

Vielleicht haben Sie hierzu den ein oder anderen Tipp, vielleicht haben Sie so etwas schon einmal erlebt. Das sind häufig Situationen, die im Unterbewusstsein durchgeführt werden und durch Menschen durchgeführt werden, vielleicht ohne, dass sie sich etwas dabei denken. Routine verändert den Tagesablauf, durch Routine übernehmen wir „Standards“ und „verfallen“ in eine solche Abfolge das Gespräch.

Jeder kann sich für sich selbst hierzu Gedanken machen, ob er diese Routine im Alltag haben möchte, oder einen Menschen immer als individuellen Menschen ansieht, der er ist.

Man sollte sich hierzu oftmals die Frage stellen:

„…wie möchte ich, das mit mir umgegangen wird…“

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„… wie möchte ich, dass man mit mir spricht…“

Erst dann wird deutlich, was man selbst haben möchte und man muss täglich an sich arbeiten, um nicht in eine „Routine“ zu verfallen.

VERSCHIEDENE

KOMMUNIKATIONSMODELLE

Kommunikation und Kommunikationsmodelle

Der Begriff der Kommunikation bezeichnet den wechselseitigen Austausch von

Gedanken

Sprache

Schrift

Bild

In Kommunikationsmodellen wird in Form eines Modells dargestellt, was in der Kommunikation zwischen Gesprächspartnern stattfindet.

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MENSCHEN, DIE SICH MIT DER KOMMUNIKATION

BESCHÄFTIGT HABEN

Ich möchte Ihnen nun die Menschen vorstellen, die sich „hinter“ den verschiedenen Modellen der Kommunikation befinden. Wenn man ein Bild zu den Modellen, bzw. zu den immer wiederkehrenden Namen hat, wird es vielleicht spielerisch nähergebracht und vermenschlicht.

Lassen Sie uns nun beginnen:

PAUL WATZLAWICK

Paul Watzlawick war ein österreichischer Kommunikationswissenschaftler, Psychotherapeut, Philosoph und Autor.

Er besaß zusätzlich die amerikanische Staatsbürgerschaft.

Geboren 25.07.1921 in Österreich Gestorben 31.03.2007 in Kalifornien

"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY

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Werke: The Language of Change (1978); The Situation is Hopeless, but not Serious; Pragmatics of human communication (1964) Bildung: Universtität Venedig

FRIEDEMANN SCHULZ

Friedemann Schulz von Thun ist ein deutscher Psychologe und Kommunikationswissenschaftler sowie Gründer des Schulz von Thun-Instituts für Kommunikation in Hamburg.

Geboren 06. 08.1944 in Soltau Werke Praxisberatung in Gruppe

SIGMUND FREUD

Sigmund Freud war ein österreichischer Neurophysiologe, Tiefenpsychologe, Kulturtheoretiker und Religionskritiker.

Er ist der Begründer der Psychoanalyse und gilt als einer der einflussreichsten Denker des 20. Jahrhunderts.

Geboren 06.05.1856 Gestorben 23.09.1939

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ERIC BERNE

Eric Berne war ein kanadisch-US-amerikanischer Psychiater.

Berne entwickelte die Transaktionsanalyse als psychotherapeutisches Verfahren, das er aus der Psychoanalyse ableitete.

Geboren 10.05.1910 in Kanada Gestorben 15.07.1970 in Kalifornien

CLAUDE ELWOOD SHANNON

Claude Elwood Shannon war ein US-amerikanischer Mathematiker und Elektrotechniker.

Er gilt als Begründer der Informationstheorie.

Geboren 30.04.1916 Gestorben 24.02.2001

"Dieses

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WARREN WEAVER

Warren Weaver war ein US-amerikanischer Mathematiker und Vater der maschinellen Übersetzung.

Zusammen mit Claude Shannon war er der Begründer der Informationstheorie.

Geboren 17.07.1894 Gestorben 24.11.1978

DAS KOMMUNIKATIONSMODELL VON PAUL WATZLAWICK

Paul Watzlawick hat in seinem Modell mehrere Axiome definiert.

•1. Axiom: Man kann nicht nicht kommunizieren.

Noch bevor man kommuniziert, hat der Gesprächspartner durch die Körpersprache einen Eindruck durch Stimme, Mimik, Gestik gewonnen.

Deshalb ist es wichtig, sich über die Wirkung bestimmter Körpersignale bewusst zu sein.

•2. Axiom: Kommunikation hat immer eine Inhaltsebene und Beziehungsebene.

Die Inhaltsebene umfasst den Sachinhalt der Kommunikation.

