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Umsetzung methodologischer Prinzipien durch einzelne Methoden qualitativer Sozialforschung

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Academic year: 2022

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Umsetzung methodologischer Prinzipien durch einzelne Methoden qualitativer Sozialforschung

Folgende Übersicht fasst die Umsetzung der methodologischen Prinzipien qualitativer Sozialforschung für die einzelnen Methoden zusammen.

Einzelfallstudie Qualitatives Interview Gruppendiskussion Inhaltsanalyse Teilnehmende Beobachtung Qualitatives Experiment

Biografische Methode Offenheit Offenheit bzgl.

Feldzugang und Methoden

Narrativer Charakter, keine

Prädetermination durch Forscher, Bedeutungsstrukturie rung durch

Untersuchungssubjek te; Relevanzsysteme der Betroffenen

Keine Prädetermina- tion durch Forscher, Gestaltung von Ge- genstand und Ablauf durch Teilnehmer

Induktive Kategorienbildung

Umlenkung des Augen- merks durch unvorherge- sehene Situationsverände- rungen, evtl. gedankliche Vorstrukturierung, Aufge- schlossenheit für andere Wertsysteme, Entwicklung der Gegenstände und Perspektiven während der Beobachtung im Feld

Finden neuer komplexer Strukturen;

Hypothesenent- wicklung

Orientiert am idiografischen Vorgehen der Einzelfallstudie

Kommuni- kativität

Kommunikation in der

Erhebungssituation

Alltagsnähe;

mündlich-personale Kommunikation

Simulation alltäglicher Kommunikationssituat ion, Konstitution und Artikulation von Einstellungen und Meinungen durch argumentative Auseinandersetzung

Kommunikative Akte repräsentieren Bedeutungszuweisun gen einer

Handlungssituation

Meist kommunikativer Ablauf beobachteter Verhaltensweisen, interaktive Konstitution von Wirklichkeit, direkter Kontakt mit Feld nur durch Kommunikation, Akzep- tanz des Forschers im Feld abhängig von

Kommunikationsvermögen

Häufig

Kommunikation notwendig für Kontakt mit Feld

Verwendung von qualitativem Interview, Beobachtung,

Gruppendiskussion

Natürlichkeit Natürlichkeit der Erhebungssitua- tion; Authentizität des erhobenen Materials

Alltagsnähe Natürliche Gesprächssituation durch wechselseitige Beeinflussung, Einschränkung der Natürlichkeit durch lokale/technische Bedingungen

Natürliche Kom- munikationssitua- tion als Grundlage, Vordefinition und Vorinterpretation der Kommunikation durch

Kommunizierende

Beschreibung der Lebenswelt, Beobachtete mit Methoden alltäglich vertraut, Beobachter als künstliches Element, Vertrauenspersonen des sozialen Feldes als Garantie für Authentizität

Ebene des Konkreten und Besonderen, aber evtl. künstliche Veränderung im Feld

Anschluss an alltagsweltliche Formtraditionen lebensgeschichtlicher Kommunikation

Explikation Ganzheitliches Bild sozialer Realität;

Komplexität und Individualität des

Bitte um Explikation während des Interviews;

ganzheitlicheres Bild

Notwendigkeit des Einsatzes von Aufzeichnungsgeräten

Deutung kommunikativer Inhalte,

Beschreibung von

Ganzheitliches Bild, Interesse für Komplexität sozialer Realität

Intersubjektivität, Offenlegung der Methoden, Nachprüfbarkeit

Bitte um Explikation im Erhebungsprozess

(2)

Gegenstands zur Rekonstruktion von Handlungsmustern

Aussagen in ihrer Komplexität

der Ergebnisse

Interpreta- tivität

Wissenschaftlich kontrolliertes Fremdverstehen von

alltagsweltlichen Deutungen und Interpretationen;

Einzelner als Experte seiner Lebenswelt

Bitte um Interpretation während des Interviews

Bitte um Interpretation während der

Gruppendiskussion

Wissenschaftlich modifizierte Form des alltagsweltlichen Fremdverstehens, Herausfiltern von Handlungsmustern

Interaktionen als interpretativer Prozess, soziale Wirklichkeit durch Interpretationshandlungen konstituiert, Interpretieren von Verhaltensweisen als methodologische Bedingung von Vertrauen

Interpretation von Verhaltensweisen

Nachvollzug individueller Lebensgeschichte und Herausarbeitung sozialer Muster

Flexibilität Durchführungs- flexibilität

Durchführungsfle- xibilität; keine Prä- determination der Erhebungssituation

Durchführungsflexi- bilität, Ablauf abhängig von Teilnehmern

Veränderung des Kategoriensystems

Durchführungsflexibilität wegen

Unvorhersehbarkeiten im Feld

u.U. Anpassung an Feld

Keine

Prädetermination, Durchführungsflexibilit ät

Prozess- charakter

Prozesshaftigkeit des Forschungs- gegenstandes

Kommunikation als Prozess, prozesshafte Konstruktion und Reproduktion sozialer Realität

Prozessualer Ablauf, Mitbeteiligung des Forschers an Ent- stehung der Daten, gruppenprozessuale Konstitution sozialer Wirklichkeit

Analyseprozess Kommunikation als Prozess,

Beobachtungsprozess

Prozessualer Ablauf,

Mitbeteiligung des Forschers

Kommunikations- prozess

Reflexivität Zirkularität der Interpretation

Reflexive Kommu- nikationsbeziehung durch gegenseiti-gen Anpassungs-prozess

Nachvollzug der Entstehung von Be- deutungen, Zirkula- rität der Deutung und Interpretation

Zirkularität von Deutung und Interpretation

Reflexive Kommunikation, Zirkularität von Deutung und Interpretation

Zirkularität der Interpretation

Zirkularität der Deutung und

Interpretation, reflexive Kommunikationsbezieh ung

Realisierung der Prinzipien?

Ja Ja, aber abhängig vom

konkreten Vorgehen

Ja, aber abhängig vom konkreten Vorgehen

Ja, abhängig vom konkreten Vorgehen

Ja, mit Einschränkungen Ja, mit

Einschränkungen

Ja, aber abhängig vom konkreten Vorgehen

© Lamnek Krell: Qualitative Sozialforschung. Weinheim, Beltz 2016

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