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Universitäts- und Landesbibliothek Sachsen-Anhalt

Digitale Bibliothek des Sondersammelgebietes Vorderer Orient

Forschungen über die Kurden und die iranischen Nordchaldäer / von Peter Lerch

Kurdische Texte mit deutscher Übersetzung

Lerch, Peter Ivanovic St. Petersburg, 1857

urn:nbn:de:gbv:3:5-7911

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FORSCHUNGEN

DRKR DIE

KURDEN

UND

DIE IRANISCHEN NORDCHALDAER

VON

IPeter Lerch.

- /

1V ERSTE ABTHEILUNG

KurdischeTextemit deutscher Uebersetzung.

St. Voiersburg.

1857.

Zubeziehen durchEggers etCompin St. Petersburg unddurch Leopold Voss inLeipzig

Preis: 45 Cop. S. — 15 %r.

(7)

Gedruckt auf Verfügung der Kaiserlichen Akademieder Wissenschaften, Fürden beständigenSecretair

September 1837. _ _ , .

K. Wesselovsky.

Bu(hdrutkerei der Kaiscrl iclien Akademie der Wissenschaften.

(8)

INHALTS -

VERZEICHNIS.

Seite.

Vorrede...,... ... Ul—XII EKSTE ABTHEILUNG.

1.Einleitung

Berichte übereine wissenschaftlicheReise zu den kriegsgefangenen Kurden in Roslawl' im Gouvernement Smolensk... i—xxx 2.Kurdische Texte, gesammelt in Koslawl', mitdeutscherUebersctzung 1— 87

3.Anhang. Kurdische Texte aus Erzerum undTebrlz...8'J—103

(9)
(10)

V 0 R K E l)

IL

Ich übergebe hiermit der Oeffentlichkeitden Anfang der deut¬

schen Ausgabe meiner Untersuchungenüber die Sprache, Geschichte und die gegenwärtigenZustände des kurdischen Volksstammes. Es dürfte nicht überflüssig seiu, Einiges über die Veranlassungzu die¬

sem Werke hier mitzutheilen.

Schon beim Beginn meiner orientalischen Studien hatte ich mit einer gewissen Vorliebe mich mit der Sprache und der im Ganzen noch immer zu wenig ausgebeuteten Literatur der heutigen Perser vertraut zu machen gesucht. Dabei konnte ich nicht umhin, meine Aufmerksamkeit auch auf die persische Heldensage und ihren in- nern Zusammenhangmitden Mythen des Sanskrilvolkeszu wenden.

Wurde dadurch auch mein Gesichtskreis erweitert, so gelangte ich doch zugleich zur Einsicht, dass ein umfassendesStudium der ira¬

nischen Alterlhümer meine Kräfte überstiege und dass ich meine wissenschaftliche Thätigkeit aufein bestimmtes Gebiet beschränken müsste. Die Auswahl eines solchen war für mich nicht schwer, nachdem ichim Laufe des Jahres 1852 den vom Herrn Academiker Kunik verfassten«Essai pour eclaircir, au moyen de l'histoire com- paree, la questionde Vinßuencedes Iranienssur les deslinees de la race

semiu'que»*) gelesen halte. Obgleich die erwähnte Abhandlung nur in Form einer Einleitung zu dem Bericht über den ethnographisch- historischen Theil des ChwolsohnschenWerkes über die Ssabier

*) Abgedrucktim Bulletinhistorico -philologique T. IX. No.IS und inden Melanges asiatiques tiresdu Bulletin historico-philologique Tome I,S.502 u. flg. S.

auch JH^ypua.itM. H. Hpocn.für 1850 Toan. XC.Otj. V, S.59 und folg.

(11)

IV

geschrieben war und der Verfasser derselben nur Aphorismen und Andeutungen geben wollte , so wurde ich doch dadurch vielfach angeregt. Die welthistorische Bedeutuug des Iranismus wurde mir von nun an klarer undzugleich überzeugte ich mich im¬

mer mehr, wie sehr die Aufhellung desselben durch Erforschung der Sprache, Geschichteund gegenwärtigenZustände einzelner ira¬

nischen Völkerschaften gefördert werden könnte. Herr Kunik hatte in dieser Hinsicht auch auf die Bedeutung der kurdischen Studien hingewiesen: «Les tribus des Courdes iraniens,» sagte er Note 21 seines Essai, «peuvent egalement donner matiere ä des recherches tres interessantes, qui serviraientä jeter quelque lumiere sur l'his- toire de l'Assyrie,de la Babylonie et de l'Asie-Mineure. Les litte- ratures armenienne, arabe, persane et syrienne,renferment des ren- seignements epars sur l'histoire des tribus distinctes des Courdes, dont plus de dix milliers sont sujets russes.» In der That dürfte die Erforschung des Kurdenvolkes von nicht geringer Bedeutung für die beginnenden assyrischen und babylonischen Studien werden, wenn der von verschiedenen Gelehrten behauptete Zusammenhang zwischen dem erobernden Kriegervolke der Chaldäerund denKurden historisch feststeht und wenn, wie man annimmt, die eine und an¬

dere assyrische Dynastie und derenGefolge kurdischen Ursprungs war.

Von nun an war ich entschlossen der Geschichte der Kurden meine Thätigkeit zuzuwenden. Zunächst suchte ich michmit dem Umfange der mir zugänglichenQuellen bekannt zumachen, wobei es sich herausstellte, dass es wohl wenige Orte in Europa geben dürfte, welche wie unsereBesidenz Mittel zur Erreichung meines Zweckes bieten. Die hiesige Kaiserliche üefFentliche Bibliothek besitzt ein vom Autor selbst corrigirtes Exemplar der Kurden¬

chronik Scheref-Chans *). Auch befindet sich dieses Werk in

*) S.Calalogue des manuscrits orientaux de la Bibl. Imperiale deSt. Pe- tersb. No. CCCVI. (S.205);Fraehn Die Bibliothek ausderScheich-Sefy Moschee zu Ardebil in d.St. l'etcrsb.Zeit. 1829No.44-46, S. 298; Wolkoff imJourn. asiat.

(1-e Serie) T. VIII, S.291 u. flg.; Dorn Dasasiatische MuseumS. 283. 348 u.601;

(12)

V

dem an handschriftlichenSchätzenso reichen Asiatischen Museum der Kaiserlichen Akademie der Wissenschaften, dessen Director

Se. Excellenz der Herr Wirkliche Staatsrath Akademiker von Dorn — mir die Benutzungder seinerObhutanvertrauten Schatze mit seltener Liberalität bereits seit längerer Zeit gewährt hatte.

Ausserdem war Alles, wasvon den durch den Druck veröffentlich¬

tenhistorischen und geographischen Denkmälern der vorderasiati¬

schen Literatur für mich von Bedeutung war, mir in jenen beiden genannten Instituten zugänglich, so wie auch von Reiseberichten nur einige wenige, nämlichdie deramerikanischen Missionäre im

«Missionary Herald» und in der «Bibliotheca Sacra», mir nicht zu Gebote standen.