Die Beziehungsebene beschreibt die Beziehung vom Sender zum Empfänger.

•3. Axiom: Es gibt 2 verschiedenen Ebenen zwischen Gesprächspartnern:

"Dieses Foto" von Unbekannter Autor ist lizenziert gemäß CC BY-

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a) symmetrische Ebene (Geschäftspartner, Kollegen, Freunde, Lebenspartner)

b) komplementäre Ebene (Auftraggeber, Kunde, Chef, Angestellter)

Ich denke, um es einfacher für sich zu verstehen, werden wir hier auf ein plausibles Beispiel zurückgreifen. Sie werden leicht erkennen, dass es in sich erklärbar und schlüssig erscheint.

Stellen Sie sich folgendes vor, hierzu dient das „praktische Beispiel“

Praktisches Beispiel:

Eine Ehefrau beschwert sich, ihr Mann würde sich ständig zurückziehen. Der Mann jedoch weist darauf hin, dass er sich nur zurückziehe, weil seine Frau ständig an ihm herumnörgelt. Die Frau nörgelt also und der Mann zieht sich zurück. Weil er sich zurückzieht, nörgelt sie. Man sieht, dass es sich um einen Teufelskreis handelt.

Aus genau dem dargestellten „praktischen Beispiel“, können wir folgendes schlussfolgern:

Liegt eine Störung vor, nimmt einer der beiden Kommunikationspartner an, dass der andere die gleichen Informationen besäße wie er selbst.

Durch diese subjektive Wahrnehmung, passiert meistens dann auch genau das, was der gestörte Kommunikationspartner prophezeit hat (Ursache Wirkungs-Zusammenhang).

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Denn was genau passiert hier? Ein Teufelskreis entsteht! Sie sehen, anhand der bildlichen Darstellung, wie ein solcher Teufelskreis entsteht. Die Ehefrau zeigt deutlich ihre Wahrnehmung und nörgelt, bedingt durch das nörgeln zieht sich der Ehemann weiter zurück, daraufhin nörgelt die Ehefrau noch mehr, weil sie feststellt, das er sich weiter zurück zieht und nicht versteht… sie sehen und können sich selber erklären, was hier gerade passiert. Wie könnten Sie nun diesen Teufelskreis durchbrechen? Würde es hierzu eine Möglichkeit geben?

Der Volksmund hat hierfür verschiedene Sprüche / Verse, vielleicht kennen Sie den ein oder anderen:

„…der klüger gibt nach…“

„… nur dem redenden kann geholfen werden…“

„… Schweigen ist Gold…“

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Sicher kennen Sie noch viele mehr. Sie dienen dazu, um hier in diesem Beispiel deutlich machen zu können, was passiert wäre, wenn die Ehefrau

„aufgehört“ hätte zu nörgeln, was passiert wäre, wenn sie ihn ohne nörgeln auf ihre Wahrnehmung angesprochen hätte…

Hier erkennen Sie, was es im täglichen Umgang bedeutet, mit verschiedenen Charakteren in Kontakt zu kommen.

Wie geht man aufeinander zu,

Wie kann man das Gespräch suchen, ohne das Gegenüber abzuschrecken

Wie drücke ich mich am besten aus

Was darf ich / soll ich / muss ich meinem Gegenüber sagen

Zur Erklärung / Zur Verständigung

Ich habe in einer Einrichtung eine Fort- / Weiterbildung gegeben, in der ich zu Beginn der Fort- / Weiterbildung durch den Leiter des Hauses einmal durch die Einrichtung geführt wurde, um mir ein persönliches Bild der Einrichtung schaffen zu können. Sie müssen sich diese Einrichtung wie folgt vorstellen:

Der Teppichboden in den Gängen und den Zimmern waren sehr weich, sie nahmen die Schrittfolge des Ganges förmlich auf, es war, als würde man sich lautlos durch die Flure bewegen.

Die Zimmer waren lichtdurchflutet, hell, freundlich und jeder Gast des Hauses durfte private Gegenstände mit in die Einrichtung bringen.

Es gab sehr viele Angebote für die Gäste, der Betreuungsplan / Wochenplan war gut bestückt, sodass für jeden etwas dabei war.

Außerhalb des Gebäudes befand sich ein schön angelegter Garten, viele Blumen und Büsche, viele Sitzmöglichkeiten, sogar ein kleiner Streichelzoo mit bekannten Hoftieren war angelegt. Hier konnten die Gäste helfen und unterstützen bei der Versorgung der Tiere etc.

