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Alles aus Pappe - wir bauen eine Mittelalterstadt

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Academic year: 2022

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10 Einfach künstlerisch

V Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 Mittelalterstadt aus Pappe 1/24

Alles aus Pappe

Wir bauen eine Mittelalterstadt

Klassen 3 und 4

Ein Beitrag von Rebecca Weber, Stuttgart

E

s war kalt, grausam und von vielen Seuchen und Krankheiten geprägt – trotzdem übt das Mittelalter eine große Faszination auf uns aus. Mittelaltermärkte, Ritterspiele, mittelalterliche Musik und Fantasy-Serien ermöglichen uns in einer Zeit der zunehmenden Orien- tierungslosigkeit ein Abtauchen in dieses einfache und klar strukturierte Leben. In Gruppen bauen die Schüler ihre eigene Mittelalterstadt aus Pappkartons und wen- den dabei ihr erworbenes Wissen über Architektur und Funktion der verschiedenen Gebäude an.

Das Wichtigste auf einen Blick

Lerninhalte

• ein Gebäude planen und aus Pappe konstruieren

• die typische Architektur einer Mittelalterstadt kennenlernen und auf die eigene Gestaltung anwenden

• Farben mischen

• mit Acrylfarben malen

Kompetenzen

• Kennen und Anwenden räumlicher Gestaltungstechniken (Kleben, Schneiden, Falten, Falzen)

• Kennen architektonischer Prinzipien

• Entdecken der ästhetischen Qualität in Abfallmaterialien

• Kennen und Anwenden von Upcycling

Fächerübergreifender Einsatz

• Deutsch: das Mittelalter

• Mathematik: geometrische Körper; Längen messen

• Sachunterricht: Aufbau, Bauwerke und Baustil einer Mittelalterstadt sowie die Wohnverhältnisse der armen und der reichen Bevölkerung

Dauer

5 Unterrichtsstunden

Ein schönes Gemeinschaftswerk!

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10 Einfach künstlerisch

V Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 Mittelalterstadt aus Pappe 3/24

Was sollten Sie zu diesem Thema wissen?

Architektur, Wortschatz und soziales Lernen – das Potential dieser Unterrichtseinheit

Diese Unterrichtseinheit trägt nicht nur dazu bei, dass Ihre Schülerinnen und Schüler1 etwas über den Fachwerkbau erfahren und Pappkartons zur Gestaltung einer mittelalterlichen Stadtanlage nutzen. Sie erweitern ganz nebenbei ihren Wortschatz und erfahren jede Menge über das Mittelalter. Die Gruppen- arbeit fordert die Kinder in ihrer sozialen Kompetenz und das Gemeinschaftsergebnis trägt mit Sicherheit auch in Ihrer Klasse zu einer positiven Atmosphäre bei.

Sammeln und mitbringen – Materialien aus Pappe

In unserem Alltag produzieren wir täglich Müll, darunter auch reichlich Papier und Pappe. Die Schüler ler- nen in dieser Unterrichtseinheit, welches Gestaltungspotenzial in diesem Wertstoff steckt und werden sen- sibel für Vorkommen und Verwendung. Bereiten Sie die Kinder vor Ausgabe des Mitbringauftrags M 2 auf das Unterrichtsvorhaben vor und geben Sie den Hinweis, dass eine möglichst große Auswahl an runden und eckigen Verpackungsmaterialien aus Pappe die Möglichkeiten der Gestaltung erhöht. Rechnen Sie damit, dass nicht alle Kinder Materialien mitbringen und sammeln Sie aus diesem Grund selbst Folgendes:

Keks- und Pralinenschachteln, Verpackungsmaterial technischer Geräte, Camembert -Dosen, Klopapier- und Küchenrollen …

Verwinkelt und gut geschützt – die typische Mittelalterstadt

Das Mittelalter nahm eine Einteilung der Bevölkerung in drei Stände vor. Zum ersten Stand gehörte der Klerus, also alle Geistlichen. Zum zweiten Stand zählten die Adeligen. Den dritten und größten Stand bildeten die Bauern und einfachen Bürger. Der Aufbau einer Mittelalterstadt spiegelt diese hierarchisch gegliederte Gesellschaftsordnung wieder.