Nachdem ich mich also mit der meinen Gegenstandangehenden Literatur bekannt gemacht hatte, ging ich an die Verarbeitung des von mir gesammelten Materials. Ich konnte hinsichtlich der Wahl dessen, was ich zunächst einerumständlichen Prüfungzu un¬

terwerfen hatte, nicht schwanken: schon der ganze Character der Geschichte des Kurdenvolkes bestimmte diese Wahl. Die Kurden, wo sie auch in der Geschichte auftreten,erscheinen niemals als ein starker Volksvereinmit staatlichen Einrichtungen, sondern wir se¬

hen nur einzelne ihrer Stämme aus dem geschichtlichenDunkel hervortreten, theils um dasGeschick ihrer Heimathzu bestimmen, theils um in das der benachbarten Völker und Staaten, mitunter nichtohne Erfolg, einzugreifen. Demnachist auch die Anordnung des Stoffesin der Kurdenchronik dem Scherefnäme — eine ethno¬

graphisch-historischeoder, umes kurz zu sagen, das Scherefnäme ist vorzugsweiseeineGeschichte einzelner kurdischen Stämme. Es

Morley A descriptive calalogue of Ihe historical manuscripts in the arabic and per- sian lang, preservcd in tlie library of the Roy. As. Soc.ofGreat-Uritain and Ircland.

Lond. 1854. 8° No. 158. (cf. Journ. asiat. 1854. VeSerie. T."l. S. 8(iO); Hadgi- Khalfa Lexicon bibliogr. ed. G. Flügel No. 2135, 2144; Herbelot Hibliolh. Orient, s.v.Tarikh-al-Akrad. Ferner Harb Ucber die Kuideiichrouik von Schere!"in d.

Sitzungsberichten der philos.-hist.Classe der (Wiener) Akademie d. Wiss. IUI.X. 8.

238 und Geschichtliche Skizze der in der Chronik von Schere!" behandelten kurdi sehen Fürstengeschlechter, ibid. Bd. XXII, S. 3 u. (lg.

(13)

VI

leuchtetvon selbst ein, dass ich zum richtigen Versländnissdes Auf¬

tretens derkurdischen Stämme,wie dasselbe im Scherefnäme und in einerMenge anderer Quellen geschildert wird, mich vorallen Din¬

gen mit der kurdischen Stammverfassung und den heutigen zahl¬

reichen Repräsentanten der einzelnen Kurdenstämmevertraut ma¬

chen musste. Auch an und für sich war eine,so viel als möglich, ausführlicheUebersicht der bekannten kurdischenStämme undAnsied- lungen ein wissenschaftlichesBedürfniss, zu dessen Befriedigung die von Jahr zu Jahr anwachsende Zahl der geographischenund ethnographischen Werke der Europäer und Amerikaner über Vor¬

derasien unsreichlich Mittel an die Hand giebt. Zugleich leuchtete es mir ein, dass eine solche Uebersicht den Reisenden, welche in Zukunft die von Kurden bewohnten Gegenden besuchen und be¬

schreiben werden, und somit auch der Wissenschaft,von nicht ge¬

ringem Nutzen sein könnte, so wie dass auch dadurch eine kriti¬

sche Herausgabedes Scherelnämeund eine Uebersetzung desselben wesentlich erleichtert werden dürfte.

Leider gestatteten mir längere Zeit meine Verhältnisse nicht, mich mit meinem Gegenstande ernstlichzu beschäftigen,so dass ich ihm nur wenige Mussestunden widmen konnte. Ich fuhr indessen in der Sammlungvon Materialienfort und gegen Ende des Jahres

1855 wurde es mir möglich, die erwähnte Uebersicht der kurdi¬

schenStämme und ihrer Wohnsitze zu einein gewissen Abschlüsse zu bringen und derselbeneine Einleitung voranzuschicken, in wel¬

cher ich den gegenwärtigen Zustand der einzelnen Gebiete der kurdischen Studien näher bezeichnete. Herr Academiker v. Dorn, dem ich zunächst meine Abhandlung überreichte, haltedie Gewo¬

genheit, dieselbe der historisch - philologischen Classe vorzulegen.

Dieselbe beschloss auf seinen Antrag, meine Arbeit, so wie ihre Fortsetzung unter ihren Auspicien erscheinenzu lassen*). Im De-

*) S.Bulletin dela Classehistorico-philologique de l'Academie Imperiale des

sc. de St.Petersb.T.XIII S. 142, Seance du10 (28) Nov. 1885;Comptc rendu de l'Academie Imperiale d. sc.1854 et 1855.Par M.A. de Middendorf,Secretaire per- petuel.St. Petersb. 1836. 8°. S. 122.

(14)

VII

cember 1855 schritt ich zum Druckfies ersten Heftes meiner «H.i- cMbdoeanino6r> upancKuxn hypdaxt u uxz npedmxv, cneepmixn Xajdeiixt», d. i. Forschungen über die iranischen Kurdenund ihre Vorfahren, die nördlichen Chaldäer. St. Petersburg 1856 VI und 12/

S. 8°.

Schon darin, dass die Kaiserliche Academie der Wissen¬

schaften meine Arbeit auf ihre Kosteu drucken Hess, wurde ich nicht wenig aufgemuntert, den gewähltenGegenstand nach allen Seiten hin mit allen mir zu Gebote stehenden Kräften zu ergrün¬

den. Ich fühlte mich noch mehr dazu verpflichtet, als mir die Ehre zu Theil wurde, mit der Ausführung eines neuen Unternehmens, das im Interesse der kurdischen Studienvonjener gelehrten Kör¬

perschaft beschlossen wurde, beauftragtzu werden.

Die NordischeBiene vom 23. December 1855 brachtein ihrem Feuilleton einen Artikel («DieKurdenx » im GouvernementSmolensk»

von K. Mikeschin), aus welchem die Academie der Wissenschaften zuerst von der Anwesenheit kriegsgefangenerKurdenim Centrum des Reiches Nachricht empfing. In der ersten Sitzungdes Jahres 1856 machte Herr von Dorn, unterstütztvonden Herrn Academi- kern Böhtlingk, Brosset, Koppen, Kunik und Schiefner der historisch-philologischen Classe den Vorschlag, bei dem Herrn Präsidenten der Academie die Genehmigung zu einer von mir im Auftrage derselben zu unternehmenden Reise zu den kriegsgefan- genen Kurden in Roslawl' nachzusuchen *). Se. Erlaucht der Graf D. N. Bludow genehmigte dieselbe. Mein im Bulletin historico- philologique T. XIV S. 76-96 (MelangesasiatiquesT. II S. 621- 649) abgedruckterund in diesemWerk, so weit es nöthig war, aus¬

zugsweise mitgetheilter Bericht, den ich nach meiner Zurückkunft aus Roslawl' der Classe vorzulegen die Ehre hatte, überhebt mich der Mühe, hiervon meinem Verkehrmit den Kurden zu reden.