Zurück in den Wohnbereichen schauten wir uns verschiedene Stationszimmer an, da die Wohnbereiche durch farbliche Veränderungen gekennzeichnet waren. Doch eins war in jedem Stationszimmer gleich….

Jedes Stationszimmer war ausgestattet mit einem großen Spiegel an der Wand, in den jeder, der das Stationszimmer verlies hineinschauen „musste“, ob er es wollte, oder nicht. Im ersten Moment erschrak ich, weil ich nicht

„vorgewarnt“ war.

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Ich muss gestehen, ich habe mir noch länger Gedanken darüber gemacht, was dieser Spiegel genau ausdrücken wollte!

Heute kann ich sagen, dass dieser Spiegel deutlich machen sollte, dass es neben dem gesprochenen Wort auch die Mimik, die Gestik und die Körperhaltung durch andere Menschen wahrgenommen werde.

Wie schaue ich jemanden an, mit dem ich spreche

Habe ich ein Lächeln auf den Lippen oder schaue ich zornig / ernst

Genau hierbei wollte der Spiegel helfen und unterstützen und aufzeigen, was wir vielleicht im Unterbewusstsein oder aber auch in Stresssituationen vergessen!

(der Spiegel dient nur der Anschauung)

Vielleicht haben Sie sich genau dazu jetzt ein paar Gedanken gemacht, vielleicht stehen Sie aber gerade vor Ihrem Spiegel zu Hause und sagen einen Satz mit verschiedener Mimik und Gesichtszüge!?!

Probieren Sie es mal in einer ruhigen Minute aus, es ist ein „Erlebnis“!

So sieht Dich dein Patient, den Du

betreust

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VERSCHIEDENE

KOMMUNIKATIONSMODELLE

Eindrucksvoll kann man das anhand von verschiedenen Modellen sehen und erkennen, auf die wir jetzt im Anschluss eingehen möchten, um Ihnen aufzuzeigen, wie vielfältig man die Kommunikation einsetzen und nutzen kann.

Wir greifen zu Beginn noch einmal das Modell von Herrn Schulz von Thun auf, um wirklich „alle Modelle“ aufzuführen.

SCHULZ VON THUN

Schulz von Thun unterscheidet 4 Seiten einer Botschaft im Kommunikationsprozess: 1.Sachinhalt: Was sagt der Sprechende?

2.Appell: Was will der Sprechende bewirken?

3.Beziehung: Wie steht der Sprechende zum Empfänger?

4.Sachoffenbarung: Was teilt der Sender über sich mit?

Neben diesen 4 Ebenen formuliert Schulz von Thun darüber hinaus das 4- Ohren-Prinzip.

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Merke:

Das 4-Ohren-Prinzip beschreibt in einem kommunikativen Prozess den Tatbestand, dass der Sender auf mindestens einer der oben dargestellten Ebenen sendet, der Empfänger die gesendete Botschaft auf mindestens einer der vier Ebenen / Ohren hört, versteht und interpretiert

(Sach-Ohr, Appell-Ohr, Beziehungs-Ohr, Sachoffenbarungs-Ohr).

Beispiele zum Kommunikationsmodell von Schulz von Thun Beispiel 1

Der Ehemann sagt:

Kannst Du den Staubsauger nach der Wohnungsreinigung nicht wegräumen (Sachinhalt = mich stört der Staubsauger, der im Weg steht)

Die Ehefrau versteht:

Räum gefälligst den Staubsauger weg (Appellebene)

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Beispiel 2

Der Ehemann sagt:

Kannst Du den Staubsauger nach der Wohnungsreinigung nicht wegräumen (Sachinhalt = mich stört der Staubsauger, der im Weg steht)

Die Ehefrau versteht:

Der Staubsauger steht im Weg (Sachebene)

SIGMUND FREUD & PAUL WATZLAWICK

Zusammenarbeit von

Sigmund Freud & Paul Watzlawick

Das Eisbergmodell

Die Entwicklung des Eisbergmodells geht auf zwei große Namen zurück:

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Sigmund Freud, von dem die Grundidee des Unterbewussten stammt und zudem Paul Watzlawick, der dieses Konzept in den Bereich der Kommunikation übertragen hat.

Der Eisberg dient dabei als Bild, dass die unterschiedlichen Bereiche der Kommunikation verdeutlicht.

Nur ein vergleichsweiser geringer Anteil des Eisbergs von knapp 20 Prozent ist sichtbar, der Rest verbirgt sich unterhalb des Wassers, bleibt auf den ersten Blick unsichtbar für das menschliche Auge.

Ähnliches gilt laut Eisbergmodell für die Kommunikation.