Der Mittelpunkt der Stadt war üblicherweise der Marktplatz mit dem Marktbrunnen, einer angrenzenden Kirche und dem Rathaus. Rings um den Marktplatz und am besten geschützt lebten Klerus und Adelige.

An den Rand gedrängt bis zur Stadtmauer lebte das einfach Volk. Typisch für die mittelalterliche Stadt war die dichte Bebauung mit verwinkelten und engen Gassen. Jenseits der Stadtmauer mit ihren Festungs- anlagen lagen größere Bauernhöfe. Völlig ungeschützt traf es sie bei Angriffen natürlich am härtesten.

Gemeinsam gestalten – Vorbereitungen im Klassenzimmer

Bereiten Sie vor der Unterrichtsstunde das Klassenzimmer für das Arbeiten an möglichst sechs Grup- pentischen vor. Legen Sie auf jeden Tisch eine Karte mit dem entsprechenden Gruppennamen M 3 (das Rathaus, die Kirche, der Marktplatz, die Befestigungsanlagen, die Häuser der Armen, die Häuser der Reichen). Bereiten Sie ab der 1. Stunde den Materialtisch mit Papier, Pappe und Schaschlikspießen zum Experimentieren vor. Ergänzen Sie diesen ab der 2. Stunde mit unterschiedlichen Kartonagen (siehe Mit- bringauftrag M 2) braunem Tonpapier (für die Gestaltung der Fachwerkoptik) sowie Stroh oder Heu und Wolle. Stellen Sie außerdem einen Farbtisch mit Acrylfarben (Grundfarben, Braun, Weiß und Schwarz), Pinseln (Borstenpinsel), Paletten (Pappteller), Wassergläser und Zeitungen (zum Abdecken der Tische) bereit.

Tipps: Bereiten Sie für jede Gruppe einen stabilen Karton vor, auf den die Kinder die Gebäude arran- gieren. Alternativ können Sie auch eine Sperrholzplatte o. Ä. verwenden. Für das Zusammenführen aller Arbeitsergebnisse zu einer großen Mittelalterstadt benötigen Sie eine große Unterlage (Karton oder Sperr- holzplatte). Im besten Fall sollte diese auch mit Acrylfarben bemalt werden können.

Schneiden, falten, biegen – Materialeigenschaften effektiv nutzen

Geben Sie den Schülern die Möglichkeit, zunächst einmal relativ zweckungebunde Materialerfahrungen zu sammeln. Die Kinder sollen feststellen, dass sie je nach Bearbeitung von Pappe, z. B. durch Falten, Rollen, Schneiden und Kleben, die verschiedenen Materialeigenschaften zur Gestaltung nutzen können.

Was macht eine Konstruktion stabil und wie verbindet man geschickt mehrere Bauteile miteinander? Für 1 Im weiteren Verlauf wird aus Gründen der besseren Lesbarkeit nur „Schüler“ verwendet.

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10 Einfach künstlerisch

Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 M i t t e l a l t e r s t a d t a u s P a p p e 5/24

1./2. Stunde: Experimentieren mit Pappe PhaseVerlaufHilfenVorbereitung & Material

Einst ieg

Mittelalterstadt Schreiben Sie folgende Fragen an die Tafel: Welche wichtigen Bauwerke gibt es in einer Mittelalterstadt? Wie sehen sie aus? Wie ist die Stadt aufgebaut? Zeigen Sie die Stadtansichten M 1 sowie dieBildimpulse M 4 im Sitzkreis und sammeln Sie die Antworten der Schüler. Teilen Sie die Klasse in sechs Gruppen ein und geben sie jeder Gruppe die entsprechende Infokarte M 6. Die Gruppe erarbei- tet sich den Inhalt, fasst ihn stichwortartig auf der laminierten Karte zusammen und stellt ihn anschließend der Klasse vor.