In Folge meiner Reise mussten meine ethnographisch-histori¬

schenForschungen überdie Kurden freilichauf längere Zeit in den

') S.Seance du8 (20)Fevrier1886, im Bullet, hist. phil. T. XIIIp.207,208

(15)

VIII

Hintergrund treten, da ich meine ganze Aufmerksamkeit jetzt der Sprache der Kurden zuzuwenden hatte. Bei näherem Eindringen in das StudiumdieserSprachewurde ich aher immermehr undmehr davon überzeugt, dass historische Studien nur gewinnen können, wennsie mit linguistischen Hand in Hand gehen.

Allerdings ist das von mir gesammelte sprachliche Material verhältnissmässignochzu dürftig,um dasgeschichtliche Verhältniss des Kurdischen zu andern iranischen Mundarten in grammaticali- scher und lexicologischer Hinsicht mit allseitigemErfolg aufzuhel¬

len. Damitdies einst möglich werde,muss von verschiedenen Sei¬

ten neues und, was dabei besonders zu wünschen ist, möglichst sicheres Material herbeigeschafft werden. Ein Anfangdazu ist be¬

reits gemacht. Herr v. Dorn, der jenesBedürfnisssogleichbei der Abfassung seines Berichtes über den Erfolg meiner Heise nach Bos- lawl' erkannte, that ohne Säumen dieRöthigen Schritte, um mir zu weiteremMaterial zu verhelfen. (S. weiter S. V, Bullet, hist.-phil.

T.XIVS.75,76 und Mel. as. S. G19.) Er wandte sieb dieserhalb an zwei Freunde der Wissenschaft, dieglücklicher Weise vermöge ihrer Stellungden Wünschen des Herrn v. Dorn entsprechen konn¬

ten. Der Eine ist der den gelehrten Orientalisten längst bekannte General-Consul unserer Begierungin Tebriz, Se. Excellenzder Flerr Wirkliche Staatsralh undcorrespondirendes Mitglied der Academie, Nicol. von Chanykow. Im December 1856 sandte er der Aca¬

demie *) einekleine Handschrift zu, welche ausser persischen und türkischen Gedichten auch mehrere kurdische enthält. Ausserdem wird auf Herrn von Chanykow's Vermittelung in Saud-Buläk, demSitze des KurdenstammesMikri, eine kurdische Uebersetzung des Gulistan angefertigt, deren Anfang (15S.S. 8.) er im Juli d.

.1. der Academie bereitszugesandt hat. Ueber diese beiden neuen Quellen zur Kenntniss kurdischer Dialecte werde ich gehörigen Ortesdas Nöthige milzutheilen nicht unterlassen.

Zugleich mit Herrn von Chanykow ist ein anderer Vertreter

*) S. Bulletin de laCl.hist. philologique T. XIV S. 219.

(16)

IX

der Interessen Russlandsim Orient, der Herr Staatsrath A. D. von Shaba, Consulin Erzerum, eifrigst bemüht zur Erforschung der kur¬

dischen Sprache werthvolleMaterialien ans Tageslicht zu fördern*).

Seine erste Sendungim December vorigenJahres habe ich schon in der Einleitung(s. weiter S. V, Note und S.XXV1H) erwähnt. Ueber die zweite, welche die Academie imAnfang Juni dieses Jahres er¬

hielt, erscheint von mir ein umständlicherBericht im Bulletin his- torico-philologique.Sie ist nicht nur in sprachlicher Hinsicht inte¬

ressant, indem sie nicht, wiedie erste, Uebersetzungen, sondern Originalartikel im Kurmändi- Idiom liefert, welche zugleich bio¬

graphische Nachrichten über mehrere bisher gänzlich unbekannte kurdische Dichterenthalten. Dann folgenethnographisch-statistische

Details über kurdische Stämme,welcheauf türkischem Gebiete leben.

Der geehrteConsul hat sich die nicht genug zu schätzende Mühe ge¬

nommen, alle von ihm der Akademie zugesandte Texte mit einer TransscriptioninLetterndes lateinischen Alphabets nachdem fran¬

zösischen Lautwerthe zu begleiten. Einen andern noch grösseren Beweis von seinem Eifer, die kurdische Sprache der Wissenschaft zugänglich zu machen, liefert uns Herr Shaba, indem er sich angelegensein lässt, in das Verständniss der von ihmzuletzt ge¬

sandten kurdischen Texte einzudringen und sie mit einer französi¬

schen Ueberselzungzubegleiten.

Welche Verdienstedie Herrn Chanykow und Shaba sich da¬

durch um die Förderung der kurdischen Studien, mithin auch um die Erkenntniss des gesammten Iranismus erwerben, wird jeder Freund dieser Studienzu ermessen wissen.

Indem ich diese Zeilen schreibe, kommt mir das Doppelheft für April und Maidieses Jahres vom Journal asiatique in die Hände, welches neues höchst willkommenes Material zum Studiumder kurdi¬

schen Sprache bringt. Ichmeine Herrn Alexanders Chodzko's

«Etudes philologiques sur la languekurde (dialecte de Soleimanie)»,

*) Das Sh in dem Namen des geehrten Consnlsislrussisch 5K, polnischZ.

Französisch wäre der Name,laba zu schreiben.

Forsch,üh. d. Kurden.Alilh.I. ..

(17)

X

über welcheich im Laufe dieses Werkes michauszusprechen häufig Gelegenheit haben werde.

Dievon mir in dieser ersten Abtheilung veröffentlichten kur¬

dischen Texte sind, ausgenommen denAnhang,in Roslawl' gesam¬

melt. Die daselbst aufgezeichneten Volkslieder theile ich noch nicht mit: ihreVeröffentlichung bleibt einer besondern Abhandlung über kurdischeVolkspoesie vorbehalten.

Die Uebersetzung*)der von den Kriegsgefangenenherrühren¬

den Texte habe ich mich bemüht, so viel als möglich, wörtlich zu geben, um das Studium der Sprachezu erleichtern. Die Klammer ist von mir in doppelter Bedeutung angewandt. Erstens und mei¬

stens zeigt sie an, dass dasvon ihr Eingeschlossene im Texte fehlt, zweitens enthält sie eine wörtliche Uebertragung dessen, was, wenn die Uebersetzung nicht gar zu sehr gegen den deutschen Sprachgebrauch Verstössen sollte, freier wiedergegeben werden musste.

Bei dem Aufzeichnen der Texte war ich bemüht, den Fluss der Rede der Kurden selbst wiederzugeben. Es wird daher man¬

chesKomma vermisst werden, wo die logischeGedankenfolge des Satzes es erfordert. Beim Gebrauch der Frage- und Ausrufungs¬

zeichenbin ich anfangs nicht immerconsequent gewesen und bitte daher in dieserBeziehung um die Nachsicht der Leser.

In demAnhange habe ich 1) einigeZeilen aus der von Herrn Shaba uns übersandtenUebersetzung eines Fragmentsdes Isken- dernäme von Nizämi, 2) die Uebersetzung von 25 türkischen Sprichwörtern (aus Jaubert's lürk. Grammatik), von denen Herr Shaba mehr als 200 hat übersetzen lassen**), und 3) die Ueber-

*) Gleichzeitig mit dieser Abtheilung erscheint das zweite Heft meiner H3- c.di40Baiufl o KypAavb, welches dieselben Texte mit russischer Uebersetzung und vorgedrucktem Heisebericht enthalt.