Die sogenannte Sachebene, wie Zahlen, Fakten und andere Daten oder rationale Informationen, machen den kleinen Teil der Kommunikation aus – etwa 10 bis 20 Prozent eben.

Größer und oftmals noch wichtiger ist die Beziehungsebene mit bis zu 90 Prozent Anteil an der zwischenmenschlichen Kommunikation.

Es sind Gefühle, Erfahrungen, Ängste, aber auch Triebe des Menschen.

Während die Sachebene verbal kommuniziert wird, ist die Beziehungsebene Teil der nonverbalen Kommunikation, durch Körpersprache, Mimik und Gestik.

Die beiden Ebenen dieses Kommunikationsmodell unterscheiden sich voneinander, stehen aber dennoch in Zusammenhang.

So kommt es häufig zu Konfliktsituationen, wenn Sach- und Beziehungsebene nicht in Einklang gebracht werden.

Das zeigt sich schon in einem einfachen Beispiel: Gibt es Probleme auf Beziehungsebene, beispielsweise durch negative Gefühle zwischen den beiden Seiten der Kommunikation, wird auch die Sachebene gestört und Aussagen werden falsch verstanden.

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ERIC BERNE

Die Transaktionsanalyse

Bereits vor rund 60 Jahren entwickelte der amerikanische Psychologe Eric Berne die Transaktionsanalyse.

In seiner Arbeit unterteilte er das menschliche Verhalten bei der Kommunikation in drei Zustände.

•Das Eltern-Ich

•Das Erwachsenen-Ich

•Das Kind-Ich

Ich leite mal eine kurze Gedankenpause ein. Diese dient zur Auflockerung und zum Schmunzeln. Hier kurz anzumerken, wenn wir einen kleinen Spaß zwischendurch dulden… Ein kleines Kind in sich, sollte jeder Mensch haben.

Hierbei wird das Leben nicht immer zu streng und nicht immer zu ernst genommen. Aber lassen Sie uns nun wieder ernster werden und dem Unterricht folgen!

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→ Eltern-Ich

bezeichnet Berne Kommunikationsverhalten, wie es häufig in der Erziehung zu beobachten ist. Insbesondere Zurechtweisung, Korrektur oder das Umsorgen.

→ Kind-Ich

zeigt sich durch albernes, verspieltes, spontanes oder auch trotziges Verhalten.

→ Erwachsenen-Ich

durch respektvolle, sachliche, rational durchdachte und reflektierte Kommunikation geprägt.

Die Kommunikation ist nicht grundsätzlich auf einen Ich-Zustand begrenzt.

Jeder Mensch ist dazu in der Lage, zwischen den verschiedenen Bereichen hin- und herzuwechseln.

Entscheidend dafür, welcher Ich-Zustand in der Kommunikation zum Tragen kommt:

→ sind Erfahrungen

→ die Vorgeschichte zur aktuellen Kommunikation

→ Gefühle

→ Wünsche

Welcher Ich-Zustand in der Kommunikation im Vordergrund steht, kann eine Menge über das Verhältnis zwischen den beiden Parteien verraten.

Auch zeigt dieses Kommunikationsmodell, dass Konflikte dann auftreten, wenn unterschiedliche Zustände aufeinandertreffen.

Merke:

Parallele Kommunikation auf einer Ebene führt zu Verständnis dem anderen Gegenüber und bedeutet häufig erfolgreiche Kommunikation.

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Eine Überlegung:

Trifft aber beispielsweise eine Erwachsenen-Ich auf ein Kind-Ich, prallen sehr unterschiedliche Formen aufeinander, die sich kaum vereinen lassen.

Um auf einen gemeinsamen Nenner zu kommen, muss dann eine der beiden Seiten den eigenen Ich-Zustand hinterfragen und ändern.

CLAUDE SHANNON & WARREN WEAVER

Das Sender Empfänger Modell

Die beiden Mathematiker Claude Shannon und Warren Weaver wollten lediglich die telefonische Kommunikation verbessern, als diese noch sehr störungsanfällig war.

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Herausgekommen ist nach einiger Überarbeitung ein Kommunikationsmodell, dass die Interaktion zwischen Menschen relativ simpel deutlich macht und dabei zeigt, wo Probleme auftauchen können – dass Sender Empfänger Modell.

Die Idee:

Jede Kommunikation besteht aus zwei Seiten, einem Sender, der eine Nachricht oder Information weitergeben möchte und einem Empfänger, der diese erhält.

