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Informationsverarbeitungund Kompetenzentwicklung

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Academic year: 2022

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Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 1

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_1

Informationsverarbeitung und Kompetenzentwicklung

Unter welchen Umständen werden aus Informationen Kompetenzen

Prof. Dr. Michael Hoffmann Universität Ulm

(2)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 2

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_2

Inhalt

1. Kompetenz aus Information gewinnen –

Gibt es da überhaupt neue Erkenntnis?

2. Wie wir Information aufnehmen und abspeichern

3. Wie wir Information organisieren, verarbeiten und zu Fertigkeiten und Kompetenzen entwickeln

4. Kompetentes Handeln garantieren?

Motivation Wahrnehmu

ng

Kompetenz en

Handeln

(3)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 3 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_3

Zusammenhänge

Eine Ansammlung von Fakten

(aus denen man Schlüsse ziehen kann)

http://wordnet.prin ceton.edu/

Adäquate oder gute körperliche und intellektuelle Eignung (um Schlüsse zu

ziehen) (vorläufige

Definition) http://wordnet.princ eton.edu/

Information Lernen Kompetenz

(Hilfestellung durch Lehrende)

und jetzt auch noch durch Informationswissenschaftler?

PhilosophenPsychologen Pädagogen

Soziologen Erklärungen durch

(4)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 4 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_4

Mannigfaltigkeit von Lern- und Kompetenzbildungsmodellen

behavioristisch kognitivistisch

konstruktivistisch experientiell:

(neu-) humanistisch, organisatorisch

(alt-) humanistisch

Schule Einige namhafte Protagonisten historische Philosophen

Skinner, Guthrie, Hull, (Bandura)

Atkinson, Shiffrin, Schneider, Craik, Lockhart, Bandura Piaget, Vygotskii, Bruner

Maslow, Rogers, Dewey, Kolb, Race, Argyris, de Bono, Revans

(5)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 5 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_5

Warum also benötigen wir weitere Ausführungen?

Wegen der Fortschritte unter anderem in

Informatik

„Lernfähige Systeme“

Problem (1970er Jahre):

Lernendes System ist determiniert.

Freier Wille?

(6)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 6 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_6

Warum also benötigen wir weitere Ausführungen?

Mathematik

Informatik

„Mathematische Chaostheorie“

(Theorie komplexer Systeme)

Problem: Enorme Komplexität des menschlichen Hirns

Wegen der Fortschritte unter anderem in

(7)

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Seite 7 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_7

Warum also benötigen wir weitere Ausführungen?

Mathematik

Systemtechni Informatik k

„Systemmodellierung“

Problem: Auffinden notwendiger Daten zu Subsystemen

Wegen der Fortschritte unter anderem in

(8)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 8 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_8

Warum also benötigen wir weitere Ausführungen?

Mathematik

Systemtechni Informatik k

Neuro- physiologie/

Biochemie

„Hirnfunktionen“

Problem: Messungen am lebenden Objekt Wegen der Fortschritte unter anderem in

(9)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 9 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_9

Warum also benötigen wir weitere Ausführungen?

Mathematik

Systemtechni Informatik k

Neuro- physiologie/

Biochemie Informations-

technik

„Bildgebende Verfahren“

Problem: Messauswertung

Wegen der Fortschritte unter anderem in

(10)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 10 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_10

Warum also benötigen wir weitere Ausführungen?

Mathematik

Systemtechni Informatik k

Messtechnik

Neuro- physiologie/

Biochemie Informations-

technik

„Sensorik“,

„Auswertungs- algorithmen“

Wegen der Fortschritte unter anderem in

(11)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 11 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_11

Im Zentrum: Die Anwenderdisziplinen

Mathematik

Systemtechni Informatik k

Messtechnik

Neuro- physiologie/

Biochemie Informations-

technik Pädagogik

Psychologie Soziologie

Interdisziplinäre Modelle sind notwendig!