**)Ich habe diesen Ueberselzungen eine Transscription nach dem Alphabet von Lepsius, eine wörtliche deutsche UebersetzungdesKurdischen und die persischen und türkischen Originale beigefügt. In der Transscriplion habe ich dieAccente nicht hingesetzt, weil sie in der Transscriplion des Herrn Shaba fehlen. Die Bezeich¬

nung der Langen habe ich selbst ergänzt. Dieslawischen Sprachen kennen keine Lüh-

(18)

XI

setzung des Gulistan, so weil sie Herr Chanykow uns geschickt hat, nritgetbeilt.

Der Druck desGlossars und der Grammatiken u. s. w. niinnil für die nächste Zeit meiue Thätigkeit noch so sehr in Anspruch, dass ich dem Gedanken an eineVeröffentlichung der Rurdenchro- nik für jetzt und vielleicht für innner entsagen niuss. — Wün- schenswerth wäre es, etwas Näheres über ein Werk zu erfahren, das, nach einer doppelten Notizbei Dittel, in Constantinope! unter folgendem Titel erschienen sein soll: «Storiadella Regione del Kur¬

distan; Constantinopoli; Giuseppe Campanelli. 1818. Auch über das Schicksal einer früher verfasslen Geschichte von Kurdistan weiss ich nichts Näheres zu sagen. In «Jacob Jonas Björnslähls Briefe aus seinen ausländischen Reisen an den Königlichen Bibliothekar C. C. Gjörwell in Stockholm(a. u. d. Titel: J. J. Björnstähls Nach¬

richten vonseinen ausländischen Reisen). Aus dem Schwedischen übers, von Christ. Heinr. Groskurd. Bd. VI, Heft 1. Leipzig und Rostock. 1783. 8°» S. 118-120 ist Folgendes aus dem Tagebuche seines Aufenthaltesin Constantinopelzu lesen:

«Den 8. Januar 1778 ging ich nach dem Dominikanerkloster in Galata, wo ich Vater RaphaelZerowonisky besuchte. Dieser Mann ist aus Prag gebürtig, und stammt aus einem polnischen Ge¬

schlechte her; er ist langezu Ninive gewesen, und kennt das dasige Land sehr gut...Was aber die Kurden in Kurdistan oder dem alten Medien, welche die kurdische Sprache reden, anbelangt, so sindsie Musulmanen. Die drey Dominikaner,die sich damahls zu Mosul aufgehalten, haben eineGeschichte von Kurdistan mit geo¬

graphischen Karten in italienischer Sprache geschrieben,die sievor einigen Monathen nach Rom geschickt haben, um sie da drucken zulassen. Ihre Nachrichten haben sie besonders vom Pascha in Amedien bekommen, welcher Baram heisst, unddie StadtZaku am Flusse Zab vier Tagreisen von Ninive nach Westen angelegt hat,

gen, daher fehlt in der vonHerrnv.Shaba besorgten Transscription seiner kurdi¬

schen Sprachproben die Bezeichnungderselben. Auch hei Herrn Chodzko schei¬

nen mir die Langen nicht immer bezeichnetzu sein.

(19)

XII

von den Kalifen zu Bagdad herstammt, und viele alte Manuscriple auf Pergament, die sieben-bis achthundert Jahr alt sind, und aus persisch geschriebenenRollen bestehen, besitzt. Jene Missionarien haben auch zu ihrem eignen Gebrauche ein kurdischilalienisches Wörterbuch verfertigt,das aber noch in der Haudschrift liegt. Um das Kurdischezu schreiben, haben sie die arabischen Buchstaben genommen, wie die Türken auch gethan haben.»

St. Petersburg, den 16. August 1857.

■■eter l^crcli.

(20)

EINLEITUNG.

Damit der Leser sich ein Urtheil verschaffen könne über die Art und Weise,wie ich zu den hier mitgetheillen kurdischen Texten ge¬

langt bin, halte ich es für nothwendig,denselben voranzuschicken:

1) den Bericht, welchen Se. Excellenz der Herr Akademiker B.

von Dorn an die historisch-philologischeClasse der Kaiser¬

lichen Akademie der Wissenschaften über die Resultatemeines

Verkehrs mit denkriegsgefangenenKurden inRoslawl' abstattete,

2) einenausführlichen Auszug aus meinem eigenen Berichte an

dieselbe Classe.

Ich hielt es nicht für überflüssig,diese beiden Actenstücke hier

nochmals abdrucken zu lassen. Es ist wahrscheinlich,dass Reisende unter den Kurden, die meine Studien über deren Sprache zu be¬

nutzengeneigt wären, wohl schwerlich das Bulletinund die Melangcs

asiatiques, in denen beide Berichtezuerst gedrucktworden sind, auf der Reise zur Hand haben dürften.

Forsch,üb.d. Kurden. Abth.I.

(21)
(22)

BERICHT

OES

HERRN AKADEMIKERS B. v. DORN.

iV. J Hill

Gelesenam 12Julilooo.

Es ist mit besonderem Vergnügen, dass ich mich dieses Mal

an

die Classe wende. Ich glaube die sichereHoffnung aussprechen

zu

können,dass wir auf dem Wege sind, wiedereinen wichtigen

Zweig

der morgenländischen Sprach- und Geschichtswissenschaft, der

trotz

der wiederholten Bemühungen und Erinnerungender Gelehrten,

und

namentlich hier zu Lande

Fraehn's,

bis jetzt immer noch

allzusehr

im Dunkeln lag, durch die Arbeit inländischer Orientalisten in

helles

Licht zu setzenich meine die Sprache und Geschichte des

Kur¬

den-Volkes. Der Candidat der St. Petersburgischen Universität,

Herr

P.

Lereh,

ist von seiner Reise nach Roslawl', wohin ihn die

Aka¬

demie mit Genehmigung Sr. Erlaucht, des Herrn Präsidenten,

zum

Behufe der Erlernungder kurdischen Sprache und anderer den

er¬

wähnten Volksstamm betreffenden Forschungengeschickt hatte,

zu¬

rückgekehrt. Er hat in seinem ausführlichen der Classe

vorgelegten

Berichte,welchem diese Zeilen nur als Einleitung dienen sollen,

hin¬

längliche Rechenschaft von seinem erfolgreichen Verkehr mit

den

kriegsgefangenen Kurden gegeben,und mir ausserdem die

folgenden

Sprachprobenund Texte

vorgelegt.

(23)

IV

I. Prosa.

a)

Im Dialect

Kurmändi.

1) Uebersetzungen von 7 Erzählungenaus

Dieterici Creslomalhie

Ottomane.Berlin 4854. 8 n. p. 31 —

38.

2)

Uebersetzung von 18 Fabeln in türkischer Sprache aus

Letel-

lier Choix des Fahles Turques. Paris 1826.