Tipp Richten Sie für die Schüler zur Erarbeitung der Infokarten M 6 möglichst Rückzugsmög- lichkeiten oder sechs Gruppentische ein. Differenzierung Ein lesestarker Schüler liest den anderen Gruppenmitgliedern den Text vor. Er oder ein anderer Schüler füllt mit der Unterstüt- zung aller die Karte aus.

Vor der Unterrichtseinheit: Mitbringauftrag M 2 aus- geben und selbst benötigte Materialien sammeln 6 Gruppentische Tafel • Kreide • 6 Folien- stifte • Stadtansichten M 1 • Bildimpulse M 4 • Info- karten M 6 • Das Fachwerk M 7 (laminiert)

Haupt tei l

Materialerfahrungen sammeln Geben Sie einen Ausblick auf die Gestaltung mit Pappe. „Bevor ihr in Gruppen Teile der Mittelalterstadt gestaltet, pro- biert ihr zuerst einmal aus, was man mit Papier und Pappe alles machen kann. Überlegt euch dabei auch, wie ihr die Techniken, die ihr jetzt durch Experimentieren lernt, später für den Bau der Gebäude nutzen könnt.“ Geben Sie Experimente mit Papier und Pappe M 5 aus.

Hinweis Die Schüler können sich selbstgewählten Gestaltungsproblemen stellen und Lösun- gen finden. Die Experimente mit Papier und Pappe M 5 unterstützen diesen Prozess. Vielleicht hilft es den Schülern, wenn sie wis- sen, was sie anschließend reflektieren sollen (siehe Reflexion).

Experimente mit Papier und Pappe M 5 Materialtisch: (Ton-)Papier • Pappe • ca. 30 Schaschlik- spieße Schüler: Flüssigkleber • (Nagel-) Schere

Abs chl uss Präsentation/Reflexion Die Schüler präsentieren ihre Ergebnisse und tauschen Erfah- rungen aus: „Dieses Experiment habe ich gemacht und man kann es später als … (Turm, Treppe etc.) einsetzen.“

Hinweis Bitten Sie die Schüler, mit ihrem Experiment nach vorn zu kommen und es gut sichtbar vor den Körper zu halten, während sie berichten.

Schüler: Arbeitsergebnisse

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Mittelalterstadt aus Pappe Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 V 8/24

M 2 Für unsere Mittelalterstadt – Mitbringauftrag

Mitbringauftrag für ____________________________________ (Datum)

Kartons/Papierverpackungen:

Lebensmittelverpackungen wie zum Beispiel eine Müsli- oder Keksverpackung (maximal 30 cm hoch)

Verpackungen von Elektronikgeräten/Computerteilen (maximal 30 cm hoch)

Cappuccinopulver-Dosen

Küchenpapierrollen

Klebebandrollen

Wolle, Draht, Stroh

eine kleine Spielfigur

eine Nagelschere

Gemeinsam gestalten – 6 Gruppenkarten

Das Rathaus Die Kirche Der Marktplatz

Die Befestigungsanlagen Die Häuser der Armen Die Häuser der Reichen

M 3

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Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 Mittelalterstadt aus Pappe 9/24

Die Mittelalterstadt hat viele Gesichter – Bildimpulse M 4

enge Gassen mit Torbögen schmale Fachwerkhäuser

Häuser mit hohen spitzen Dächern unten Stein und oben Fachwerk

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Mittelalterstadt aus Pappe Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 V 10/24

M 4 Die Mittelalterstadt hat viele Gesichter – Bildimpulse

Markt-Brunnen Rathaus

Befestigungsanlagen / Stadtmauer Marktplatz mit Brunnen

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Mittelalterstadt aus Pappe Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 V 12/24

M 6 Bauwerke einer Mittelalterstadt – Gruppenaufträge

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Die Verteidigungsanlagen

Alle mittelalterlichen Städte waren von sogenannten Verteidigungsanlagen umgeben.