(12)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 12 Motivation Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_12

Konsequenz

Methoden zur Erstellung von Lernmodellen (und damit Erklärungsversuche zum

Kompetenzenerwerb) verlagern sich

vom hermeneutischen Ansatz mit empirischen Wurzeln

zu naturwissenschaftlich-technischen Methoden

(13)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 13

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_13

erster Schritt der Wahrnehmung

(elementare Mustererkennu

ng)

Erste Ergebnisse:

Wie wir Information aufnehmen und wahrnehmen

Beispiel: Auditorische Informationsaufnahme

Außenohr „Akustische Anpassung“ und „Antennen-Diversität”

Mittelohr Wellenleiter und Bandpassfilter Innenohr Kurzzeit-Fourier-Transformation Thalamus

(eine Hirnstruktur)

Klassifizierung in

gefährlich

potenziell bedeutungsvoll

musikalisch

zu ignorieren

(14)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 14

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_14

Klassifizierung potenziell bedeutungsvoller

auditorischer Information

Phoneme kleinste Spracheinheiterkenne

von hier an wird nur noch die Folge der erkannten Phonem- Muster weiter gegeben (plus Wahrscheinlichkeiten)

(etwa 40 Phoneme im Deutschen,

etwa 44 Phoneme in BBC-English)

Erkennen sie diese Phoneme ? schwedisch: sju /ɧʉ/ (sieben)

(15)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 15

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_15

Klassifizierung potenziell bedeutungsvoller

auditorischer Information

Phoneme kleinste Spracheinheiterkenne

Intonation sinnvolle Kombinationen vonerkenne Phonemen, Intonation, Betonung

Betonung Silben

von hier an wird nur noch die Folge der erkannten

Musterkombinationen für Silben, Intonationen und

Betonungen weiter gegeben (plus Wahrscheinlichkeiten)

(Vermutung:

Ähnlichkeiten mit dem Survivor-Algorithmus von

Viterbi)

(16)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 16

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_16

Klassifizierung potenziell bedeutungsvoller

auditorischer Information

Phoneme kleinste Spracheinheiterkenne

Intonation sinnvolle Kombinationen vonerkenne Phonemen, Intonation, Betonung

morphophonologische Struktur

Betonung Silben

erkenne Gruppierung des

Sprachstroms in Wörter

Syntax erkenne (in mehreren Schritten) grammatikalische Struktur

Bedeutung erkenne (in mehreren Schritten) was gemeint war

(17)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 17

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_17

Erkennen, Wahrnehmen und Abspeichern

Input-

Information Muster-Vorrat

1

Muster-Vorrat n

Korrelator 1 Korrelator n Erfolg ?

ja: nein: vorläufig:

neues Muster

endgültig bei starker Emotion oder mehrf.

Wiederholung

(18)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 18

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_18

Aufmerksamkeit und Signifikanz

visuell- räumlicher

Notizblock

phono- logische

Schleife

„Arbeitsgedächtnis“

Von den Sinnesorganen, nach Vorprozessierung

schneller Informationsverlust

( 15 sec) durch  Reizrelaxation;

Originalinformation nicht mehr vorhanden Konsequenz:

Wahrnehmung sehr komplexer Muster könnte

zu lange Zeit beanspruchen.

(19)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 19

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_19

Aufmerksamkeit und Signifikanz

visuell- räumlicher

Notizblock

phono- logische

Schleife zentrale

Exekutive

„Arbeitsgedächtnis“

Von den Sinnesorganen, nach Vorprozessierung

zu den Speichern

Komplexe Muster erfordern daher Aufmerksamkeit,

um die Information in einer Wiederholschleife einzuspeisen. Steuerung der Schleifen-einspeisung erfolgt in der „zentralen Exekutive“.

(Baddeley und Hitch, 1974) Aufmerksamkeit wird durch Signifikanz des erkannten Musters geweckt. Sie klingt nach einer Weile ab.

(Weitere Schleifen?)

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Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 20

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_20

Speicherung erkannter Musterfolgen

sensorisches Register

Kurzzeit- Gedächtnis

Mittelzeit- Gedächtnis Kurzzeit-

Puffer- Speicher

Konsoli- dierungs-

Puffer

Langzeit- Gedächtnis Zentrale

Exekutive

Arbeits- Gedächtnis

Minuten bis

Stunden Monate

Sekunden bis Minuten

Aus dem Langzeitgedächtnis wieder abrufbare Information ist Wissen.

(21)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 21 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_21

Lernzyklen

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Wie aber wird Gelerntes organisiert? Genau wie vorher: es wird nach Mustern in einer Folge von Mustern gesucht! Diese

Supermuster müssen erst einmal gefunden und abgespeichert werden.