8.

3)

Zwei Märchen und eine

Fabel.

4) Umständliche Erzählungder Schicksale des Mir vonPalu

Awdul- lah-Baeg.

5) Erzählung

der

unglücklichen Liebe der Häuptlingstochter

vom

Stamme

R<1mi.

6) Uebersetzung der von Zetterquist einstweilenin 6 Sprachen

her¬

ausgegebenen finnischen

Rune.

b) Im Dialect

Zaza.

1) Drei ausführlichere Erzählungenvon Fehdenkurdischer

Stämme.

2) Zwei

Mährchen.

3) Eine Sage vom Vogel gö'üi

(Uhu).

Ausserdem hat Herr Lerch einzelne Gespräche

niedergeschrie¬

ben, so wie die Bacmeister'schenSprachprobenin beide

Dialecte übersetzt.

II. Poesie.

25 Volkslieder, von denen einige 20 und 40 Verse lang sind.

Sie

sind meistens im Kurmändi-Dialect, einige aber haben

Eigen¬

tümlichkeitendes Zazä. Der Inhalt ist erotisch und

heroisch.

Die nähere Einsicht und Prüfungdieser Sprachprobenund

Texte

hat in mir die Ueberzcugung hervorgebracht,dass ihre

gewissenhafte,

sorgsame Bearbeitung Herrn

Lerch

vvircklich in den Stand

setzen

wird, einen Abriss der kurdischen Sprachlehreund eine kleine

Chre¬

stomathie nebst Glossar zu liefern,welche als Grundlage und

Veran¬

lassung zu fernerenausführlicheren Arbeiten auf diesem Felde

die-

(24)

V

nen werden. Ich erlaube mir daher bei der Classe darauf anzusa¬

gen, dass HerrLerch in den Stand gesetztwerde,seine aus Ros- lawP mitgebrachten wissenschaftlichenMaterialien bearbeiten und

zum Druck vorbereitenzu können,damit er durcheine solche Un¬

terstützungerhoben und ermuthigtauch die Durchführung seineran¬

deren das Kurdenvolk betreffendenArbeiten fest im Auge behalte.

Ich kanndiese Gelegenheit nicht vorbeigehenlassen, ohne auch

noch anderebesonders günstige Umstände zu erwähnen,die die Er¬

füllung meiner im Anfange des Berichtes ausgesprochenenHoffnung verheissen, und die sogar als eine neue Veranlassungerscheinen dürften, demjungen Gelehrtendie erbetene Unterstützungnicht zu versagen.Das Haupterforderniss zur Erforschung und Bearbeitung

einerSprache,die wir nicht im Lande wo sie gesprochen wirdselbst,

oder wenigstens durcheinen längerenUmgang mitEingebornen er¬

lernen können,sind Texte. Sobald mir Herr GandidatLerch seinen dahin gehenden Entschlusskundgab,unterliess ich es nicht, mich

nach Asien zu wenden, um aus dem Kurdenlandeselbst oder durch 'geboreneKurden neue Hülfsmittel zu erlangen. Meine Bemühungen

sind nicht erfolglos geblieben. Ich will daherfür jetzt nur vorläufig bemerken, dass mirvon zwei Seiten her grössere kurdischeTexte versprochen sind,die in nicht gar zu langerZeit ankommendürften*;

ausserdemist die Verfertigung einer kurdischen Uebersetzungdes Gulistan in vollem Gange, und wird, wenn beendigt,schon allein bedeutende Beiträge zur Grammatik und Wörterkcnntnissliefern.

Dieselbe wird von einen gebildeten Kurden verfasst und da derselbe unsere Wünschekennt, so wird er hoffentlichund voraussichtlich

blos dann persische,arabische odertürkische Wörter gebrauchen,

wenn dieselben dem kurdischen Sprachschatzeselbst abgehen'. Die

*J Nachschrift vom J. 1857. DieseHoffnungensind jetztzumTheilinErfüllung gegangen.Nochza Endedes verflossenenJahres erhieltdie Akademie einekleine Samm¬

lung kurdischerGedichte touihrem CorrespondentenHerrnCuanykowin Tebriz(s. Bull, hist.-phil. T. XIV Nr. 14, p. 219.) undkurdische üebersetzungen ausdemTürkischen und Persischen,durch diegütige Vermittelungdes Herrn ConsulsShaba inErzerum. Nä¬

heres überdiese beideErwerbungenkurdischerTexte werde ichgehörigenOrtesmitlbeileu- L.

(25)

VI

Erfahrungen,die mir sowohl die von einem gebildetenAfghanen

ver-

fassteafghanischeUebersetzungdesGulislan,so wie die von

einem

desgleichen Masanderaner verfertigte

masanderanischellebersetzung

mehrerer persischen Texte an die Handgeben, beslimmen mich

zn

der Bemerkung, dass ich der von HerrnLerch (s. Anm. 32.)

aus¬

gesprochenen Ansicht über solche von gebildeten Kurden

herrührende

Texte oder deren Rechtschreibung nicht durchaus beistimmen

kann.

Wie förderlich die angedeutetenzu erwartenden Texte für die

in

Rede stehende Arbeit sein dürften,lässt sich leicht ermessen.

Ferner ist eine französische Uebersetzung des

Schcref-nameh von

einem jungen russischen Orientalistenund ehemaligen Zögling

der

Kasaner Universität schon beendigt und hat die günstigsten

Voraus¬

setzungen für

sich.

Es bleibt dann also nur noch die

Herausgabe

des Textes übrig, von dem sich bekanntlich in St. Petersburgin

der Kaiserlichen

ölfentlichen Bibliothek das beste vom Verfasser

selbst

durchgesehene Exemplar

befindet.

(26)

\ Ii

AUSZUG AUS DEM

BERICHT

ÜBER

EINE IM AUFTRAGE DER HISTORISCH- PHILOLOGISCHEN CLASSE DER KAISERLICHEN AKADEMIEDER WISSENSCHAF¬

TEN UNTERNOMMENEREISE ZU DEN KRIEGSGEFANGENEN KURDEN INROSLAWL', IM GOUVERNEMENTSMOLENSK.

&\t.Jitui

Gelesen am 2 .Juli * 8 &6-

Am 28. Februar d. J. verliess ich, nach Beendigung des Drucks des ersten Heftes meiner «Forschungen über die Kurden», St. Pe¬

tersburg. Am 7. März trafich in Roslawl' ein. NachUeberreichung eines Schreibensdes Gouvernement-Chefsan die dortige Sladtob- rigkeit leitete ich mitderenUnterstützung noch andemselben Tage meinenVerkehrmit den kriegsgefangenenKurdenein und ging so¬

dann an die Lösung meiner Aufgabe, zu der, wie der geehrten Classe bekannt ist, ich durch meine früherenStudien mich bis zu einem gewissenGrade vorbereitetfühlen durfte.