Um die Nachricht zu übermitteln:

→ wird diese vom Sender kodiert, was kompliziert klingt, eigentlich aber nur bedeutet, dass diese in Sprache oder Körpersprache zum Ausdruck gebracht wird

→ Der Empfänger seinerseits muss diesen Code verstehen und entschlüsseln, also die gleiche Sprache sprechen oder die Signale des Körpers richtig deuten und verstehen können.

→ vollständig wird die Kommunikation, wenn der Empfänger ein Feedback zurücksendet, dass er die Nachricht verstanden (oder eben falsch verstanden) hat.

→ Zu Missverständnissen kommt es nach diesem Kommunikationsmodell, wenn auf einer der beiden Seiten ein Fehler gemacht wird.

Treffend formulierte diese Möglichkeit Paul Watzlawick, der sich ebenfalls Gedanken zu diesem Kommunikationsmodell machte:

Gedacht ist nicht gesagt, gesagt ist nicht gehört, gehört ist nicht verstanden, verstanden ist nicht gewollt, gewollt ist nicht gekonnt, gekonnt und gewollt ist nicht getan und getan ist nicht beibehalten.

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KOMMUNIKATIONSSTÖRUNGEN

Kommunikationsstörungen

→ Können zwischen (Gesprächs-) Partnern auftreten

→ Können zwischen Kollegen auf der Arbeit auftreten

→ Können zwischen Kindern in der Schule auftreten

Als Beispiel sei zum Beispiel genannt, wenn ein gottgläubiger Mensch und ein Atheist (Atheist = die Weltanschauung, die die Existenz eines Gottes verneint) von fundamental anderen Voraussetzungen ausgehen.

Hier wird sicherlich nicht nur die eine Frage, nach der Existenz von Gott, sondern die Frage, wie man diese Frage beantwortet.

Hier kommt es zu verschiedenen Folgefragen, Praktiken oder Lebensführungen.

Zum Abschluss habe ich ein Fallbeispiel! Lesen Sie sich dies durch und machen Sie sich hierzu ein paar Notizen. Spiegeln Sie sich selber, was empfinden Sie, wie würden Sie in einer solchen Situation reagieren?

FALLBEISPIEL

Wenn eine Patientin die Kommunikation verweigert ...

Frau Imhoff arbeitet nun schon längere Zeit in der ambulanten Pflege. Meistens ist sie allein unterwegs und sie kennt “ihre” Patientinnen und Patienten.

Heute wird sie zum ersten Mal von einer Schülerin begleitet. Frau Imhoff klingelt bei der ersten Patientin, prompt summt der Türöffner, beide betreten das Haus.

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Die Wohnungstür ist angelehnt, Frau Imhoff geht zielgerichtet in das Wohnzimmer, wo eine ältere Frau in einem Sessel sitzt und sich etwas im Fernseher anschaut.

Sie wendet den Blick nicht vom laufenden Programm.

Frau Imhoff sagt guten Tag und geht auf die alte Frau zu, krempelt ihr den Ärmel auf und legt das Blutdruckmessgerät an.

Dann sticht sie ihr in den Finger, entnimmt Blut und kontrolliert mit dem BZ- Messgerät die Werte.

Nachdem sie ihr die Strümpfe ausgezogen hat, betrachtet sie aufmerksam die Füße der Patientin und zieht ihr an-schließend die Strümpfe wieder an.

Die ganze Zeit wird kein Wort gewechselt.

Nur die Stimmen der Schauspieler aus dem Fern-seher sind zu hören, ziemlich laut, wie die Schülerin empfindet.

Frau Imhoff kontrolliert noch die Medikamente, die neben der Patientin auf einem Tisch in einer Tagesdosierungsbox stehen.

Dann sagt Frau Imhoff: „Das war’s. Am Mittwoch komme ich wieder vorbei. Auf Wiedersehen.”

Die Patientin regt sich nicht.

Der Schülerin ist irgendwie unheimlich bei der ganzen Szene. Wieder im Auto auf dem Weg zu einer anderen Patientin fragt sie Frau Imhoff: „Warum hat die Patientin nichts gesagt?”

Frau Imhoff erwidert: „Die redet nie! Wie Sie vielleicht gesehen haben, kann sie noch ganz gut auf sich aufpassen. Sie zieht sich alleine aus und an, sie wäscht sich und nimmt regelmäßig ihre Medikamente. Soweit ich weiß hat sie eine Hilfe im Haushalt und sie bekommt jeden Mittag ein Mittagessen, Diät halt.”

Die Schülerin: „Warum redet sie nicht?”

Frau Imhoff: „Das weiß ich nicht. Mit mir hat sie auf jeden Fall noch nie ein Wort gewechselt.”

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