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Darmgesundheit bei Hunden und Katzen

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114 DIE PTA IN DER APOTHEKE | März 2021 | www.diepta.de

M

ittlerweile weiß

man, dass im Darm Billionen von Mikroor­

ganismen leben, die auf mehre­

ren Ebenen einen wesentlichen Beitrag zum Wohlbefinden der Tiere beitragen. Im Ökosystem Darm siedeln sich jene Keime an, für die dort die besten Bedin­

gungen herrschen. Im Idealfall

sind das circa 2000 verschiedene Arten, die voneinander profi­

tieren. Die Gesamtheit aller Mi kroorganismen nennt man Darmmikrobiota oder „Darm­

flora“. Deren genaue Zusammen­

setzung ist von vielen Faktoren abhängig. In jedem Ökosystem ist die Artenvielfalt ein wichtiger Aspekt. Für den Darm bedeutet das, dass hier möglichst viele

verschiedene Keime gute Le­

bensbedingungen finden sollen.

So ist die Darmflora an viele Si­

tuationen angepasst und kann auf kurzzeitige Veränderungen reagieren, ohne dabei Schaden zu nehmen. Selbst wenn einige Bakterienstämme unter be­

stimmten Lebensumständen lei­

den, können andere in einer stabilen und artenreichen Darm­

flora Funktionen übergangs­

weise übernehmen.

Funktion des Darmes An erster Stelle steht die Verdau­

ungsfunktion. Das Futter wird aufgeschlossen und die Nähr­

stoffe im Darm aufgenommen, sodass sie im Körper genutzt werden können. Der Darm ist aber auch wesentlicher Bestand­

TIERHEILPRAXIS

© iridi / fleaz/ iStock / Getty Images Plus

Darmgesundheit bei Hunden und Katzen

Gesundheit beginnt im Darm. Das ist nicht nur bei uns Menschen so. Eine

Dysbalance in der Darmmikrobiota kann bei Hunden und Katzen die

Ursache für viele Erkrankungen sein. Woran erkennt man das beim Tier?

PRAXIS

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teil des Immunsystems. Mit sei­

ner riesigen Oberfläche stellt er die größte Kontaktzone zu Stof­

fen aus der Umwelt dar, die für den Körper gefährlich sein kön­

nen. Daher schützt sich der Kör­

per mit einer Barriere und statio­

niert 80 Prozent der Immunzellen

im Darm, um feindliche Stoffe so rasch wie möglich abzufangen.

Das Ökosystem im Darm ist ein sehr komplexes Gefüge, was sehr schnell aus dem Gleichgewicht geraten kann.

Ungleichgewicht Die genaue Zusammensetzung der Darm­

flora unterliegt bei Hunden und Katzen einem Wandel, wenn sich die Fütterung und Lebensweise der Tiere verändert. Es macht einen gravierenden Unterschied, ob das Tier Trocken­, Nass­ oder Frischfutter bekommt. Eine sehr zuckerreiche Fütterung liefert Pil­

zen, zum Beispiel Candida albi­

cans, optimale Vermehrungsbe­

dingungen. Auch Erkrankungen und aufgenommene Schadstoffe spielen eine Rolle. So können zum Beispiel Infektionskrankhei­

ten dazu führen, dass sich be­

stimmte Mikroorganismen ver­

mehrt in den Vordergrund drängen und andere Arten ver­

drängen. Eine Behandlung mit Antibiotika bewirkt eine drasti­

sche Veränderung der Darmflora.

Robuste Bakterien, zum Beispiel Clostridium difficile, vermehren sich dann enorm und können die Oberhand gewinnen. Kleine Stö­

rungen ihres Lebensraums kön­

nen die Darmbakterien kurzfris­

tig gut verkraften. Dauert der

negative Einfluss allerdings zu lange an, kann es zu einer nach­

haltigen Veränderung des Milieus im Darm oder zur Beeinträchti­

gung der Darmschleimhaut kom­

men. Ist das Gleichgewicht der Darmflora gestört, spricht man von Dysbiose.

Symptome einer gestörten Darmflora Meist kommt es dann zu Magen­Darm­Be­

schwerden wie Blähungen, Durchfall oder Verstopfung. Bei Schäden der Darmschleimhaut können Futtermittelunverträg­

lichkeiten, Allergien und chroni­

sche Darmerkrankungen auftre­

ten. Ebenso haben die Tiere ein schwaches Immunsystem, was eine vermehrte Infektanfälligkeit mit sich bringt. Auch ist ein ver­

mehrter Parasitenbefall sowohl von Endo­ als auch von Ektopa­

rasiten festzustellen. Mit einer ge­

zielten Darmsanierung kann man das Gleichgewicht in der Darm­

flora langsam wiederherstellen, damit das Ökosystem Darm seine wichtigen Aufgaben wieder über­

nehmen kann.

Eine Darmsanierung erfor- dert Geduld Ein Aufbau der Darmflora erfordert Zeit. Die Dauer der Behandlung richtet sich danach, wie stark die Darm­

flora des Tieres beeinträchtigt ist und was die Ursache dafür war.

Eine Darmsanierung muss in drei Schritten erfolgen. Der erste Schritt ist eine Darmreinigung, der zweite Schritt ist eine Milieu­

verbesserung. Anschließend folgt als dritter Schritt der individuelle Aufbau mit Bakterienstämmen.

Damit die Sanierung gut funktio­

niert und sich die „guten“ Bakte­

rien wieder ansiedeln können, reinigt man den Darm zuerst zum Beispiel mit Heilerde, Zeo­

lith, Bentonit oder Flohsamen­

schalen. Mit diesen Präparaten können Gallensäuren und abge­

storbene Darmschleimhautzellen entsorgt werden. Auch Toxine werden dadurch gebunden. Es bildet sich eine Schutzschicht auf der Darmschleimhaut. Mit deren Hilfe kann sich das Darmepithel erholen und die Darmschleim­

haut regenerieren. Danach erfolgt eine Milieuverbesserung. Bitter­

stoffe, die in verschiedenen Pflan­

zen wie Wermut, Löwenzahn oder Scharfgarbe vorkommen, spielen hier eine große Rolle, da sie die Produktion von Verdau­

ungssäften anregen. Ergänzend

mischt man ein Präbiotikum wie zum Beispiel Inulin unter das Futter, damit die Darmbakterien gut versorgt werden. Zum Ab­

schluss der Darmsanierung gibt man dem Tier bestimmte Pro­

dukte mit lebensfähigen Bakteri­

enkulturen, die Probiotika. Die letzte Phase dauert mit Abstand am längsten und sollte auch län­

gerfristig durchgeführt werden.

Ein Großteil der probiotischen Bakterien wird wieder ausge­

schieden. Nur wenige bleiben haften, adaptieren und vermeh­

ren sich. Es dauert oft Monate und erfordert Durchhaltevermö­

gen der Tierbesitzer. Manchmal kommt es auch zu Rückschlägen, doch es ist wichtig trotzdem wei­

terzumachen.  n

Elvi Scheffler, PTA und Tierheilpraktikerin

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