In der mir von der Classe ertheilten Instruction war die nölhi- ge Rücksichtauf die Zeit und dieUmstände, unter welchenich an meiu Vorhaben ging, genommen worden. Die Classe halte erstens vorausgesehen, dass schondie Kürze der Zeit, welche ich bei der bevorstehenden Auswechselungder Gefangenen auf meinen Gegen¬

stand verwenden konnte, mirnicht gestatten würde,zur Aufhellung desselben so viele und so mannigfaltige Materialien zu sammeln, als es in Rücksichtauf den bisherigen Zustand der kurdischen Studien wünschenswerth wäre. Zweitens war das Ziel meiner Reise keine Gegend, wo die Kurdenmassenweise zusammenleben und wo also

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VIII

dem Reisenden reichlich Gelegenheit zum allseitigen Forschen und Beobachten geboten wird, sondern eine Kreisstadt im Innern un- sers Reiches, wohin nur eine verhältnissmässigkleineAnzahl von Kurden durch die Zeitverhältnisse verschlagen worden waren.

Ungeachtet dieser Umstände glaubtedie Classe die Ueberzeugung hegen zu dürfen, dass selbst ein verhältnissmässig kurzer Um¬

gang mit einigen wenigen kriegsgefangenenKurden mir, bei der weitern Bearbeitung meiner aus orientalischen Quellen, so wie aus englischen, französischen, deutschen, italienischen und russischen ReisebeschreibungenoderAufsätzen gesammeltenreichhaltigen Ma¬

terialien, vielfachzu Statten kommen würde, wäre es auch nur, um zunächst eine richtige Einsicht in die Phonetik des Kurdischen zu gewinnen und wenigstens einen Theil der Wörtersammlungen, Nachrichten und Angaben europäischer Reisenden über die Kurden zu verificiren. Ich meinerseits konnte nur dieselben Hoffnungen hegen und musste ihre Verwirklichung, so weitdieselbe unter den gegebenen Umständen überhaupt möglich war, um so mehr wün¬

schen, als ich aus eigener Erfahrung wusste, wie viele der zahlrei¬

chen Reisenden, welche über die Kurden bis jetzt berichtet haben, theilsin Folgedes Mangelsan wissenschaftlicher Vorbereitung, theils in Folge der Ungunst von Umständen,sich in ihren Berichten ent¬

wederin Widersprücheverwickelnoder zu Missverständnissen selbst hinsichtlich dereinfachsten Dinge Anlass geben, und wie besonders die von ihnen gebotenen Sprachprobenvon den europäischen Sprach¬

forschern bisher nur zu sehr beschränkten Zweckenbenutzt werden konnten. In letzterer Hinsicht konnte selbst ein nicht langer Um¬

gang mit zwei oder drei kurdischem Individuen mich in den Stand setzen, die eigentlicheBeschaffenheit und den relativen Werth der bis jetzt bekannten kurdischen Wörtersammlungen und grammati¬

kalischenAufsätze besser, alses mir frühermöglich war, zu wür¬

digen, da es namentlich auch darauf ankam, die kurdische Ausspra¬

che richtig aufzufassen und sie genauer, als es bis jetzt geschehen war, durchdie Schriftzu filireo. Bei einem etwaslängern Aufent¬

halte unter den kriegsgefangenen Kurden konnteich sogar hoffen,

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I\

noch weitere Aufträge der Classe zu erfüllen, nämlich, wie sie wünschte, aus dem Munde der Kurden selbst zusammenhängende Sprachproben zusammeln und zugleich in das Verständniss dersel¬

ben einzudringen.

Obgleich unter den erwähnten UmständenmeineHauptaufgabe darin bestand,die kurdische Sprachezu erforschen,so botsich mir doch, ungeachtet der Kürze der mir zugemessenenZeit, von selbst

die Gelegenheit dar, mich in mehrfacher Hinsicht überdas Volk der Kurdenselbst zu unterrichten. Ich halte es für meine Pflicht, der Classe einige Resultate meiner BeobachtungenundErkundigungen hier mitzutheilen, da die von mir beabsichtigte Verarbeitung der ge¬

sammelten Materialien, so wie die Herausgabedes persischen Tex¬

tes der Kurdenchronik nach dem hier befindlichen Originale mich auf längere Zeit von der Bearbeitung des rein ethnographischen Theils meines Werks abhalten dürfte. Der Natur der Sache nach muss ich dabei theils zur Veranschaulichungder Art und Weise, wie ichmeine Erkundigungen einzog, theils zur Berichtigung und Aufhellung der bisherzugänglichen Quellen über die Kurden inver¬

schiedene Details eingehen.

Ich fand in Roslawl'die Repräsentanten mehrerer kurdischen Stämme,im Ganzen einige fünfzig Individuen, vor. Sie waren aus den folgenden Liwa der asiatischen Türkei gebürtig: Merdm, De- zire(EyaletHekkäri),Dersem, Mus, Diärbekir (Eyal. Kurdistan), Urfa, Biredik (Eyal. ffaleb), Xarput, Malatla,Maden, Arabgir,

(Eyal. Xarput)und Erzerum (Eyal.gl. Namens)').Sie gehörten also denobernFlussgebietendes Euphrat und Tigris, dem grössten Theil des westlichen Kurdistan's an. Alle sprachen, ausserdem Kurdi¬

schen, das Türkische nachdem anatolischen Dialect. Das Russische hatten sich Einige (in anderthalb Jahren) so weit angeeignet, dass sie sich zur Nothdurft darin verständigen konnten. Schreiben ver¬

stand Keiner von ihnen; nur einige Wenige, die langsam lesen konnten und auch oft in Bruchstücken des Korans lasen — denn solche führtefast jeder Gefangene nett geschrieben und zierlich ge¬

bunden bei sich — vermochtendie Buchstaben des arabisch-persi-

Forsch.üb. d.Kurden. Abth. I. *

(29)

selten Alphabetshin zu malen. Doch dieserMangel an Schulbildung benahm den Söhnen der Berge wenig an Interesse für mich, und meinmit ihnen währendelf Wochen(bis zum 26. Mai)auf's Leb¬

haltestegepflogener Verkehr hat mich überzeugt,dass die von meh¬

reren Reisendenvielen kurdischen Stämmen zugeschriebenenguten Eigenschaften durchaus nicht übertriebensind 2). Ich habe bei ih¬

nen nicht nur Massigkeit im Genuss der Speise, Gemüth, Erkennt¬

lichkeit gegenempfangene Wohlthaten,Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Gradiieit der Gesinnung beobachten können, sondern ich be¬

merktebei ihnen auch einen entwickeltenSinnfüi Geselligkeit,für lebhafte Unterhaltung, ein olFenes aufmerksamesAuge für alles sie Umgebende. Sehr selten sah- man einen Kurden allein durch die Strassen der Stadt wandeln, und in ihren Wohnungen, wo acht bis zwölf Kriegsgefangene (Kurden und Türken) zusammen lebten, herrschte Eintrachtund Heiterkeit. Die Kurden besuchten einander oft und bei solchen Gelegenheilen wurdedes Tabaksnichtgeschont.

