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RETTET DEN OSSER!

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Landesfachgeschäftsstelle Bauernfeindstr. 23 90471 Nürnberg Tel. 0911/81 87 8-0 Fax 0911/86 95 68

lfg@bund-naturschutz.de www.bund-naturschutz.de

Lam, 05. Mai 2015 PM 033-15/LFG Energie

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S. 1 EIN NATURSCHUTZKLEINOD DARF NICHT FÜR EIN UNNÖTIGES

PUMPSPEICHERKRAFTWERK GEOPFERT WERDEN

RETTET DEN OSSER!

„Wir sehen in Pumpspeicherwerken das Konzept eines technologischen Auslaufmodells, ohne jegliche strategische Bedeutung für die Umset- zung der dezentralen Energiewende vor Ort. Bei der Bewertung des Vor- habens Pumpspeicherwerk am Osser müssen wir also abwägen – unter- nehmerisches wirtschaftliches Interesse gegen Naturzerstörung. Unsere Bewertung ist klar: Das Naturschutzkleinod Osser darf hier nicht für ein unnötiges Großbauvorhaben geopfert werden“, so Hubert Weiger, Vor- sitzender des BUND Naturschutz in Bayern.

Pumpspeicherwerke sind Relikte der alten Energiewelt. Es gab und gibt Grundlastkraftwerke, wie Kohlekraftwerke und Atomkraftwerke, die Tag und Nacht konstante elektrische Leistung fuhren und fahren und kon- stante Mengen an Strom lieferten. Aber die elektrische Last der Ver- braucher war und ist mittags doppelt so hoch wie nachts. Also liefern bis heute teure Spitzenlastkraftwerke Strom in Zeiten hoher Tagesspitzen- lasten und Tagesspitzenpreise. In dieser Welt verdienten Pumpspeicher- werke ihr Geld. Sie kauften nachts billigen Überschussstrom ein, pump- ten Wasser vom unteren Becken in das obere Becken, und versorgten mit diesem hochgepumpten Wasser tagsüber ihre Turbinen und ver- kauften so Strom zu teuren Tagespreisen. Für den Atomausstieg und für den Klimaschutz muss sich diese Welt ändern.

Und die dezentrale Energiewende ändert diese Welt. Die Erneuerbare Energie Sonne liefert heute an vielen Tagen kostengünstigen Strom in der Mittagszeit. Und an vielen Tagen liefern auch Windenergieanlagen große Mengen an Strom, auch tagsüber. Zusätzlich ergänzen flexible Bi- ogas-Block-Heizkraft-Werke den täglichen Spitzenstrombedarf.

„Der Trend hin zu Erneuerbaren Energie muss und wird zunehmen. In dieser Welt einer dezentralen Energiewende haben Pumpspeicherkraft- werke keinen Platz mehr – weder wirtschaftlich, noch technisch, noch energiepolitisch“, so Richard Mergner, Landesbeauftragter des BN.

Pumpspeicherwerke sind heute nicht mehr wirtschaftlich. An vielen Ta- gen im Jahr übernimmt Strom aus Sonne, aus Wind, aus Biogasanlagen die Versorgung der Verbraucher – Arbeitszeiten für Pumpspeicherwerke

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S. 2 gehen zurück. Die Betreiber von Pumpspeicherwerken fordern daher zu-

sätzliche Förderungen, wie den Erlass von Abgaben und Umlagen, wie die Befreiung von Netzentgelten und von der EEG-Umlage. Notwendig für die Umsetzung der Energiewende ist jedoch vorrangig der Ausbau der Erneuerbaren Energie. Geld in die Förderung von Pumpspeicher- werke zu versenken ist der falsche Weg.

„Pumpspeicherwerke haben typischerweise in Deutschland eine Spei- cherkapazität für einen halben Tag. Dies gilt auch für das Vorhaben am Osser. Die Energiewende benötigt jedoch Langzeitspeicher, um Sonnen- energie aus dem Sommer für den Winter vorzuhalten oder die Energie- ernte aus windstarken Zeiten zu speichern. Für diese wichtige Aufgabe der Stromspeicherung über Wochen und Monate sind Pumpspeicher- werke völlig ungeeignet“ erklärt Dr. Herbert Barthel, Energiereferent des BUND Naturschutz.

Wind- und Sonnenstrom wird dezentral erzeugt. Stromspitzen bei hoher Produktion aber auch Stromlasten treten daher lokal und dezentral auf.

Speichersysteme mit hoher Kapazität und Flexibilität müssen daher in Zukunft immer stärker dezentral zur Verfügung stehen. In den kommen- den 10 bis 20 Jahren müssen wir für diese Aufgabe bestehende Techno- logien nutzen und Ausbauen – mit den entsprechenden politischen Rah- menbedingungen. Nur dezentrale Kraft-Wärme-Kopplung kann lokal schnell und flexibel die Dynamik von Wind- und Sonnenstrom ergänzen, für eine sichere Stromversorgung. Im Landkreis Cham muss daher ver- stärkt die Strom- und Wärmeversorgung mit Block-Heiz-Kraft-Werke vo- rangetrieben werden. In dieser Zukunftstechnologie muss Geld und Pla- nung investiert werden. Für die Entwicklung leistungsfähiger moderner Stromspeicher auf Basis Batterien und Akkulumatoren müssen mehr Gelder für Forschung und Entwicklung eingesetzt werden. Diese Techno- logie benötigen wir langfristig.

„Der Osser ist einer der markantesten Berge im oberen Bayerischen Wald, das Wahrzeichen für den Lamer Winkel und der Hausberg von Lam“, so Robert Kurzmann und Familie Winterstetter von der KG Cham.

Für Rückfragen:

Robert Kurzmann, Vorsitzender BUND Naturschutz Kreisgruppe Cham, Telefon 09972 3179 sowie

Edeltraud und Paul Winterstetter, BN KG Cham, Telefon 09941 1421

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