Ein Faktum wird als

signifikant klassifiziert,

für hinreichend lange Zeit im Arbeitsgedächtnis

gehalten, und dann in die Speicher-Pipeline

gegeben.

Endgültige Speicherung erst bei hinreichender Signifikanz.

(22)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010 Seite 22

mwt uulm Handeln Kompetenzen

Wahrnehmung Definitionen

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_22

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Fakten in Kontexten assoziieren

konzeptionelles Wissen Kenntnisse = passives Wissen

auswendig lernen

Fakten stehen immer in Zusammenhängen.

Die Assoziationen werden aber an einer anderen

Stelle im Hirn

abgespeichert als die

Fakten selbst. Daher sind Assoziationen eine andere Form des Wissens als

Faktenwissen

(23)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 23 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_23

Lernzyklen

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Fakten in Kontexten assoziieren

Fakten-Episoden speichern

konzeptionelles Wissen

Kenntnisse

Fakten-Episoden werden ähnlich wie

konzeptionelles Wissen gespeichert

(24)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 24 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_24

Lernzyklen

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Fakten in Kontexten assoziieren

Trainiere Prozeduren für routinisierbare Aktionen

konzeptionelles Wissen

Kenntnisse

prozedurales Wissen Fertigkeiten

Kenntnisse sind nur

vorteilhaft, wenn sie zur Befriedigung von

Bedürfnissen, etwa des Alltagslebens, genutzt werden können.

(25)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 25 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_25

Lernzyklen

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Fakten in Kontexten assoziieren

Trainiere Prozeduren für

Routineaktionen prozedurales Wissen

nächster Zyklus, entweder auf gleichem oder auf höherem Lernniveau

konzeptionelles Wissen

Kenntnisse

Fertigkeiten

Wissensbreite und -tiefe

Wissensniveau

(26)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 26 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_26

Lernzyklen

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Fakten in Kontexten assoziieren

Trainiere Prozeduren für

Routineaktionen prozedurales Wissen

nächster Zyklus, entweder auf gleichem oder auf höherem Lernniveau

konzeptionelles Wissen

Finde Regeln hinter Prozeduren

kanonisches Wissen

Kenntnisse

Fertigkeiten

um adäquat auf neuartige

Situationen zu reagieren:

(27)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 27 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_27

Lernzyklen

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Fakten in Kontexten assoziieren

Trainiere Prozeduren für

Routineaktionen prozedurales Wissen

nächster Zyklus, entweder auf gleichem oder auf höherem Lernniveau

konzeptionelles Wissen

Kenntnisse

Fertigkeiten

Finde Regeln hinter Prozeduren

kanonisches Wissen qualifizierende Kompetenzen

(28)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 28 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_28

Lernzyklen

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Fakten in Kontexten assoziieren

Trainiere Prozeduren für

Routineaktionen prozedurales Wissen

nächster Zyklus, entweder auf gleichem oder auf höherem Lernniveau

konzeptionelles Wissen

Kenntnisse

Fertigkeiten

Finde Regeln hinter Prozeduren

kanonisches Wissen qualifizierende Kompetenzen

kreatives Handeln verlangt kreativen Umgang mit Regeln

(29)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 29 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_29

Lernzyklen

Faktenwissen

Fakten kennen lernen

Fakten in Kontexten assoziieren

Trainiere Prozeduren für

Routineaktionen prozedurales Wissen

nächster Zyklus, entweder auf gleichem oder auf höherem Lernniveau

konzeptionelles Wissen

Kenntnisse

Fertigkeiten

Finde Regeln hinter Prozeduren

kanonisches Wissen qualifizierende Kompetenzen strategisches Wissen

Finde Handlungs- Strategien kr

eative Kompetenzen

(30)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 30 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_30

Auf dem kognitionsbasierten Modell aufbauende

Definitionen

Kenntnisse sind wiederabrufbare Information, die man auswendig lernt.

Fertigkeiten sind Fähigkeiten, routinisierbare Handlungsabläufe anzuwenden, die man durch übendes Anwenden von Kenntnissen um

Prozessabläufe antrainiert.