Waren sie in grösserer Anzahl und unter ihnen ein Sänger anwe¬

send, dann musste dieserdie Lieder ihrer Heimath vortragen. Für letzlerezeigten sie viel Anhänglichkeitund warenauf dieselbeeben¬

so wie auf ihreNationalität, die sie ungeachtetdes Muhammedanis- mus bewahrt haben, stolz. Von ihren Stammeshäuptlingensprachen sie immer mit Begeisterung, wussten deren Tapferkeit, Grossmuth und andere gute Eigenschaften zu rühmen oder erzählten mit Rüh¬

rung deren tragische Schicksale, die bei der Worlbrüchigkeit und Grausamkeit der türkischen Pascha nicht selten sind.

Die Lieder, welche die Kurdenmir oft vorsangen und die ich zum grössten Theileaufgezeichnet habe, sind erotischen und heroi¬

schenInhalts3). Von den kurdischen Volksliedern kann man über¬

haupt mit Recht sagen, was Abowian*) von denselben schreibt, dass in ihnen die Kurden einfach, ohne rhetorischen Prunk ihre Hei¬

math, ihre Berge, Thäler und Bäche, ihre Heldenund derenThaten und Waffen, so wie alles ihrem Gefühle und ihren Begriffen Zu¬

gängliche besingen. Auchfehlt es diesen Liedern, wie ich bemerkt habe,nicht an Humor. Die heroischen Lieder beziehensich meistens

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\I

auf jene Kämpfe, in denen die Kurden so oft ihre Unabhängigkeit gegen die türkische Gewalt zu behaupten suchten und an denen, wie

uns Moltke berichtet, selbst Frauen Theil nahmen. Unter den von mir aufgezeichneten Liedern ist eins, das sich auf die Aufstände im Kharsan-Dagh bezieht und welches mir Hassan, einin der Nähe von Palu gebon-ner Zaza, dem ich einen grossen Theil meiner prosai¬

schen und poetischen Texte verdanke, oft vorsang; doch immer, wenn es geschah, mussle er einige Mal innehalten, um dem Gefühle der Rührung, das ihn bei der Erinnerung an den Heldeumuth ') und die Leiden seines Volkes beschlich, Raum zu geben. Seine Ant¬

wort, wennichihninsolchen Fällen fragte, warum ernichtim Gesän¬

ge fortfahre, lautete: dlli mc desaüute (mein Herz brennt). Dasselbe ereignete sich mit ihm bei prosaischen Erzählungen von staltgefun¬

denen Fehden zwischen einzelnen kurdischen Stämmen oder Tribus, an denen er Theil genommen. Er konnte nicht mit genug Wärme und Liebe von dem einäugigen Mir von Palu, Awdullah Baeg, den er mir als einen starken und tapfern Manu schilderte und dessen in der Verbannung beschlossenes Leben er mir erzählte, so wie von andern Stammeshäuptlingen reden. Ueberhaupt war dieser Hassan einer der gemüthreichsten und treuherzigsten Kurden, die ich in Roslawl' angetroffen habe.

DieKurden sind nicht nur Freunde des Gesanges, sie lieben auch den Tanz. Türken, die überhaupt nicht die Beweglichkeit und Leb¬

haftigkeit zeigten, wie ich sie an den Kurden so vielfältig zu beo¬

bachten Gelegenheit hatte 6), sah ich nie tanzen, und doch waren sie ebenso zahlreich,in der letzten Zeitmeines Aufenthalts in Roslawl'drei Mal so stark vertreten 7); auch sprachen die Türken im Vergleich

mit den Kurden wenig. Ausser dem einförmigen Tanze, wodieKur¬

den eiuander um die Hüften fassend eine lange Kette bildeten, führ¬

ten sie einmal, als ich sie besuchte, um mich als ihren Gast zu be¬

lustigen, einen Tanz zu Zweien auf, bei dem Schwert und Schild gehraucht werden. Es versieht sich, dass diese beiden Dinge in Roslawl' ersetzt werden mussteu. Sie wusslen sich auch zu helfen:

statl des simsyer (Säbel) wurde ein Pfeifenrohr genommen und der

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XII

mertäl (Schild)durch einen Holzschuh repräsentirt. Zu leugnen ist nicht, dass sie bei diesem Tanze viel Gewandheit zeigten.

Besonders trat die Lebhaftigkeit des kurdischen Characters in ihren Gesprächenhervor, in denen Viele von ihnen sich als intelli¬

gente, für alle rein menschliche Verhältnisse sich interessirende Leute bewiesen. Ich konntemich mit ihnen, sobald ich es zu einer gewissen Fertigkeit im Kurdischen gebracht hatte, nicht nur über ihre Heimath und deren Verhältnisse, sondern auch über Gegen¬

stände der Moral unterhalten. Dass Letztere bei ihnen nicht ein blosser Wortschall war, sonderndass auch ein tiefessittliches Ge¬

fühl ihnen angeboren ist, kann folgenderZug zeigen. Unter den Schicksalsgefährten der Kurden waren zwei Araber aus der Nähe von Mossul, die sich mehrere kleine Diebereienzu Schulden kom¬

men Hessen.Gleich in den ersten Tagen meiner Ankunft, warnten mich die beiden Kurden, die ich zuerst kennen lernte, vor jenen beiden Individuen und riethen mir, sie nicht bei mir zu empfangen.

Eines Tages als ich einigemeiner kurdischen Freunde in ihrer Woh¬

nung aufsuchte, fand ichdie ganze Gesellschaft in grösster Aufre¬

gung. Sie hattendie Araberbeim Stehlen einigerScheite Holz im Stadthospitale ertappt und diese Verletzung des Eigenthums einer öffentlichen Wohlthätigkeitsanstalt hatte dermaassen ihren gerech¬

ten Unwillen erregt, dass sie denselben den Arabernauf ziemlich unsanfte Weise vermittelst ihrer Hände hattenfühlen lassen.

Auch für unsere europäischen Verhältnisse interessirten sich die Kurden, namentlichMehmed, zweiterSohn Ali-A7a's, des verstor¬

benen Häuptlingsvom Stamme Risvaii, der bei Söerek lebt und gegen 750 Zelte im Sommer zählt. Er war noch jung, 25 Jahr alt, Unterofficier in der türkischen Armee, und befragte michoft und seine Fragen waren stets wohl überlegt — über unser Familienle¬

ben, unserereligiösen und gesellschaftlichen Verhältnisse,ohne da¬

bei an seinerHeimath wenigerals andere Kurden zu hängen. Auch für das Russische zeigte er viel Interesse, so wie ihm auchein ge¬

wisser Witz eigen war. Ueberhaupt konnte es mir nur bei seiner Gesprächigkeitso wie bei der andrer Kurden,die mich täglich he-

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XIII

suchten, gelingen, nach achtwöchentlichemVerkehr mit ihnen die Unterhaltungim Kurmändi (oder Kermändi8)) Dialect, zu führen.