Diese sollten Eindringlinge und Unfrieden-Stifter abhalten, in die Stadt zu gelangen. Die Verteidigungsanlagen bestanden aus einer dicken Stadtmauer und mehreren 12 bis 30 Meter hohen Wehrtürmen. Durch sie sah die Stadt von weitem aus wie eine riesige Burg.

Die eisernen Stadttore waren streng bewacht und nicht selten nur durch eine Zugbrücke zu erreichen. Diese Brücke konnte im Notfall hochgezogen werden und machte es Ein- dringlingen schwer, in die Stadt zu gelangen.

Infos zu den Verteidigungsanlagen

Lage:

Funktion:

Material:

Farbe:

Besonderheit:

Aufgabe •

Gestaltet für eure Mittelalterstadt die Verteidigungsanlagen aus Verpa- ckungsmaterial. Wendet dabei die Techniken aus dem Papierexperiment (M 5) an.

Haltet euch an die Kriterien der Gestaltungsaufgabe (M 10).

Malt die einzelnen Bauelemente mit Acrylfarben deckend an.

Sprecht euch mit den anderen Gruppen ab und überlegt, wie groß die Stadt insgesamt wird. Schätzt ab, wie lang eure Stadtmauer sein muss.

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Mittelalterstadt aus Pappe Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 V 18/24

M 7 Balken und Gefachen – das Fachwerk

Halber Mann

Stiel mit Fußbändern

Andreas- kreuz

Wilder Mann Mann mit Kopf- und Fußband

Einfacher Mann

Woher kommt der Name Fachwerk?

Ein Fachwerkgebäude besteht aus einem hölzernen Gerüst, bei dem die Zwischenräume mit einem anderen Material ausgefüllt sind. Nicht vom tragenden Holzskelett hat diese Bauweise ihren Namen, sondern von den Zwischenräumen, den Gefachen, die früher meist mit Lehm und Stroh gefüllt waren.

Wie alt ist das älteste Fachwerkhaus in Deutschland?

Fachwerkhäuser bestehen aus vergänglichen Materialien, die in einigen Beispielen ein Alter von fast 750 Jahren erreicht haben. Das älteste Fachwerkhaus, das wir derzeit in Deutschland kennen, ist Markt 6 in Bad Wimpfen. Es wurde 1265/66 erbaut.

Wie ist das Gerüst des Fachwerkhauses aufgebaut?

Das waagerechte Grundholz ist die Schwelle, darauf stehen die wandbildenden senkrech- ten Ständer, oben waagerecht abgeschlossen durch ein Rähm. Zur Aufteilung der Wand dienen waagerechte Riegel. Schräg verlaufende Streben sorgen dafür, das sich nichts unter dem Gewicht der Decken verschiebt. Diese Holzverbindungen halten das Fachwerk zusammen. Es gibt aber auch dekorative Formen wie das Andreaskreuz oder die Figur des Fränkischen Mannes, die für den fränkischen Fachwerkbau typisch ist.

Wie werden die Holzbalken miteinander verbunden?

Es gibt unterschiedliche Formen der Holzverbindung, zum Beispiel die Verblattung (mittel- alterliche Technik) und die Verzapfung (neuzeitliche Technik).

Verblattung Verzapfung

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10 Einfach künstlerisch

Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 Mittelalterstadt aus Pappe 19/24

Von der Schwelle bis zur Kopfstrebe – M 8

Elemente des Fachwerks

a Andreaskreuz b Kopfband c Kopfriegel d Brüstungsriegel

e Gebogene Fußstrebe f Hessische Mannfigur g Kopfknagge

h Fußknagge

i Schwäbischer Mann j Fußband

k Fränkischer Mann l Raute

m Fensterriegel/Sturzriegel n Wilder Mann

o Andreaskreuz

 Andreaskreuz über Raute a

b

c

d

e f

g

h i

j

k

l

m

n

o

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10 Einfach künstlerisch

Kunstprojekte und Werkstätten 6 • Klassen 3/4 Mittelalterstadt aus Pappe 23/24

Unsere Mittelalterstadt – Schülerbeispiele M 12

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