Kompetenzen sind Fähigkeiten, Ideen- und

Handlungsabläufe eigenständig in Analogie oder in Gegenüberstellung zu bekannten Situationen so

auf neuartige Probleme oder Situationen zu

adaptieren, dass Probleme gelöst und Situationen zielgerichtet verändert werden können.

(31)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 31 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_31

Vergleich mit anderen Modellen

In Soziologie und Psychologie (beispielsweise nach John Erpenbeck und Werner Sauter) gibt es andere Modelle und Definitionen, die

auf gesellschaftlichen Regeln, Werten und Normen aufbauen.

Kompetenzen werden unterteilt in Kategorien unterschiedlicher Wertbereiche:

Fachlich-methodische Kompetenzen

Personale Kompetenzen

Sozial-kommunikative Kompetenzen

Aktivitäts- und handlungsorientierte Kompetenzen

Kritik: Vermischung von Kognition, gesellschaftlicher Wertung

und daraus folgender affektiver Motivation.

Behauptung: Mit diesem Modell wird eine objektive Beurteilung von Kompetenzen unmöglich.

(32)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 32 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_32

Wertsystementwicklung nach Graves, Beck und Cowan

Entwicklungsstuf

e Wertedominanz

gelb Werteintegration

grün Anerkennung, Wertschätzung orange Wettbewerb, Gewinnstreben

blau Hierarchie, Obrigkeitsglaube

rot Egozentrische Macht

purpurn Familie, Freunde

beige Grundbedürfnisse, Überleben

chronolo gische Entwicklu

ng des persönlic

hen Wertesys

tems Konsequenz:

Je nach persönlicher Entwicklungsstufe von Prüfer und Prüfling werden Problemlösungen mittels

Kompetenzen, die auf Wertsystemen definiert sind, unterschiedlich beurteilt werden!

(33)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 33 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_33

Kompetentes Handeln überprüfen und garantieren?

Zertifizierbare Kompetenzüberprüfung auf der Basis eines wertebasierten Kompetenzbegriffs ist daher nicht möglich.

Für zertifizierbare Kompetenz muss ein auf einem Kognitionsmodell basierender Kompetenzbegriff verwendet werden!

Kann man dann kompetentes Handeln einer Person garantieren?

Eher nicht!

(34)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 34 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_34

Kompetentes Handeln überprüfen und garantieren?

Man kann aber Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen

(wie in einem kognitionsbasierten Modell definiert) auf den Gebieten

der persönlichen Entwicklung

der sozialen Entwicklung

jedes fachgebundenen Wissenssystems

überprüfen. Diese sind die Grundlagen jeglichen Handelns.

(35)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 35 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_35

Kompetentes Handeln überprüfen und garantieren?

Aktionen, die in einem wertebasierten Modell als kompetent bewertet werden, kann man trainieren,

die dahinter liegenden Regeln erkennen, und dadurch entsprechende Fertigkeiten und Kompetenzen

personalen und sozialen Handelns erwerben, die überprüft werden können.

Insofern sind „personale Kompetenz“ und

„Sozialkompetenz“ auch nur fachliche Fertigkeiten und Fachkompetenzen.

Ob gegebenenfalls der Wille zur Anwendung dieser Fertigkeiten und Kompetenzen vorhanden ist, kann aber nicht garantiert werden.

In diesem Sinn ist der Begriff der

„Handlungskompetenz“ problematisch.

(36)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 36 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_36

Zusammenfassung

Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen im kognitionsbasierten Sinn werden durch

hierarchisch aufeinander aufbauende Lernprozesse erworben.

Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen in diesem Sinne haben unterschiedliche, aber messbare

Qualitäten.

Die Bewertung von Handlungen, die auf der Basis von Wissen, Fertigkeiten und Kompetenzen

erfolgen, kann als Fertigkeit oder Kompetenz im kognitionsbasierten Sinn eingestuft werden.

Der Wille, (bewertete) Handlungen durchzuführen, ist weder Fertigkeit noch Kompetenz. Er kann auch nach Überprüfung nicht garantiert werden.

(37)

Kompetenzorientiert Studieren, Lehren und Prüfen TU Darmstadt | © 2010

Seite 37 Definitionen Wahrnehmung Kompetenzen Handeln

Prof. Dr. M. Hoffmann Kompetenzen_37

Danke für Ihre Aufmerksamkeit!

michael.hoffmann@uni-ulm.de

Referenzen

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