Als sie diesen Fortschritt hei mir bemerkten und nun mit mir in ih¬

rer Muttersprache reden konnten, gewannendie guten Leute mich doppelt lieb. Genannter Mehmed sprachdas Kurmändi sehr rein, eben so wieHussein, mütterlicherseitsNeffe Demäl-aYa's,des An¬

führerseines Tribusvom StammePetär (heiDiarbekir), und andere aus wohlhabenden Familien abstammende Kurden. Andere, weni¬

ger intelligente und entwickelte Kurden Hessen sich, wie ich mit der Zeit bemerken konnte, eine getrübte Aussprache und Ver¬

schluckung der Endungenzu Schulden kommen.

Nachdemich von den moralischen Eigenschaften der Kurden, so weit ich solche zu beobachtenGelegenheit gehabt, wenn auch nur in aller Kürze gesprochen, gehe ich an eine gedrängte Schilde¬

rung der äussern Erscheinung derselben. Auf ihr Aeusseres ver¬

wandtensie mehr Sorgfalt, als die mit ihnen gefangenen Türken.

Oben erwähnter Hussein gingan jedem heiternMaitage weiss ge¬

kleidet,obgleich er nur einenweissen Anzug besass, den er selbst am Flusse wusch. Unter der weissen enganschliessenden,vorn of¬

fen stehenden Jacke trug er eine schwarze Tuchweste, diemit Sil¬

ber undrother Seide zierlichgestickt war und die er auch an kalten Tagen unter seinem groben Soldatenrocke,dem er einen eleganten Schnitt zu geben gewusst hatte, nicht ablegte. Sein FreundAli aus Heni, vorn Stamme Demi, war auch imm*ersauber und schmuck0 gekleidet9). Mehmed selbst ging, bis auf einen rothen Fess, ganz wie ein Europäer gekleidet.

Schon durch ihre Gestalt zeichnetensich die meisten Kurden in Koslawl' vordtfnTürken und übrigen Gefangenen aus. Die dorti¬

gen Einwohner bewunderten ihren schlanken Wuchs. Ihr Gesicht war meist ausdrucksvollund trug keinescharf markirten Züge. Das dunkle, fast immer schwarze Haar war bei vielen fein gekräuselt oder fiel in Locken aufdie Schultern berab. Ihr Gesicht war oval, die Augen hatten das reine Gepräge der iudo - europäischen Race und waren durchgängig dunkel, meistens glänzend. EineAdlernase

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XIV

habeich bei ihnen nicht gefunden, dochwaren ihre Nasenmeistens von schöner Form und näherten sich beiManc hen der altgriechi¬

schen;bei einigen aber üel mir die ausserordentliche Dicke derNa¬

sen und Lippen auf.

Physiognomien,wie sie in der Rich'schen (Narrativeof a resi- dence in Koordistanvol II. zu Seite 85) Abbildung eines Jesideu- paares vorkommen, habe ich auch unter den mir bekannt gewor¬

denen Kurden getroffen. Diese waren jedoch alle Muhammedaner von der Sekte Schah', nur einer, ein Nomade, zum Stamme Ome- rigän gehörig, bekannte sich zur Lehre Ilaneli.

Bei dem Grade der Bildung, den die in Roslawl' anwesenden Kurden besassen, war bei ihnenkeine Kenntniss ihrerVorzeit vor¬

auszusetzen. Ich konntesie also, ausser der Sprache, nur über ihr Leben, wie es jetzt gestaltet ist, und über ihre Heimath avisfragen.

Hier muss ich bemerken, dass sie meistensviel Ortskenntniss be¬

wiesen. Sie wussten mir nicht nur die Stämme zu nennen,die in ihrer Nähe leben, sondernauchentferntereund namentlich viele Ortschaf¬

ten. So gab mir Hassan alle 34 Dörfer (dau) an, die von seinem Stamme (Sivan) bewohnt werden. Aehnlichegenaue Angaben habe ich auch von andern kurdischenIndividuen erhalten.

Die Häuptlingswürdeim Stamme geht, wiesie mir mittheilten, nicht vom Vater aufden Sohn über, sondnrnsie wird von dem dem verstorbenen Häuptlingim Alter am nächsten stehenden Brudergeerbt.

Sind keine Brüderdes letzten Häuptlings eines Stammes mehr am Leben, dann erbtsie der älteste Sohn des ältesten Bruders. Ks ist also bei ihneneine Art Seniorat gebräuchlich.

Für ihre Genealogie haben die Kurden ebenfalls ein gutes Ge- dächtniss. Sie kennen siemehrere Generationen lückwärts, wie i. B.

Hassan, der die Namen seiner Vorfahren acht Generationen hinauf kannte.

Die nomadisirenden Kurden, westlich vom Tigris,'heissen und nennen sich nach ihrer Aussage,zur Unterscheidungvon den sess- haflen, Karatschadir (karatädir). Oestlich vom Tigris, und zwar nördlichvon Mossul scheint, soviel ich habeermitteln können, für

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XV

die kurdischen Nomaden die Benennung koter gebräuchlichzu sein.

Die Zelteder Nomaden sind meistensvon schwarzer Farbe, der Stoff besieht aus Filz von Ziegenhaaren. Feuer wird natürlich unter freiem Himmel gemacht. Der Heerd ist ein Dreifuss (ärgün, K. Mtelän, Z.), an dem der Kessel (beros) hängt. Brod wirdauf einemrunden flachen Eisenbleche (sei, ta'ük, Z., türkisch ^L), das auf die Spitze des Dreifusses gestellt wird, gebacken.

Die alten kurdischenMonatsnamen konnten mir mehrere von den Kurden in Boslawl' nennen. Ich habe drei verschiedene Les¬

arten gesammelt, die ich hier mit Bezeichnungder Gegenden zu¬

sammenstelle, aus welchendie Individuen, von denensie mir mit- getheilt wurden, stammen.

BeiDiarbekir. Zazä beiPalu.

Adi'ir

Nisän Gulän Xazirän Temüz

? Elülr

Äsme12) pä'izi13) ver- yen'e

Äsme pä'izi peyen'e

Äsme kämma veryen'e

Äsme känuna peyen'e Sebät

1. Adär 2. Nisän 3. Gulän 4. Xazirän 5. Temüz

6. ?

7. Elül

8. Tele'i pesin,0) 9. Tele'i pasin11) tO. Kanüni pesin 11. Kanüni pasin 12.Subät

Bohtan und zwischenMar- din undNisibin.

Adär Nisän Gulän Xazirän Temüz

Tabäy Elün Tisrin Tisrin pasi Tüaw

Känun Tibät.

Man sieht, dass in diesem VerzeichnissAbweichungenvon dem von Garzoni (S. 56) gegebenen vorkommen; dochmuss ich mich hier jeder Vergleichung mitden Monatsnamen der Syrer, Juden und an¬

derer Völker, so wie aller Combination enthalten "). In ganz all¬

gemeinen Gebrauch scheinen übrigens die von mir aufgezeichneten Monatsnamen nichtzu sein. Die Länge der Monate konnte mir nur ein Kurde, aus der Gegend zwischenMardin und Nisibin gebürtig,

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